Bogenjagd auf Niederwild in Deutschland erlaubt?

Es gibt 94 Antworten in diesem Thema, welches 13.024 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. September 2021 um 20:58) ist von Esti.


  • Du hast keine jagdliche Erfahrung . Entscheidest aber über das Verhalten von Jägern .

    Das beim Fangschuss eine Doublette geschossen wird , ist nicht unüblich , aber es ist sicherer.

    Wie hast du festgestellt was erlegt wurde ? Nur durch das Astrofernglas ?

    Und Thema Großwild und Bogenjagd . Sauerei . Dauert lange bist ein Großtier durch Blutverlust stirbt. Das ist reine Egojagd .

    Videos sind immer schön geschnitten , wie lange es dauert bis der Tod Eintritt wird nicjt gezeigt .

    Also verdammst du die Jagd mit der Büchse bei uns , aber findest die Bogenjagd auf Großwild gut . Sage da besser nichts dazu.

  • Darf ich die Diskussion nochmal auf das Ausgangsthema zurückführen?

    Ich denke, es ist Konsens: Aus dem Gesetz heraus ist die Bogen/Armbrustjagd auf Niederwild NICHT verboten.

    Es könnte höchstens sein, dass man eine solche Jagd als "nicht waidgerecht" ansehen würde. Das ist aber ein sehr schwammiger Begriff.

    Hier sind einige der Meinung, dass die Bogenjagd mindestens auf Niederwild durchaus waidgerecht ist. Andere sind der Meinung, dass dies eben nicht waidgerecht wäre und deshalb verboten ist.

    Theoretische Annahme: Ein Jäger macht das einfach und jagt Niederwild mit einer Armbrust, postet seine Erfolge in den einschlägigen Foren und Gruppen.

    Was würde passieren? Ganz sicher würde man ihn anzeigen, denn die Diskussionen würden hochkochen und die Gegner der Bogenjagd würden aktiv werden. Das kann sich für den Bogenjäger unmöglich lohnen - selbst wenn er gewinnt, so hat er doch erhebliche Nachteile. Kosten, negativer Ruf etc.

    Auch wenn er versucht, die Bogenjagd auf Niederwild heimlich durchzuführen - man würde ihn beobachten, denn ein Jäger, der mit Armbrust oder Bogen durch den Wald läuft, würde stark auffallen. Man würde ihn für einen Wilderer halten. Allenfalls vorstellen kann ich mir einen Fangschuss auf Niederwild mit der PAB - in der Nähe von Siedlungen zum Beispiel.

    Deshalb nochmal: Es handelt sich hier um eine rein theoretische rechtliche Fragestellung, die in der Realität bereits beantwortet ist: Bogen- und Armbrustjagd findet in D nicht statt, auch nicht auf Niederwild.

  • Fangschuss mit PAB kannst du vergessen . Da gibt es die 200 J Grenze . Also gesetzlich nicht erlaubt .

  • Da liegst Du falsch. Diese Energiemenge wird nur für Pistolen und Revolver gefordert, nicht für Bögen, Armbrüste etc.

    (1) Verboten ist

    ....

    auf Wild mit Pistolen oder Revolvern zu schießen, ausgenommen im Falle der Bau- und Fallenjagd sowie zur Abgabe von Fangschüssen, wenn die Mündungsenergie der Geschosse mindestens 200 Joule beträgt;

  • Ich finde das Thema verliert sich hier im Klein-Klein. Sicher gibt es Munition die sich stark zerlegt, den Nozizeptorschock usw. Doch bei der Fleischgewinnung ist das starke Zerlegen des Geschoss oder der Blattschuss nicht ideal, man will das Stück so wenig wie möglich beschädigen. Daher Geschoss aufpilzen->Kammertreffer->Ausschuss. Beim Raubzeug ist das natürlich uninteressant. Das Rehwild eher im Feuer liegt als Schwarzwild ist auch klar.

    Kann man sich vielleicht darauf einigen dass die Jagd mit Pfeil und Bogen anspruchsvoller ist als die Jagd mit Flinte und Büchse und daher ein strengerer Maßstab bei der Ausübung und Zulassung von Nöten ist?

  • Ich denke auch, dass das Thema hier langsam erschöpft ist.

    Wenn also niemand mehr etwas zur rechtlichen Situation sagen möchte werde ich das Thema heute Abend schliessen.

