Geschossfett für Minie Geschosse?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.442 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. April 2022 um 18:54) ist von Jeri Ryan Fan.

  • Grüßt euch,

    ich kam zu einem Springfield 1863 und wollte .577 Minie Geschosse verwenden.

    Gibt es da ein geeignetes Fett abgesehen von denen die teuer als Geschossfett kaufen kann?

    Hatte mal den Tip bekommen von Melkfett was ich erstmal nutzte. Ist aber doch recht weich. Gibt es Fett was man durch erhitzen weicher bekommt (zum tunken der Geschosse) und das dann härter ist und besser dran klebt?

  • Ich bin kein Vorderladerschütze, kann mich aber erinnern dass mir Mal ein Wiederlader was von Vaseline und Bienenwachs was in einem Kochtopf zusammengerührt wurde erzählt hat.

  • Hatte auch was von Wiederlader TV gesehen aber ob ich jetzt direkt gleich so etwas zusammen mischen will sei jetzt die Frage.

    Vorderlader ist ja nichts was ich jede Woche zwingend schieße, weil es auch bedeutet früher aus dem Verein abzuhauen und dann noch Gewehr putzen, dann hat man nochmal den Mock in der Bude. Würde ich deutlich mehr VL schießen dann denke ich wäre selber mischen was,- oder als Projekt für den Winter wenn man nichts draußen machen kann. Ich schieße dann lieber Karabiner oder sonstige NC Waffen die man nur putzen muss, wenn es klemmt :D :D :D

    Habe mir erstmal eine Dose DR100 bestellt. Hoffe das Zeugs ist recht fest, damit man es warm machen kann, Geschosse drin dippen und gut ist es. Dann muss ich mir noch ein Geschossbrett machen wo ich die rein stecken kann und so zum schießen mitnehmen kann. Letztes Mal nahm ich einen Tiegel Melkfett mit und schmierte es mit dem Finger in die Fettrillen.

  • Kein Mineralöl- das verkrustet Dir den Lauf. Ich nehme für die Minies ein Gemisch aus 70% Rindertalg und 30% Bienenwachs, im Sommer 60/40.

    Bienenwachs und Olivenöl geht auch - Olivenöl verharzt nicht.

    Ich tauche die Geschosse - Boden nach unten - in das warm gemachte flüssige Fett, stelle sie ab und drücke sie dann durch die Kalibrierpresse. Dann ab in die Schachtel und Spaß haben ..

  • Ich habe heute meine Lieferung von dem Zeugs bekommen und bin schonmal gleich ein wenig enttäuscht weil es von der Konsistenz auch eher weich ist also wie weißes Hochleistungsfett.


    Ich habe bei dem VL auch eine Kiste beibekommen aus dem Nachlass und da waren solche bei...

    Das ist richtig schön fest. Ich hatte die letzten beiden male auf was zurückgegriffen was ich da hatte.... also das Melkfett.

    Das dann mit dem Finger um die Geschosse geschmiert und dann in ein Ladebrett gestellt und beim schießen mit ner Zange da raus geholt.


    Ist deine Mischung eher fest oder wie kann ich mir das vorstellen?

  • Die Fette, die Wiederlader zum fetten unbeschichteter Bleigeschosse verwenden, sollen hauptsächlich verhindern, dass sich Blei im Lauf absetzt.

    Bei Vorderladern ist noch wichtiger, die Schwarzpulver - Rückstände weich zu halten. Deshalb sollte hier ein Fett mit höherem Wassergehalt verwendet werden. Z.B. eine Mischung aus Wollwachs und Wasser. Beliebt sind hier auch Handcremes.


    "There is only one good, knowledge, and one evil, ignorance." - Socrates

  • Ich habe meine Geschosse jetzt erstmal in Bienenwachs / Ölivenöl gedippt.....

    Das funktioniert mit Sicherheit gut. Aber ganz ehrlich - da geht auch Nivea oder gar mit Vacurup. Und hier sogar noch mit einem kleinen Boostfaktor. Alles, was geschmeidig hält, das funktioniert auch. Man kann reinrotzen, Silikon versprühen, Öl verwenden, Hauptsache, es dichtet am Pflaster oder am Geschoss selber ab. Nicht anderes wurde früher getan.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Kein Mineralöl- das verkrustet Dir den Lauf. Ich nehme für die Minies ein Gemisch aus 70% Rindertalg und 30% Bienenwachs, im Sommer 60/40.

    Bienenwachs und Olivenöl geht auch - Olivenöl verharzt nicht.

    Ich tauche die Geschosse - Boden nach unten - in das warm gemachte flüssige Fett, stelle sie ab und drücke sie dann durch die Kalibrierpresse. Dann ab in die Schachtel und Spaß haben ..

    Genau dieses Mischungsverhältnis kann ich auch empfehlen!

    Ich hatte schon immer das Gefühl, dass es nur zwei echte amerikanische Kunstformen gibt:
    Jazz und Westernfilme.
    Clint Eastwood

  • Kann ich ja mal probieren. Musste erstmal feststellen zwischenzeitlich, dass die 2 Lee Bleikokillen mir riesige Geschossstreukreise über den ganzen Spiegel einbrachten. Ich kaufte noch eine Kokille von RCBS mit schweren Geschossgewicht und schon lief die Muskete.

    Es war bald zum verzweifeln. Verdacht 1 war Bleihärte aber das war es nicht. Ich habe das Gewehr im historischen Original und als Nachbau (zum schießen) und hatte vergleichen was anders sein konnte.

    Dann hieß es das Wano Pulver geht nur bis .45 gut, was ich sonst für mein .45 Gewehr und den .44 Revolver nehme.

    Also kaufte ich Schweizer Nummer 5:

    Brachte nicht den Durchbruch.

    Also Geschossfette und Bleihärten unterschiedlicher Art auf der Lee Kokille:

    Trefferbild :(

    Dann mit den RCBS Geschossen war es gleich ein anderer Schnack und die Gruppe ging zusammen. Egal ob die Geschosse saubersten Guss hatten oder Einschlüsse:

    Als nächstes probiere ich mal auf Empfehlung das polnische ZlotiStok ZS 4 Pulver was etwas feiner als das CH5 ist aus ob sich was ändert und schaue dann ob es auch im .45 Hawken läuft oder gar im Revolver.