Mercury Chili Edge (Hatsan Edge)

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.759 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Dezember 2021 um 15:39) ist von PlinKing.

  • Hallo,

    durch das Frankonia Angebot der Mercury MOD 25 SuperCharger für knapp 90€ (siehe mein ausführlicher Beitrag dazu) bin ich damals auch auf das mit 69,99€ (im Angebot) ebenfalls sehr günstige Mercury Chili Edge Set aufmerksam geworden. Da mich die SuperCharger Luftpistole für den Preis ziemlich überzeugt hat, habe ich ich mich interessehalber auch näher über die Mercury Chili Edge informiert... Mercury ist der Markenname vom Importeur Frankonia für Luftgewehre und Pistolen des Türkischen Herstellers Hatsan. Die Mercury Chili Edge findet man dort unter der Bezeichnung Hatsan Edge. Die Hatsan Edge gibt es im Ausland im Kaliber .177 / 4,5mm (305 m/s) , .22 / 5,5mm (245m/s) und in .25 / 6,35mm (200m/s). Es gibt dort auch eine Version mit Vortex Gaskolben (dort auch zum Nachrüsten). Ganz schön viel Leistung für so ein relativ kleines Luftgewehr!

    Hier bei uns im "F" Land gibt es nur die gedrosselte Version im Kaliber .177/4,5mm mit angegebenen 175m/s und <7,5J!

    Tja, was macht man mit einem freien Tag? Man macht einen schönen Ausflug in die nicht ganz so nahe gelegene Frankonia Filiale um sich das Teil mal aus der Nähe anzuschauen und hofft, dass das angeblich einzig verfügbare Exemplar (gelber Haken bei Bestand) nicht ein "abgeranztes" Ausstsellungstück ist- falls man dann doch schwach wird ;)

    Ich hatte Glück, das Set war erst seit Montag wieder in der Filiale verfügbar und lag noch org. verpackt im Lager.

    Nach kurzer Begutachtung wurde das Set spontan gekauft ^^

    Was bekommt man also hier für günstige 69,99€ geboten?

    Eine silberne Dose "TopShot Competition" Diabolos im Wert von 5,60€, ein gut verpacktes "Optima 4x20" (Spielzeug) Zielfernrohr im Wert von- keine Ahnung 10€? und das Mercury Chili Edge Luftgewehr. Da ich statt 69,99€ nur 59,99€ für das Set bezahlt habe kostete mich also das Gewehr alleine "schöngerechnete" 45.-€ 8) Da kann man nicht viel falsch machen.

    Zur Mercury Chili Edge:
    die genauen technischen Daten kann ja jeder selber nachlesen.

    Das Gewehr ist aus aktueller Fertigung und hat auch schon (wie meine zweite SuperCharger)

    die neue Codierung der Seriennummer (70-G21HT-0614xx)

    Das Gewehr ist sehr kompakt (siehe Bild mit meiner Weihrauch HW30s), gut verarbeitet und brüniert. Der Schaft ist aus Kunststoff, der vordere Laufmantel -Spannhilfe mit dem Leuchtkorn und die Leuchtkimme auch. Der Kunststoff wirkt nicht billig. Der Schaft hat zwar eine Naht aber die fällt kaum auf. Der Abzug ist auch aus Plastik und mit einer Schraube verstellbar. Allerdings darf man sich von dem Abzug nicht zu viel erwarten! Der wackelt, krazt und kriecht ordentlich :thumbdown: Mal schauen ob man da was verbessern kann. Ansonsten ist das System wirklich gut verarbeitet, Der Lauf wird mit einem Federbolzen stramm verriegelt. Natürlich krazt und schabt das System noch ordentlich beim Spannen und man merkt, dass die Feder für < 7,5J gut gekürzt wurde. Das System lässt sich sehr leicht spannen und verfügt auch über eine Auslösesicherung. Das Gewehr wird beim Spannen automatisch gesichert und kann über einen Schieber ent- aber auch wieder gesichert werden. Ein entspannen des geknickten Systems ist wegen der Auslösesicherung nicht möglich.

