Fragen zu FWB 300 Erbstück

Es gibt 130 Antworten in diesem Thema, welches 14.633 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Februar 2020 um 23:07) ist von EL LOBO.

  • Ich versuche mal etwas Sachlichkeit in den Tread zu bringen.

    Folgender Text stammt von Feinwerkbau (ist zwar für die LP65, jedoch auch auf die 150er und 300er anwendbar)

    Hmmmm, ... soll das jetzt ein Test sein, ob man auch aufpasst,
    oder ist das als Scherz gedacht, .... :?:

    Edit schreit: ... Alles auf Null , ich hatte das "Bild" nicht angeklickt und nur die Stelle mit den
    inneinanderliegenden Federn gelesen .... tschulligung ... ;(

    Gruß Wolf

    Einmal editiert, zuletzt von EL LOBO (7. Januar 2020 um 22:02)

  • Puh Leute, hier ist ja richtig was los.
    Mit so viel Resonanz hatte ich nicht gerechnet :)
    Danke, dass ihr euch in das Thema so reinhaut!

    Kontroverse Standpunkte beleben eine Diskussion.
    Aber bitte nicht streiten ;)
    Am überzeugendsten sind doch sachlich angeführte Argumente und belastbare / glaubwürdige Quellen!

    Ich habe das Verschleißteilset mit Kolbenring geordert. Ob ich diesen tausche mache ich wohl von seinem Zustand
    und den laufeigenschaften des Kolbens abhängig. Damit sollte ich auf der sicheren Seite sein.
    Den Zustand der verbauten Feder(n) müsste man doch am Vergleich mit der neuen erkennen?

    Letzten Endes geht es mir darum, dieses wunderschöne Gewehr wieder in einen ordentlichen Zustand zu versetzen.
    Ich möchte und werde damit sicherlich keine Turniere gewinnen :)
    Ob es also am Ende 0,x Joule mehr erreicht ist mir gar nicht so wichtig.
    Ich will nur ein wenig Freude damit haben.
    Und im Optimalfall hält es weitere 51 Jahre und wird von meinem Sohn an seinen weitergegeben ;)

  • @Jogi67

    Prinzipiell ist das Statement von Feinwerkbau auch absolut korrekt!
    Dem wäre dann nur noch hinzuzufügen, dass das "völlig wartungsfrei" eben nicht ganz korrekt ist! So wie es hier bereits vorher erwähnt wurde und du auch richtigerweise selbst nochmal erwähnst, kann die Wartung/Austausch des Ringes trotzdem erforderlich sein.

    Das mit dem Motor ist da eigentlich auch ein schöner Vergleich, den ich sonst auch selbst gerne benutze. Aber auch hier gibt es ein "völlig wartungsfrei" nicht!
    Wenn man beim Auto bleibt: schaut man bei Motoren mit Steuerkette ins Boardbuch, so steht da auch oft "Wartungsfrei". Es gibt trotzdem einige Steuerketten, die sich mit der Zeit längen und nicht mehr suffizient arbeiten. Die eine was früher, die andere was später, wieder andere halten ein komplettes Motorenleben.

    Ich habe bis vor kurzem auch immer behauptet, dass der Rechteckring eigentlich nie gewechselt werden muss, genau aus dem selben Grund, wie er auch im Statement von FWB angeführt wurde. Bis ich dann wie erwähnt selbst ein Modell auf dem Tisch liegen hatte, welches offensichtlich einen defekten Ring, der nicht dichtet, besitzt.
    Was das betrifft, ist 'Pellets' Beitrag mit der "Finger-Test-Methode" eigentlich am wertvollsten. Bei meinem System war es so, dass es uneindeutig war, sich jedoch nach Zusammenbau und Chronytest bestätigte.
    Warum der Ring defekt war kann ich nicht sagen, er sah äußerlich völlig einwandfrei aus.

    Übrigens habe ich nach dem Wechsel keinerlei Probleme mit dem neuen Ring bzw. Kolben/Kompressionshülse! Das System läuft; es läuft auch den Messwerten nach konstant!

