Ungenaues anschlagen auf LEP Patronen

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 2.232 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. September 2020 um 12:41) ist von flupp....

  • Hallo Folks, Hab ca. 2 Monaten meinen neuen LEP Revolver von Weihrauch in Benutzung und bin mit der Treffgenauigkeit sehr zufrieden.
    Dennoch gibt es ein Nachteil beim anschlagen des Schlagbolzens auf die LEP Patronen bei schneller Schuss folge. Der Schlagbolzen trift nicht genau die Mitte der Patrone oder liegt sogar daneben so das der Schuss nicht abgefeuert wird. Bei langsamen verhalten ist wieder alles Okay. :| Hat jemand auch schon diese Erfahrung gemacht?

  • Würde ich auch sagen. Falls du dich rantraust, könntest du die Feder des Trommelstopps überprüfen.
    Kann sein, daß die gebrochen oder einfach zu schwach ist und der Stopper nicht schnell genug in die Trommel engreift.

    Hab ich schon bei mehreren Revolvern durch Einbau einer stärkeren Feder gelöst.

    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Die Problematik mit dem Trommelstopp hatte @Sunset Sam auch bei seinem LEP SAA. :whistling:
    Vielleicht kann er da ja mal was zum Besten geben.... 8)


    Grüße vom Major

                                   :cowboy: A cowboys work is never done! :knicker:

  • Dennoch gibt es ein Nachteil beim anschlagen des Schlagbolzens auf die LEP Patronen bei schneller Schuss folge. Der Schlagbolzen trift nicht genau die Mitte der Patrone oder liegt sogar daneben so das der Schuss nicht abgefeuert wird. Bei langsamen verhalten ist wieder alles Okay. :| Hat jemand auch schon diese Erfahrung gemacht?

    Klingt so, als würde deine Trommel minimal überdrehen. Ich glaube nicht, dass die Feder von der Trommelsperre gebrochen ist, dann würde nämlich gar nichts mehr funktionieren. Sie könnte sich aber, also eher die Verschraubung, gelockert haben.

    Ich würde es erstmal mit einer ordentlichen Ladung Fett ausprobieren. Klingt so, als wäre dein Schlossgang, insbesondere die Trommelsperre, trocken wie die Wüste. Die ganzen brünierten und mit Frässpuren versehenen Teile bremsen sich gerne mal gegenseitig aus. Und wenn der Trommelsperre die Schmierung fehlt, kommt die wahrscheinlich nicht mehr so schnell hoch und die Trommelsperre landet nicht mehr in der Trommeleinkerbung sondern leicht dahinter. Dadurch überdreht die Trommel etwas und die LEP sitzt nicht mehr mittig. Das würde auch erklären, warum das Problem nur bei schnellen Schussfolgen auftaucht.

    Da hilft nur aufschrauben und reinschauen. Schon mal gemacht?

  • Sam, es wird wohl mal Zeit, für ein Demontagevideo.
    Was, wie, wo, wann, warum und sonst so.
    Eventuell auch Verbesserungen und erlaubtes tunen.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Ich hatte schon gebrochene Federn, da haben sich die zwei Teile so ineinander verhakt, daß sie zwar noch gefedert haben, aber eben nicht mehr genug. Grad bei kleinen Federn ist das leicht möglich.

    Aber auch fehlende Schmierung ist natürlich eine Möglichkeit. Da hilft wohl tatsächlich nur aufschrauben und nachschauen.

    Ist bei Revolvern zwar auch kein Hexenwerk, aber ohne Erfahrung schon etwas knifflig. Zumindest der Zusammenbau :)

    Gruß K.

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    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Da ich meinen LEP SAA eh zerlegen musste, hier mal eine Kurzanleitung. Vielleicht kann ich damit schon etwas helfen.


    Schrauben hinten am Griffstück lösen.



    Schraube unten am Griffstück lösen.



    Lass die Schrauben in den Bohrungen und leg die Teile so zur Seite. Das erleichtert dir hinterher den Zusammenbau.



    schraube von der Spannfeder lösen, nicht komplett abschrauben, weil da bis zum Schluss Spannung drauf sitzt. Nachdem du die Schraube ausreichend gelöst hast, drück die Schlagfeder oben am Hahn runter und schieb sie einfach beiseite.