    Beim Schuss klirrt die Feder etwas nach. Eine erste Chronymessung direkt "Out of Box" mit 0,48g Fishbull (HN Plinking) Flachkopfdiabolos lag bei ca. 7,3J.

    So das solls erst mal gewesen sein. Für das Geld macht man auf jeden Fall nichts falsch. Das Zielfernrohr ist zwar Müll aber das Gewehr ist für das Geld wirklich ok.

    Mit etwas Basteln kann man es bestimmt noch verbessern. Das Zerlegen soll ab den 2018-2019 Modellen mit dem Abzug aus Plastik auch einfacher geworden sein. Vorher musste wohl der Abzug zerlegt werden. Das wird wohl eine weitere Winterbastelei werden ;) Dann gibts auch weitere Infos, Ein Schussbild, einen Chronytest usw.

    Hier noch ein paar Bilder

    Gruß PlinKing

  • So, weiter gehts,

    Unter dem gut verarbeiten Schaft (der Abzugsbügel ist separat und nicht Bestandteil des Schaftes) ist das System relativ trocken, wenig Öl und Fett. Die Feder und die Schubstange inkl. Führung sind auch nicht gefettet. Auch "dieselt" mein Exemplar, obwohl nagelneu nicht. Es kommt Null Qualm oder Rauch aus dem Lauf. Einerseits gut, Andererseits kann es allerdings auch sein, dass der Kolben zu sparsam oder gar nicht gefettet wurde... Da hilft wohl nur zerlegen und überprüfen.

    Der Abzug bzw. die Abzugsgruppe ist aus Kunststoff und mit einem Pin im System gesichert. Laut Recherche muss bei dieser neueren Version mit dem Abzug aus Plastik, die es wohl seit ca. 2018-2019 gibt, nur der Sicherungsring und Pin des Sicherungsschiebers, die Schenkelfeder und der Federlager Stift entfernt werden um die Abzugsgruppe zu entfernen. Die Vorspannung der Feder dürfte bei unserer "F" Version sehr gering sein. Den Kolben bekommt man wohl nur heraus wenn man vorher den Lauf ausbaut. Nur so kann die Schubstange für den Kolben ausgehakt werden. Die Schraube der Laufachse machte wohl bei der älteren Version oft Probleme beim Aufschrauben. Sie riss wohl mal gerne wegen Schwergängigkeit ab?! Ob das hier auch so ist kann ich noch nicht sagen.

    Die ganze Verarbeitung ist für den Preis wirklich sehr gut. Nur der wackelige und undefinierte Plastikabzug stört meiner Meinung nach etwas das bis jetzt sehr gute optische und technische Gesamtbild.

    Fazit bis jetzt: Für 70.-€ im Set ein richtiges Schnäppchen, für 120.- oder gar über 140.-€ würde ich es aber nicht kaufen! Da gibt es bessere Alternativen. z.B. das auch unter 100.-€ zu bekommende Hämmerli 800 (Diana Klon). Das Hämmerli 800 (110.-€) war in der Frankonia Filiale ausgestellt und machte optisch auch einen guten und sauber verarbeiteten Eindruck. Habe ich mir auch schon mal überlegt...

    Aber jetzt reichts erst mal mit den Neuanschaffungen ;)

    Hier noch mehr Bilder:

    Gruß PlinKing

  • Naja, was macht man an einem regnerischen Samstag...

    Ab in den Bastelkeller und die Mercury Chili Edge zerlegen ;)

    Das Zerlegen ist recht einfach. Es gibt einige Videos auf Youtube zu finden. Allerdings sollte es für das Modell ab 2018 mit den Kunststoffabzug sein.

    Vorgehensweise:

    - zuerst den Schaft abschrauben

    - dann vorsichtig die Spiralfeder der Spannsicherung aushängen

    - Schenkelfeder der Abzugssicherung entfernen / aushaken

    - die kleine Sicherungsscheibe des Haltebolzens der Schiebesicherung entfernen

    - den Bolzen rausziehen und das lange Blech für die Spannsicherung aus dem Spannarm (Kolben) aushängen

    - Abzugs-Sicherungsschieber-Blech aushängen

    - jetzt vorsichtig das System einspannen und den Bolzen für die Abzugsgruppe (Federlager) austreiben.