    Fällt bis dahin noch jemandem ein rechtlicher Aspekt ein, kann er dieses gerne bis dahin tun.

    Aber bitte nicht weiter in allgemeine Anschuldigungen wie "die...schiessen aber alle schlecht" ergehen oder warum was wie waidgerechter als anderes ist.

    Danke!

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • "Sie ziehen in Rotten durch Straßen..."

    Und die sind ja nichts anderes als deren Lebensraum, nachdem der Mensch sich dort breit gemacht und ihn zubetoniert hat. Das Glas ist eben halbvoll oder doch halbleer?

    Natürlich sollte man einer Überpopulation Einhalt gebieten, was - mit Hinblick auf Allgemeingefährdung - in dieser Form am sinnvollsten scheint.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Fand ich sehr interresant dieses Thema mit den unterschiedlichen Ansichten hier. Ich bin selbst Jäger.

    Ich jage aber nicht viel da ich mir die Tiere lieber anschaue und beobachte :S . Bin mehr an Naturabläufen interressiert. Ich persönlich wäre aber der Armbrustjagd nicht abgeneigt wenn es eingeführt würde in Deutschland. Bei Bogen sehe ich das kritischer da es zu viel übung erfordert.

    Bogen schieße ich gerne aber halt zu unregelmäßig. Und ich würde es mir auch nicht zutrauen bei meinem können mit dem Bogen.

    Im moment ist es verboten in Deutschland. So hab ich das gelernt auf der Jagdschule.

    Deshalb hab ich mich auch nicht weiter mit der Rechtslage beschäftigt :)

    Grüßle

  • Ich habe das alles selbst gesehen sonst hätte ich es nicht geschrieben, inkl. des saufens.

    Und ob etwas dem Gesetz entspricht oder nicht hat nichts damit zu tun ob ich es für eine Schweinerei halte oder nicht.

    Das eine Schusswaffe ein viel sichereres Mittel ist ein Viech zu erlegen stelle ich gar nicht in Abrede nur muss man sie dann auch entsprechend verwenden und wenn auf fliehende Tiere geschossen wird dann kann mir keiner, aber auch wirklich überhaupt keiner, erzählen das er so gut schießen kann das er sicher stellen kann sauber mit einem Schuss zu töten.

    Ich esse Fleisch und ich kann schießen und habe nichts dagegen zu jagen aber die Jagd wie ich sie hier kenne widert mich an.

    Gruß Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Dr.Spiritula (11. September 2021 um 12:49)

  • Meine Meinung dazu.

    Generell würde ich die Jagd mit Armbrust und Bogen erlauben. Bestimmten Bedingungen natürlich vorausgesetzt, wie z.B. eine jährlich verpflichtende Prüfung der Treffsicherheit der jagenden Person.

    Ich tu mich etwas schwer mit dem Begriff "waidgerecht". Für mich ist das teilweise Schönmalerei. Wie schon jemand geschrieben, zum Fleischverzehr gehört der Tod. Ein Stück Wild das in der freien Natur per Pfeil an den richtigen Stellen (Herz/Lunge) getroffen wird hat wahrscheinlich ein angenehmeren Tod als die Tiere im Schlachthaus.

    Hat sich hier jemand schon mal mit dem industriellen Schächten befasst? Findet hier täglich statt!

    Töten geht nun mal nicht schön vonstatten. Das auch die "waidgerechten Jäger" mal daneben Schießen und stundenlang nachsuchen müssen um das Tier zu erlösen kommt auch hier vor.

    Daher hab ich kein Problem damit wenn die Bogenjagd erlaubt wäre. Klar mit gewissen Regeln wie maximale Distanz, Mindestenergie, Mindestgröße der Jagdspitze....

    Neulich hab ich erst von einem Volk gehört bei denen werden die zu schlachtenden Tiere erdrosselt, damit das Blut noch verwertet werden kann. Wiederum wird dieses Tier dann zu 100% verwertet.

    Ich esse so gut wie kein Fleisch. Mir ist die industrielle Fleischproduktion zuwider.

  • Fand ich sehr interresant dieses Thema mit den unterschiedlichen Ansichten hier.

    Sehe ich genauso und es ging ja jetzt nicht wirklich hitzig hin und her. Schade, dass der Thread zu gemacht wird.

