Mit der HW 75 quer durch die Munitionskiste

  • Mit der HW 75 quer durch die Munitionskiste


    Die Weihrauch HW 75 ist eine Kompressions-Luftpistole aus dem oberen Preissegment. Es gibt günstigere, stärkere, aber kaum gediegendere Modelle als diese schöne Waffe.

    Durch Glückes Geschick bin ich in Besitz einer gebrauchten, 3 Monate alten Weihrauch HW 75 Target gelangt.

    Diese Sonderversion verfügt über ein spezielles Oberteil mit kurzer Weaver-Schiene. Material, Verarbeitung und Qualität sind hervorragend. Die Brünierung der komplett aus Metall bestehenden Waffe ist gleichmäßig und glatt. Alle beweglichen Teile laufen sauber und ohne Spiel. Der Griff ist aus einem hochwertigen Nussbaumholz gefertigt, angenehm geformt und für Links- und Rechtshänder geeignet. Er ist ein wenig größer als bei ihrer zickigen Schwester, der HW 45. Die HW 75 hat ein Gewicht von 1060 Gramm; da können längere Übungseinheiten ganz schön anstrengend werden. Die Gesamtlänge beträgt 28 cm, die Länge des gezogenen Laufes 17 cm.

    Sie verfügt über eine klassische Matchvisierung mit feststehdem Korn und einstellbarer Kimme (ohne Glühwürmchen!) und einen fein verstellbaren matchähnlichen Abzug.

    Das Oberteil wird über einen kleinen Knopf links neben dem Hahn entriegelt und lässt sich leicht aufschwenken. Das 4,5mm Diabolo wird in das Laufende geladen. Das Komprimieren der Luft beim Schließen des Oberteiles erforder weniger Kraft als erwartet. Die fertig geladene Waffe lässt sich jedoch auch entsichert nur abfeuern, wenn der Hahn gespannnt ist. Dieser schlägt dann auf den Ventil-Bolzen und hat mit dem Öffnungsmechanismus nichts zu tun. Laut Bedienungsanleitung: Sichern, öffnen, laden, schließen, Hahn spannen, entsichern und dann feuern. Der Abzug hat einen sanften, kurzen Vorweg und einen eindeutigen Druckpunkt. Beim Schuss entstehen nur sehr wenige spürbare Erschütterungen. Mir gefällt die beidseitige manuelle Sicherung.

    Zum Einstellen und Ausprobieren habe ich verschiedene preisgünstige Diabolos auf Konstanz der Mündungsgeschwindikeit, Energie und Treffgenauigkeit getestet. Zielentfernung 8m, Entfernung zum Chrony 30cm, je 10 Schuss.


    9. Kwintor Tornado 0,23g 174,0 (168,9 – 178,5) m/s ~3,9 J

    1. Geco 0,45g 128,2 (126,3 – 130,1) m/s ~3,7J

    5. RWS Basic 0,45g 125,6 (124,7 – 126,7) m/s ~3,5J

    4. RWS Hobby 0,45 127,0 /123,7 – 129,9) m/s ~3,6J

    10.Umarex Match 0,48g 127,8 (126,7 – 129,0) m/s ~3,7J

    6. Umarex Mosquito 0,48g 126,0 (125,4 – 126,9) m/s ~3,8 J

    7. Kandar Magnum 0,51g 130,6 (129,6 – 131,8) m/s ~4,3J

    11.Umarex Jackal 0,53g 113,7 (108,2 – 120,4) m/s ~3,4J

    8. Umarex Cobra, 0,56g 121,2 (120,0 – 122,2) m/s ~4,2J

    2. Boxer 0,60g 114,9 (112,5 – 117,3) m/s ~3,9J

    3. JSB Ultra Shock, 0,67g 110,4 (109,0 – 111,3) m/s ~4,0J


    Die HW 75 ist also eher eine Halbstarke, aber die Leistung ist für Distanzen bis ca. 10 m vollkommen ausreichend.

    Die besten Streukreise erbrachten Geco,Boxer und JSB Ultra, am schlechtesten habe ich mit den Jackal getroffen. Die Trefferquote ist kaum höher als mit einer Zoraki HP 01 oder einer HW 40. Solche Ergebnisse sind natürlich abhängig von der Tagesform, Fluctuationen im Raum-Zeit-Kontinuum sowie weiteren Faktoren und daher mit Vorbehalt zu betrachten.