Anfängerfragen zu Zielfernrohren - ich komme mit dem Simalux Gold nicht klar - bei hoher Zoomstufe "finde" ich das Bild schwer - SORRY

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.002 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Juli 2022 um 21:14) ist von SPA68.

  • Sorry für meine dumme Anfängerfrage.

    Ich habe von Urzeiten noch ein Simalux Gold 5-20x50 und dies auf ein CO2 Gewehr montiert.

    Wenn ich jetzt dort eine hohe Zoomstufe wähle, weil ich ja was sehen will, stelle ich mich total an, das Bild mit dem Auge zu "finden". Sorry ich weiß nicht wie ich das ausdrücken soll.

    Ich muss ewig probieren, bis ich das "Bild" sehe, bewege ich mich einen mm nach links oder rechts, wird es sofort unscharf oder verrutscht an den Rand.

    Ich stelle mich total dumm an und weiß nicht genau wie ich es erklären soll.

    Bei kleinen Zoomstufen geht das, da habe ich einen viel größeren Bereich um mit dem Auge das Bild zu finden.


    Ist das bei jedem ZF so? Ich habe im Forum gelesen, dass früher viele von dem Simalux Gold begeistert waren, da es auch relativ günstig war.

    Ich finde es aber irgendwie unbrauchbar, wenn ich versuche da eine größere Zoomstufe zu nutzen.

    Ist das bei jedem ZF so oder ist das Qualitätsabhängig?

    Wenn ich mir ein 1500 € teures Element Nexus kaufe, habe ich dann das gleiche Problem? Das hat ja auch 5-20x50 wie das Simalux Gold?

    Ich habe früher nur auf 25m geschossen, da war das relativ egal. Aber wenn ich auf 100m schieße, will ich doch gerne die maximale Zoomstufe nutzen um zu sehen wohin auch der Schuss geht.

    Könnt Ihr mir ein paar Tipps geben, ohne mich wegen meiner Unwissenheit zu zerreißen?

    Grüße

  • Habe eben das Basiswissen gelesen. Es heißt dort "Austrittspupille", die kleiner wird, je höher die Zoomstufe wird.

    Ist dies aber bei unterschiedlichen Herstellern anders?

    Oder habe ich das Problem des kleinen Bildes bei der identischen Zoomstufe auch bei teureren Gläsern?

  • Hallo,

    wenn man bei einem Zielfernrohr eine größere Zoomstufe einstellt, wird die Austrittspupille automatisch kleiner. Das ist bei jedem Zielfernrohr, egal in welcher Preisklasse gleich.

    Mit einer größeren Zoomstufe ist es auch schwieriger, ruhig auf dem Ziel zu bleiben.

    Das bedarf tatsächlich etwas Übung.

    Zu dem oben beschriebenen Schwierigkeiten, das Bild zu finden, hört es sich für mich so an, als ob man nicht gerade durch das Zielfernrohr schaut und auch der Augenabstand zu dem Zielfernrohr nicht passen könnte.

    Das Zielfernrohr sollte nach Möglichkeit so montiert sein, das wenn man das Gewehr in den Anschlag nimmt und die Wange an die Schaftbacke legt, man gerade durch das Zielfernrohr schaut und man ein volles Bild ohne einen schwarzen "Tunnel" hat.

    Wenn das Gewehr über eine Einstellbare Schaftbacke verfügen sollte, kann man darüber die Höhe anpassen. Der Augenabstand sollte über die Montagen eingestellt werden.

    Wenn dann das Bild immer noch nicht klar sein sollte, muss man eventuell noch überprüfen, ob die Dioptrieneinstellung korrekt ist und ob die Parallaxe richtig eingestellt ist, sofern das Zielfernrohr über die Einstellung verfügen sollte.

    Ich hoffe, das mein Beitrag etwas helfen konnte.

    Planlos geht mein Plan los.

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  • Ist dies aber bei unterschiedlichen Herstellern anders?

    Wie Ferrobell schon treffend erklärt hat,

    eine starke Vergrösserung und ein grosser Zoom-Bereich werden (eigentlich) immer mit einer verkleinerten Austrittspupille erkauft.

    Während junge Menschen noch eine Austrittspupille von 5mm wahrnehmen und verarbeiten können, können ältere Menschen oft kaum mehr noch, mehr als 2mm Austrittspupille wahrnehmen / verarbeiten.

    Kleinere Austrittspupillen(<2mm) sind mir auch eigentlich nicht bekannt und unüblich.

    Was den Augenabstand zum Okular angeht, so ist 8cm ein recht gängiger Wert.

    Jedoch sollte man hier auch auf die Herstellerangaben achten, mein Steiner soll z.B. 9cm Augenabstand haben.

    (Was bei meiner leichten und kurzläufigen Sauer in .30-06 nicht unangenehm ist. :pinch: )

    Zum einstellen kann eine Papprolle (Klopapier oder Küchenrolle) entsprechend zugeschnitten und mit Tesafilm angeklebt, hilfreich sein den richtigen Augenabstand zu übertragen.