    -> die "F" Feder hatte bei meinem Exemplar fast keine Vorspannung. Ich musste die Abzugsgruppe aus dem Systemrohr rausziehen!

    - Feder kann entnommen werden.

    Um den Kolben zu entfernen muss der Spannarm aus dem Kolben ausgehakt werden.

    - Normal schraubt man dazu die Laufhalteschraube raus um den Lauf auszubauen.

    -> wie schon befürchtet sitzt die Schraube aber Bombenfest! Man reist eher den Schraubenkopf ab oder dreht den Schlitz rund.

    Ich habe extra einen großen Schraubendreher passend gemacht. Evtl. ist die Schraube verklebt?! Keine Chance, ich konnte sie nicht lösen.

    Habe mir dabei auch den Schlitz der Schraube leicht beschädigt. Habe sie nachbrüniert, sieht man kaum.

    - Also habe ich den Niet des Spannarms ausgetrieben. Auch kein Spaß. Ging sehr schwer raus da scheinbar beide Enden verpresst wurden.

    - Jetzt den Spannarm aushängen und der Kolben kann entfernt werden.

    -> Aber Achtung! Vorher den Schlitz des Spannarms im Systemrohr gut entgraten und fetten.

    Sonst kann man sich schnell die Kolbendichtung zerschneiden!

    Die Feder war sauber angelegt, gerade und wie vermutet nicht gefettet oder ölig. Komplett trocken!

    Länge der "F" Feder: ca. 253mm (ca. 20 Schuss damit gemacht)

    AD: ca. 19 mm

    ID: ca. 13,4 mm

    Drahtstärke: ca. 2,7 mm

    Windungen: 32

    Die Kolbendichtung war ebenso auch nur minimalst gefettet. Fast gar nichts dran!

    Die Kolbendichtung ist aus roten Kunststoff und hat einen "Hatsan" Schriftzug.

    Sie ist auch nicht recht flexibel. Der Kolben konnte sehr leicht aus dem Systemrohr herausgezogen werden.

    Ich glaube nicht, dass die Dichtung besonders gut abdichtet... Wenn man da das saugende Geräusch einer z.B. Weihrauchdichtung kennt...

    Länge des Kolbens: ca. 153 mm

    AD: ca. 26 mm

    ID: ca. 19,9 mm

    Nase zum Einschnappen der Dichtung: ca. 16mm

    Kolbendichtung;

    Dicke: ca. 6,7 mm

    AD: ca. 27 mm

    Da es fast keine Ersatzteile gibt frage ich mich ob evtl. eine qualitativ hochwertigere Diana Kolbendichtung passen könnte?

    Ich glaube aber das die Diana Dichtungen eher 28mm haben?!

    Anschließend wurde alles gereinigt und neu gefettet. Die Kolbendichtung wurde mit Kolbenfett von Walther behandelt, der Rest mit LM47 und Lupus Fett. Jetzt den Kolben wieder vorsichtig in das System geschoben. Die Federenden habe ich wie immer poliert, die Feder mit Kettenfett eingesprüht und mit einer selbstgedrehten vorderen Federführung wieder in den Kolben geschoben. Im hintern Federlager / Abzugsgruppe waren zwei sehr dünne, scharfkantige Unterlegscheiben verbaut. Ich habe dann noch zusätzlich eine 1,5mm Kunststoffscheibe zwischen die Feder und die Metallscheiben gelegt. Da die Feder immer noch fast keine Vorspannung hatte konnte ich die Abzugsgruppe einfach einschieben und mit dem Bolzen sichern. Das funktionierte sehr leicht mit einer Hand und ohne drücken.

    Jetzt wieder den Spannarm in den Kolben einhaken und den Niet eintreiben. Das Sicherungsblech in den Spannarm einhaken und die Spiralfeder einhängen. Jetzt noch das Sicherungsblech reinfummeln, den kleinen Bolzen im gesicherten Zustand durchschieben und mit der Scheibe sichern. Nun noch die Schenkelfeder der Sicherung einhängen und das System in den Schaft schrauben. -> Fertig!

