Field Target - DER Schuss, der einem ewig in Erinnerung bleibt

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 5.689 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Februar 2021 um 20:14) ist von Eisenschwein.

  • Hallo an die FT- Schützen,

    vor drei Minuten saß ich draußen, bei leichtem Regen und dem letzten Schluck Wein in meinem Glas, gerade vorher hatte ich hier einen kleinen Beitrag zu Streukreisen geschrieben.

    Und dachte so über meine Erlebnisse im Field Target Sport nach. Landesmeisterschaften, Deutsche Meisterschaften, Weltmeisterschaften.

    Meine Gedanken finden immer wieder zurück zu einigen ganz wenigen Schüssen, die ich niemals vergessen werde. Wo Können und Glück zu einem unglaublichen Treffer führten, oder wo (zu wenig) Können und Pech einen leidvollen Fehlschuss verursachten. Hunderte Schüsse in Wettkämpfen und nur 3 oder 4 haben sich unauslöschlich in mein Gedächtnis eingebrannt.

    Jeweils befand ich mich irgendwie in einem Ausnahmezustand, hatte alles um mich herum vergessen, auch den "wichtigen" Wettbewerb. Ich war magisch mit dem Ziel verbunden, spürte den Wind und wußte vorher, dass ich treffen würde.

    Das klingt jetzt vielleicht abgehoben, aber so war es.

    Bei diesem Thread geht es um eure Erfahrungen und Erinnerungen. Ich bin davon überzeugt, dass jeder langjährige FT-Schütze irgendwann einen solchen Moment erlebt hat. Die Besonderheit erkannt hat. Aber darüber reden? Das glaubt doch keiner!..... Doch...... genau dafür habe ich diesen Thread eröffnet.

    Ich fange auch nicht mit einem Beispiel von mir an, ich bin gespannt, wer sich als erster traut.

    Gruß
    Musashi

  • Mein erster Schuß mit meiner ersten FWB600. Ohne ZF, Diopter oder Kimme und Korn aus der Hüfte stehend ohne Zielen. Voll in die Mitte der 12 bei einer 5er Zielkarte bei einer nicht unerheblich großen Entfernung über 20m.

    Yup. Paßt. :D

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ich bin ja leider noch nicht so lange dabei wie du es je warst.
    Aber zwei Schüsse fallen mir direkt ein.

    Der erste war in Wernsdorf erste LM Berlin/Brandenburg.
    Es war ein sehr hohes Ziel, da ich den Parcours nicht kannte durfte ich Freitags vor dem Wettkampf die Ziele mit testen.
    An diesem Freitag habe ich dieses Ziel 6 mal geschossen nicht einmal getroffen.
    Beim Wettkampf dann, das ding triffst eh nicht klick boing und das Ding lag.
    Ich konnte nicht glauben.

    Der Zweite letztes Jahr Chemnitz.
    30 oder 40er HZ auf 9m ich denk mir so das Ding fällt jetzt.
    Klick klong und das Ding blieb einfach stehen.
    Und nein es war nichtmal ein Randplatzer voll auf die Silhouette.

  • Guten Morgen!

    Oh, da gibt es einen Schuss, den werde ich nie und nimmer vergessen.
    Landesmeisterschaft LV2 2019.
    Ein Target das so sicher schien....
    Knieend angelegt, gemessen, geklickt, tief durchatmen, Schuss.
    Und nix passiert. Noch während ich mich ärgere und frage was da gerade schiefläuft, während ich das Gewehr aus dem Anschlag nehme und mein Squadpartner eine Null eintragen will....
    .....kippt das Ziel um. Mit gefühlten 10 Sekunden Verzögerung. 5 Sekunden waren es wohl real. Einmalig so ein Erlebnis.
    Zumal mich dieser eine Treffer ins Stechen um Platz 3 in der Gesamtwertung gebracht hat.
    Das ich diesen Tag auch noch LM wurde macht diesen Schuss unvergesslich.