    :D Zum Abschluss nochmal etwas zu Firmenstatements:
    Logischerweise wird so gut wie jeder Hersteller schauen, dass er sich nicht selbst ins falsche Licht rückt. Bei FWB fällt mir dort noch ein anderes Firmenstatement ein, welches hier vor einiger Zeit bei einer Diskussion zum Thema "Prellschlagfreiheit" der 300S eingeholt wurde und welches verlautbaren ließ, dass die 300S "völlig prellschlagfrei" schieße. ;)

    Trotzdem Danke noch einmal für eine offizielle Stellungnahme zu diesem Thema!

    Gruß
    UCh

  • Ich habe das Verschleißteilset mit Kolbenring geordert.

    vielleicht habe ich es überlesen, aber ich fürchte der Hinweis auf die Tube FWB Fett und eine Flasche Ballistol fehlt in diesem Thread. Ggf. kannst Du Deine Bestellung noch erweitern.

    Eine Sprengringzange erleichtert Das Leben bei der (De)Montage. Die kleinen Biester sind hinterhältig und fliegen durch die halbe Werkstatt. Oder sie tun so, als ob und man findet sie fettklebend am System nachdem man eine Stunde den Boden abgesucht hat. Etwas Frischhaltefolie um das System verhindert, das die Dinger entkommen können.

  • Hier mal aktuelle Bilder von vor 5 Minuten.

    Rechts originale über 40 Jahre alte Feder mit recht rauen Federende. Links neue Feder mühsam geschliffen und poliert.

    Hier ist schön der Unterschied der gesamten Länge der alten Feder und der neuen Feder vom Waffencenter Gotha zu sehen. Es macht also durchaus Sinn die Federn zu ersetzen wenn man die ursprüngliche Leistung wieder haben möchte.

    Momentan liegen noch vier FWB 300 auf meinem OP-Tisch.

    Edith: Beim erneuten Betrachten der Bilder ist mir aufgefallen, dass die alte Feder meines aktuellen Projekts zwei gleich gewicktelte Federn hatte. Das ist mir beim Ausbau gar nicht aufgefallen. Da war wohl schon einmal ein Spezialist dran...

    Einmal editiert, zuletzt von Jogi67 (8. Januar 2020 um 00:09)

  • Ich finde man sollte erwähnen dass die FWB 300 auch nach einer erfolgreichen Reparatur immer noch so klingt als würde sie gleich in 2000 Teile zerfallen... Grausam.

  • Ich finde man sollte noch erwähnen dass die FWB 300 auch nach einer erfolgreichen Reparatur klingt als würde sie gleich in 2000 Teile zerfallen... Grausam.

    *lol* Ja, hat immer was von Ölkanne in einen Blecheimer keilen! Das muss so...

    :D Aber du hast meinen 300S Junior Universal Spezialumbau noch nicht gehört!!! :P

    Ich bring sie demnächst mal mit, wenn der Schaft fertig ist! Dann wirst du hören..... du hörst fast nichts! ;)

  • Die Federn (einmal links, einmal rechts) und den Gleitring ersetze ich immer. Darüber hinaus poliere ich die doch recht rauen Federenden. Das muss man aber nicht machen, das ist nur so ein persönlicher spleen von mir.

    Ein Spleen von mir ist es, das nicht mehr zu tun.
    Man stelle eine polierte Feder und eine raue Feder auf ein glattes Stück Metall.
    Einmal ungefettet, einmal gefettet.
    Man kann die Feder auf auf eine glatte Kunststoffplatte stellen.
    Dann Feder mit der Hand nach unten drücken und mit dem Ende über die Platte ziehen
    oder auf der Platte drehen.
    Fast immer dreht sich die Feder mit den rauen Enden leichter als die polierte.
    Bedingung ist natürlich daß die Federenden keine herausstehenden Stellen hat.
    Die würden sich mit dem Untergrund verkeilen.

    Man kann natürlich auch nur jeweils ein Ende der Feder polieren, je nachdem
    welches Ende festeren Halt haben soll.

    Ich teste einfach nur ob die Federenden eine gerade Fläche haben.
    Ich sehe aber auch keinen Grund die Federenden nicht zu polieren.
    Jeder wie er mag.
    Ist das Gegenlager zum Beispiel Aluminium würde ich die Enden auf jeden Fall
    polieren. Kommt auf einen Versuch an.

  • Einen Unterschied in der Leistung der FWB 150/300/300S zwischen nicht polierten und polierten Federenden könnte ich bisher n nicht feststellen.
    Ich poliere die Federenden mit Schleifpapier (600/800/1000) auf einer Glasscheibe.