    Noch ein kurzer Funktionstest und erst mal Feierabend :thumbsup:

    Gruß PlinKing

  • So, heute noch ein kleiner Funktions und Schusstest.

    Das Mercury lässt sich nun ohne kratzen und schaben spannen. Beim Schuss klirrt und scheppert nichts mehr.

    Die Leistung ist mit den Fishbull - HN Spike Spitzkopf Diabolos mit 0,56g bei ca. 7,4 J Die Standardabweichung bei ca. 3m/s

    Getestet mit 10 Schuss. Das System wird sich noch weiter einlaufen. Bis jetzt sind ca. 80 Schuss durch würde ich schätzen.

    Das Trefferbild 13m aufgelegt ist befriedigend. 10 Schuss ca. 13mm ohne den Ausreißer. Mit ca. 17mm. Mit Flachkopf Diabolos und hochwertigeren JSB und HN FTT Diabolos wurde es auch nicht besser. Das Gewehr will kräftig an die Schulter gezogen werden. Das Gewehr hat einen strammen Prellschlag. Das liegt wohl an dem schweren 27mm Kolben. Man merkt, dass die Schussentwicklung relativ lange dauert. Das liegt wohl auch an der kurzen Feder mit fast keiner Vorspannung. Normal ist die Hatsan Edge mit 305m/s mit Blei Diabolos angegeben!

    Der Abzug ist leider unterirdisch schlecht. Er kratzt und schabt und hat fast keinen Druckpunkt. Die Verstellschraube bringt fast gar nichts.

    Mit einem besseren Abzug könnte man bestimmt dauerhaft kleinere Streukreise erzielen. So verreist man automatisch immer wieder mal.

    Ich habe mit den Abzug allerdings noch nicht genauer angeschaut. Ich glaube viel optimieren kann man hier nicht.

    Für den Schusstest habe ich mein "PW-Store Schnäppchen" Walther 4x32 GA montiert. Das passt ganz gut zur Mercury und bleibt erstmal drauf. Leider benötigt es durch die Gummierung eine 30mm Montage (beiliegend).

    Mein Fazit zur Mercury Chili Edge.

    Für knapp 70.- im Set ein robuster und optisch relativ gut verarbeiteter 10-30m Plinking-Dosenschubser mit einem schönen Schaft und einem sehr schlechten Abzug. Zum Plinken ist nicht einmal unbedingt ein besseres Zielfernrohr notwendig. Die TruGlo Leuchtvisierung passt gut zu dem nicht ganz so präzisen Gewehr. Es lässt sich relativ leicht zerlegen und warten- wenn man weiß wie es geht.

    Für Anfänger würde ich es trotzdem nicht empfehlen. Der Abzug ist einfach zu schlecht und ohne zerlegen und neu fetten schabt und kratzt das System einfach unschön. Das verdirbt dann doch schnell den Spaß. Ohne große Erwartungen (und zum Basteln) kann man für 70.- durchaus Spaß mit dem Teil haben :) Es ist halt eher ein "viert oder fünft" Gewehr das man eigentlich nicht braucht :whistling:

    Gruß PlinKing

  • Hallo,

    Meine Schnäppchen Mercury hat jetzt ca. 500 Schuss durch und ist gut eingelaufen.

    Sie lässt sich sehr leicht und ohne schaben und kratzen spannen. Der Prellschlag fällt dank des 27mm Systems aber recht ordentlich aus.

    Der Lauf rastet immer noch sauber ein. Beim Schuss ist sie angenehm leise. Die Verarbeitung ist gut. Die Spannhilfe (Korn) am Lauf aus Kunststoff ist zwar nicht schön anzusehen aber sehr griffig und angenehm beim Spannen. Der Lochschaft liegt gut im Anschlag.

    Der Streukreis wurde leider nicht besser. Egal was für Diabolos ich getestet habe (sehr viele!).

    Besser als eine 1€ Münze (23mm) bei 10 Schuss auf 13m wird es selten. Montiert war das 4x32 Walther ZF.

