Bogenjagd auf Niederwild in Deutschland erlaubt?

Es gibt 94 Antworten in diesem Thema, welches 12.999 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. September 2021 um 20:58) ist von Esti.

  • Gar nicht komisch, überhaupt nicht!

    Man sollte sich bei diesen fragwürdigen Beispielen aus aller Welt auch mal interessieren wer dort für die Kreatur (das Wild) eintritt??

  • Es erfordert sehr viel mehr Disziplin und andere Fähigkeiten als Büchsenjagd.

    Aber doch nicht bei der Hochsitzjagd.

    Doch, auch dort.

    Ein herkömmlicher Hochsitz lässt sich nicht nutzen, weil der Jäger viel mehr Bewegungsradius mit dem Bogen braucht. Vielfach sind es offene Sitze oder Treestands auf denen man sich dann entsprechend wenig bewegen darf. Aber trotzdem muss man mit dem Bogen aufstehen und ausziehen und man kann ja auch nicht einfach mitten im Auszugsvorgang stoppen, wenn das Wild hochäugt.

    Mit der Büchse ist das weniger problematisch. Dazu kommt die geringe Distanz, die mit dem Bogen möglich ist. 25m sind nicht viel.

    Mit der Büchse ist die fünffache Distanz für einen geübten Schützen kein Problem, auch wenn die Durchschnittsweiten eher um 80-90m liegen.

    Man muss also die nötige Ruhe mitbringen, das Wild so nah rankommen zu lassen und dann noch unbemerkt aufstehen, spannen und schiessen.

    Dort ist die Jagdsaison auch unterteilt in Bogen-, Vorderlader-, Flinten, und Büchsenjagdsaison.

    Was unterscheidet aus jagdlicher Hinsicht eigentlich den Vorderlader von der Büchse? Die Energie ist vergleichbar und wenn der erste Schuss nicht trifft, ist das Wild ohnehin weg. Egal ob man nur repetieren muss oder einen längeren Ladevorgang hat.

    Kann ich nicht wirklich sagen, aber welcher Vorderladerschütze würde sich ein modernes Hochleistungszielfernrohr auf seine Waffe bauen?

    Und ein schneller zweiter Schuss kann manchmal sehr wichtig sein. Denn hin und wieder trifft der erste Schuss zwar, aber nicht optimal.

    Beim Krellschuss z.B. trifft das Geschoss die Dornfortsätze der Wirbelsäule. Das führt zu sofortigem Umfallen des Tieres durch druck aufs Rückenmark. Nach kurzer Zeit kommen die Tiere dann aber wieder hoch und flüchten. Dafür ist ein zweiter Schuss ein echter Vorteil.

    Dennoch lehne ich die Geschichte ab. Was getroffen ist und noch weglaufen kann, ist für mich wie "Distanzschächten". Auf der Flucht verblutet = kein waidgerechtes Erlegen - jedenfalls meines Erachtens.

    L.G.

    Udo

    Lieber Udo,

    Fluchten sind auch auf der normalen Büchsenjagd ganz normal. Bei einem Kammertreffer versagt innerhalb weniger Sekunden der Blutkreislauf und die Sauerstoffzufuhr. Aber absolut sofort tot ginge nur bei einem Schuss aufs Haupt. Hier sind allerdings die Risiken bei Fehlschüssen sehr hoch und die Trefferfläche sehr klein und schlecht zu lokalisieren.

    Eine Flucht lässt sich ausschliessen, wenn man die Schulterblätter trifft, denn dann ist der Bewegungsapparat zusätzlich zur Lunge hin.

    Aber trotzdem sind noch wenige Sekunden Leben im Tier.

    Trotzdem, wenn man mal die weiteren möglichen Todesarten von Wild betrachtet (Krankheiten, Beutegreifer, Unfalltod, Hunger...) ist es immer noch die, die mir am leidärmsten scheint.

    Ohne Tod kein Fleisch, das muss man als Fleischesser akzeptieren und das ist der normale Kreislauf der Natur.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ein herkömmlicher Hochsitz lässt sich nicht nutzen, weil der Jäger viel mehr Bewegungsradius mit dem Bogen braucht. Vielfach sind es offene Sitze oder Treestands auf denen man sich dann entsprechend wenig bewegen darf. Aber trotzdem muss man mit dem Bogen aufstehen und ausziehen und man kann ja auch nicht einfach mitten im Auszugsvorgang stoppen, wenn das Wild hochäugt.