    Schraube von der Abzugsfeder lösen. Deine Feder ist übrigens eine Blattfeder und wird anders ausschauen, also nicht wundern.



    Schrauben von den Schlossteilen in dieser Reihenfolge lösen.

    Fertig.

    Der Zusammenbau erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge. Beachte unbedingt, dass du die Abzugsfeder wieder korrekt einlegst. Damit habe ich mir schon mal eine Feder ruiniert.


    Lange Seite auf den Abzug, kurze Seite auf die Trommelsperre.

  • Vielen Dank für den Einblick.

    Ich hab irgendwie ausgeblendet, daß es sich hier ja um einen Single Action Westernrevolver handelt :)

    Ich hab bisher nur modernere Revolver zerlegt bzw. repariert und da ist am Trommelstop eine Spiralfeder. Bei einer Bügelfeder ist ein Bruch in dem Fall natürlich auszuschließen., sonst würde tatsächlich gar nichts mehr gehen.

    Sieht so aus, als wäre die Zerlegung bei dieser Art von Revolvern wesentlich einfacher bzw. es sind nicht so viele Kleinteile drin, die einem entgegen fliegen.

    Danke für die guten Bilder, sehr lehrreich.


    Gruß K.

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  • Interessante Geschichte, zerdemmelte Patronenböden findet die Pumpendichtung sicher nicht so gut...
    Nunja, die Böden gibt es wenigstens nachzukaufen.
    Was er uns bisher verheimlicht hat ist, wo die Einschläge dann genau liegen, rechts oder links vom Loch. Links bedeutet wie bereits vermutet überdrehen, rechts dagegen einen faulen Hammerdaumen, also nicht voll gespannten Hahn.

    Denkbar wäre noch unter dem Loch (reine Theorie), daß wie bei meinem ein zu kurzes Unterbrecherblech eingesetzt wurde, welches den Schlagbolzen nur noch an der Unterkante erwischt und - entsprechenden Klapperatismus vorausgesetzt - den Bolzen hinten nach oben abdrängt und vorn nach unten kippt. Das könnte auch bei nicht voll gezogenem Abzug passieren. Diese Sicherung ist eine absolute Krücke.
    Zumindest löste meiner dann einfach nicht aus, erreichte aber natürlich auch nicht mal den Boden.

  • @flupp... Ich habe alle wichtigen Stellen poliert und wünschte, du könntest den mal spannen. Man kann das schlecht beschreiben, aber der flutscht jetzt richtig und ist sehr leichtgängig.

    Also mir geht beim Spannen einer ab, so geil ist der jetzt.

    EDIT: Ups. Falscher Thread

  • Moin Danke Sunset Sam werde mich mal ranwagen. Hatte am Wochenende keine Zeit, mußte wieder Eldorado aufmischen. Habe mir bei Tanja (die Sattlermeisterin) ein neues Doppelholster Johnny Ringo bestellt.

  • Moin Flupp, ein fauler Daumen ist nicht die Ursache. Hattest in Eldorado beim Duell mit Deinem Army Colt ja auch Probleme beim abfeuern. Es ist auch nicht so einfach bei einer Patrone oben oder unten zu bestimmen wenn sie ausgeworfen sind. Nichts für ungut.
    Ich achte mal darauf. Werde zuerst den Tipp von Sunset Sam folgen. Klingt absolut logisch.

  • Nö, das war mein spanischer Amigo, die sind von Natur aus etwas legerer, ich hatte einen Dragoon. Der ist nun wirklich nichts für faule Leute :D

    Gerade beim schnell Schießen mit durchgezogenem Abzug passiert es oft, daß man den Hahn nicht bis zum Anschlag spannt und der vorher vom Daumen/Handfläche rutscht. Der Zahnkranz und der Transporteur freuen sich natürlich drüber, weil sie dann mal nicht voll eins auf die Mütze kriegen und ausleiern, aber die Trommel ist dann eben noch nicht ganz eingerastet.

