Messerschneide polieren=Schärfer?

Es gibt 40 Antworten in diesem Thema, welches 5.529 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Juni 2021 um 10:18) ist von ottokar.

  • Moin
    Kurz zur Erklärung und damit einhergehend eine Frage
    Wenn ein Messer geschärft wird ist es doch das Ziel die Schneide so Glatt und dementsprechend so scharf wie möglich zu bekommen oder?
    Schleife meine Messer auf den Wanger Wassersteinen wobei ich den endschliff mit 8000 Körnung mache. Die meisten Messer, jenach Klingenbeschaffenheit, werden Rasiermesserscharf
    Was wäre jetzt, wenn ich beispielsweise mit Never Dull die Schneide Polieren würde? Mehr Schärfe da Glattere Schneide?
    Nur eine für mich irgendwie funktionierende Theorie
    Hab leider kein Never Dull mehr ums zu testen
    Was meint ihr?
    LG
    Nick

  • Wenn ein Messer geschärft wird ist es doch das Ziel die Schneide so Glatt und dementsprechend so scharf wie möglich zu bekommen oder?

    Nein.
    Auf den ersten Blick, ja.
    Aber das kommt immer darauf an was man schneiden will und auf was man schneiden will.
    Es kommt immer auch darauf an, welches Material hat die Klinge.

    Ein Rasiermesser will man möglichst an der Schnittlinie polieren.
    Bei einem Schlachtermesser kann das gut sein, oder auch unerwünscht.

  • Wenn ein Messer eine gewisse Grundschärfe hat, dann reicht es
    tatsächlich eine Weile aus, wenn man es hin und wieder nur poliert.
    Dafür habe ich einfach eine runde MDF-Scheibe auf meinem
    Schleifbock, die ich mit Poliermittel benutze.
    Das geht ruckfix, und das Messer ist scharf wie Carolina Reaper.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Hallo,

    ich poliere die Schneide nach dem Schärfen auf jeden Fall.
    Entweder nur mit der el. Poliermaschine und Poliermittel. Es gibt mehrere farbl. unterscheidbare Körnungen. Entweder Tormek oder die Schwabbelscheibe auf einer Bankschleifmaschine.

    Oder wenn ich nur wenige Messer habe nehme ich den Lederstreichriemen und poliere die Schneide.

    Gruß
    Viper

  • Ein alter Gürtel oder ein anderes aufgerautes stück Leder reicht völlig, ein wenig Autosol etc. drauf und ein paar mal von jeder Seite abziehen.
    Es geht nur darum den Grad der sich von der einen zur anderen Seite legt beim Schleifen zu entfernen.
    Ab und an hab ich auch einfach einen Lederriemen auf meine Powerfeile gespannt aber per Hand taugt es genauso.

    Nein.Auf den ersten Blick, ja.
    Aber das kommt immer darauf an was man schneiden will und auf was man schneiden will.
    Es kommt immer auch darauf an, welches Material hat die Klinge.

    Ein Rasiermesser will man möglichst an der Schnittlinie polieren.
    Bei einem Schlachtermesser kann das gut sein, oder auch unerwünscht.

    Warum sollte es beim Schlachtermesser unerwünscht sein? Dort ist der Schneidwinkel und die art des Anschliffes der Faktor welcher dafür ausschlaggebend ist wieviel die Schneide aushält. Das Polieren entfernt ja nur den Grad, welchen man einseitig ganz leicht mit dem Nagel erfühlen kann wenn man die Schneide von beiden Seiten mal mit dem Nagel abgeht von der Rückseite zum Anschliff hin.

    LG.

  • Hallo,

    ein Metzgermesser ist normalerweise nicht mit einer Fase angeschliffen sondern ballig.
    Allerdings wird ein Metzgermesser auch auf der Polierscheibe poliert.

    Den Grat richte ich mit dem Wetzstahl auf. Es bildet sich bei einem feinen Schliff immer ein Grat, der sich mit der Zeit umlegt.

    Gruß
    Viper

  • Ich glaube nicht das, das funktioniert ;)

    Gruß
    Peter

    Aber hallo.

    Wenn mans richtig macht, mit Chromoxydpaste, wie bei den Rasiermessern.

    Und wie das funktioniert!


    Autosol auf einem dicken Lederriemen ist auch mein Finish.

    Das geht richtig smooth.

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • wir hattten in der firma 2 rotierende scheiben , das eine war ein schleifstein das andre ne scheibe mit lederbezug , was mit poliermittel zusammen poliert hat

    so der schliff war in 2 winkeln der grundwinkel und der schneidwinkel , beim nachschärfen wurd nur der schneidwinkel geschärft , bis eines tages der grundwinkel aufgebraucht ist .
    der schneidwinkel wird nach einsdatz gewählt , harte sachen, stumpferer schneidwinkel weiche sachen spitzer winkel.....
    anfänger runinieren beides aber in sekunden beim gebrauch, wenn sire doof sind .... wie studenten im werklehrerunterricht.. 1 stund werklehrerausbildung, danach 1 std werkzeuge scharf machen

    INVICTUS

  • Man sollte sich evtl. vorher festlegen über welches Schlachtmesser man reden will.
    Ausbeinmesser, Zerlegemesser, Filitiermesser?
    Das sind schon mal ganz unterschiedliche Härtegrade, dementsprechende Schärfwinkel und vor allem auch Einsatzzwecke.

    Das ein Messer mit einem Grat schneiden soll ist mir aber neu. Ein Metzger zieht sein Messer sehr oft mit einem Stahl ab. Damit wird aber nicht wirklich Material abgetragen, er richtet damit lediglich die Schneide wieder auf.