    Mit der Büchse ist das weniger problematisch. Dazu kommt die geringe Distanz, die mit dem Bogen möglich ist. 25m sind nicht viel.

    Da hast du schon recht, aber ich bezog mich auf die Armbrust.

    Eine AB lässt sich vorspannen, auflegen und bei genügend Raum (Hochstand, Zelt) auf einem Tripod montieren. Sie ist sehr treffsicher und es gibt sogar laserbasierte Rangefinder (Garmin Xero X1i) dafür. Bei einer effektiven Reichweite von 40 yard eignet sie sich sogar fürs Big Game. Im Gegensatz zum Bogen erreicht sie höhere Geschwindigkeiten und erfordert kaum Übung. Der einzige Nachteil liegt in der Unterschallgeschwindigkeit, bei der das Wild den Schuss hört, bevor der Pfeil trifft.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -

    Einmal editiert, zuletzt von Maraudeur (9. September 2021 um 17:05)

  • Ohne Tod kein Fleisch, das muss man als Fleischesser akzeptieren und das ist der normale Kreislauf der Natur

    Ich habe als Kind beim Bauern geholfen, wenn geschlachtet wurde. Das weis also kaum einer so gut wie ich, lieber Esti.

    Übrigens gefiel mir das damals auch besser, mit dem Schussapparat: Peng, vorbei!

    Betäubung mit der Elektrozange ist...- Ansichtssache.

    Mit Hinblick auf das Tierwohl, findet auch die Weideschlachtung meine Zustimmung. Niemals käme ich auf die Idee das mit Bogen oder Armbrust zu versuchen.

    L.G.

    Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Das Gesetz unterscheidet nicht zwischen Bögen und Armbrüsten, die sind beide gar nicht genannt. Es wird auf die Geschosse (Bolzen und Pfeile) abgestellt. Womit diese beschleunigt werden ist dabei unerheblich.

    Da bin ich mir nicht sicher. Die Google Ergebnisse sprechen ausdrücklich von Bogenjagd.

    Soweit mir bekannt werden Armbrüste auch unter Querbogen geführt, der Begriff Bogen dürfte da der Oberbegriff sein.

  • Ich würde daraus nicht schließen, dass in Staaten, wo die Bogenjagd erlaubt ist, man auch mit der Armbrust jagen darf.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -

  • Ich würde daraus nicht schließen, dass in Staaten, wo die Bogenjagd erlaubt ist, man auch mit der Armbrust jagen darf.

    Das ist von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich. Aber tendenziell unterscheiden die zwischen Crossbow-Season und Bow-season.

    Der Staat NY hat z.B. die strengsten Gesetze bezüglich Jagd mit der Armbrust. Maximal 200lbs, mindestens 17zoll breit muss die AB sein und...

    "Bowhunting privilege is not required for use of a crossbow at any time"

  • Ich habe als Kind beim Bauern geholfen, wenn geschlachtet wurde. Das weis also kaum einer so gut wie ich, lieber Esti.

    Übrigens gefiel mir das damals auch besser, mit dem Schussapparat: Peng, vorbei!

    Betäubung mit der Elektrozange ist...- Ansichtssache.

    Auch bei einem tötlichen Kammertreffer sind Fluchtstrecken von 50, gar 100 Meter möglich. Ein Bolzenschussgerät ist nicht notwendigerweise tödlich, es wirkt betäubend, der Tod tritt durch ausbluten ein.

  • OK, mal abgesehen davon, dass es peinlich ist, in aktuellen deutschen Gesetzen noch die alte Rechtschreibnorm zu finden (es muss natürlich "Fangschuss" heißen und nicht "Fangschuß") - die Jagd mit Bolzen und Pfeil ist also gar nicht verboten, sondern steht auf einer Stufe mit Schrot?

