Armbrustbolzen Material und dessen Gewicht

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 3.839 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Juni 2022 um 07:04) ist von MrTolot.

  • hallo. Ich hab mal ne frage was das Gewicht der unterschiedlichen Materialien bei armbrustbolzen angeht.

    Wenn man als Beispiel jetzt einen 16 zoll bolzen nimmt, davon der gewichtsunterschied von Aluminium bolzen zu Mix Carbon bolzen zu reinen Carbon bolzen.

    Was genau in dem Mix Carbon verarbeitet wird weiß ich nicht, epoxidharz oder vielleicht glasfaser aber vielleicht hat ja jemand Erfahrung was genau es ist denn es handelt sich dabei um pfeile die aus China kommen. In der Beschreibung steht Verbundkohlefaser.

  • Kann ein Mod das Thema bitte in den Armbrustbereich verschieben? Danke.

    Die Pfeile haben unterschiedliche Gewichte je nach Material und Wandstärke (oder Vollmaterial), allein am Material kann man das nicht festmachen.

    Bei ordentlichen Pfeilen findest du eigentlich immer eine GPI-Angabe, heißt grains per inch. 1 Gramm=15,43 grains, 1 Zoll=2,54 cm. Dazu kommt dann die Nocke, die Vanes (Befiederung) und das Frontinsert mit Spitze (oder einteilig als Klebespitze), damit hast du das Gesamtgewicht, das über dem Minimalpfeilgewicht der Armbrust liegen soll.

    Mit Chinapfeilen kenne ich mich nicht besonders gut aus, wenn die Übersetzung richtig ist sind das normale Carbonpfeile, evtl. mit geringerem Kohlefaseranteil. Wenn es schlecht läuft dreht man dir Glasfaserpfeile an.

    Welche Armbrust hast du denn? Bei einer 50lbs Pistolenarmbrust ist die Materialwahl nicht so sicherheitsrelevant wie bei einer 280lbs Recurve Armbrust.

    Poste bitte mal einen Link zu den Pfeilen.

  • Es handelt sich um die Skorpion XBH Elite, soll gleich sein wie die Hori-zone Rage Elite.

    Da sind Aluminium bolzen dabei und der Verkäufer sagte mir das ich das Gewicht der beiliegenden bolzen nicht unterschreiten sollte.

    Die armbrust ist noch unterwegs und wird irgendwann nächste Woche bei mir ankommen, deswegen kann ich nicht gucken was 1 bolzen wiegt.

    Ich wollte mir schon mal ein paar Ersatz bolzen bestellen da die lange brauchen bis die ankommen und deswegen die Frage wegen dem Gewicht.

    https://www.amazon.de/gp/aw/d/B079NY…crb_top?ie=UTF8

    Hier ist der Link zu den bolzen.

    Da steht zwar eine gewichts Angabe aber 1. soll der 18 zoll bolzen genauso viel wiegen wie der 20zoll bolzen was bei gleicher Spitze nicht kann, denke ein Fehler in der Beschreibung.

    Und 2. weiß ich ja zb auch nicht ob der 18zoll bolzen aus dem Link überhaupt geeignet ist oder zu leicht ist.

    Aus diesem Grund frage ich wegen dem Gewicht von verschiedenen Materialien.

    Zb. Alu ist schwerer als Carbon oder carbon und Alu ist leichter als mix carbon oder was weiß ich.

  • Ok, schauen wir mal. Leider findet man zu den Asien ABs und Pfeilen sehr wenig Infos. Die Hori-Zone Rage Elite wird die hauseigenen 16“ Alu Pfeile verwenden. Diese wiegen 385grains inclusive 100 grains Spitze. https://www.4komma5.de/6er-Pack-Hori-…arrowZ-Tomahawk

    Heißt also 385grains oder mehr. Hier steht dass die Sharrow Pfeile in 17“ 385grains+ haben. https://de.aliexpress.com/i/32882153761.html

    Das sollte also ok sein, vor Benutztung aber unbedingt wiegen. Diese fehlenden/unterschiedlichen Angaben sind einer der Gründe warum ich um Chinapfeile einen Bogen mache.

    Zum ZF einstellen und ausprobieren sind die Pfeile ok. Später empfehle ich hochwertigere Pfeile, 6 Stück je nach Model zwischen 30-50€.

    In diesem Fall gebe ich dir Recht, dass die Angaben (wie bei Chinaware leider sehr oft) Müll sind. Aber ein 18“ Pfeil kann durchaus so viel wiegen wie ein 20“ Pfeil oder auch mehr. Das hat mit der Wandstärke und mit dem Gewicht des Insert zu tun. Die schwersten (Serien)Pfeile die ich habe sind 20/22“ Easton FMJ, die leichtesten die 20“ Hori-Zone Aftershock, sowie 22“ Killer Instinct Hypr SWAT XP. Alle haben den gleichen Durchmesser 8,7mm.