    Um aber auf die ursprüngliche Frage des TE´s zurück zu kommen:
    Ja wenn die Oberfläche glatter ist wird das Messer schärfer. Wichtig beim Polieren ist aber das der Untergrund nicht nachgibt. Sonst machst Du dir den Schneidwinkel kaputt und er wird ballig. Das ist dann zwar standfester aber nicht mehr so scharf.

    Gruß Wolle

    -jage nicht was Du nicht töten kannst-

  • Zum Link
    Zuerst war ich begeistert von der Messerseite.

    Dann habe ich gemerkt ich bin auf der Seite einer religiösen Sekte gelandet.
    Sogar eine die ihren Blödsinn wissenschaftlich untermauert. Das sind die schlimmsten.
    Die kannst du nicht mehr bekehren. Die sind für immer dahin.

    Nicht daß wir uns falsch verstehen. Da stehen auch Dinge die wahrscheinlich der Wahrheit entsprechen.
    Die Erde is rund. Der Mond ist im Zentrum dieses Sonnensystems.

    Aber es steht auch vieles was so einfach nicht stimmen kann.
    Es immer wieder hervorbetet damit man die Aussagen nicht mehr hinterfragt.

    Ein Beispiel. Das mit dem Messertest.
    Damit die Aussage hinterher stimmt musste er ein Zigarettenpapier nehmen.
    Lasst euch nicht von so Taschenspielertricks täuschen!


    Messer scharf machen, so scharf machen wie geht.
    Messer und Schneide polieren. So gut machen wie geht.

    Und dann den Messertest. Und? Erkenntnisse gewonnen?

  • Eine Handpolitur rundet auch zwangsläufig die Kanten. Damit verliert die eigentliche Schneide auch wieder etwas an Schärfe. Wenn man die gesamte Klinge polieren will, muss man die Schneide auch wieder neu abziehen, wenn man Schärfe haben will.
    Ich bin persönlich nicht mehr für das ultrascharfe Messer. Denn je schärfer die Schneide, desto schneller wird diese auch wieder stumpf. Für ein Gebrauchsmesser ist das meistens auch gar nicht nötig.

  • Da muss man ja auch keinen Kult draus machen, so richtig gebrauchsscharf bekomme ich meine wenigen Messer alle ohne grosses Voodoo - wo das nicht geht, gehts in den Müll. Am liebsten sind mir eh Carbonklingen, die werden vom Anglotzen scharf :D

    Für Feinarbeiten nutze ich fertige Sachen wie Skalpelle und Rasierklingen, die sind sehr schwer zu toppen, wenns Qualität aus Deutschland, Russland oder Japan ist.

    Rasiermesser schärfen können andere besser, ich ledere da nur.

    Tja, und für manche isses eben ein Hobby mit der Schärferei, da gibts nen Kult drum wie um bestimmte LEDs, Kühler, etc. bei Taschenlampen... solln sie doch, Spass muss es machen!

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • Und? Erkenntnisse gewonnen?


    Ja, eines:

    Wenn man schon so ein Mini-Skalpell am Schlüsselbund hängen hat, sollte man es einklappen, bevor man den Krödel in die Hosentasche schiebt:

    - Hose kaputt
    - Schnittwunde Leiste rechts
    - Blutbad durch tiefe Daumenschnittwunde, selbst den Fußboden mussten wir wischen.

    Scharf genug war's aber 8o

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • Eine Handpolitur rundet auch zwangsläufig die Kanten. Damit verliert die eigentliche Schneide auch wieder etwas an Schärfe. Wenn man die gesamte Klinge polieren will, muss man die Schneide auch wieder neu abziehen, wenn man Schärfe haben will.
    Ich bin persönlich nicht mehr für das ultrascharfe Messer. Denn je schärfer die Schneide, desto schneller wird diese auch wieder stumpf. Für ein Gebrauchsmesser ist das meistens auch gar nicht nötig.


    Hallo,

    nach welcher Feinheit deines Schleifsteins hörst du denn auf Dein Messer zu schleifen?

    So wie Du das hier schreibst, müsste man nach dem ersten Gang mit einem groben Schleifstein sofort aufhören, weil alles was danach kommt wieder Schärfe weg nimmt. Das kann so nicht stimmen.

    Normalerweise nimmt man immer feinere Schleifsteine und poliert am Schluss.
    Das zu schleifende Messer wird bei mir mit jedem Arbeitsgang schärfer, was ich überprüfen kann durch Probeschnitte.

    Gruß
    Viper

  • Mein feinster Stein ist ein 6000er, aber danach kommt noch der Lederriemen mit Chromoxid-Paste, und dann nochmal der geölte Lederriemen zum sauberen Abziehen. So arbeitet man sich schrittweise vor. Ab einem gewissen Punkt scheint das Ziel mit dem 6000er erreicht, und das ist noch bevor das Messer wie Butter durch Papier geht. Vielleicht höre ich da zu früh auf, aber die Paste bringt das ganze sehr schnell ein ganzes Stück weiter voran.

    Mit dem Leder wird die Schneide zwangsläufig ein wenig konvex. Das macht sie etwas verschleißfester als eine perfekt gerade Schneide, und der Effekt bleibt bzw. vertieft sich noch mit jedem weiteren Abziehen. Nach einer Weile ist der Schliff dann im Mikrobereich an der Schneide konvex.

    Für sowas wie alte Tomaten oder sonstiges Grünzeug mit ähnlicher Haut ist das übrigens nicht die perfekte Klinge. Da funktioniert eine etwas zahnige besser. Zumindest bei mir.