"Sehnengalgen" oder Aufspannvorrichtung zum Erneuern der Mittenwicklung?

Es gibt 41 Antworten in diesem Thema, welches 6.270 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. September 2021 um 10:02) ist von Shiseiki.

  • Hallo zusammen,

    kann mir jemand einen Hinweis geben wo und wie ich unkompliziert meine Sehne für eine Excalibur Micro Armbrust aufspannen kann,
    um meine Mittenwicklung zu erneuern?

    Was ist eine einfache und geeignete Apparatur hierfür?
    Einige Bogenschützen lassen die Sehne einfach drauf und setzen sich auf den Bogen.
    Ich kann den Bogen zwar vom Schaft lösen, aber wahrscheinlich ist der Abstand zum Wickeln nicht geeignet, da der Armbrustbogen einfach zu klein?

    Ich habe viel gelesen zum Anfertigen einer Mittenwicklung, jedoch nichts über eine Aufspannvorrichtung hierfür finden können.
    Vielleicht übersehe ich etwas naheliegendes?
    Verzeiht mir meine Unwissenheit! :thumbsup:

    Mag mir jemand auf die Sprünge helfen?

    Vielen Dank!

    Gruß
    Jinz

  • Hallo @jinz
    Du übersiehst zwar nichts, willst Dir die Arbeit aber anscheinend selbst zu kompliziert machen ;)

    Einen Sehnengalgen brauchst Du im Grunde NUR, wenn Du Dir auch einen Sehne bauen / herstellen möchtest (mal ganz abgesehen davon, dass dies echt eine Aufgabe ist ... und eigentlich nicht „mal einfach so geht“) !

    Für die Erneuerung der Mittenwicklung bleibt die Sehne einfach auf dem Bogen, eigentlich IMMER (wäre bspw. sonst bei Compound AB‘s auch viel zu schwer, weil man jedesmal dazu auch eine Bogenpresse bräuchte, um die Sehne überhaupt erst einmal runter zu bekommen).

    Die Erneuerung der Mittenwicklung erfolgt mit einem MittenwicklungsGerät (NICHT etwa per Hand). Somit ist auch in 99% der Fälle genug Platz, um diese Arbeit erfolgreich durchzuführen ... Du „wickelst“ ja in der Mitte (wie der Name schon sagt), nicht etwa an den Enden.

    Viel Erfolg +++

  • Ich benutze da so was wie ein Sehnengalgen. Dort spann ich sie ein und kann die Wicklung bequem neu machen.Möchte den Rieser nicht immer von der Armbrust trennen. Die Vorrichtung ist eine Metallschiene und zwei aufhänge Punkte.Einer ist fest,der andere eine Spannschraube.


    Gruß Uwe

  • Hallo jinz,


    Schau mal hier, das 3. Bild ist eine Sehnenspannvorrichtung. Sie kann jederzeit zerlegt werden und kann auch, wenn immer für eine kleine Sehne auch gekürzt werden. Bei einer Recurve AB kann die Sehne ja sehr leicht abgenommen werden. Für eine Compound AB gibt es auch diverse Möglichkeiten ohne eine Bogenpresse (2. Link).

    https://www.co2air.de/thema/103591-c…#post1061243496

    https://www.co2air.de/thema/98333-er…#post1061105692


    Mit einer Spannvorrichtung kann man die Mittelwicklung deutlich straffer setzen. Dies hat gerade bei hochpfündigen AB´s den Vorteil, dass die Mittelwicklung sehr lange hält und sich auch nicht aufschiebt.

    P.S.
    Hier ist auch ein sehr guter Beitrag von Kaltschuss. Auf den nachfolgenden Seite gibst von Ihm noch mehr.:
    https://www.co2air.de/thema/103591-c…#post1061254281


    Gruß,

    Walde

  • Hallo,

    vielen Dank für Eure Antworten und die links!!!!
    Ich weiß noch nicht wie und was ich mir da baue.
    Sollte ja ziemlich stabil sein und die Sehne so stramm spannen können, wie ein
    ungespannter Armbrustbogen, oder?

    Einen Holzrahmen hätte ich noch von einem Regalseitenteil mit mehreren Querverstrebungen für die
    Ablagen. Werde das mal mit Haken und Spannschrauben versehen und gucken wieviel Druck ich da
    für eine gespannte Sehne draufbekomme.
    Wie stramm muß die Angelegenheit denn spannbar sein, damit die Wicklung eine Chance auf Haltbarkeit hat?