    Daß die Trommel trotz Einlaufrille vor der Rastnut überdreht, halte ich für unwahrscheinlich. Das kriege ich nur beim leichtlaufenden ´58er Remington hin, dem diese Einlaufrille fehlt, und das auch nur, wenn ich den Hahn regressiv spanne, also zuerst mit kräftigem Impuls, und dann im weiteren Weg verhalten. Dazu ist aber die Transporteurfeder beim SAA zu stark, wenn Deine nicht angeknackst ist, die hat ein deutliches Rastmoment und bremst die Trommel.
    Irgendwie müßte man das dann auch deutlich an den Kratzspuren am Trommelumfang nach der Rastnut sehen.

    Mußt ja nicht unbedingt auf den Patronenboden sehen, reicht ja bei einer Fehlzündung mal zu probieren, in welche Richtung die Trommel dann einrastet, wenn Du sie leicht mit der Hand drehst.

    Und probier mal Dein Timing genau aus, ich meine, an welcher Stelle der Trommelstopp wirklich fällt, und wie weit Du noch spannen mußt, damit der Abzug einrastet, und wann der Trommelstopp dann in die Nut einrastet. (also die letzten 3 Klicks, wobei die letzten beiden, Abzug und Nut, zusammenfallen können/sollten)

  • Howdy Flupp, werde ich beobachten. Dummerweise ist beim ME nicht dieses dreimalige klassische Klicken wie beim orginal colt, sondern nur zwei mal. Ps. ist schade.
    so long Two Gun Kid

  • 2x würde bedeuten, daß Deine Trommelsperre irgendwo hängt, dann wäre das kein Wunder. Dann würde die Trommel allein von der Transportstange gesteuert.

    1. Klick = Laderast (Abzug rastet in die Laderast im Hahn ein)
    2. Klick = Trommelsperre fällt (rutscht mit einem Schenkel vom Steuernocken am Hahn und knallt auf die Trommel)
    3. Klick = Feuerrast (Abzug rastet in die Feuerrast im Hahn ein, die Trommelsperre gleitet weiter über die Trommel)
    4. Klick = Trommelrast (Trommelsperre rastet in die Nut der Trommel ein und blockiert diese und sekundär den Hahn)


    Wenn 3 und 4 nahezu zusammenfallen ist das optimal. 4 vor 3 wäre eine Katastrophe...

    Das Schloß vom ME/HW weicht davon nicht ab.


    ------------------------------

    Edit:
    Okay, ich hab mir die Dinger jetzt mal live angeguckt...
    Bei meinem getunten LEP habe ich eigentlich auch nur 2 hörbare Klicks, die Trommelsperre ist beinahe nur noch zu sehen, und 3+4 sind fast eins.

    Der andere, weitestgehend originalbelassene LEP, hat dafür 5 Klicks, was mich etwas aus der Fassung bringt... ?(
    Auch hier ist die Trommelsperre deutlich schwächer als der Abzug zu hören, dafür gibt es zwischen 2 und 3 noch einen leisen Klick, der mich völlig irritiert.

    Also solltest Du erstmal für mehr Klick die Zunge für die Trommelsperre etwas straffer biegen, aber nicht übertreiben (wegen der Last Sperrenzunge-Hahnnocke-Laufgruppe)

    Einmal editiert, zuletzt von flupp... (24. August 2020 um 18:39)

  • Hat sich hier inzwischen was getan?
    @Two Gun Kid falls Du Dich scheust, Deine LEP weiter zu zerdemmeln, dann kannst Du Dir aus alten 9er Platzpatronen leicht Testhülsen bauen. Die müssen aber auf ca. 8mm gekürzt werden, weil die Kammer der Trommel sich dann verjüngt, damit dort niemand geladene Platzer reinstecken kann. Also die leeren Hülsen kürzen, das alte Zündhütchen ausstoßen (mit einem Nagel durch das Zündloch ausstoßen), und in die Mulde für das Zündhütchen einen Kitt reindrücken (Wachs, Knete...).
    Da siehst Du dann genau, wo der Schlagbolzen einschlägt, ohne Deine LEP weiter aufs Spiel zu setzen.

    Solche Hülsen kannst Du ja jetzt auch massenhaft von @Leoncito bekommen :D
    Na jedenfalls hat er schon 6 ungekürzte mit Wachs hinten drin.