Taschenspielertricks mit dem Derringer

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 5.470 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. August 2021 um 18:00) ist von wolfb.

  • Howdy Cowboys.

    Nach langer Wartezeit hab ich mir nun den MaxTact Derringer Double Barrel Vollmetall Gas 6mm BB in Gold bestellt da der Schwarze immernoch nicht lieferbar ist.

    Nun wollte ich mir heut Abend in gespannter Erwartung schonmal ein Holster für den Ärmel bauen um am Pokertisch an dem Fastdraw Wettbewerb teilzunehmen. Da er baugleich mit meinem Norris Twinny ist hab ich auch ein Modell zum angleichen.

    Nun wäre meine Frage ob von euch schon jemand solch ein Holster sein eigen nennt und Erfahrungen in der Nutzung hat welches Design am besten funzt. Offen oder mit Verschluss etc.

    http://rooschristoph.blogspot.com hat verschiedenste Darstellungen zusammengetragen aber wie verhielt sich das in Echt?

    War er mit einem Lederband festgezogen oder saß er wirklich wie auf dem einen Bild dort in einem offenen Holster?

    Über Anregungen würde ich mich freuen, noch mehr wenn ihr auch mal Zeiten im Wettbewerb vorlegt wie schnell ihr zieht. :cowboy:

    Liebe Grüße, Dr. King Schultz. :n12:

  • Gut das eine Bild ist jedoch von Django, das 2te ist ein Nachbau von Taxidriver inspiriert

    Zitat

    Was inspired by iterations of the sleeve pistol from Taxi Driver

    und das dritte ist garkein Derringer.

    Was mich halt interessiert ist wie es damals authentisch geführt wurde oder ist es ein Märchen von dem Derringer welcher aus dem Ärmel geschüttelt wurde?

  • "aus dem Ärmel schütteln" - das wird mit solchen Geräten gemacht. Daß der eine kein Deringer ist,ist klar,soll nur eine Möglichkeit zeigen.Ich hatte mich mit dem Thema auch schon beschäftigt,hatte einige verschiedene Deringer,war mir dann aber doch zu aufwändig.Es gibt noch eine Version,bei der das hinausschieben des Deringers durch anwinkeln des Armes geschieht,dabei drückt der Oberarm auf die Halterung des Unterarmes.

    Wurde bei Falschspielern auch für Spielkarten benutzt.

  • Danke, hast du da denn auch Links zu den alten Konstruktionen?

    Ich finde im Amerikanischen zb. Museums Stücke aus dem Nationalen Feuerwaffen Museum aber das sind halt einfache Lederholster.

    Bildquelle

    Zudem heißt es

    Zitat

    .Shadowtalk Pfeil.png Exakt: Ein, zwei oder sogar dreiläufig, und klein genug, um sie im Strumpfband zu tragen - oder in einer speziellen Manschettenhalterung im Ärmel unterzubringen, wie es der Berufsspieler (oder berufsmäßige Falschspieler) von Welt machte...

    Auch in meinem Link vom Anfang sieht man wie die Schützen mit einer Hand die Waffe aus dem anderen Ärmel ziehen.

    Zu diesen Konstruktionen finde ich allerdings garnichts Historisches.

  • Nice, hönnte man selber bauen :thumbsup::thumbsup: Wäre mal ne Idee

  • alte Konstruktion nicht,

    aber Marke Eigenbau, dürfte für dich als Metaller nicht so'n großes Problem sein 8)

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    wird so ein Sleeve Gun Holster bei eurem Wettbewerb auch akzeptiert ? :/8o

    und weil's so schön war:

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    We the unwilling, led by the unqualified, kill the unfortunate, die for the ungrateful.

  • Historische Vorbilder für solche Schienen sind mir noch nicht begegnet. Ausser in Filmen machten sie wenig Sinn.

    Ein Deringer passt in den Stiefelschaft, Band an der Wade, Hinter den Gürtel und in so ziemlich jede Jacken- und Westentasche. Alles im Sitzen leicht erreichbar.

    Echte Falschspieler hatten ganz anderes im Ärmel. In erster Linie ging es ums Spiel. Selbst für ehrliche Mitspieler ist so eine Schiene, über Stunden getragen, sehr lästig.

    So nebenbei: Wir denken da an eine Gesellschaft, in der Viele ihre dicken Wummen ganz offen im Holster tragen. "Verdeckt" war was für Ladies oder das Backup, falls Mann sein Holster ablegen musste.

  • Erstmal danke für die Einwürfe.