    Die alte Rechtschreibung ist die aktuell gültige und vorgeschriebene Amtsschrift . Wer sie verlernt,hat eventuell künftig ein Problem,wenn er ein anzuerkennendes und gültiges Schreiben verfassen will,welches eine Norm erfüllen muss.

  • Wenn in den USA das ganze Jahr die Jagd mit Schusswaffen erlaubt wäre , gäbe es noch mehr Jagdubfälle und Tote dabei.

    Deshalb die Bogenjagd . Da muss der Schütze warten bis das Stück näher kommt. Somit steigt die Chance den Unterschied zwischen Mensch und Tier zu erkennen .

    Da dort jeder Bürger jagen darf , dazu die Nachsuche mit Hund verboten ist , sieht auch die Anzahl der krank geschossenen Stücke oder Fehlabschüsse sehr schlecht aus .

    Bogenjagd muss heute nicht mehr sein . Es fährt doch auch niemand mehr mit der Kutsche am Morgen zur Arbeit .

    Auch wenn die Gesetzeslücke die Jagd auf Niederwild ( ausgenommen Schalenwild ) erlauben würde.

    Gerade bei diesen kleinen Wildarten ist die tötliche Trefferzone sehr klein .

    Nicht mal Weltklasseschützen ( siehe Olympia) trifft diese garantiert immer sauber .

    Das ist mit aufgelegter Büchse wesentlich sicherer .

    Und wer schon mal ein vor Schmerz , Panik und Todesangst klagendes Stück gehört hat ( und da reicht schon Unfallwild ) , kommt nicht mehr auf die Idee mit dem Bogen zu jagen .

    Wilderei ist auch in Deutschland ein nicht zu unterschätzendes Thema.

    Genügend Bilder und Berichte , wo hier Wildtiere mit Pfeilen im Körper wochenlang rumlaufen ,bis sie erlöst werden können , gibt es leider zur Genüge.

  • Die alte Rechtschreibung ist die aktuell gültige und vorgeschriebene Amtsschrift . Wer sie verlernt,hat eventuell künftig ein Problem,wenn er ein anzuerkennendes und gültiges Schreiben verfassen will,welches eine Norm erfüllen muss.

    Sorry, aber das ist falsch. Ich habe ein wenig recherchiert. Alte Gesetze werden erst dann umgestellt, wenn sie neu gefasst werden (also ein neues Gesetz das alte ablöst), aber dann WERDEN sie umgestellt. Änderungsgesetze zu bestehenden Gesetzen werden IMMER in der neuen Schreibweise verfasst.
    Ich habe das stichprobenartig geprüft und KEIN EINZIGES neueres Gesetz gefunden, dass die alte Norm verwendet. Auch nicht auf Landesebene. Auch der Bundesanzeiger ist seit vielen Jahren durchgängig auf dem neuen Stand.
    https://gfds.de/das-grundgesetz-in-neuer-rechtschreibung/
    Die großen Zeitschriften sind zwar in den frühen 2000ern zeitweise zur alten Norm zurückgekehrt, haben das aber um 2006 herum wieder aufgegeben.

    Die neue Rechtschreibung hat sich vollkommen durchgesetzt und ist NATÜRLICH Amtsschrift in Deutschland.

    Einmal editiert, zuletzt von JMBFan (10. September 2021 um 08:20) aus folgendem Grund: Sprache und Schrift verwechselt.

  • moin. das problem bei der bogenjagd ist das man mind. auf 35 meter ran muß , um jagdentfernung zu erlangen . 25 meter wär noch besser .

    erstens muß man das üben und 2. muß man das tier nicht nur irgendwo treffen, denn es ist keine zielscheibe ..

    der schuß muß das tier tödlich verletzen, möglichst gleich töten das man nicht noch hunderte meter kreuz und quer hinterrennen muß.

    und das trauen ich nur wenigen zu nach 28 jahren bogenverein

    hab ich viele gesehen, denen ich das nicht zutraue , vernünftig jagdgerecht zu treffen...

    von daher bin ich echt froh das das verboten ist...bei uns

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Und wer schon mal ein vor Schmerz , Panik und Todesangst klagendes Stück gehört hat ( und da reicht schon Unfallwild ) , kommt nicht mehr auf die Idee mit dem Bogen zu jagen .

