ME 1911 Bautteilkompatibilität

Das bearbeiten von Waffenrelevanten Teilen ist verboten. Weshalb eine beidseitige Bedienung wohl flach fällt. (Bearbeitung von Griffstück und Schlitten notwendig)

Gab doch die Smith&Wesson 1911 von Umarex, hat doch beidseitigen Schlittenfanghebel.

originalteile Passen nicht, entweder die von ME/IWG waren Verlängert oder die vom S&W 1911 waren Ebenfalls Verlängert und die Sicherung Beidseitig, dazu gab es noch Unzähligen Eigenherstellungen mit Verlängerten Federführungsstangen und Speziellen Kompensatoren.Je nach Schrecki 1911 müssen die Teile Bearbeitet und Angepasst werden.

Einfach die Sufu Benutzen, das Forum ist Voll von Solchen Umbauten.

LG

Man kann eine 1911-SSW (jedenfalls die von Enser/IWG/IWC/ältere Umarex und verm. auch ME, denn die basieren auf den IWG) fast vollständig auf originale Schlossteile umrüsten, ohne auch nur einen Kratzer in ein wesentliches Teil zu machen.
Der Aufwand ist allerdings extrem und die meisten Teile müssen angepasst werden, ein großes (nicht wesentliches!) Teil ist anzufertigen.

Stefan

Der hintere Griffabschluss muss komplett neu gebaut werden, das ist nicht einfach!

Ich habe das ganze mal gemacht (den Kompensator und speziell die Halteschraube beschreibe ich hier nicht, den könnte jemand in anderer Form bauen um damit vorladen zu können, und das wäre verboten..

Zitat von HWJunkie

Irgendwann lief mir eine IWC Government PTB 523 9mmPAK in Glanzchrom über den Weg:

Eigentlich schon recht schön, von ein paar Verarbeitungsmängeln in der Polierung abgesehen.

Aber da war mir etwas zuviel schwarz dran, die Griffe waren zu
schnöde und der Lauf brauchte auch irgendwie eine Veränderung.

ABER:
Man darf ja nicht alles!
Die wesentlichen Teile sind völlig tabu, die müssen also unverändert bleiben.
Auch vor den Lauf darf nicht alles, Vorladen soll und darf ja nicht möglich sein.

Zerlegen wir sie erstmal:

Dann lassen wir alle Teile weg, die verändert oder ausgetauscht werden sollten:

Nicht viel übrig, oder?

Die Federführungsstange, vorne passend für die Bohrung im
Kompensator, hinten mit 4mm Loch, welches eine Feder und
den Führungsdorn mit Schließfedersitz aufnimmt:

Der Führungsdorn reicht hinten nicht mehr so tief in den
Rahmen wie früher, mehr dazu später beim Schlittenfang.

Die Federführungsülse ist durchbohrt (klar, da muss ja die Federführungsstange
durch), vorne plan und hinten etwas anders konstruiert:

Sie lässt sich dank der Form in Einbaulage, also ohne Drehung,
montieren und sperrt die Laufführungshülse gegen Verdrehen.

Die Laufführungshülse musste vorne etwas Material lassen,
die Nase dient eigentlich nur als Montagehilfe:

Nun zum größten Posten, dem Schlossmechanismus.
Originale 1911er Teile sollten passen, Enser hat
damals fast alle Maße nah am Vorbild gehalten.
Das ganze Geraffel:

passte mit nur wenigen Änderungen daran.
Die Sicherung musste etwas Material lassen, da die Rahmenöffnung
und dessen Wandstärke minimal anders ist.
Der Fortsatz der Handballensicherungen wurde rechtsseitig etwas dünner
geschliffen, wieder wegen der anderen Rahmenwandstärke der SSW.

Zum Abzug.
Das Originalteil passt von der Breite perfekt, aber der
originale Schacht ist vorne rund und weniger massiv.
Das Blechteil wurde also an den eckigen SSW-Magazinschacht angepasst:

Das Teil ist nicht wirklich krumm, hier täuscht das Foto.