    Wobei ich sagen muss das ich auf Arbeit täglich einen "Derringer" führe und auch eigentlich täglich nutze, lose in der Tasche ist es ziemlich schwer ihn auf Anhieb richtig in der Hand zu haben wenn wir uns mal wieder mit Gummibändern beschießen, da ist ein Holster schon gold wert bzw. der Hosenbund.

    Nun habe ich eben mal aus Klettband einen provisorischen Holster gebaut, für den Derringer Modell Remington also der Norris empfinde ich es eher unangenehm das Gewicht am Arm. Auch die fehlende Sicherung lässt mich zweifeln ob so ein Holster ohne Sicherung am Arm genutzt wurde, zudem trägt er am Handgelenk auch ziemlich auf.

    Ich freu mich jedenfalls falls noch jemand Infos über das Historische Führen hat. :n12::cowboy:

    Giftick, von mir aus kannst du es gerne mit sonem Mechanismus probieren, ich freu mich über jeden Teilnehmer und klar kann ich sowas bauen, mich interessiert aber halt die Historische Verwendung.

    Du mit Mechanismus gegen mich mit Sützstrumpf? Deal? 😁

    Liebe Grüße.

  • Holdout-Apperaturen scheint es wie Sand am Meer für diverse Kartenspiele gegeben zu haben. Wikipedia listet sechs verschiedene Typen, im Band Band 17 "Die Glücksspieler" meiner heißgeliebten Bücher gibt es mehrere Abbildungen und dazu historische Begebenheiten, bei denen sie verwendet wurden. In wie weit wer belegt an so ein Teil auch einen Derringer geschraubt hat, das kann ich nicht sagen. Aber vielleicht wirst Du da was Inspirierendes finden.

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  • Diese Holdout-Kostruktionen waren allerdings meist sehr filigran, biegsam und kompliziert. Das war was zum Abzocken der Feinen Gesellschaft, wo es um fette Einsätze ging. Beim Pokern beobachtet man sich auf kurze Distanzen.

    Hier die "Gewinnhilfe" eines Herrn Kepplinger (die scheinbar in Serie ging):

    kepplinger_holdout.jpg

    Eine Spielkarte ist weitaus dünner, leichter und schlüpfriger, als jeder geladene Deringer. Bei der im 19. Jahrhundert üblichen formellen Kleidung möchte ich mich nicht darauf verlassen, das so ein Fizzelkram mir meine Waffe blitzschnell durch den Ärmel schleudert, ohne an Manschettenknöpfen hängen zu bleiben. =O

    Als Mr. Kepplinger während einer Partie aufflog, wurde er ganz "händisch" von seinen Mitspielern überwältigt. So zumindest zeigt es eine zeitgenössische Darstellung:

    keplinger.jpg

    Ein Cowboy wäre in der High Society von Saint Louis wohl genauso häufig anzutreffen gewesen, wie ein heutiger osteuropäischer Montagearbeiter beim Captain's Dinner auf einem AIDA-Kreuzfahrtschiff.

    Um naive Einwanderer bei der Ankunft in der Neuen Welt um ihr Startkapital zu bringen oder Fahrgäste eines Mississippi-Dampfers auszunehmen, braucht man so einen technischen Aufwand nicht.

    Wo es in den Westernstädten zur Sache ging, waren die Löhnungen der Cowboys eher gering, der Alkoholkonsum heftig und die Sitten rauher und handgreiflicher. Im Zweifel war dort weniger der vornehme Deringer, sondern das praktische Messer gefragt. Die zweischüssige Winzwaffe, rechtzeitig, langsam und unbeobachtet in die Hand genommen, ist eine Option, um sich den Rückzug zu sichern. Auch nur da, wo nicht zwanzig Umstehende direkten Zugang zu ihren Sechsschüssern haben.

    In "Django Unchained" erschiesst der Kopfgeldjäger Dr. King Schultz einen als Outlaw gesuchten Sheriff. Dabei kommt er scheinbar unbewaffnet aus einem Saloon. Tatsächlich trägt er einen verdeckten Deringer mit Schiene. Selbst hier ist die Ausbeulung seines Ärmels deutlich sichtbar. Am Pokertisch wäre es sofort aufgefallen. Ausserdem ist die Schiene - ausser als Effekt - nicht nötig. Denn der Sheriff dreht dem Bounty Hunter fast eine Minute lang den Rücken zu. Zeit genug, den Deringer aus Jackentasche oder Schulterholster zu ziehen, wo er weitaus unsichtbarer gewesen wäre. :saint:

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  • Ich habe mir für den Derringer einen Hosenträger mit integriertem Holster anfertigen lassen. Hosenträger nutze ich im Cowboyoutfit sowieso und so habe ich gleich noch was praktisches einstecken.

    “Life is tough, but it's tougher if you're stupid.”

    ― John Wayne

    :cowboy: