Radbolzen lösen...

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.562 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. September 2021 um 20:23) ist von Esti.

  • Ihr Lieben.

    Als nachts der Notdienst auftauchte bei einem Problem, hatte er keinen Kompressor oder Schlagschrauber bei. Die Radbolzen löste er mit Hilfe eines "Drehmomentvervielfältigers". Dieses Werkzeug war mir bis dahin neu und ich dachte mir, ich stelle Euch es und seine Funktionsweise kurz vor:

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    Was es nicht so alles gibt...

    Liebe Grüße

    Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • cooles Teil, aber kostet natürlich auch'n Häppchen..... Im Profibereich aber sicher sinnvoll. Für die Hobbywerkstatt reicht mir mein Schlagschrauber.... :)

    Ich habe keine besondere Begabung, ich bin nur leidenschaftlich neugierig
    Albert Einstein (1879-1955)

  • Prinzipiell dürfte es sich wohl nur um ein Planetengetriebe handeln mit mehreren Schaltstufen und einer Abstützung.

    Aber das Konzept ist gut, gerade für den LKW-Bereich.

    Gerade wenn man auf dem Standstreifen einen geplatzten Reifen wechseln muss, freut man sich sicher, wenn man sich nicht mit voller Kraft den Schrauben widmen muss, sondern auch mal ein Auge auf den Vekehr haben kann.

    Ganz zu schweigen davon, dass man ja nicht eben wenige fette Muttern lösen muss.

    Für PKW lohnt es sich nicht, da sind die Anzugsdrehmomente niedrig genug, um sie mit einem normalgroßen Drehmomentschlüssel zu lösen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Aber das Konzept ist gut, gerade für den LKW-Bereich.

    Natürlich lauert auch hier stetig der Fehlerteufel. Im Video deutlich zu sehen, stützt man das Werkzeug an einer anderen Radmutter ab. Der Dödel machte das am Radbolzen und drückte damit die Gewindegänge platt - jedenfalls bis ich ihn darauf aufmerksam machte. Auch für LKW-Vorderräder weniger geeignet, wegen dem Lochkranz. Das ist dieser Schutz um die Radmutter, runter scrollen bis zum Feuerwehrauto:

    https://7globetrotters.de/mb711d-wohnmob…ereifung-kosten

    Den muss man dann halt zuerst abschrauben.

    Wie gesagt, einfach nur, dass man es Mal gesehen hat.


    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

    2 Mal editiert, zuletzt von BMP I (30. September 2021 um 12:29)

  • um sie mit einem normalgroßen Drehmomentschlüssel zu lösen.

    Das lass aber mal den Meister sehen. Mit einem Drehmomentschlüssel Schrauben und/oder Muttern lösen.... :rolleyes:

    Das lernt man schon im ersten Ausbildungsjahr. Ein Drehmomentschlüssel ist ein Präzisionsmesswerkzeug und ausschließlich zum anziehen von Schrauben und/oder Muttern da. Nicht und niemals zum lösen. Tat man es doch, gab es zu meiner Zeit noch mit der flachen Hand einen hinter die Löffel. ;)

  • Ein Drehmomentschlüssel,der das nicht aushält, gehört nicht in eine Werkstatt.

    Alleine der Tatsache geschuldet, dass es ja auch Schrauben mit Linksgewinde gibt, muss das der Schlüssel schon abkönnen.

    Und wenn er es nicht abkönnte, dürfte der Hersteller die Ratschenfunktion nicht in den Schlüssel integrieren.

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    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Dachte ich mir auch gerade aber theoretisch gibt es garantiert auch Bereiche im Maschinenbau / Tuning Bereich usw, wo es sehr wichtig sein kann zu wissen, wie fest die Schrauben angezogen waren.

    Zum Beispiel für Gutachter, der einen Schaden Dokumentieren sollen, der durch ungleichmäßig angezogene Schrauben verursacht worden ist :)

    3 von 24 Schrauben nicht nach Vorgabe angezogen und dadurch ist Schaden entstanden. Wer zahlt ?

    Mit sowas beschäftigen sich Gerichte :)

  • Alleine der Tatsache geschuldet, dass es ja auch Schrauben mit Linksgewinde gibt, muss das der Schlüssel schon abkönnen.

