Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 2.806 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Februar 2022 um 12:14) ist von DonGomez.

  • Hallo in die Runde.

    Ich bin absoluter Vorderlader Neuling..

    Ich bin seit 26 Jahren Jäger und habe Erfahrung im Schießen von großkalibrigen Waffen ( 7X64 und

    6,5X57R).

    Um meine Munition selbst wiederladen zu können habe ich vergangenes Wochenende an einem Kurs

    zur Erlangung der Sachkunde nach § 27 teilgenommen. Hierbei handelte es sich um einen Kombikurs

    Wiederladen und Vorderladen. Da ich schon immer Westernfan war und alles an Literatur und Filmen

    über Trapper verschlinge war ich sofort begeistert von den Vorderladern. Prompt habe ich im

    Internet nach Gewehren geschaut und mich für das Rocky Mountain Hawken Rifle Cal.54 begeistert

    und habe sie mir gleich bestellt.

    In der vergangene Woche war ich dann in einem Schützenverein mit großer Vorderladerabteilung

    und habe mich da angemeldet.

    Ich wurde nach meinen Plänen zur eigenen Waffe gefragt und habe von meiner Bestellung berichtet.

    Die erfahrenen Vorderladerschützen schlugen die Hände über dem Kopf zusammen und meinten

    dies sei ein Fehlkauf. Die Waffe sei zum sportlichen Schießen wenig geeignet, da sie zum Einen wenig

    präzise sei und zum anderen einen enormen Rückstoß hätte, bei dem das Schießen keinen Spaß

    machen würde.

    Nun was die mangelnde Präzision angeht, so kann ich damit leben. Mir geht es nicht um

    Höchstleistung, ich möchte einfach nur Spaß am Vorderladerschießen haben, aus diesem Grunde

    habe ich natürlich keine Lust bei jedem Schuß eine verpasst zu bekommen.

    Deshalb nun die Frage in die Runde, wie empfindet ihr das Schießen mit diesem Kaliber. Wie gesagt

    ich habe Erfahrung mit Jagdwaffen, der Rückstoß der 7X64 ist OK und der der 6,6X57R kaum spürbar.

    Ist Cal. 54 mit diesen Kalibern vergleichbar oder schießt sie sich doch deutlich unangenehmer?

  • Hallo

    Glückwunsch zu dem schönen Gewehr. Ich nehme an von Pedersoli.

    Mein erstes Gewehr war auch eine Rocky. Als Einsteigerwaffe fand ich die absolut in Ordnung. Der Rückstoß ist bei 55grain Wano als sehr angenehm zu sehen. Ich habe aber auch schon mit 110grain geschossen. Das geht im Stehen bei gutem Anschlag auch noch und Mann muss nach dem Schuss breit Grinsen. Zur Genauigkeit habe ich gemischte Gefühle. Liegt aber sicher an mir und nicht am Gewehr.

    Gruß Mario

    Nachtrag: cal. 54 und Rundkugel ist für dieses Gewehr optimal.

  • Mit Kaliber .54 oder im besser bekannten Teil .58 ist wenig Kirschenessen. Das schlägt gern mal aus wie ein Esel , vergleichsweise mit einem .308 ohne echten Schulterkontakt, es geht dann schon eher ans .50 Browning, wenn man nicht aufpasst - das macht blaue Flecken und mit konstanten Trefferquoten ist da auch eher weniger drin. Kommt ja auch auf die Waffe an. Eine Mountain Rifle ist so ein Ding.

    Bei VL macht da das Kaliber schon einiges aus, je kleiner desto besser, wenn es um Trefferergebnisse gehen soll. Eigentlich. Und hier kommen natürlich alle Reenactors zu Worte, die da sich aufbäumen oder andere, die was besser wissen.

    Ja, na klar, jeder nach seinem Gusto.

    Kaliber .54 ist jedenfalls nicht unbedingt ein gutes Omen, ein Hawken ist da schon recht ambitioniert.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Ja, da kann ich dir zustimmen. Als Wettkampfgewehr ungeeignet. Aber eine Blaue Schulter musst du nicht befürchten, dafür hat das Gewehr ein ausreichendes Gewicht.

  • Hallo, ich danke Euch für Eure Antworten.

    Das die Waffe für Wettkämpfe nicht geeignet ist habe ich jetzt schon mehrfach gehört. Auch gibt es Probleme mir der Verfügbarkeit dieser Waffe. Ich habe den Auftrag storniert. Als Alternative überlege ich mir eine Tyron Rifle Creedmoor Cal. 45

  • Wenn du da Kontakte zu anderen Schützen im Verein hast, schau dir deren Waffen einfach erstmal in Ruhe an, du wirst damit dann auch sicherlich Mal ein paar Schuss machen können, Gespräche mit erfahrenen Schützen sind auch immer hilfreich.

    Mit VL kenne ich mich jetzt leider nicht so aus, kann dir zur Waffe also keine großen Ratschläge geben.

    Ich rate "Neulingen" bei uns im Verein aber immer dazu, nichts überstürzt zu kaufen, sich erstmal in Ruhe zu informieren, und reden hilft, klar ist man heiß auf was Eigenes, nur wer spontan ohne vorherige Info kauft, verbrennt dann auch häufig Geld.

  • Ich habe ein Hawken im Kal. 50.

    Das lässt sich mit entsprechender Ladung auf 50m problemlos und ohne störenden Rückstoß schießen.

    Als Alternative überlege ich mir eine Tyron Rifle Creedmoor Cal. 45

    Kommt darauf an, was du vorhast.

