Hallo zusammen,
dieser Vorderlader wurde in den 70ern meinem Vater als Vogelschreck/Weinberg Pistole geschenkt.
Könnt ihr mir sagen was das genau ist?
Gesamtlänge 200mm, Kaliber 10,4mm
Identifikation Vorderladerpistole
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Könnte ein Mc Nab Derringer sein, allerdings ist der Lauf dort normal rund.
Der Lauf ist abschraubbar? -
Frag mal Google nach "Terzerol". Die Stempel kann ich leider nicht deuten.
Edit: auf dieser Seite wird so ein Exemplar gezeigt: https://www.tactical-dad.com/waffen/freie-s…derladerwaffen/
Das Beschusszeichen auf deiner sieht aus wie "Untersuchungsstempel auf Antrag". Demnach wäre er zwischen 1891 und 1939 angebracht worden.
(Quelle: Götz, H.-D.: Vorderlader. Entwicklung. Technik. Laden. Schießen. (6. Aufl.) Stuttgart, 1980) -
Vielen Dank für die Hinweise. Dieser 'Terzerol' sieht tatsächlich sehr ähnlich aus, ist sicher das Modell oder Vorbild.
Da der Lauf ebenfalls mit Beschusszeichen versehen ist und eine klare Trennlinie zwischen Lauf und System besteht gehe ich davon aus dass man diese leicht trennen kann.
Der Lauf ist glatt, was zu der Beschreibung meines Vaters und dem Link von ottokar passt - Vogelschreck.
Interessant finde ich die Angaben auf dem Lauf (Bild 2). '2grN. G. P M/71 | 6grBL'
Scheinbar eine Ladeempfehlung.Nachtrag:
Hier gibt es noch Infos dazu:
https://www.br.de/br-fernsehen/s…rzerol-100.htmlDas Teil hat eine Sicherheitsrast.
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Das ist eine Weinberg oder Vogelschreck Pistole, wurde von Weinbauern benutzt um Vögel zu verjagen. Es wurde Schwarzpulver geladen, zur Verdämmung kam Kork zum Einsatz, dann noch ein Zündhütchen drauf und kawummm.
Die Bezeichnung Terzerol stimmt auch, die waren allerdings um die 100 Jahre früher als Reisepistolen im Einsatz.. Diese Waffen gibt es mit runden und eckigen Läufen und auch doppelläufig. Die Terzerole gab es auch als Kombiwaffen mit ausklappbaren Klingen über oder unter dem Lauf. Terzerole haben keine Beschußstempel des Kaiserreichs, diese gibt es erst ab 1871...
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Jetzt habe ich noch einen kleinen Nachtrag.
Um das Pistölchen nicht der Entsorgung zuführen zu müssen oder für einen 10er zu verscheuern habe ich es entrostet.
Dazu habe ich alles auseinandergebaut und die Metallteile in ca. 25%ige Phosphorsäure gelegt. Die habe ich aus 75%iger Säure in einer Glasschale angemischt. Das ist günstig weil man einen 5 Liter Kanister schon unter 30 Euro bekommt und das Ganze dann sehr ergiebig ist. Man kann auch Rostumwandler aus dem KFZ Bereich verwenden, der basiert i.d.R. auch auf Phosphorsäure.Vorgehen war:
- Teile demontiert
- losen Rost ganz grob mit einer Drahtbürste entfernt
- ca. 6 Stunden in die Säure gelegt, dabei abgedeckt und immer Mal den Fortschritt geprüft
- Teile herausgenommen
- direkt unter fließendem Wasser abgespült
- abgetrocknet
- mit WD40 getrocknet
- mit Brunox ordentlich getränkt und 1 Tag ruhen lassen
- mit geölter Drahtbürste sauber gemachtWährend dem Bad sieht man Blasen am Rost aufsteigen und am Ende ist alles was Rost war grau/schwarz (bin kein Chemiker). Das lässt sich leicht entfernen und dann bleibt der narbige Stahl.