    Und wenn er es nicht abkönnte, dürfte der Hersteller die Ratschenfunktion nicht in den Schlüssel integrieren.

    Zum Festziehen linksrum, klar. Die Ratschenfunktion ist zum nachfassen, damit man nicht absetzen muss.

    Ein Drehmomentschlüssel ist nicht zum lösen von Verbindungen da. Es ist es ja gar nicht möglich, das zum lösen notwendige Drehmoment einzustellen, wenn man nicht weiß, wie fest angezogen wurde. Dann "ratscht" man permanent drüber und zerstört die Mechanik.

  • Dachte ich mir auch gerade aber theoretisch gibt es garantiert auch Bereiche im Maschinenbau / Tuning Bereich usw, wo es sehr wichtig sein kann zu wissen, wie fest die Schrauben angezogen waren.

    Zum Beispiel für Gutachter, der einen Schaden Dokumentieren sollen, der durch ungleichmäßig angezogene Schrauben verursacht worden ist :)

    3 von 24 Schrauben nicht nach Vorgabe angezogen und dadurch ist Schaden entstanden. Wer zahlt ?

    Mit sowas beschäftigen sich Gerichte :)

    Deshalb sind vielerorts "intelligente" Akkuschrauber im Einsatz. Das geht damit los dass das verwendete Drehmoment geloggt wird bis dahin das für jede schraube ein Drehmoment hinterlegt ist das dann auch automatisch verwendet wird.

    Inklusive upload der logdaten zu einem Server per WLAN oder Bluetooth und Freigabe von schraubaufträgen durch den Server.

    Zum Beispiel Bosch hat da einige ziemlich ausgefeilte Sachen im Angebot.

  • Ein Drehmomentschlüssel,der das nicht aushält, gehört nicht in eine Werkstatt.

    Alleine der Tatsache geschuldet, dass es ja auch Schrauben mit Linksgewinde gibt, muss das der Schlüssel schon abkönnen.

    Und wenn er es nicht abkönnte, dürfte der Hersteller die Ratschenfunktion nicht in den Schlüssel integrieren.

    Natürlich hast du recht. Der lange gummierte Griff am Drehmomentschlüssel ist extra dafür da, dass man beim Schrauben lösen mit beiden Füßen sicher draufsteigen kann und ordentlich wippen kann, ohne abzurutschen. Und oben am Ende das kurze blanke Stück ist extra gerändelt ausgeführt, damit man mit einem Fäustel draufhauen kann um auch hartnäckige Schrauben zu lösen. So ein Drehmomentschlüssel ist schon ein tolles universelles Werkzeug. Man sollte da der inneren Feinmechanik zum messen nicht all zu viel Bedeutung zumessen. :P

    Frei nach dem Motto: "Gar unendlich ist des Meisters Kraft, wenn er mit dem Hebel schafft."

  • Wenn du deine Radbolzen so fest ziehst, dass du auf einem Hebel herumspringen oder mit dem Fäustel nachhelfen musst, hast du schon deutlich vorher etwas falsch gemacht.

    110-120Nm sind ein geläufiger Wert, um Räder festzuziehen. Der Gleitreibungskoeffizient von Stahl auf Stahl liegt bei 0,12 und der Haftreibungskoeffizient bei 0,15.

    Also 25% höher. Ergo ergiebt sich auch ungefähr 25% mehr Drehmoment, das zum Lösen notwendig ist. Damit liegen wir bei etwa 140-150Nm. Kein Wert, der einem guten Drehmomentschlüssel gefährlich werden kann, selbst wenn es noch einige Nm mehr werden.

    Nimmt man jetzt noch den Werkstattalltag hinzu, in dem es gerne vorkommt, dass man z.B. Zylinderkopfschrauben erst mit Drehmoment, dann mit Drehwinkel festzieht, ohne zwischendurch das Werkzeug zu wechseln und die Tatsache, dass bei uns in der Werkstatt die Drehmomentschlüssel trotzdem die regelmässigen Eichtermine problemlos bestanden haben, fällt mir immer noch kein Argument ein, warum man nicht gelegentlich mal ein Rad damit lösen sollte.

    Aber wir hatten auch gutes Werkzeug von Stahlwille und Gedore und mussten nicht draufspringen oder mit dem Fäustel draufkloppen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson