Netzteil für Styroporschneider - Frage an die Elektroniker unter euch

Es gibt 53 Antworten in diesem Thema, welches 8.719 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Juni 2021 um 20:17) ist von BW7000.

  • Hallo,

    ich bin dabei mir einen Heißdraht-Schneider, z.B. für Styroporplatten, zu bauen.
    Zur Verfügung steht mir ein Laptop-Netzteil mit 19V und 4A, sowie Kanthaldraht (0,4mm).
    Zum Test habe ich das Netzteil mal angeschlossen, aber nach 3 Sekunden fängt der Draht bereits an zu glühen.
    Folglich zu viel Leistung und das Material verbrennt, anstatt nur zu schmelzen.

    Wie kann ich am einfachsten das Netzteil herunter regeln?

    Oder würde auch dieses regelbare Netzteil für meine Anwendung gut funktionieren?
    Ebay-Artikelnummer: 164572921553

    Grüße

  • So gut wie all Computernetzteile sind Schaltnetzteile. Die kann man nicht so regeln, wie vernünftige Labornetzteile. Da ein Heizdraht zudem recht niederohmig sein dürfte und fast ein Kurzschluss darstellt, könnte das Netzteil auch abschalten.
    Da muss ein regelbares Netzteil her. Am besten dürfte ein regelbares Labornetzteil sein. Das muss aber kurzschlussfest sein und den geforderten Strom auch liefern können. vermutlich dürften die üblichen 0-30V /5 A auch für stärkere Drahtstärken ausreichend sein, falls der jetzige Draht zu dünn sein sollte und gelegentlich reißt.

    Das Netzteil aus dem eBay Angebot dürfte schon wegen der 120 V Eingansspannung ungeeignet sein. Zudem dürfte das auch ein Schaltnetzteil sein, was ich für diesen Zweck meiden würde. Normale Linearnetzteile mit "richtigem" Trafo halte ich für passender, weil roubuster.

  • Moin, ich habe auch ein Schneidgerät für Hartschaumstoffe gebastelt, als Spannungsversorgung hab ich ein Netzteil von nem Sony Computer benutzt, der Schneidedraht ist eine Gitarrensaite, ich glaube es war eine h-Saite. Sollte die immer noch durchbrennen macht man halt nen Poti davor und regelt damit.

    Ich kam , sah und schoss vorbei :cry:

    Carpe Diem
    Si vis pacem para bellum

  • Ich habe von dem Thema leider NULL Ahnung.
    Würde aber vermuten, der Innenwiderstand des Drahts ist für das Netzteil hier viel zu niedrig.
    Ein Wunder wenn es noch nicht innen beschädigt ist.

    Eher unwahrscheinlich daß das Netzteil aus ebay hier mehr Sinn macht.
    Und einen passenden Vorwiderstand dazu beschaffen?

    Dazu kommt daß manche Schaltnetzteile eine Mindestlast benötigen. Die dann vielleicht mit Vorwiderstand zu klein wird, und ein Spannungsteiler her muss.

    Hoffe jemand anderes kann dir da weiter helfen.
    Ich wüsste schon was ich mache, aber dazu müsste ich den Draht oder Daten dazu hier haben.

    Wichtig ist zu wissen in welchem Strombereich der Draht betrieben wird.

  • Sollte die immer noch durchbrennen macht man halt nen Poti davor und regelt damit.

    Das interessiert mich jetzt aber.
    Regelbar ist immer gut.
    Aber sekundärseitig einen Poti?
    Wie sieht in dem Fall so ein Poti aus?

    Floppyk hat einen interessanten Ansatz. Das wäre auch meine Idee gewesen.
    Aber ein Linearnetzteil muss dann schon ein bissel Strom dauerhaft liefern können.

  • Einfach nen Poti nehmen der den Strom ab kann, sollte funzen

    Ich kam , sah und schoss vorbei :cry:

    Carpe Diem
    Si vis pacem para bellum

  • Genau die Dimension hätte mich interessiert.
    Ich habe Potis für Lautsprecher, die sind nicht ganz billig und können
    auch ein paar Watt.
    Aber da der Draht da drin nicht viel Vertrauen erregt....

    Am besten als Spannungsteiler mit eventuellem Vorwiderstand betreiben.
    Einfach so in Reihe, das kann brenzlig werden.

    Nicht daß die Brocken teurer werden als ein Fertiggerät.

  • Eigentlich sollte man ein stromgeregeltes Netzteil nehmen, dann ist man unabhängig von der Drahtlänge. Muss kein linear geregeltes Netzteil sein, ein Labor Schaltnetzteil reicht vollkommen aus.

  • Für was brauchst du den Styroporschneider?
    Wie lang soll der Draht schlussendlich sein und wie lang war er, als er geglüht hat?
    Für Modellbau ist der Draht okay. Für den täglichen rauhen Einsatz auf der Baustelle o.ä. wäre ein dickerer Draht sinnvoll (nicht notwendig).

    Schau dir auf ebay mal das dps3005 an.
    Das ist ein relativ günstiges Netzteil, dass du an dein aktuelles Netzteil anschließen und fein einstellen kannst.
    So etwas wäre optimal, falls du einen Styropor-CNC-Schneider aufbauen willst und Vorschub und Abbrandgeschwindigkeit perfektionieren willst.
    Falls du für den Modellbau mit Schneidrippen arbeitest, oder sogar nur Dämmung ablängen willst, reicht auch das von dir vorgeschlagene, einstellbare Netzteil.