    Im Bundestag sind auch nicht immer alle Politiker einer Meinung. Auch innerhalb der Parteien gibt es Meinungsverschiedenheiten.

    Trotzdem sollte man in einer Demokratie andere Meinungen akzeptieren oder auswandern.

    Interessant ist auch, was der Typ in dem verlinkten Video von Leerschuss am Anfang sagt.

    "Es gibt absolute Befürworter und absolute Gegner der Bogenjagd".

    Zitat

    Kann man sich vielleicht darauf einigen dass die Jagd mit Pfeil und Bogen anspruchsvoller ist als die Jagd mit Flinte und Büchse und daher ein strengerer Maßstab bei der Ausübung und Zulassung von Nöten ist?

    100% Zustimmung


    Ein Argument für die Bogenjagd, was hier noch nicht gesagt wurde, ist die geringe Geräuschentwicklung im Vergleich zu einer Büchse.


    Hier noch ein weiteres Video mit Diskussion

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Dort schreibt z.b. ein Teilnehmer

    Zitat


    Von 132 Stück Schalenwild (Maultierhirsch, Weißwedelhirsch, Wapiti) die ich über die letzten 9 Jahre in Nordamerika erlegt habe, hatten 39 Tiere, Pfeile, Pfeilreste, Klingen, Pfeilschaftfragmente, etc. in ihren Körpern. Darunter sogar 2 Kopfschüsse!

    Dies liegt möglicherweise auch daran, dass dort meines Wissens nach keine praktische Schießprüfung erfolgt, oder aber, die Schützen ihr Können überschätzen.

    Wenn jeder in den USA, der ein TAG kauft auf Schalenwild schießen kann, wundert mich, dass der gute Mann "nur" 39 von 132 Tiere mit Pfeilresten erlegt hat.

    In Dänemark kann man AFAIK neben dem normalen Jagdschein eine Bogenjagdschein-Prüfung machen, die in regelmäßigen Abständen wiederholt werden muss.

    Beim normalen Jagdschein in Deutschland ist es ja wie beim Führerschein, wenn man ihn einmal hat und nicht abgeben muss, behält man ihn bis man gestorben ist. In Dänemark findet man sicherlich weniger Tiere, die Pfeilreste im Körper stecken haben, da die Bogenschützen eine Prüfung machen müssen.

    2 Mal editiert, zuletzt von exodus2000 (11. September 2021 um 14:09)

  • Da liegst Du falsch. Diese Energiemenge wird nur für Pistolen und Revolver gefordert, nicht für Bögen, Armbrüste etc.

    (1) Verboten ist

    ....

    auf Wild mit Pistolen oder Revolvern zu schießen, ausgenommen im Falle der Bau- und Fallenjagd sowie zur Abgabe von Fangschüssen, wenn die Mündungsenergie der Geschosse mindestens 200 Joule beträgt;

    Stimmt nicht .

    Das Jagdrecht schreibt von Fangschuss . Dabei wird keine Wildart unterschieden .

    Waffe für Fangschuss muss 200 J bringen . Ansonsten ist sie nur für die Fallenjagd erlaubt.

    .

    Aber unabhängig ob Bogen oder Armbrust für die Jagd auf Nichtschalenwild erlaubt ist. Es gilt die Waidgerechtigkeit. Der Tod bei einem Schuss mit Pilzen oder Pfeil tritt durch verbluten ein . Dauert länger als bei einer Kugel aus einer modernen Waffe .

    Das werden wohl sehr viele Richter sehr Eng sehen , und sich dann am Tierschutz festmachen .

  • Auch die Bogenjagd hat seine Berechtigung. Ich erinnere mich an einen Vortrag "Bogenjagd heute" (https://www.wildtierschuetzer-bw.de/aktuelles/nach…schafft/a/show/) bei dem von einem Fall berichtet wurde bei dem mit Sondergenehmigung die Bogenjagd durchgeführt wurde. Alle andere Methoden waren dort nicht machbar, nicht durchführbar oder wegen der Umlandgefährdung abzulehnen. Es geht also oft mehr als man denkt.


    Es kommt noch dazu, dass eine Sportschütze alle Zeit der Welt hat, der Jäger oft nur die berühmten 2 Sekunden.

    Was das sofortige zusammenbrechen / sterben des Tieres angeht, ist das überhaupt so gern gesehen? Was sagt die Fleischqualität wenn das Tier nicht ausgeblutet ist?

