Howdy Cowboys
Anscheinend ist Erik's und mein Temparament mit uns alten Gäulen durchgegangen und mussten vom Major zur Ordnung gerufen werden, da wir im komplett falschen Thread unterwegs waren, deshalb hier speziell über die C & B Drehpistolen.
Ich beginne gleich mit einem Zitat von Surehot:
Mir waren diese ganzen Open Top Revolver schon immer ein wenig suspekt.
Dass so etwas auf Dauer gehalten hat, finde ich schon kurios.
Die offenrahmigen Revolver von Colt und Consorten waren den Modellen mit geschlossenem Rahmen taktisch überlegen. Das Prozedere mit den Wechseltrommeln ist eine Hollywood Erfindung, WT waren eine absolute Seltenheit und jeder Schütze von Remington oder R&S Modellen wird bestätigen können, dass sich nach dem Verschuss einiger weniger Trommeln diese nur noch mit immensem Kraftaufwand entnehmen lässt. Schuld daran trägt die dünne Trommelachse mit denen diese Revolver ausgestattet waren. Schon eine leicht verschmauchte Trommelachse und deren Bohrung setzen jeder Bewegung der Elemente Achse / Trommel einen rechten Widerstand dagegen an. Die Coltmodelle mit ihren > 10mm starken und eingestochenen Achsen hatten da einen Bruchteil solcher Probleme.
Der Präsident unseres Combatvereines Paul war ein total angefressener Fan der Spaghettiwestern die ab Mitte der 60er Jahre über die diversen Leinwände flimmerten. Zugleich waren Perkussionsrevolver ohne waffenrechtliche Bewilligung günstig in den diversesten Modellen zu haben, also gebar P. die Idee, einen Patcour mit derartigen Waffen zu schiessen. Dieser Gedanke fand etliche begeisterte Anhänger und so rüsteten wir uns aus. Mein Spezi Roger und ich waren beide noch in der Lehre, unser finanzieller Rahmen war extrem beengt und so erstanden wir zwei Jungspunde uns je einen offenrahmigen Coltnachbau. Im Gegensatz zum gutbetuchten Rest der Gemeinde, die ausnahmslos auf Remingzonnachbauten setzten. Um die Ladegeschwindigkeit zu erhöhen, setzten wir auf Papierpatronen, die Zündhütchen wurden mittels Cappers auf die Pistons gebracht.
Schon beim ersten Versuch eines Westernparcours gab es lange Gesichter. Die beiden Jüngstemn mit ihren Billigkanonen siegten klar gegen die Remingtonfraktion. Nach drei - vier verschossenen Tr4ommeln begann das Umsetzen der Trommel den Remingtonschützen immer mehr Kraft abzuverlangen. So nach zehn verschossenen Trommeln waren die Remmis reine Zweihandwaffen, ein einhändiges Spannen war unmöglich, die zweite Hand musste die Drehung der Trommel unterstützen. Ausserdem waren die Remingtonschützen noch beim Setzen der Zündhütchen benachteiligt. R. und ich hatten einen runden Setzer mit abgewinkeltem Zubringer der 100 Zündhütchen fasste. Dieser passte aber nicht auf die Remingtons. dort kamen Inlinecappers mit 20 ZH Kapazität zum Einstz. Da diese Schiessen üblicherweise über 60 bis 90 Schuss gingen, begannen einige der R - Schützen mit Zwischenreinigungen, natürlich bei laufender Wettkampfuhr. Wir waren schliesslich ein Combastclub, also schossen wir in der Comstockwertung, jeder Durchgang gegen die Uhr!
Jahre später legte ich mir auch einen Revolöver mit geschlossenem Rahmen zu, einen italienischen Rogers & Spencer. Das Teil schoss sehr präzise, ihm fehlte aber einfach der Charme der Coltkonstruktion. Heute besitze und schiesse ein rundes Dutzend an offenrahmigen Revolver in den Kalibern .36 und .44, sowie zwei Mason Conversionen in .44 Colt und für mich sind das einfach die schönsten Revolver!
co2air.de/wcf/attachment/307352/
Von oben: Die zwei 1860, darunter die zwei 1861, darunter der 1862 und noch die beider Mason Conversions.
Mitr