    Es sind nach einer guten Gruppe immer wieder Ausreißer dabei die den Streukreis dann auf über 20mm erweitern.

    Die Standardabweichung liegt dabei aber meist bei guten 3-4m/s. Die Mercury hat sich bei knapp 7,4J eingependelt.

    Die Mercury ist und bleibt einfach trotzdem ein prima und robuster Kimme & Korn Spaß-Plinker!

    Für 69.-€ mit Diabolos und (Müll) 4x20 Zielfernrohr im Set macht man da nichts falsch.

    Zum eigentlichen Beitrag:

    Ich habe mir jetzt aber noch mal den Abzug genauer angeschaut. Meiner war ab Werk leider katastrophal eingestellt.

    Kein Vorzugsweg und sehr langer kratziger Abzugsweg.

    Zuvor habe ich diese

    interessante Seite von einem "michael j bernard" :thumbup:

    über den Abzug der sehr ähnlichen "Hatsan AirTact" gefunden.

    Diese wird auch bei Frankonia unter dem Namen Mercury Air Tact vertrieben.

    Der Abzug scheint identisch zu dem ab ca. 2018-2019 verbauten Kunststoffabzug der Mercury Chili Edge zu sein.

    Aber Achtung!

    Der Abzug kann sehr leichtgängig eingestellt werden! Die Klinkenüberschneidung darf nicht zu gering werden sonst löst der Abzug evtl. von selbst aus!

    Jeder schraubt auf eigenes Risiko! Sicherheit geht immer vor!

    Der Autor schreibt, dass bei ihm mit der max. eingedrehten org. Schraube die Klinkenüberschneidung auf 0,060" (ca. 1,52mm) eingestellt war.

    Mit der neuen 3x12mm Schraube soll es bis 0,030" (ca. 0,76mm) sicher sein... Ich habe meine jetzt auf ca. 1mm eingestellt.

    Wie funktionierts: (siehe auch Internetseite auf Englisch)

    - Schaft entfernen

    - Sicherungsring für die Abzugssicherung (Schieber) entfernen (und nicht verlieren)

    - Scheibe, Feder und Sicherungsschieber (zum Spannarm) entfernen

    - den Pin im Abzug lassen! Sonst kann dieser nicht mehr gespannt werden.

    - die hintere 3x10mm Schraube herausdrehen und mit der neuen 3x12mm Schraube ersetzen

    - Achtung: Es handelt sich um ein Kunststoffgewinde. Da ich die org. Schraube schon etwas überdreht hatte, habe ich einen dünnen Faden um

    um das Gewinde der neuen Schraube gelegt und mit Patex Alleskleber fixiert.

    - neue Schraube eindrehen bis ca. 2mm Luft zwischen Schraubenkopf und Gehäuse bleibt (Länge der org. 10mm Schraube)

    Ab hier wird es etwas gefährlich! Unbedingt auf Sicherheit achten!

    - Das Gewehr spannen! ACHTUNG! jetzt kann man gut (wie auf meinen Bild) die Klinkenüberschneidung erkennen.

    Jetzt die Schraube so weit weiter eindrehen bis die Klinkenüberschneidung

    ca. 1mm beträgt. Durch die längere Schraube kann diese jetzt noch geringer

    als im org. Zustand eingestellt werden- evtl. sogar bis zum "Selbstauslösen" beim Spannen!

    - Da die Spannsicherung ausgebaut ist kann man bei vollständig abgeknickten Lauf das Gewehr durch betätigen des Abzugs

    (nach dem Entsichern) entspannen.

    Dabei natürlich unbedingt den Lauf festhalten! Ansonsten schnellt dieser hoch und man kann sich böse verletzen! Das

    Luftgewehr ist dann auch Schrott (Lauf verbogen).

    - Das einige Male wiederholen und das Abzugsverhalten (die Klinkenüberschneidung) überprüfen.

    - Der Vorzugsweg kann man nun über die kleine Madenschraube (1,5mm Inbus) im Abzugszüngel einstellen.

    Bei meinem Gewehr war nur eine lange Madenschraube verbaut. Beim Autor war zusätzlich noch eine zweite Sicherungsschraube vorhanden.