    Wilderei ist auch in Deutschland ein nicht zu unterschätzendes Thema.

    Genügend Bilder und Berichte , wo hier Wildtiere mit Pfeilen im Körper wochenlang rumlaufen ,bis sie erlöst werden können , gibt es leider zur Genüge.

    Das mag den Bogen betreffen, aber nicht die Armbrust. Eine moderne Jagdarmbrust trifft auf kürzere Entfernungen ebenso präzise wie eine Büchse. Sie erreicht Geschwindigkeiten von 400-500 fps und eine Energie von 150-300 J. Das Stück stirbt auch bei Einsatz der Büchse nicht sofort, sondern an Blutverlust und da ist ein mit der AB verschossener fixed Broadhead mit 1,1/4" Schnittfläche ähnlich effektiv wie eine Kugel.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -

  • Da dort jeder Bürger jagen darf , dazu die Nachsuche mit Hund verboten ist , sieht auch die Anzahl der krank geschossenen Stücke oder Fehlabschüsse sehr schlecht aus .

    Was gibt es denn hier für Gründe, dass die Nachsuche mit Hund verboten ist? Eine ausgebildeter Schweißhund findet ein angeschossenes Stück wahrscheinlich schneller als ein Mensch.

  • gott sei dank ist es verboten. mag ja sein das die armbrust trifft, aber dahinter muß auch jemand stehen der damit umgehen kann... ich erwarte auch die anschliessende verwertung des tieres .... sonst ist man ein pfuscher und kein jäger

    das alles zusammen ist wohl der grund wsarums verboten ist.....

    du brauchst auch ne andre befiederung und und und

    INVICTUS

  • Und wer schon mal ein vor Schmerz , Panik und Todesangst klagendes Stück gehört hat ( und da reicht schon Unfallwild ) , kommt nicht mehr auf die Idee mit dem Bogen zu jagen .

    Wilderei ist auch in Deutschland ein nicht zu unterschätzendes Thema.

    Genügend Bilder und Berichte , wo hier Wildtiere mit Pfeilen im Körper wochenlang rumlaufen ,bis sie erlöst werden können , gibt es leider zur Genüge.

    Das mag den Bogen betreffen, aber nicht die Armbrust. Eine moderne Jagdarmbrust trifft auf kürzere Entfernungen ebenso präzise wie eine Büchse. Sie erreicht Geschwindigkeiten von 400-500 fps und eine Energie von 150-300 J. Das Stück stirbt auch bei Einsatz der Büchse nicht sofort, sondern an Blutverlust und da ist ein mit der AB verschossener fixed Broadhead mit 1,1/4" Schnittfläche ähnlich effektiv wie eine Kugel.

    Bei einer schnellen Kugel hast du neben der Gewebezerstörung noch einen Schockreflex.

    Fehlt der Armbrust .

    Ich bejagen Füchse und Rehwild mit einer 22-250 .

    Rehwild bricht auch bei Kammertreffern blitzartig zusammen , und Füchse liegen am Platz , obwohl der Ausschuss fehlt .

    Bedeutet einen sehr schnellen Tod , und wenig Tierleid.

    Beim Pfeil stirbt das Tier rein durch verbluten .

    Das dauert wesentlich länger .

    Dazu bewirkt ein Schuss auf das Schukterblatt daß das Stück fast immer am Platzbliegt.

    Schneller Nachschuss mit der Armbrust , wenn das Stück nicht sauber getroffen wurde ?

    Dazu kommt bei der Jagd im Gegenteil zum Schießstand die wechselnde Entfernung .

    Bei einer Büchse musst du dir bis jenseits der 100 Meter keine Gedanken über Treffpunktverlagerungen machen .

    Bei der Armbrust aber ganz sicher.

    Sie ist und bleibt wie der Bogen , eine Waffe aus vergangener Zeit .

    Sie gehören auf den Schießstand , aber nicht mehr auf die Jagd.

    Übrigens gibt es auch einige Negativbilder mit Armbrustpfeilen und Wildtieren ,die nicht tötlich getroffen wurden.

    Welches Kaliber führst du jagdlich , weil du sagst daß das Wild bei dir nur wegen Blutverlust stirbt ?