    Das wäre auch für den CNC-Einsatz nutzbar, dann aber nicht ganz so komfortabel einstellbar. Nach ein paar Probeläufen sollten die Ergebnisse vergleichbar sein.

    Gruß Bastian

  • Einfach nen Poti nehmen der den Strom ab kann, sollte funzen

    Das dürfte nicht klappen. Wenn da nun schon mit 19 V bei 4 A - was ihm aber zu viel war - experimentiert wurde, entsprechen das 76 W. Einfache Potis sind auf 250 mW ausgelegt. Fette (Draht-)Potis vertragen ein paar Watt, sind jedoch sehr teuer.

    Es ist aber eine gute Idee und an sich ungefährlich, wenn man ein wenig mit Autoglühlampen in Reihe geschaltet als Vorwiderstand und dem bisherigen Netzteil experimentiert.

    Mit einem regelbarem Labornetzteil meine ich so etwas:
    https://www.ebay.de/itm/3735942425…z0AAOSwI9Zgfn3R

    Damit geht das sicher, zumal das Netzteil universell zu verwenden ist. Dazu sollte man sich einen Satz 4 mm Messtrippen zulegen.

  • Hängt vom Draht ab. Es gibt Konstantandrähte mit unterschiedlichem Widerstandswert. Der Strom und die Spannung richten sich nach dem verwendeten Draht.
    Wer schlau ist wählt den so, daß normale regelbare Netzteile passen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Das war nur so ne Idee, ich hatte jetzt keinen Plan, dass die Potis so teuer sind. mit dem von mir verwendeten Netzteil, ist der Draht zumindest bei voller Länge nicht durchgeglüht. ich müsste das Ding mal suchen, wegen den Werten, bin aber zur Zeit nicht ganz auf dem Damm.

    Ich kam , sah und schoss vorbei :cry:

    Carpe Diem
    Si vis pacem para bellum

  • Richtig, aber der Draht darf zu Gunsten geringerer Stromaufnahme auch nicht zu dünn sein. Dann reißt er (zu) leicht. Überhaupt muss m.E. der Bügel stabil ausgelegt sein, damit sich dieser nicht biegt, wenn man das Material durch schiebt.

    Ich hatte auch schon mal versucht so etwas zu bauen. Aber da ich kein Modellbauer bin, hat sich der Aufwand für meinen Zweck nicht gelohnt. Es ist doch etwas Aufwand, einen Bügel zu bauen, der isolierte und hitzebeständige Aufnahmen hat, der auch noch gleichzeitig stabil bei der gewünschten Durchgangsgröße genug ist.
    Letztlich bliebt das Problem, wo stellt man das große Ding hin, wenn man damit nicht arbeitet.

  • Glühbirne/n in Reihe. :rolleyes:
    Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. :whistling:
    :thumbup:

    Wenn man ein passendes Gehäuse hat würde ich einen passenden alten Transformator nehmen.
    Und mit einem simplen Dimmer den Trafo primär regeln.
    Ist jetzt nicht die saubere Art könnte aber gehen.
    ( Ich weiss gar nicht wie ein Trafo reagiert wenn er plötzlich keine Sinuswellen mehr bekommt. ) :D

  • Mit dem richtigen Widerstandswert (der nicht nur durchmesserabhängig ist sondern von der Legierung abhängt) ist das kein Problem. Alternativ kann man für höhere Ströme eine höhere Spannung runtertransformieren.

    Konstantandraht | eBay

    Aber auch hier fehlt z.T. das physikalische Verständnis.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • wegen den Werten, bin aber zur Zeit nicht ganz auf dem Damm.

    Das kann man einfach überschlagen. Leistung in W ist einfach Spannung x Strom.
    Wenn man aber mit dem Wert nichts anfangen kann, so ist die einfache Überlegung, wie viel Wärme bei dieser Leistung frei wird. So eine Standard Halogen Autoglühlampe hat 55 W. Meistens weiß man, wie heiß die wird, bzw. kennt noch eine alte 60 W Glühlampe zum Vergleich. Wenn man das auf die Größe bezieht, ist das ne Menge Energie auf relativ kleinen Raum. So wird auch deutlich, dass man mit einem kleinen Poti von 20 mm Durchmesser diese Leistung unmöglich regeln kann. Das Poti würde in einem kurzen Gammablitz verglühen.
    Das ist mal ein ganz einfaches Beispiel, was man sich vielleicht vorstellen kann.

    Zusätzlich: Eine mir bekannte Heizdecke hat 65 W Leistungsaufnahme. Die heizt über die Fläche ein ganzes Bett. Da mag man sich vorstellen, was die gleiche Leistung auf wenige mm³ Raum "anrichten" können.

  • Glühbirne/n

    :cursing::cursing:
    Es gibt kein Leuchtobst!

    Es heisst, wenn überhaupt, Glühlampe! Verdammt noch eins! :D
    Und es sind 230V. 220V sind lange, lange vorbei...... ;)

    Grüße und ein schönes Wochenende!

    Thorsten