  • Wenn das Herz getroffen ist , pumpt es kein Blut mehr . Weder bei Kugel noch bei Pfeil .

    Wird die Lunge mit der Kugel getroffen . Dazu noch ein größerer Ausschuss , dann fällt sie zusammen . Das Herz pumpt noch , aber der Tod ist ein Sekundentod.

    Ab und Zu kommt es zu einer kurzen Flucht , bis das Tier umfällt.

    Pfeil erzeugt keine Wundkaverne . Wenn überhaupt, keinen großen Ausschuss . Wird dann noch auf ein Tier geschossen wo der Kopf zum Äsen unten war , dann verschließt die Decke , Schwarte die Wundöffnung . Lunge fällt nicht zusammen .

    Dauert länger bis das Tier dann verblutet ist .

    Auch wenn es auf der Welt Schlachtmethoden gibt , die ich nicht Tierschutzgerecht empfinde .

    So wähle ich bei der Jagd die Methode , die das Tier am schnellsten tötet.

    Wenn ich nach dem Sinn und Vorteile der Bogen- oder Armbrustjagd frage , dann kommt nichts.

    Hinterlabdgefährdung bestenfalls. Das ist ein extremer Anwendungsfall .

    Ein abgelehnter Pfeil ist auch nicht einzuschätzen .

    Wenn es eine Hinterlandgefährdung gibt , wird nicht geschossen .

    Macht hier auch kein Jäger .

    Bogenjagd und auch Armbrustjagd ist Egojagd .

  • Bogenjagd und auch Armbrustjagd ist Egojagd .

    … und die Jagd mit Schusswaffen ist bitte dann was genau ?

    Bzw. unterscheidet sich inwiefern davon wodurch ?


    Und bitte erzähle uns jetzt nichts von „Erhaltung des Gleichgewichtes“ etc. pp.

    Das ist zwar „jetzt“ wichtig, aber erst nachdem der Mensch über Jahrhunderte in eben dieses natürliche Gleichgewicht massiv eingegriffen hat - ohne Unterbrechung andauernd bis heute !


    Nichts für ungut @raze4711, aber im Bogen- & AB- Unterforum habe ich von Dir bisher noch nichts gelesen, zumindest kann ich mich daran absolut nicht erinnern.

    Das macht natürlich überhaupt nichts und jeder ist hier ebenso natürlich auch willkommen, hier zu schreiben. Ich selbst bin hier ja im Grunde auch nur ein Gast !

    Aber vielleicht merkst Du selbst, wenn Du Dir den Thread und insbesondere Deine eigenen Beiträge nochmals durchliest, wie sehr Du hier auf das Thema Jagd / Jäger „anspringst“ …


    Im Ergebnis ist aber ALLES sehr relativ !

    Du schreibst der oder jener User hier hätte keine „jagdliche Erfahrung“ … das mag zwar ev. so sein, aber es ist nun einmal so, dass sich jeder seine und eine eigene Meinung bilden kann und diese auch haben und äußern kann und darf !

    Und oft bzw. fast immer ist es doch so, dass in der unsrigen Demokratie andere „Unwissende“ über meist „mehr Wissende“ entscheiden !

    Ein Blick in die sogenannte POlitik genügt da doch (leider) schon … Minister(innen), die von ihrem Sachgebiet ZERO Ahnung haben, sind doch mittlerweile und heutzutage eher schon die Regel als die Ausnahme.

    Wer dann die Gesetze macht bzw. zusammen „strickt“, dürfte ebenso klar sein … das dt. WaffG ist da doch nur ein (schlechtes) Beispiel von recht vielen.

    Des Weiteren sind diese meist eher politischer (Wiederwahl, Lobby, Wirtschaft) als logischer / Sach- oder Sinn- gemäßer Natur.


    Vielleicht sollte der Thread hier doch bald mal geschlossen werden ?!

    4 Mal editiert, zuletzt von Delphin (11. September 2021 um 18:02)

  • … und die Jagd mit Schusswaffen ist bitte dann was genau ?

    Daran musste ich auch gerade denken. Jagen der Jagd wegen, also Freizeitjagd ohne beruflichen Hintergrund, wäre dann doch ebenso Egojagd. Unabhängig der verwendeten Waffen.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -