Bolzendiskussion PAB Pistolenarmbrüste / Pistol Crossbow allgemein

Es gibt 63 Antworten in diesem Thema, welches 9.310 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Februar 2021 um 03:18) ist von Delphin.

  • Moin, Freunde der kleinen Piercer - ich habe jetzt mal einen Test gemacht.

    Es geht um 5 Sorten Bolzen, 4 sind Standard, einer ist ein von mir reparierter Originalbolzen, von dem ich mittlerweise auch gut 12 habe.

    Jeder Bolzen wurde auf jeweils Hori-Zone Redback (80lbs) und NXG Cobra (Pseudo-80lbs, eher 50lbs) mit 90 Schuss auf 10 Meter getestet.

    Erstmal ein Foto der getesteten Bolzen:


    Und jetzt der Testbericht.


    Erst mal eine Erklärung, welche Marke und Provenienz:

    • Original Hori-Zone Redback ABS Bolzen(12 Stük 9,- €)
    • Reparierter Original Hori-Zone Redback Bolzen (Vanes ersetzt)
    • Einer der 3 der NGX Cobra 80lbs beim Kauf beiliegenden Bolzen
    • Steambow Stinger Bolzen, baugleich zu 3. Spitze auch vernietet
    • Originaler Anglo Arms ABS - Bolzen

    Tests mit der Hori-Zone Redback (echte 80lbs):

    • Sehr guter, minimal schwererer Bolzen, der von allen im Test am robustesten war, die Vanes blieben auch beim Einschlag in dicke Pappschichten so gut wie immer unbeschädigt, Schäden entstanden durch Einschläge anderer Bolzen in die Vanes. Zweitbester Bolzen im Test.
    • Reparierter, originaler Horizont-Zone Redback Bolzen wie1., mit gekürzten Vanes von Arrowforge repariert. Verblüffend enge, reproduzierbare Treffbilder, bester Bolzen im Test mit der Redback, so nicht kaufbar, aber Spitzenempfehlung.
    • Einer der 3 NGX beiliegenden goldfarbener Bolzen, auf der Redback sehr unpräzise, da die Vanes von Durchmesser her auf der Kunststoffschiene aufliegen und die Spitze mal 1-2 mm in die luft ragt oder gut aufliegt, die Präzision ist mit der Redback eher mangelhaft. Für die Redback miese Präzision.
    • Siehe 3. - der bolzen ist baugleich
    • Guter Bolzen, aber, da der Kunststoff im Gegensatz zu 1. und 2. weniger Durchmesser hat und somit den vollen Hammerschlag der echten 80lbs weniger verträgt, gibt es auf der Redback stärkere Ausreißer.


    Tests mit der NGX Cobra (unechte 80lbs):

    • Brauchbar, präzise, etwas überdimensionierter Bolzen für die unechten 80lbs.
    • Siehe 1. - aber etwas präziser3.
    • Auf der NGX Cobra der beste Pfeil überhaupt, präzise, tolle Grtuppen, aber empfindliche Vanes. Die genieteten Spitzen halten überraschend gut. Der Bolzen ist qualitativ super. Geht nur schnell kaputt, wenn die Vanes ins Ziel rauschen. Empfehlung, wenn Kosten egal und nur Präzision zählt4.
    • Siehe 3. - da baugleich
    • Etwas weniger Präzision auf der Cobra als 3. und 4. - vernachlässigter, da der Bolzen extremste robust ist und bis auf Einschläge anderer Bolzen (fast) alles überlebt. Mit dem hab' ich auf 20 Metern noch gut getroffen, die Alupfeile waren wirklich nur minimal besser.


    Der Testsieger Hori-Zone Redback

    ist für mich nach exakt 90 Schuss mit jedem Bolzen der reparierte Redback-Pfeil, obwohl ich die zu breiten Ersatzvanes selber noch kürzen musste. Die Präzision des reparierten Pfeiles ist unvorstellbar gut, drei Pfeile stecken regelmässig Pfeil an Pfeil auf 10 Meter.

    Der eigentliche Tip für die Redback sind die eigentlich mit 9,- Euro pro 12 Stück leicht schwereren, aber dafür sehnenschonendere originale Horizont-Zone Redback Bolzen. Diese hatten dann auch die höchste Durchschlagskraft.

    Andere Bolzen, insbesondere die vielmals hochgepriesenen 3. und 4. kann ich für die Redback schlicht nicht empfehlen, da zu unpräzise durch auf der Kunststoffschiene unterschiedlich aufliegenden Verdickungen an den breiteren Klebestellen der Vanes.

    Die Anglo Arms Kunststoffbolzen sind für die Redback schlicht zu weich.


    Der Testsieger NXG Cobra 80lbs

    ist für mich der Alupfeil wie in 3. und 4. Die Präzision ist sehr gut, die vernieteten Spitzen sind robust, die Vanes weniger.

    Danach kommt der ABS-Pfeil von Anglo Arms (5.) - er ist fast so präzise wie die Alupfeile, aber weitaus billiger und robuster.

    Die dicken und langen Pfeile von Hori-Zone (1. und 2.) funktionieren gut, aber sie sind für die Cobra etwas fett und langsam.


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    Erwähnen möchte ich noch, dass die Original Hori-Zone Redback Pfeile leicht verdrehte Vanes haben - sie rotieren, aber nur wenig.

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

    2 Mal editiert, zuletzt von Sho Ishida (7. Oktober 2020 um 16:28)

  • Da ich bis jetzt (das wird sich aber ab jetzt ändern) immer nur mit 3 und 5 geschossen habe, habe ich endlich eine Erklärung wieso ich so ein mieser Schütze bin :)

  • Da ich bis jetzt (das wird sich aber ab jetzt ändern) immer nur mit 3 und 5 geschossen habe, habe ich endlich eine Erklärung wieso ich so ein mieser Schütze bin :)

    Einfach mal gucken, ob der Bolzen eingelegt auf der Schiene satt aufliegt.

    Ist bei mir mit der Redback und 3. oder 4. eben nicht der Fall. Jeder Bolzen hebt sich entweder gar nicht, oder 1-2 mm an der Spitze von der Schiene ab.

    Die Schiene der Redback ist sehr schmal.

    Die werden ja hoch gelobt, in der Cobra sind sie auch superb, in der Redback eher nicht.

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  • Habe vergessen zu erwähnen, dass der Horizone Bolzen (1.) leicht abgeschrägte Vanes hat.

    Damit rotiert er tatsächlich im Flug, ich habe heute Probeschüsse auf 1, 2, 3, 5, 7, 10 Metern abgegeben und die Vanes staken jedes Mal weiter im Uhrzeigersinn im Ziel.

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  • Heute zum ersten Mal 3 Bolzen auf 18 Meter in einen Bierdeckel bekommen:

    PAB Hori-Zone Redback, gutes Red Dot, Sehne gut gewachst, Schiene, Spannmechanismus mit Labello geschmiert, alle 6 Schuss nachgeschmiert, das Zeugs verdunstet wie Rauch.

    Bin mächtig stolz, Mme. Ishida hat nen neuen Held, und ich überleg' gerade, sämtlichen Bolzen im Anfangspost #1 die Vanes zu kupieren, um sie durch meine zu ersetzen.

    Die sind wirklich superb.

    Nicht auf 10 Meter, auf 18 haben die sich wohl eingependelt.

    Komische Sache.

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • Mittlerweise habe ich Original Hori-Zone Bolzen gekauft und die angegossenen Vanes direkt mit dem Cutter entfernt, um meine modifizierten Vanes anzukleben.

    Die fliegen absolut sauber.

    Das einzige Problem ist, dass die für jeden Schuss eine eigene Scheibe brauchen.

    Die gehen derart gut, dass man sich dauernd die Bolzen kaputt schiesst. Kann man ja reparieren...

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  • Diesmal wollte ich die handelsüblichen Alu-Bolzen etwas modifizieren.

    Erst haben mich die wackligen, eingenieteten Spitzen genervt; dieses liess sich spielend beheben:

    Einen Schnetz von einer Stange Heisskleber abgeschnitten, in den Bolzen zur Spitze fallen gelassen und diese mit Gasbrenner erwärmt.

    Die Spitzen sassen danach wirklich bombenfest.

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    Den Gedanken weiterspinnend habe ich von 12 Einschlagdübeln aus hartem Stahl die Köpfe abgeflext. Die Dübel wogen danach noch 12 Gramm.

    Nock hinten vom Pfeil abgezogen, die Scheibchen Heiskleber zerschnibbelt in den Pfeil, die Spitze der Dübel fast glühend erhitzt und rein in den Pfeil damit, der Durchmesser passt perfekt. Den Pfeil noch mal gleichmässig erwärmt und gut ist.

    Jetzt habe ich den Dübel sozusagen in den vorderen 2/3 des Pfeils massiv eingeschmolzen.

    Der Schwerpunkt des Pfeils ist jetzt optimal.

    Gewicht vorher: 6,85 Gramm

    Gewicht nach Modifikation: Satte 19 Gramm!

    Was hats gebracht?

    1. Der Pfeil fliegt langsamer, aber wesentlich, - und das muss ich betonen - stabiler und präziser. Er steckt auch immer schnurgerade im Ziel, niht schräg.

    2. Auf 10 Meter liegt er nicht spürbar tiefer, aber die Streukreise sind wesentlich enger, Ausreisser weniger geworden.

    3. Auf 20 - 25 Meter muss man etwas höher halten, das habe ich aber aufgrund des Gewichtes erwartet.


    Die grosse Überraschung:

    Die Wirkung im Ziel ist geradezu ungeheuer, der Pfeil geht bis zu den Federn in Telefonbücher, lässt sich nur mit richtig Kraft ziehen. Habe zuletzt eine Zange geholt.

    Der probeweise in ein Eichenholzscheit geschossene Pfeil war hinüber, der steckte bis mittig mit dem Alu drinne.

    Von den Eigenschaften dieses schweren Bolzens bin ich so überzeugt, dass ich mir gleich noch eine Handvoll so präpariere.

    Die Sehne findet das vermutlich auch besser als zu leichte Bolzen.

    Pics, or it didn't happen :D :

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • Der "Trick" mit den schwereren Bolzen ist nicht neu, im Gegenteil. Es ist bekannt, dass diese Bolzen deutlich mehr Penetration aufweisen, weil sie einen viel stärkeren Impuls haben. Das mit dem Heißkleber ist eine gute Idee, muss ich mal testen.

  • Also das hat mich jetzt schon angefixt, wenn man damit soviel mehr Kraft rausholen kann.

    Hab bisher nur die Goldenen mit den teuren Broadheads von Steambow verglichen... und das ist bzgl Penetration schon ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wenn man diese Broadheads dann auch noch pimpen könnte, das wäre im wahrsten Sinne des Wortes "brutal" für so ne kleine PAB.

    "Einschlagdübel" in Google liefert tatsächlich nicht das was ich auf dem Foto sehe.
    Mich würde auch der Durchmesser interessieren, vermute mal 5mm?