    Mein erster Schuß mit meiner ersten FWB600. Ohne ZF, Diopter oder Kimme und Korn aus der Hüfte stehend ohne Zielen. Voll in die Mitte der 12 bei einer 5er Zielkarte bei einer nicht unerheblich großen Entfernung über 20m.

    Leider am Thema vorbei. Lies bitte mal den Threadtitel.

  • Ich habe zwei, die mir im Gedächtnis geblieben sind.
    Der erste war der Erste. Also der erste FT-Schuss überhaupt.
    Anfang 2010 kam ich das erste Mal nach Dorsten. An diesem Tag lief der Wintercup, aber ein spezieller Schütze schoss den nicht mit und nahm uns paar Anfänger an diesem Tag unter seine Fittiche (gelle, Ralf?)
    Ich hatte keine eigene Waffe mit, weil die Diana ziemlich drucklos war und noch zur Reparatur musste.
    So kam ich in den Genuss, eine der damals wohl besten HW97 überhaupt zu schiessen. Die sitzende Position war sehr ungewohnt, beim Bushnell Elite den richtigen Augenabstand zu finden, fiel mir sehr schwer und die Ratte war auch über 40m weit weg.
    Aber der erste Schuss saß.
    Das Klappern des fallenden Zieles hat dann wohl den Erreger freigesetzt.
    Auch wenn die folgenden Schüsse natürlich nicht mehr alle trafen, war ich infiziert. Die Leidenschaft, mit der mein "Mentor" an diesem Tag übers Field Target "philosophierte, tat ihr übriges dazu.
    Eine der Folgen war dann der zweite Schuss, der mir im Gedächtnis blieb.
    Osterparcours 2014. Mein Wettkamp war irgendwie eher durchwachsen gelaufen. Als Resultat musste ich ins Stechen. Das erste Stechen in meiner FT-Laufbahn. Mein "Gegner" schoss zuerst. Miss, Miss, Miss.
    Ausgangslage also ziemlich gut.
    Aber oft sind ja die scheinbar lockeren Dinge die, die man versemmelt und an diesem Tag lief es ja eh nicht so pralle.
    Also ran an die Lane, Ziele knieend in umgekehrter Reihenfolge messen.
    Wieder hinstellen, laden und in den stehenden Anschlag aufs erste Ziel.
    Ich ziehe ab und höre das Geräusch, das wohl jedem FT-Schützen einen Schauer über den Rücken jagt, allerdings einen wohligen!
    Das erste Ziel in meinem ersten Stechen fällt! Kurz drauf schlug auch der Stein auf, der mir vom Herzen fiel.
    Ich hatte mein erstes Stechen gewonnen. Ein erfahrener Vereinskollege grinste mich nach dem Stechen an und sagte nur: "Glückwunsch, so macht man das!"

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ich bin ja eher der Gelegenheits-FTler, Ihr Lieben. Und trotzdem sind da einige Dinger in der Erinnerung. Bei mir ganz oben auf der Messlatte ist eigentlich das Stechen. Das herkömmliche Turnier ist schon so eine Sache, das Stechen dann die Krönung, eigentlich eher von dem zu meistern, der die besten Nerven hat. Unvergessen ein Stechen in Dorsten. Es gewann eine Schützin mit einer geliehenen Linkshänderwaffe gegen einen beständig guten Schützen des Nationalteams.


    und nahm uns paar Anfänger an diesem Tag unter seine Fittiche (gelle, Ralf?)

    Und genau der vermutlich, überredete mich zur Teilnahme an einem Herbstparcours in Dorsten. Ich wurde mit nur 28 Punkten 1. in Klasse 4. Es kommt also nicht nur auf die eigene Punktzahl an, sondern auch auf die der Mitbewerber, gell...

    Spaßturnier in Dossenheim, ein schwieriges Ziel fällt. Die anderen Teilnehmer wundern sich, worüber ich mich ärgere. Das Ziel gehört zur Nachbarlane :cursing: . Als es dann beschossen werden musste, Ihr ahnt es sicherlich, nicht einmal die Silhouette.

    Irgendwo anders: Mensch, ich hab doch getroffen, wieso fällt das blöde Ziel nicht??? In diesem Zusammenhang kann ich nur empfehlen das Ziel vor dem Beschuss aufzurichten...