Jetzt wird es kompliziert, diese beiden Teile:

brauchen eine Befestigung, die sich nirgends am SSW-Griffstück findet.
Das Vorbild hat einen hinten teilweise geschlossenen Magazinschacht,
zwischen dessen Rückwand und dem Hahnfedergehäuse die Dreischenkelfeder gehalten wird. Das Hahnfedergehäuse hat zwei
Rippen, mit denen es in Nuten des Griffstücks eingeschoben wird.
Das SSW-Griffstück hat aber nun keine Nuten, das Einfräsen
solcher fällt aus verständlichen Gründen flach.

Aber der Reihe nach.
Der Magazinschacht braucht hinten einen Abschluss.
Der des Vorbilds ist 5mm tiefer als der der SSW, es ist also Platz für eine Platte.
Doch wo kann man die befestigen?
Nur an einer Stelle: Den Bohrungen für Hahnrast und Hahn,
also wie beim SSW-Griffabschluss.
Glücklicherweise ist der Rahmen oben breit genug, um neben
dem Hahn auch noch zwei Platten unterzubringen, wie es auch
beim SSW-Griffabschluss gemacht wurde.
Der Schachtrückeneinsatz muss , damit überhaupt
irgendwas befestigt werden kann, durchgehend sein.
Natürlich nicht hinten, denn da arbeitet die Handballensicherung, sondern vorne.
Auch hier lassen die Größenunterschiede zwischen Orignal- und
SSW-Schacht eine Lösung zu, die sich nur beim Montieren/Demontieren
in gesteigerter Fummeligkeit auswirken.
Herausgekommen ist dieses Teil, geschmiedet, gefräst, hartgelötet, größtenteils Edelstahl:

Oben entspricht es innen dem Originalgriffstück,
die Außenmaße passen in den SSW-Rahmen.
Der Auswerfer ist Teil der linken Seitenplatte.
Unten liegt es da auf, wo auch der SSW-Griffrücken aufliegt.
(Die doppelte Haltenut für die Dreischenkelfeder beruht auf
einem Messfehler, die untere der beiden ist überflüssig).

Jetzt zur Nutenbefestigung des Hahnfedergehäuses.
Nuten ins Griffstück geht nicht, also machen wir es umgekehrt: Nuten ins
Hahnfedergehäuse und ein Gegenstück dazu, was ins Griffstück passt und
eine zugstabile Verbindung zum Magazinschachtrücken gewährleistet:

Die Dreischenkelfeder muss dafür teilweise etwas schmaler werden,
damit sie zwischen die Halteklammer passt.

Zusammengebaut mit Dreischenkelfeder sieht das dann so aus:

Zur Zeit ist es noch ein Kunststoff-Hahnfedergehäuse, am angestrebten
Edelstahlteil von Wilson wollte ich keine Fräs- und Anpassversuche durchführen.

So, dass Schloss wäre soweit funktionstüchtig, die
beiden Sicherungen waren ja nur minmal anzupassen.
Aber jetzt gibt es ein kleines Problem.
Der Griffeinsatz der SSW erhöht den Rahmen hinten um zwei Millimeter.
Die Verwendung des originalen Unterbrechers würde dabei nicht
funktionieren, also wurde der neue Griffeinsatz oben originalgetreu
rahmenbündig gestaltet.
Dadurch ist aber der Schlitten innen zwei Millimeter zu hoch.
Nicht weiter schlimm, denn der IWC-Schlitten hatte
sowieso keine Ausfräsung für den Unterbrecher:

, denn den gab es bei der IWC schlichtweg nicht,
das wurde über Abzugsstange und Hahn geregelt.
Aber jetzt haben wir einen Unterbrecher, der den Schlitten
nicht erreicht, also auch nicht von ihm betätigt werden kann.
Dr Schlitten muss innen also "dicker" werden.
Es gibt ein Bauteil, welches gegen eine Lösung
getauscht werden kann: Den Schlagbolzenhalter.
Da wird ein neuer angefertigt:

Stahl geschmiedet, hinten oben etwas auftraggeschweißt,
der seitliche Ansatz ist hart angelötet.