    Das Creedmoor ist eher für Langgeschosse und größere Entfernungen ausgelegt.

    Wenn du da Kontakte zu anderen Schützen im Verein hast, schau dir deren Waffen einfach erstmal in Ruhe an, du wirst damit dann auch sicherlich Mal ein paar Schuss machen können, Gespräche mit erfahrenen Schützen sind auch immer hilfreich.

    Das ist auf jeden Fall das sinnvollste. Sonst ist ein Fehlkauf wahrscheinlich (spreche aus eigener Erfahrung).


    "There is only one good, knowledge, and one evil, ignorance." - Socrates

  • Der Kurs war nicht zufällig in Eningen u. A.?

  • Bei VL macht da das Kaliber schon einiges aus, je kleiner desto besser, wenn es um Trefferergebnisse gehen soll. Eigentlich.

    Genau, eigentlich.

    Mit kleinen Gewehrkalibern (.36 und .38) KANN man bessere Ergebnisse erzielen.

    Wenn man Gewehr, Ablauf, Geschosse und Ladung im Griff hat.

    Denn je kleiner das Kaliber, desto anfälliger wird das Ganze auf Schwankungen bei Ladung, Geschoss und Reinigungsintervall.

    Größere Kaliber ab .45 (und da insbesondere Rundkugeln) verzeihen da mehr und halte ich für Anfänger besser geeignet.

    Aber bei Vorderladern ist das wie so oft beim Schießsport. Wenn man 4 Leute fragt bekommt man 6 unterschiedliche Antworten.

    Hallo in die Runde.

    Ich bin absoluter Vorderlader Neuling..

    Jedenfalls erst mal Willkommen bei den Schwarzfingern!


    "There is only one good, knowledge, and one evil, ignorance." - Socrates

  • Nein

  • Vielen Dank.

    Also geht die Enpfehlung eher zu Rundkugeln und nicht zu Langgeschossen?

  • Kommt darauf an. Für 50m , eventuell noch für 100m, wenn alles genau aufeinander abgestimmt ist, ist eine Rundkugel ausreichend.

    Ausreichend, aber nicht unbedingt die beste Lösung. Meine .54-er schafft auf 100m leicht alles auf einen Bierdeckel, aber nur mit Langgeschoß.

    Sie schafft auch 400m mit bestem Trefferergebnis. Allerdings habe ich z.B nach 13 Schuß die Schnauze voll und die Schulter grün

    und blau, wenn ich kein Kissen verwende.

    Auf jeden Fall bist Du mit der Tyron in .45 besser bedient, aber: Langgeschosse bitte.

    LG Peter

  • Aus eigener Erfahrung empfehle ich als erste Waffe unbedingt eine, die du mit Rundkugeln schießen kannst. Rundkugeln erfordern tiefere Züge und einen langsameren Drall, weil sie bei gleichem Kaliber schneller sind. Lauf ist also nicht gleich Lauf bei selbem Kaliber.

    Als Neuling sind Rundkugeln pflegeleicht, probiere ggf. ein paar Pflasterstärken, aber die Schützen im Verein können dir sicher sagen welche Kugeln und Pflaster für dein Kaliber ein guter Startpunkt sind. Die echten Wettkampfschützen haben natürlich Kokillen und gießen ihre Langgeschosse selbst. Aber auf die in Deutschland üblichen Entfernung reicht die Rundkugel erst mal dicke.

    Ich habe sogar einen Rückschläger (Wettkampfwaffe mit Diopter) mit einem Lauf für Kugeln, das ist für meine Leistung ausreichend.

    P.S. In den USA gibt es auch "kurze Langgeschosse" für Kugelläufe. Falls du also mal etwas mehr Power ausprobieren willst, gibt es Alternativen. Die Geschosse haben schmale Treibringe und funktionieren mit modernen Läufen (bei denen die Felder schmal sind) aber nicht mir traditionellen Läufen mit runden Zügen. Ich habe den Kick jedenfalls gespürt.

    P.P.S. Vielleicht doch noch was zur Combo Kugel/Pflaster. Es gibt Schützen, die das Ding so straff laden, dass sie es mit dem Hammer den Lauf hinunter treiben müssen. Zumindest am Anfang würde ich eine moderate Pulverladung und eine Kugel empfehlen, die sich mit einem Schlag mit einem Holzhammer leicht in die Mündung treiben lässt, dann mit einem Starter ein Stück in den Lauf und danach per Hand mit dem Ladestock. Ich verwende meist Kugeln, die .01 kleiner sind als das Kaliber (zB. .49 für cal. .50) und dann Pflaster mit 0,31mm Stärke. Mache ein paar Schüsse aufgelegt, dann merkst du schon ob das erst mal reicht, denn jeder Lauf ist etwas anders. Falls du mal dicke Ladungen ausprobieren willst, dopple ggf. dünnere Pflaster statt gleich größere Kugeln und dicke Pflaster zu kaufen. Mit Vorderladern kann man viel tüfteln und mal was neues probieren.

    4 Mal editiert, zuletzt von Mueder_Krieger (3. Februar 2022 um 22:35)

  • Zumindest am Anfang würde ich eine moderate Pulverladung und eine Kugel empfehlen, die sich mit einem Schlag mit einem Holzhammer leicht in die Mündung treiben lässt, dann mit einem Starter ein Stück in den Lauf und danach per Hand mit dem Ladestock. Ich verwende meist Kugeln, die .01 kleiner sind als das Kaliber (zB. .49 für cal. .50) und dann Pflaster mit 0,31mm Stärke.

    Das ist der Weg. So sieht es aus.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.