    Ich betreibe diesen Schießsport als eine Art autogenes Training, runterkommen vom Alltag, Spaß haben mit Gleichgesinnten. Und das passt. Bleibt zu hoffen, dass wir uns bald an den ersten, erfolgreichen Schuss nach Corona erinnern.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Und genau der vermutlich, überredete mich zur Teilnahme an einem Herbstparcours in Dorsten. Ich wurde mit nur 28 Punkten 1. in Klasse 4. Es kommt also nicht nur auf die eigene Punktzahl an, sondern auch auf die der Mitbewerber, gell...

    Nicht ganz, lieber Udo.
    Der erwähnte Ralf war damals genauso ein Grünschnabel wie ich und war ebenfalls zum ersten Mal zum Schnuppern in Dorsten.
    Der uns unter seine Fittiche nahm, ist seinen Bericht über das, was sich ihm ins Gedächtnis gebrannt hat, noch schuldig...
    Er hat ja schließlich angefangen... ;)

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • @Esti
    Ok ich glaube ich habs jetzt erst geraft.
    Ralf und du die Grünlinge, Bernhard hat euch unter die Fitische genommen und die HW97 war nicht die von Ralf.
    Sondern der Lägendäre Spezialumbau von Bernhard hier aus dem Forum der extra Lange HW 97 tuningfred bzw. Eigentlich Neubau.

    Hab ichs nun gerafft?

  • Der Schuss, der mich am meisten nervt, war das dösige Känguru in Starnberg. War mit Nosferatu2008 und Raven dort, um mir das alles mal genauer anzusehen. Wetter perfekt, genau richtig für mich, leichter Seitenwind von links und mit Raven's krassem Gewehr stellte ich mich gar nicht mal so blöd an. Sogar das Eichhorn an der Wand war schnell platt.

    Aber dieses Känguru... Nix.

    Das kann keksen...

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Ein wunderschönes Thema...

    Damals in der FT-Steinzeit, genauer gesagt war es 2002 und in Norwegen. Mit sozusagen der allerersten deutschen Nationalmannschaft FT durfte ich als Ersatzersatz mitfahren. Das lief unter der Leitung von FT-Urgestein Volker Blüm. Mangels eigener Waffe hatte mir Walther freundlicherweise ein LG300 als FT-Version geliehen, mit dem ich auch einigermaßen zurechtkam, für mich war es aber eine Fun-Reise und sicher aus heutiger Sicht auch ein historisches Event.

    Isfjorden als norwegisches FT-Mekka war der Austragungsort, Andy Kays und sein Team haben uns toll aufgenommen. Der Parcours bestand aus 25 Lanes, 12 davon leicht nach oben, die anderen 12 gingen mehr oder weniger steil nach unten und unsere Zuversicht ebenfalls. Das deutsche Team hatte bis dato nur "waagerecht" geschossen, auf der flachen Ex-Wurfscheibenfläche in Dorsten. Und außer "Bergauf und bergunter halte drunter!" wusste niemand, wie man das schießt. Am Starttag mussten wir uns alle in einer Reihe aufstellen, dann fuhr ein Kameramann die Reihe ab und portraitierte jeden aus allen Teams für ein paar Sekunden für das offizielle WM-Video.

    Und dann, als ich bei meiner ersten WM an der ersten Lane den allerersten Schuss (auf etwa 30 Meter oder so) loslassen wollte, saß der Kamermann genau hinter mir. Was soll's, dachte ich mir. Dem Schuss folgte das höchst erfreuliche "Pling", wenn das Ziel umfällt. Und ich, dann direkt in die Kamera, die damals populäre Becker-Faust und ein lautes "Jawoll!!!". Diese Szene wurde später das Intro des WM-Films. Und ich? Ich bekam an beiden Durchgängen (ich glaub, es wurden nur zwei geschossen), gerade mal 50 Gesamttreffer hin, im Team war ich eh nicht.