    Nicht ganz unwesentlich kann auch sein, bei grosser Vergrösserung im Monokular (ZF, Spektiv u.a.) das nicht blickende / nicht zielende Auge zu schliessen bzw. abzudecken. Unser Gehirn bekommt die beiden so unterschiedlichen Bilder nicht deckungsgleich und wir weichen ab bzw. sehen unscharf.

  • Ich muss ewig probieren, bis ich das "Bild" sehe,

    Die Sucherei ist den meisten FT-Schützen ein Begriff, die Lösung denkbar einfach. Hast Du Flipcaps, d.h. diese klappbaren Objektivdeckel? Ich bin Linksschütze, bei den rechten ist es dann halt anders. Vergrößerung hoch aber wo ist das Ziel???

    Siehst Du die Markierung oben links bei 11:00 Uhr? Gewehr im Anschlag visierst Du damit das Ziel an.

    Mit dem Zielauge rüber durchs Rohr und Du bist genau auf dem Ziel. Auch ich war ungläubig, als mir das in Ebern erzählt wurde. Ausprobiert - überzeugt!

    bewege ich mich einen mm nach links oder rechts, wird es sofort unscharf oder verrutscht an den Rand.

    Das klingt für mich auch irgendwie nach falschem Augenabstand. Kannst Du auch das Okular verstellen, d.h. den hinteren Ring vor dem Auge? ZF Parallaxe auf unendlich, größte Vergrößerung und dann schaust Du durch das ZF in den Himmel. So lange drehen bis das "Fadenkreuz" oder richtiger Absehen deutlich und scharf ist.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Zur Austittspupille wurde schon vieles richtig gesagt, es gilt:

    Je größer die Objektivlinse, desto größer ist die Austrittspupillie

    Je höher die Vergrößerung, desto kleiner ist die Austrittspupille

    Je größer die Austrittspupille, desto einfacher hab ich ein sauberes Bild.

    Allein die Größe der Austrittspupille ist aber nicht entscheidend, sondern auch der optimale Abstand!

    Optimal ist der Abstand (dann habe ich das hellste und beste Bild ohne Abschattungen), wenn die Austrittspuille, mit der Pupille des beobachtenden Auges zusammenfällt.

    Bei vielen Fernrohren wird die Lage, also der Abstand der Austrittspuille vom Occular angegeben. Findet man den Wert nirgendwo, kann man ihn ganz einfach selbst ermitteln.

    Man leuchtet mit einer Taschenlampe ins Objektiv und hält ein Blatt Papier hinter dem Occular. Dort sieht man jetzt einen hellen Fleck, die Austrittspupille. Bewegt man das Blatt in wechselndem Abstand, sieht man, dass der Leuchtpunkt in der Schärfe schwankt. Ist er scharf, ist dort die Lage der Austrittspupille, die Größe läßt sich dabei nebenbei ermitteln.

    Man muss also sein Auge genau in diesem Abstand bringen um ein möglichst großes, helles und abschattungsfreies Zielbild zu erhalten.

    Noch eine Anmerkung zum Ausgangsproblem: Ist das Bild abgeschattet, schaut man nicht durch die Mitte des Fernrohrs. Das fällt bei niedriger Vergrößerung nicht so auf, wie bei hoher Vergrößerung - ganz normal ;)

    Gruss Jürgen

    PS: Schaut man mit Abstand auf das Occulars eines Fernrohrs, sieht man die Austrittspupille als hellen Punkt. Ist es schön rund, ist alles bestens und man hat ein gut konstruiertes Glas. Sieht er allerdings eher eckig, wie ein Kissen mit schatttigen Randbereichenaus, sollte man lieber die Finger von dem Glas lassen.

  • Ich kenne den Längenbereich in dem man ohne Verluste bei der Größe des Bildes oder schwarze Ringe im Bild durch ein ZF sehen kann unter dem Begriff Eyebox.

    Und der ist meines Wissens nicht (nur) durch die Austrittspupille bestimmt.

    Wichitg im Fall von hochvergrößernden Gläsern ist halt die wiederholgenaue Haltung des Kopfes und damit des Zielauges in der Eyebox.

    Dafür ist ein passender Schaft und Übung sehr hilfreich.

    Aus eigener Erfahrung wird es mit etwas Übung besser und irgendwann passt es auf Anhieb.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Dem stimme ich uneingeschränkt zu.

    Beim Field Target werden extreme Vergrößerung genutzt, 50x ist fast schon Standard, hinzu kommt ein Zeitlimit von 3 min für zwei Schüsse.

    Um möglichst gleichmäßig und schnell hinter das Zielfernrohr in die richtige Position zu kommen kann man die Schaftbacke optimieren und das Zielfernrohr mit einer Sonnenblende am Okular ausstatten.

    Dann ist es ein Kinderspiel.