    - Die Schraube nach belieben eindrehen. je größer der Abstand der Schraubenspitze zum Abzugshebel desto länger ist der Vorzugsweg.

    - Alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen.

    Ich weise noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass jeder den Abzug auf eigene Verantwortung verstellt!


    Mein Abzug hat nun einen mir angenehmen Vorzugsweg und löst anschließend nach

    einer Art Druckpunkt leider immer noch etwas kriechend aus.

    Aber viel besser als vorher!

    Das Abzugszüngel wackelt leider immer noch wie ein Kuhschwanz hin- und her :thumbdown:

    Das wird evtl. die nächste Herausforderung...

    Dabei muss der Abzug zerlegt werden. Mal sehen wann ich dazu Lust habe und ob ich Infos dazu in den weiten des Internets finde ;)

    Gruß PlinKing

  • Servus,

    Das Abzugszüngel wackelt leider immer noch wie ein Kuhschwanz hin- und her :thumbdown:

    Das wird evtl. die nächste Herausforderung...

    so, heute ging es noch mal an den Abzug der Mercury. Das Abzugszüngel wackelte ja doch ziemlich hin- und her und der Auslöseweg war nach dem Vorzugsweg doch noch sehr kratzig und kriechend.

    Die Abzugseinheit war schnell ausgebaut:

    - jetzt die zwei kleinen Schrauben lösen und die Gehäusehälfte vorsichtig abhebeln.

    - nun kann man das Abzugszüngel mit dem Bolzen, die beiden Federn und die drei Metallklinken entnehmen.

    Der Grund für das wackeln des Abzugszüngels war schnell gefunden:

    Der Bolzen hatte 4mm Durchmesser, das Loch im Abzug und die Lagerpunkte in den Kunststoff Gehäusehälften aber je ca. 4,1mm.

    Der org. Bolzen hat die Maße 4mm x 15mm.

    Also flugs einen neuen Bolzen aus Messing gedreht. Der neue Bolzen hat nun 4,1mm x15mm und steckt satt und ohne Spiel in den Gehäusehälften. Das Abzugszüngel kann gerade noch so auf den Bolzen geschoben werden, dreht sich aber dennoch leicht.

    Die Abzugsteile sind aus hartem Stahl ausgestanzt und verchromt. Leider wurde an den Kontaktflächen der Klinken nichts geschliffen oder gar poliert. Deswegen das kratzige Auslösen.

    Mit einer Diamantfeile, 1000er Schleifpapier und einer Polierscheibe waren die Kontaktflächen der Klinken und der Fanghaken für den Kolben schnell poliert (siehe Bild).

    Jetzt wieder alles zusammengebaut. Dabei habe ich noch eine dünne (0,6mm) Unterlegscheibe aus Messing auf das Abzugszüngel gelegt und alle Kontaktflächen dünn mit Lupus Teflonfett benetzt. Die Abzugs-Gehäusehälften passen immer noch ohne Spalt zusammen. Die zweite Unterlegscheibe (siehe Bild) habe ich doch nicht eingebaut, da sonst die Gehäusehälften beim Zusammenschrauben einen Spalt bekommen.

    -> Das Abzugszüngel wackelt nun nicht mehr hin und her :thumbup:

    Das Gewehr schnell wieder zusammengebaut und den Abzug getestet.

    Was soll ich sagen, es ist natürlich kein Weihrauch Record Abzug geworden aber er hat nun einen schönen Vorzugsweg und löst sauber und ohne Kratzen aus. Evtl. könnte ich die Klinkenüberschneidung noch etwas "schärfer" einstellen- -> die neue 12mm Schraube noch minimal mehr reindrehen.

    Ich weise noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass jeder den Abzug auf eigene Verantwortung einstellt!

    Fazit: mit relativ wenig Aufwand und Zeit (ca. 1h) kann man aus dem Abzug schon noch was rausholen.

    Der Abzug der Mercury / Hatsan AirTact ist übrigens identisch.

    Siehe auch dieses Video

    Gruß PlinKing