    Nicht wichtig aber nice to know:

    Bei Aluminiumpfeilen gibt es z.B. die Spine-Angabe 2219. Die ersten beiden Ziffern geben an wieviel 64tel Zoll der Durchmesser ist, also 22/64 (11/32) Zoll ~8,7mm Pfeildurchmesser. 8,7mm ist das Standardmaß für 99% der Armbrustpfeile. Die letzten zwei Ziffern geben an wie dick die Wand ist, in hundertstel Zoll also 0.019 Zoll ~0,48mm Wandstärke. Es gibt unterschiedliche Werte z.B. 2018, 2219, 2114 usw.

    Bei Carbonpfeilen wird der Spine üblicherweise dreistellig angegeben z.B. 300, 500, 800. Der Wert gibt die Durchbiegung, in tausendstel Zoll (z.B. 0,300“), eines 29“ langen Pfeils an, der auf zwei 28“ auseinander liegenden Punkten aufliegt und in der Mitte durch ein Gewicht von 2(1,94)lbs durchgebogen wird.

    Um es noch komplizierter zu machen findet man bei Armbrustpfeilen, abseits von Alupfeilen mit 2219 oder mehr, kaum Spine Angaben. Also so steif wie möglich. Ältere schwache Alupfeile haben auch gerne mal nur 2018, die würde ich auf einer 150lbs+ Armbrust nicht benutzen.

  • ok danke. Zu schwer sollten die bolzen ja auch nicht sein soweit ich weiß. Würde das Gewicht eines bolzens zwischen 26g bis 29g ein negatives trefferbild oder viel weniger Reichweite haben wenn die original bolzen 25g haben mit einem 185lbs bogen bzw wurfarm? Oder merkt man bei dem gewichtsunterschied noch keine negativen Einflüsse. Ich weiß nur das ein schwererer pfeil auf kürzeren Distanzen mehr Durchschlagskraft hat.

  • Im Bereich von 4xx-5xx grains würde ich mir keine Sorgen machen. Schwere Pfeile sind schonender für die Wurfarme, pauschal sagt man 400grains oder mehr. Negativ macht sich das nicht bemerkbar, bis auf dass der 450er Pfeil ein bisschen tiefer auf der Scheibe landet als der 400er. Deshalb sollten die Pfeile so ähnlich wie möglich sein, damit man keine Ausreißer hat die im Backstop oder in der Garagenmauer landen.

    Mir persönlich sind 385er Pfeile zu leicht, die meisten Pfeile bei mir sind zwischen 425-545grains (27,5-35,3 Gramm) bei 14-26“.

  • Ah ok. Also würde ich mein Visier dann ständig anders einstellen müssen wenn ich zb mal 100 grain oder mal 125 grain usw. drauf Schrauben würde? Oder besser gesagt, am besten mit der eingestellten armbrust, immer gleichen bolzen, nicht unterschiedlich schwere Spitzen nutzen. Wollte mir nämlich ein paar verschiedene Spitzen holen aber hab gesehen das die unterschiedlich schwer sind. Oder haben die paar grain kaum Einfluss zb ein Unterschied von 25 grain?

  • Korrekt, wenn du AB und ZF eingeschossen hast und danach das Gewicht änderst musst du das ZF anders einstellen oder du lebst mit dem neuen Haltepunkt. Unterschiedliche Spitzengewichte nimmt man hauptsächlich um das Mindestgewicht zu erfüllen und den Schwerpunkt zu ändern, um damit die Flugeigenschaften zu beeinflussen. Stichwort F.o.C. https://www.arrowforge.de/Glossar/FOC-Fr…er-Pfeilbalance

    Der Einfluss des Spitzengewichts hängt von den FPS der AB und der Entfernung ab. Eine 400fps AB auf 20 Meter mit 25grains wird nicht viel ausmachen. Eine 300fps AB auf 70 Meter mit 45grains Unterschied ist vielleicht nicht mehr auf der Scheibe.

  • alles klar, vielen Dank für die infos. Ist ja komplizierter als ich dachte. Hab mir nur gedacht das die unterschiedlich Spitzen natürlich unterschiedliche Zwecke erfüllen und umso schwerer die Spitze umso mehr Durchschlagskraft. Aber was hab ich davon wenn durch die verschiedenen Gewichte dann das Ziel verfehlt wird. Dann muss ich ein bisschen umdenken aber gut, besser so als das unerwünschte sachen passieren. Danke nochmal. Ach ja, wieviel fps hat eine 185lbs armbrust?