Der Schlitten braucht natürlich auch einen neuen Schlittenfang.
Ein originaler passt erstaunlich gut, denn im SSW-Schlitten findet sich,
obwohl dort garnicht erforderlich, sogar die halbrunde Ausfräsung des
Vorbilds, die bei diesem zur Demontage des Hebels dient.
Ein wenig Modifikation des Hebels ist aber erforderlich, die Achse wird
durch eine aufgeschobene Hülse verdickt und die Mitnehmernase um
ein Stück verlängert, beides hartverlötet:

Die Ausfräsung in der Achse ist inzwischen überflüssig.
Im Gegensatz zur SSW ist der originale Schlittenfang nicht über die
Schließfeder gefedert, sondern wird von hinten durch einen gefederten
Stift an unkontrollierter Bewegung gehindert.
Dieser Stift ist bei der SSW nur angedeutet:

Das kleine Federngehäuse muss also etwas verändert werden.
Die angeformte Nase kommt weg, dafür eine Bohrung hinein:

Und für innen gibt es einen Stift wie beim Original:

(Es handelt sich noch um das Zinkteil der SSW, daher ist die Oberfläche
nicht großartig bearbeitet. Es wird aber irgendwann mal gegen Stahl ausgetauscht.)

Der Magazinhalter des Vorbilds wird durch einen eingesetzten
Stift mit Nase gefedert, welcher drehbar gelagert ist.
Mit einem Schraubendreher ist so eine einfache Demontage möglich.
Das Prinzip ist auch bei der SSW umsetzbar, nur ist der Federstift nicht
vorne im Halter, sondern unten, da der SSW-Rahmen innen etwas
anders geformt ist:

Hier mal zusammen gebaut:

Jetzt braucht die Waffe noch ein paar schöne Griffe.
Ein Abfallstück Nusswurzelholz ergab zwei schöne Platten, die wurden
in Form gebracht und mit halb eingelegtem Silberdrachen verziert:

Hier fehlt noch ein wenig Schellackpolitur, einmal um Glanz zu erzeugen,
aber auch damit der Übergang zum Drachen etwas schöner wird.

Das Magazin wurde nur poliert, die Oberflächenbeschaffenheit
des Materials gab allerdings nicht viel her:

So, alle Teile beisammen, es kann montiert werden.
Zwischen linke Griffschale und Rastfedergehäuse kam
noch eine Daumenschutzplatte einer baugleichen SSW.
Das Ergebnis sieht dann so aus.

Von links:

Von rechts:

Alle sichtbaren Teile sind, bis auf den Kompensator,
einfach nur polierter Stahl bzw. Edelstahl.
Evtl. wird hier aber noch auf die Dienste eines Galvanobetriebes zugegriffen.
An den Innenflächen wären hier und da noch ein paar B
earbeitungsspuren zu beseitigen, aber das hat noch Zeit.

Kein wesentliches Teil wurde verändert, Vorladen ist nicht möglich, durch
die Verwendung eines originalen Hahns in Verbindung mit der originalen
Hahnrastklinke funktioniert jetzt auch die Sicherheitsrast einwandfrei,
zusätzliche Sicherheit gibt die Handballensicherung.

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Stefan

Wenn ich mich recht erinnere, musst du von der linken Seite tief genug eindrücken, dass er sich nach hinten in den Schacht entnehmen lässt.
Ist auf jeden Fall etwas fummelig, speziell beim Wiedereinbau.

Stefan

Ich kauf sie Dir ab....
Erinnert mich sehr an meine.

Mach in die Griffstücke noch Inbus schrauben. Sieht besser aus (Notfalls hab ich noch welche originale hier liegen, die ich damals auch verbaut hatte)

Ich versuche mich morgen mal dran zu erinnern und schau mal nach, was ich noch so auf Lager habe.

Hab gerade mal geschaut.
Bis auf das Kästchen mit den Inbusschrauben hab ich bis jetzt nichts gefunden.
Keine Ahnung, wo das Teilekästchen hingekommen ist.

Originale Inbusschrauben passen übrigens nicht wirklich, anderes Gewinde.
Die SSW hat M4, original könnte 5/32 sein.

Stefan