Diana Oktoberfestgewehr - Ein Erfahrungsbericht

  • Hallo Co2-Community,


    als ich vor vielen Jahren mit dem Freizeitschießen mit dem Luftgewehr anfing, habe ich mir hier bei euch viele Informationen, Ratschläge und Tipps in den zahlreichen Beiträgen geholt.

    Heute möchte ich auch mal meine Erfahrungen mit meinem neuesten Luftgewehr hier teilen. Ich hoffe, mein kurzer Erfahrungsbericht zum Diana Oktoberfestgewehr gefällt euch.

    Ich hatte schon lange den Wunsch, mir ein schwächeres Luftgewehr zu kaufen, mit dem man gefahrlos indoor – in meinem Fall im Schuppen auf ca. 3m Entfernung – schießen kann, etwa bei schlechtem Wetter, wenn man mal nicht auf den Schießstand fahren will oder um die Nachbarn zu schonen.

    Bei meiner Internetrecherche bin ich dann auf Testvideos des Diana Oktoberfestgewehres aufmerksam geworden. Ich war begeistert und habe mir Anfang Januar 2022 eines gekauft.

    Während der Lieferzeit habe ich mich dann noch weiter über das Gewehr informiert und war dann aufgrund der Berichte über häufige Ladehemmungen / Verstopfungen und anderer Schwächen sehr verunsichert.

    Wie sich aber schnell zeigte, war diese Verunsicherung unbegründet. Seitdem es geliefert wurde habe ich ca. 1000 Schuss damit verschossen – ohne eine einzige Fehlfunktion. Das Gewehr funktioniert bisher tadellos.

    Bei meinem Gewehr scheint es sich um die überarbeitete Variante zu handeln. Deutlich erkennbar verfügt es über ein geprägtes Spanngestänge und einen Bolzen in der Systemhülse.


    Die Seriennummer beginnt mit folgenden Ziffern: 172122…

    Kommen wir nun zu meiner Einschätzung des Gewehrs.

    Die Oberflächenbehandlung ist sehr gut und gleichmäßig ausgeführt. Sowohl die Brünierung als auch die Lackierung des Schaftes sehen sehr gut und gleichmäßig aus. Das trifft auch auf die Unterseite der Systemhülse zu, die man nur beim Ausschäften der Waffe zu sehen bekommt.

    Einzig der Spannhebel ist nicht so schön tief-schwarz glänzend, möglicher Weise wurde er nicht aus Stahl sondern aus Druckguss oder Gusseisen gefertigt.

    Das verwendete Schaftholz ist hart und akkurat verarbeitet. Es lassen sich keine Bearbeitungsspuren erkennen. Auch der Übergang zwischen Schaftkappe (Gummi) und Hinterschaft gelang nahtlos.

    Kommen wir nun zur Funktion des Gewehres.

    Das Laden des Röhrenmagazins funktioniert mit dem beiliegenden Trichter problemlos.

    Der manuelle Sicherungsschieber rastet sauber in seinen beiden Positionen ein.

     

    Der Spannhebel hat ein wenig Spiel, wenn man ihn hochschwenkt (verglichen mit einem Haenel 310 gewiss zu viel). Aber der Spannvorgang gelingt mühelos in einem Rutsch. Die Feder knartzt beim Spannen etwas, dafür Rastet der Kolben sauber und mit deutlich hörbarem „Klick“ in die Fangklinke ein.

    Im Schuss verhält sich das Gewehr nach meinem Empfinden sehr gut. Der Abzug ist zwar nicht einstellbar, hat aber einen gut definierten Vorweg und einen deutlichen Druckpunkt, er löst trocken und ohne zu kriechen aus. Ich finde den Abzug für ein Gewehr dieser Preisklasse durchaus gelungen. Das Abzugszüngel ist aus Stahl gefertigt und ebenfalls brüniert. Der Prellschlagt fällt aufgrund der kurzen Feder und des relativ hohen Gewichts der Waffe angenehm gering aus.

    Das Visier der Waffe gefällt mir nicht so gut. Zunächst bilden Kimme und Korn nur ein mäßig kontrastreiches Visierbild. Der Kimmenausschnitt hätte schärfer geschnitten werden können. Außerdem gestaltet sich die Einstellung der Kimme recht fummelig. Die zu lösenden Schrauben sind nicht so leicht zu erreichen, und man benötigt einen 1,5mm Innbusschlüssel, der nicht im Lieferumfang enthalten ist. Right out of the box schoss mein Gewehr schon ganz gut, ich empfehle, eine Korrektur des Visiers erst nach den ersten 500 Schuss vorzunehmen, da sich die Mechanik noch einlaufen muss und sich innerhalb dieser Zeit die Treffpunktage leicht verändern kann (ich musste die Treffpunktlage innerhalb der ersten 500 Schuss mehrmals korrigieren, danach blieb sie immer gleich).

    Die Treffgenauigkeit des Gewehres ist meiner Meinung nach sehr gut. Hier seht ihr mal ein Trefferbild mit 10 und eines mit 5 Schuss auf 3m Entfernung – freihand stehend. Besser kann ich es mit einem prellschlagfreien Matchluftgewehr auf 10m auch nicht. Wenn man dann berücksichtigt, für welche Entfernung es konzipiert wurde, habe die deutschen Konstrukteure und die chinesischen Zerspaner wohl nichts falsch gemacht.


    Auch auf 5m Entfernung habe ich es probehalber mal geschossen. Hier sind die Streukreise deutlich größer. Fürs Plinken auf Klappzeile (z.B.: Entenkasten) reicht die Präzision hier aber noch aus. Gemessen am Einschlaggeräusch im Kugelfang und der Deformation der Kugeln sollte auch die Kraft noch ausreichen, diese sicher umzuwerfen.


    Besonderen Spaß macht es mir, im Schuppen verschossene 9mm Patronenhülsen im Kugelfang aufzustellen und zu beschießen. Hierbei sollte man aber unbedingt eine Schutzbrille tragen, da die getroffenen Hülsen recht wild umherfliegen.

    Dieses Gewehr bietet aus meiner Sicht einen großen Spaßfaktor, wenn man sich an die vorgesehenen Distanzen hält. Zum Plinking auf kurze Entfernungen lassen sich auch sehr kleine Ziele wie Tonröhrchen oder leere Patronenhülsen (sogar die ganz kleinen, .22 : ) wiederholgenau treffen. Und die oft kritisierte Fehleranfälligkeit konnte ich bisher nicht feststellen.

    Ich hoffe, mein Testbericht kann hier im Forum eine Lücke schließen. Über Eurer Feedback würde ich mich sehr freuen.

    Viel Spaß und gut Schuss!

  • Magnum Opus 26. Februar 2022 um 14:14

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