Leer abziehen (auch) bei so mancher RAM keine gute Idee

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 4.439 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. März 2022 um 00:47) ist von Schrotty.

  • Ich möchte an dieser Stelle mal meine negative Erfahrung in Sachen Leerschuss (auch Blank Firing genannt) teilen.

    Es geht um die halbautomatischen T4E Pistolen der Firma Umarex, z.B. die Walther PPQ oder die S&W M&P9 2.0 (auf diese bezieht sich meine Kenntnis. Es mag auch noch andere Waffen mit ähnlichem Prinzip am Markt geben).

    Diese Waffen haben wie ihre scharfen Vorbilder einen Schlagbolzen (im Schlitten montiert). Dieser ist federnd gelagert, so dass er nach dem Schuss wieder in die Ausgangslage zurück gezogen wird.

    Nun ist es so, dass man ohne weiteres mit eingelegtem Magazin leer abziehen könnte, ohne irgendeine Beschädigung zu riskieren. Ich hatte dies jedoch auch des öfteren ohne Magazin gemacht, wodurch die Rückholfeder des Schlagbolzens gestaucht wurde. Mit dem Ergebnis, dass dieser jetzt nicht mehr vollständig zurück fährt, die Magazine beim Einschieben dagegen stoßen und sich somit nicht mehr komplett einschieben lassen <X

    Ich bin gerade dabei, die Einheit mit dem Schlagbolzen zu zerlegen, was angesichts einer nicht lösbaren Verbindung zwischen Schlagbolzen und Federgehäuse kein Zuckerschlecken ist. Daher mein eindringlicher Rat an Euch, sich viel Stress zu ersparen und nur mit eingelegtem Magazin leer schießen.

  • Das Grundproblem bei Dry Firing ist immer , das die Energie nirgends hin kann die sonst von eingedellten Zündhütchen,Ventilfedern etc aufgenommen würde.

    Da die Striker und Hämmer immer aus gehärteten Stahl sind, baut sich da so Stress im Metall auf der früher oder später dafür sorgt das was zersplittert oder abbricht.

    Deswegen haben die Pufferpatronen ja immer weiche Gummipolsterung wo die Teile sanft landen können und die Energie abgeben.


    Eine Ram Waffe , wenn du die so abfeuerst knallt natürlich der Hammer oder Striker aufs Ventil, es gibt aber keinerlei Gegendruck vom Gas, so das die Feder die das Ventil wieder schließt den ganzen Druck aufnehmen muss... und dadurch wird sie dann zusammengestaucht

    Dry Firing ist mit keinen Waffen gut

    Und ganz Katastrophal wird es bei Armbrüsten.... wenn die ohne entsprechend Schweres Gegengewicht (in form des Bolzens) geschossen werden springt die Energie wellenförmig in den Wurfarm, erreicht das Ende und dann zersplittert er der Länge nach.... schnellste Methode Armbrust zu zerstören und alptraum aller Armbrusthändler, weil viele Leute das halt als erstes machen wenn sie aufgespannt haben ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Weedus (7. März 2022 um 16:17)

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    Ob sich dies auf die Systeme von freien Waffen übertragen lässt, ist fraglich.

    Ich persönlich schlage meine Waffen alle bis auf die Umarex Glock 9mmPAK trocken ab. Seit Jahren, teilweise Jahrzehnte schon, ohne Probleme.

    Aber kann jeder machen wie er mag.

    "Cogito ergo sum" René Descartes

    ----------------------------------------------------

    You gotta pay to play, if you want

  • Eine Ram Waffe , wenn du die so abfeuerst knallt natürlich der Hammer oder Striker aufs Ventil, es gibt aber keinerlei Gegendruck vom Gas, so das die Feder die das Ventil wieder schließt den ganzen Druck aufnehmen muss... und dadurch wird sie dann zusammengestaucht

    Das sind aber keine Kräfte, die mit einer SSW oder gar scharfen Waffe in irgendeinem Konsens stehen. Bei den meisten RAM-Waffen, die ich kenne (T4E PPQ, TMP-1 und auch das M4) führt das mit großer Sicherheit zu keinerlei Problemen, dafür ist die Leistung der Federn von Hause aus viel zu schlapp und extrem harte Aufschläge sind nicht gewollt, diese Teile halten locker Dry Firing aus. Noch spezieller wird es, wenn man die Tippmänner aus der Paintballfraktion zu Rate zieht, dort wird absolut niemals ein Bruch irgendwelcher Teile erfolgen, wenn man "leer" abzieht, es sei den, man hat vergessen zu schmieren. Tippmann hat eine Garantie auf 100.000 Schuss gegeben, bevor man mit boshaften Konsequenzen inklusive Reparaturen rechnen muss und ein Blick auf die innere Technik lässt da alle anderen Mitbewerber erblassen.

    Bei SSW ist das was ganz anderes und auch ich, der ich damit seit über dreißig Jahren hantiere, schlage nicht gern trocken ab - ganz einfach, um alles zu schonen, so weit wie möglich. Den Hammer auffangen kann man immer (soweit vorhanden), es besteht keine Notwendigkeit, das zu forcieren. Auch diese Schlittenknallerei beim Bespielen kann man unterbinden, es tut den Geräten nicht gut. Wer allein das beherzigt, hat länger was davon und es ist so einfach.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Dann widerlege diesen Mythos gerne.