    Aber das war mir beides egal, meine 5 Minuten Ruhm hatte ich ja im Kasten... :whistling:


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Der eine oder andere war ja 2003 bei der WM schon mit daei gewesen. Ich weis nicht mehr an welchen
    Wettkampftag es war, denke aber es war der zweite. Eine Lane wurde versehentlich als stehend markiert
    wo ein ziel mit einer 15er Killzone auf 33m stand. Die zeit lief runter und das Ziel wackelte ständig durch das
    ZF und der Squadpartner zähte schon die letzten 5 sekunden runter. Bei 2 Sekunden drückte ich ab, war eh
    schon egal, triffst ja eh nicht dachte ich und keineAhnung wie groß der Trichter vor dem Ziel war, es fiel um :D:D:D

    Das war der Schuss an den ich mich heute noch gerne erinner, denn so viel Glück hat man kein zweites mal. Heute gäbs
    erstmal Diskussionen um die Regelkonfirmität des Ziels, damals wurde es einfach geschossen :D

    Gruß
    Thomas

  • Das ist jetzt sehr schwierig für mich.
    Enthusiasmus für FT darf man nicht schmälern, es ist eine treibende Kraft. Im FT wohl sicherlich immer ins Positive.

    Von einem guten, alten FT-Freund habe ich heute eine Nachricht erhalten, die mich nachdenken ließ.

    Also berichte ich hier kurz von einem der Schüsse, die sich in mein Gedächtnis eingebrannt haben.

    Polen Weltmeisterschaft 2006 (?)
    Oben an einem steilen Hang, das Ziel stand ungefähr in 45m und in einem Winkel von ca. 30-40° schräg unter mir in einem Buchenwald. So ein Ziel hatte ich noch nie beschossen. Das war aber garnicht die wirkliche Problematik, es herrschte ein extrem böiger Wind, der von rechts ziemlich unregelmäßig mit Wucht durch die Bäume pfiff.
    Ich war in einem Zweier-Squad, die Freundin meines Squad Partners war dabei. Er schoss daneben und musste sich "erleichtern".
    Unter der Aufsicht seiner Freundin tickte meine Uhr auf dem Sitzkissen.
    Eine für mich eigentlich aussichtslose Situation. Bis ich intuitiv beschloss, den störenden böigen Wind zu meinem Helfer zu machen.
    Ich hielt meine gefühlt richtige Distanz (ca. 0,5m!) rechts neben das Ziel und wartete auf die nächste Böe.

    Die Böe kam noch zeitlich passend, ich drückte ab, das Ziel fiel.

    Es ist so schwer, extrem weit vom Ziel entfernt einen Haltepunkt zu wählen. Nur Intuition! Kein Windmesser kann dir helfen, weil die Winde abhängig von der Umgebung auf die Distanz unberechenbar sind.

    Noch ganz versunken hörte ich hinter mir von der Freundin meines Squad Partners "Good Shot".

    Gruß
    Musashi

  • Die Treffer die ich nie vergesse, sind die unwahrscheinlichsten Glückstreffer. Es ist mir schon ein paar mal passiert, auch erst neulich wieder bei den Austrian open, dass ich gerade erst geladen habe, anfange zu zielen und dann zu schnell am Abzug bin und versehentlich zu früh abziehe. Doch dann macht es Pling und die Silhouette fällt doch tatsächlich. Das überrascht einen jedes mal aufs neue. :D

  • HFT-EM 2019 in Grupont/Belgien.

    Der Boden war vom Schnee und anschließendem Dauerregen total aufgeweicht.
    An einer leicht abschüssigen Kniend-Lane bin ich mit samt der Rolle unter dem
    dem Spann ins Rutschen gekommen, während ich das Ziel anvisierte.
    Mein Gedanke war nur "schei§§e ich rutsche", was ich meinem Squadpartner
    gegenüber auch noch äußerte. Währenddessen ich am Rutschen gewesen bin,
    habe ich aber trotzdem noch abgedrückt... ...und das Ziel ist tatsächlich gefallen. :thumbsup:

    Field Target Club Nordhessen
    SILHOUETTEN-STAMMTISCH SG STEINHORST 1850 e.V.