  • Ok, nächste „Wall of Text“. :P

    Klar, unterschiedliche Spitzen haben unterschiedliche Zwecke. Grob kann man Target/Practice-Points und Broadheads unterscheiden.

    nicht wichtig aber nice to know:

    Bei den Übungsspitzen gibt zwei häufige Formen: Bullet und 3D Combo. Daneben gibt es noch Abwandlungen z.B. Convex-Spitzen oder kegelförmige Spitzen. Je nach Spitze sollen die Pfeile leichter zu ziehen sein oder die Spitzen nicht so leicht von der Kante des Ziels abrutschen und noch ein paar Punkte sichern.

    Broadheads sind zur Jagd bestimmt, hier kann man zwischen fixed blade und mechanicals unterscheiden.

    Bei den fixed sind die Klingen feststehend, sie sind meist weniger anfällig, dafür haben sie einen größeren Luftwiderstand und üblicherweise einen kleineren Schnittdurchmesser.

    Die mechanicals sind im Flug „gefaltet“ dadurch haben sie einen geringeren Luftwiderstand und verhalten sich mehr wie normale Pfeilspitzen. Sie haben meist einen größeren Schnittdurchmesser, dafür sind sie häufig anfälliger (gehen leichter kaputt, klappen bei Zielkontakt die Klingen nicht voll auf).

    Es gibt noch Übungsspitzen, die die gleiche Flugbahn wie die dazugehörigen Broadheads haben, damit man das ZF einstellen und üben kann ohne sich das Ziel mit den Broadheads zu zerstören.

    Das Wort Durchschlagskraft gefällt mir in dem Zusammenhang nicht, es ist irreführend, eine AB benutzt keine panzerbrechende Munition. Jaja ich weiß Bodkins… in meinen Augen eine Modeerscheinung, die beweihräuchert wird um etwas zu verkaufen. (Nadel)Bodkins wurden verwendet um die Ringe bei Kettenhemden zu sprengen oder Plattenharnische zu durchschlagen. Was ich mich dabei frage ist, wer heute noch ein Kettenhemd oder einen Harnisch trägt, abgesehen von der Schweizer Garde oder LARPern. Man sollte dabei nicht vergessen dass der Pfeil bei Kontakt mit einem sehr harten Ziel (Mauer, Metall…) leidet/zerstört wird oder nicht mehr zu ziehen ist (Holz). Ein paar China/Wegwerfpfeile auf ungeeignete Ziele kann man aus Neugier ja machen aber spätestens wenn die alle weg sind muss man sich was anderes ausdenken…

    BTT Durchschlagskraft: beim Jagdpfeil kommt es auf die vier verbundenen Größen Geschwindigkeit, Masse, Energie und Impuls an. Irgendwo gibt es da ein Optimum. Jenseits der 100 Joule gibt es, aus jagdlicher Sicht kaum eine Notwendigkeit für „mehr“. Man trifft ordentlich oder nicht. In den nordamerikanischen Jagdforen liest man häufiger ein spöttisches „toter als tot“ oder „wie tief soll der Pfeil hinterm Wild in der Erde stecken“.

    Eine höhere Pfeilgeschwindigkeit hat einen/zwei Vorteile. Bei der Jagd reduziert ein schneller Pfeil die Reaktionszeit des Wild zur Flucht „jump the string“.

    Beim 3D Bogenschiessen verringert ein schneller Pfeil die Auswirkungen von Schätzfehlern bezüglich der Entfernung.


    zu deiner Frage:

    Eine generelle Aussage zu 185lbs in fps kann man nicht treffen. Das hängt mit der Bauart der AB zusammen, z.B. Reverse Draw, Reverse Cam usw. Wichtigster Punkt ist meiner Meinung nach die Auszugslänge, denn je länger der Pfeil beschleunigt wird, je schneller wird er. Ich habe ABs die knappe 300fps schaffen und welche die über 450fps schaffen und das mit ähnlicher Zugkraft. Pfeilgewicht spielt natürlich auch eine Rolle, leichterer Pfeil=schnellerer Pfeil.

  • Kein Ding.

    Pass beim einschießen des ZFs auf, da geht schnell ein Pfeil daneben. Ruhig den ersten Pfeil auf 5 Meter, bei sicherem Backstop (Erdwall, Mauer etc.). Lieber einen Pfeil verlieren als jemanden gefährden.

  • ok. Und wie sieht es mit einer sehne aus? Ich würde mir gerne ein paar auf lager legen. Ich würde die so wie aus dem Laden bekommen noch im packet einfach im Schrank legen oder muss ich die vor Lagerung einwachsen? Und wieviel Jahre kann man die sehnen allgemein lagern, altern die, werden die spröde oder sonst irgendwas?

  • meine halten bis 30 jahre schon. ich wickel die bei den recurve selbst.. reservesehne ist wichtig. allerdings muß man die auch wechseln können, geht bei recurve einfacher wie bei den modernen

    dafür nimmt mann ne entspannsehne bei recurve

    INVICTUS