    Drehen wir den Spiess mal um. Beweise mir doch mal, dass da was bricht.

    Dem Zeitgeist folgend verweise ich mal auf YT-Videos, alternativ findest du Aufsätze dazu von Metallern im Web.

    Und dann habe ich da noch meinen Schriftwechsel zu zwei bedeutenden Herstellern . . . 8)

  • Ich könnte es Dir Beweisen, wenn ich die Teile aufbewahrt hätte.

    Teile deswegen, weil es vorher nur ein Teil war.

    Sunset Sam hat bestimmt auch noch den LEP, den er trocken abgeschlagen hat.

    Das war gleichsam teuer wie ärgerlich.

    Was andere Schützen sagen und machen, ist lull und lall.

    Kann ja jeder machen wie er mag.

    Es muß nicht unbedingt etwas passieren, aber es kann etwas passieren.

    Wenn Dir bisher dadurch noch kein Schaden entstanden ist, dann freue ich mich

    da für Dich, aber ich würde das nicht als Generalgarantie ansehen wollen.

    <

    Wenn ich mich mein ganzes Leben niemals anschnalle und auch keinen

    Unfall habe, sollte ich dennoch niemandem vorschlagen, daß auch er sich

    nicht anzuschnallen braucht.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Heute habe ich versehentlich meine Glock 17 RAM ohne Magazin abgeschlagen. Dem Geräusch nach, scheint eine beachtliche Kraft auf den Schlagbolzen einzuwirken. Auch auf dem Messing des Ventils im Magazin sieht man schon Spuren. Bei einer echten Glock mag das kein Problem sein, bei der RAM ist aber weit weniger robustes Material verbaut und es ist ein völlig anderes System. Den Schlagbolzen dauerhaft gespannt zu lassen, wird auch nicht gut sein und die Demontage zur Reparatur ist eine Qual.

    2 Mal editiert, zuletzt von airfun (7. März 2022 um 20:12)

  • Auch auf dem Messing des Ventils sieht man schon Spuren.

    Das würde ich nicht auf einen Leerabschlag zurück führen. Eher auf normale Abnutzung. Das Gegenteil zu beweisen dürfte hier sehr schwer sein, denn am reinen Geräusch lässt sich schlecht etwas ableiten.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Normalerweise schlage ich die Glock 17 RAM zum entspannen mit leerem Magazin ab. Jedenfalls erscheint mir das Geräusch des Schlagbolzens wesentlich lauter, als bei der Walther P99 RAM.

  • Bei einer echten Glock mag das kein Problem sein, bei der RAM ist aber weit weniger robustes Material verbaut und es ist ein völlig anderes System. Den Schlagbolzen dauerhaft gespannt zu lassen, wird auch nicht gut sein

    Die verwendeten Materialien sind natürlich unterschiedlich, aber dennoch den Drücken und notwendigen Haltbarkeiten angepasst. Sowas direkt zu vergleichen hat wenig Sinn, zumal es keinen "Schlagbolzen" in einer RAM-Waffe gibt. Wir reden hier von einem Hammer, der auf ein Ventil drückt. Dieses Ventil befindet sich allermeist in den Magazinen - hat also nichts mit Vorhaltespannungen in der Waffe zu tun. Die beteiligten Federn wären was anderes, aber darum ging es hier nicht.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Der "Schlagbolzen" ist laut Explosionszeichnung Blowback Pin genannt. Auf diesen scheint der Hammer aufzuschlagen und dieser Blowback Pin schlägt dann, bzw. drückt gegen das Ventil.

  • Blowback Pin genannt. Auf diesen scheint der Hammer aufzuschlagen und dieser Blowback Pin schlägt, bzw. drückt gegen das Ventil.

    Das ist das, was ich gesagt habe. Ein "Schlagbolzen" ist was anderes. Sieh dir die Funktionsprinzipien einer echten oder eben auch einer SSW an.

    Dieser Pin drückt aufs Ventil, wenn der Hammer draufhaut. Der Pin ist aber ein Bestandteil des Ventils und nicht der Waffe selber. Nimmst du also das Magazin heraus - mitsamt Ventileinheit - schlägt der Hammer ins Leere und nicht irgendwo drauf. Du hattest erwähnt, normalerweise deineRAM- Glock 17 ohne Magazin abzuschlagen und hattest bemerkt, dass das Geräusch des Schlagbolzens wesentlich lauter wäre... Ist ja nicht möglich, weil kein Schlagbolzen vorhanden.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Der Pin ist aber ein Bestandteil des Ventils und nicht der Waffe selber. Nimmst du also das Magazin heraus - mitsamt Ventileinheit - schlägt der Hammer ins Leere und nicht irgendwo drauf.

    Dieser Pin ist bei der Glock 17 RAM fest im Schlitten montiert und fungiert in gewisser Weise als "Schlagbolzen". Auch ohne Magazin, schlägt der Hammer dort auf. Hoffentlich ist er aus geeignetem Stahl.