    Schöne Grüße
    Jinz

  • Hallo jinz,


    Wenn du eine gute und haltbare Mittelwicklung bei einer Recurve AB, wie Excalibur mit höheren Pfundzahlen (>220 lbs) setzen möchtest, dann solltest du auf die Sehne mindestens das Zuggewicht der AB im gespannten Zustand anlegen. Bei der Streckbank müsstest du vielleicht nochmal drauf schauen. Vielleicht habe ich dich auch falsch verstanden, aber mit einem Holzrahmen wird es etwas instabil, außer du nimmst 100mm Kantholz. Auch da wäre ich sehr vorsichtig, gerade in dem Bereich, in dem die Schrauben für die Sehne durch müssen. Bei meiner Streckbank habe ich 55mm Kantholz als Querstreben und ca. 2cm Stahlplatten an den Seiten verwendet. Die Hacken schrauben habe ich gegen Ösenschrauben in Verbindung mit Karabinern getauscht, da die Hacken ab ca. 150KG aufgebogen wurden.


    Gruß,

    Walde

  • Hi,

    ich danke Euch für die Super Hinweise!
    Damit komme ich weiter.

    Muß nur sehen, ob und wie ich so etwas Stabiles zustande kriege, das mir nicht um die Ohren
    fliegt und die richtige "Zutaten" besorgen. Es handelt sich um eine Axe mit 270 lbs.

    Schöne Grüße
    Jinz

    Einmal editiert, zuletzt von jinz (21. Mai 2020 um 22:55)

  • @Dominic-13

    Danke, der Link von Dir ist wirklich super :thumbsup:

    Ich habe noch einige „Schaukel- Schrauben / Haken“ bei mir rumliegen ... denke ich werde mir zeitnah auch einen Sehnengalgen bauen und mich daran versuchen 8o

  • @Delphin
    Ein richtiger Sehnengalgen ist das ja nicht. Das ist ja nur eine "Streckbank" um die Sehne unter genügend Spannung zu bekommen.
    Nach dem Spleisen, ich mach nur flämisch Spleiss, spann ich die Sehne hier ein um sie vorzustrecken. Deshalb gehen mir auch die Haken flöten.
    Wenn jemand diese Streckvorrichtung nur für die Mittenwicklung nutzt, dürfte ein M10 Schraubhaken völlig ausreichen.
    Beim Strecken der Sehne quetscht es dann das Wachs aus der Sehne, vielleicht hilft das, sich die vorhandene Zugkraft vorzustellen. Das Force 10 Garn ist stark vorgewachst.

  • Muß nur sehen, ob und wie ich so etwas Stabiles zustande kriege, daß mir nicht um die Ohren
    fliegt und die richtige "Zutaten" besorgen. Es handelt sich um eine Axe mit 270

    Es ist egal,ob du eine AXE mit 270 lbs oder was anderes hast. Man muss nicht mit aller Kraft an der Spannschraube drehen,es reicht sie Hand stramm zu spannen.Wichtiger ist ,das man verhindert,das sich die Sehne aufdreht. Besonders bei Flämisch Spleiß.


    Gruß Uwe

  • @Dominic-13
    Danke nochmals für die Erläuterung +++

    Das mit dem herausgequetschtem Wachs ist schon krass ;)

    Ich werde mich dann zuerst auch an der Erneuerung der MW in diesem Setting / Konstrukt versuchen - Schritt für Schritt eben ...

    Ist echt eine tolle Anregung :thumbup:

  • Es ist egal,ob du eine AXE mit 270 lbs oder was anderes hast. Man muss nicht mit aller Kraft an der Spannschraube drehen,es reicht sie Hand stramm zu spannen.Wichtiger ist ,das man verhindert,das sich die Sehne aufdreht. Besonders bei Flämisch Spleiß.

    Gruß Uwe

    Hallo Pfeilbremse,


    Ich spanne die Sehne für eine Mittelwicklung so straff, dass sich diese beim Wickeln nicht mehr mitdrehen kann. Ich drehe die Sehne auch vor Setzen der Mittelwicklung immer ca. 20x auf. Mit einem Beiter Winder Profi X-Heavy kann man die Wicklungen extrem straff setzen und die Sehne muss auch entsprechend straff gespannt sein. Danach wird die Sehne wieder ca. 20x zurück eingedreht. So sind die Wicklungen bei mir auch sehr lange Haltbar und auch sehr fest.


    Gruß,

    Walde

  • Ok kann man machen.Viele Wege führen zum Ziel.Sehe zu das die Sehne möglichts gleich eingedreht wie an der Ab.bleibt und nach der erneuten Montage nur noch auf die richtige Standhöhe eingestellt wird wenn nötig.

  • Vielleicht noch eine (kleine, aber wichtige ?) Ergänzung:

    Ich hatte irgendwo kürzlich gelesen, dass man die MW möglichst in die „gleiche Richtung“ installiert bzw. neu aufzieht, in die man auch die Sehne später eindreht ...

    Soll wohl das ganze noch stabiler / länger haltbar machen ?!