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Sieht doch schon wieder ganz manierlich aus, gut gemacht
Mit Altersspuren macht sich das gute Stück prima in der Vitrine. Piston fehlt noch. -
Hallo zusammen,
ich bin bei der Recherche nach einem Terzerol, auf diesen Thread gestoßen. Seit gestern besitzen wir auch einen. Dieser ist ebenfalls seit gestern in der Obhut meines Büchsenmachers, zur Reparatur. Der Lauf ist rund und schraubbar, jedoch sehr fest angerostet und es steckt etwas im Lauf. Ebenfalls soll das Piston erneuert werden. Beschußzeichen sind keine zu finden. Mein Büchsenmacher schätzt ihn auf mindestens 130 Jahre, also um 1890. Da ich hier aber gelesen habe, das Beschußstempel erst ab 1871 vergeben wurden, wurde ich hellhörig
Der Büchsenmacher will versuchen den Lauf frei zu schießen, wenn dies nicht geht, dann muß er aufgebohrt werden.
Zum Piston meinte er, dass es damals die unmöglichsten Gewindegrößen gab und er dann aus einem 150 teiligen Sortiment an alten Pistons das richtige raussucht.
Ich recherchiere sehr viel über neu erworbene Dinge. Ich konnte jedoch genau diesen Terzerol nicht finden, was mich annehmen lässt, das er sehr alt ist. Auch weiß ich inzwischen das wir zuviel bezahlt haben, aber wie gesagt, diesen einen habe ich noch nicht gefunden. Wir haben uns jetzt entschlossen, den Terzerol herzurichten, technisch wie optisch. Beim optischen herrichten werde ich mit ziemlicher Sicherheit genauso vorgehen wie der Threadstarter. Das Ergebnis überzeugt mich sehr
Bilder habe ich leider nur von der Auktion, sind also nicht meine. Ich schätze, dass die Reparatur ca. 4-5 Wochen dauern wird (bin ja nicht die einzigste Kundin )
Wenn er wieder da ist gibt es natürlich Bilder
Edit: Ich stelle die Autionsbilder jetzt doch mal ein, ich weise darauf hin das die Bilder aus der Aution stammen.
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Moin,
der Katalog ist von 1911 (Nachdruck)
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Gruß Wolf
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Wow....solche Kataloge gibt es??? Der mit der Nr. 8040 kommt schon recht nahe dran, meiner hat aber einen runden Lauf.
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Moin,
Den Katalog hatte Frankonia anno Dunnemal im Angebot ...
Deiner wäre ev. die Nr. 8042 ( Erste Bild ganz aufmachen)
Gruß und viel Spaß mit dem Teil.
Wolf
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Die Nr. 8042 scheint oben mit zwei Schrauben am Griff festgemacht zu sein, meiner mit nur einer Schraube.
Aber vielen Dank für die Bilder, das hat mir schon sehr viel weiter geholfen
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solche Kataloge gibt es???
Der schwirrt sogar als PDF im Web herum.
Liegt bei mir auf der Festplatte.
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https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stukenbrok_1912.pdf
Entweder über "Original File" herunterladen, oder Direktlink :
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@Schrotty , danke dir vielmals
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Nicht zuviel Geld reinstecken!
Typische Preise sind zwischen 70,- und 120,-
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Ich lasse den jetzt richten, bzw technisch wieder herrichten. Optisch mache ich dann selber.
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Sorry, wenn ich jetzt deskrutiv bin, aber ich würde in das Teil keine 20 Euro reinstecken.
Ein Büchsenmacher, der daran Hand anlegt müsste es vor der Herausgabe neu beschießen lassen.
Diese Teile waren das billigste und einfachste was verfügbar war, damit man auf dem Acker die Vögel
für ein par Minuten vertreiben konnte.
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Ein Büchsenmacher, der daran Hand anlegt müsste es vor der Herausgabe neu beschießen lassen.
Wenn der "Vogelschreck" noch keine Beschußstempel des Deutschen Reichs hat, ist er vor 1871 dann muss er nicht beschossen werden...
Ich hab erst ein paar von den Dingern verschenkt...
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Der Büchsenmacher will versuchen den Lauf frei zu schießen, ...
Beschuß, ja oder nein, erledigt sich ev. von selbst ...
Gruß Wolf
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