    Hauptsächlich aus folgendem Grund, wenn ich mir die Endstücken anschau wo die Feder anliegt, sehe ich schon einen gewissen Verschleiß.
    Und da es neue nicht mehr gibt, trägt das polieren zumindest gegen den Verschleiß bei.
    Schließlich sollen meine FWB's noch paar Jahre nutzbar sein.
    Obwohl einige diese Woche in die Vitrine wandern.

    Gruß Toto

  • Hauptsächlich aus folgendem Grund, wenn ich mir die Endstücken anschau wo die Feder anliegt, sehe ich schon einen gewissen Verschleiß.

    Und da es neue nicht mehr gibt, trägt das polieren zumindest gegen den Verschleiß bei.
    Schließlich sollen meine FWB's noch paar Jahre nutzbar sein.

    und das wäre ja Grund genug :)
    ich würde es auch machen. Die einteiligen Maccari-federn die in meinen FWB landen waren bislang allerdings alle an den Enden poliert

  • Fehler meinerseits. Der erste Satz den ich zitiert habe wollte ich gar nicht mit zitieren.
    Es ging mir nur um die Federenden.

    Natürlich bringt das keine Mehrleistung oder Minderleistung.
    Natürlich ist es egal bei Doppelfedern.
    Wenn eine Seite schon gefressen hat dann sollte man natürlich polieren.

    Aber allgemein bei Prellern mit einer einzelnen Feder sollten sich die Federenden
    drehen können.
    Und da kann man probieren ob es mit oder ohne Politur weniger Reibung gibt.

  • Ich denke auch, dass das FWB ziemlich perfekt aus dem Werk kam.
    Das ich die Federenden poliere ist wohl ein Überbleibsel aus meinem früheren Leben als KFZ-Mechaniker mit Rennsporterfahrung. Damals haben wir die Ventilfedern an den Enden poliert um die Kerbwirkung an diesen hochbelasteten Teilen zu minimieren.

    Ob das auf Federdruckgewehre so übertragbar ist weiß und glaube ich auch nicht. Wenn es eine Verbesserung wäre hätte Feinwerkbau das bestimmt gemacht.
    Da ich es als Hobby betrachte und deshalb Zeit habe und zumindest keine Verschlechterung feststelle poliere ich halt bei all meinen Gewehren und Pistolen die Federenden einfach weil ich Spaß daran habe.

  • Eins ist gewiss, auch entgegen 'Büroklammers' Meinung reduziert sich der Reibungswiderstand bei einer polierten Oberfläche (Federende) zu einer Nicht-polierten Oberfläche (Endstück)!!!
    Das hat zur Folge, dass Torsionsräfte der Federn bei Schussabgabe minimiert werden!
    Bei einem Rücklaufsystem mit 2 Federn wie dem FWB System mag das marginal sein, aber es schadet definitiv auch nicht.

    Bei POM und Teflon ist dieser positive Effekt sogar noch um einiges stärker ausgeprägt! Wer will kann das gerne mal testen!
    Deshalb würde es auch Sinn machen, die Federenden am Federzwischenstück zu polieren.

    Bei Systemen mit nur einer Feder macht es auch definitiv Sinn und erst Recht bei Prellern!!! Da die Torsionskräfte bei Federentspannung sich hier deutlicher aufs System übertragen.

    In einem Punkt stimme ich mit 'Büroklammer' aber überein und zwar bei einer Paarung von polierten Oberflächen. Bei axialer Belastung kann es hier zu einem vermehrten Stick-Slip Effekt kommen, den man unter Umständen auch bemerkt!

    Das alles spielt sich generell aber in einem Bereich ab, der einem ungeübtem Schützen wohl eher unbemerkt bleibt, da er wahrscheinlich in der Eigenpräzision des Schützen untergeht.

    Ich zumindest verfahre beim überwiegendem Teil meiner Gewehre so wie 'Jogi67' und poliere ebenfalls bei einer Wartung/Restauration die Federenden.
    ;) Den positiven psychologischen Effekt darf man schließlich auch nicht unbeachtet lassen!

    Gruß
    UCh

  • Edith: Beim erneuten Betrachten der Bilder ist mir aufgefallen, dass die alte Feder meines aktuellen Projekts zwei gleich gewicktelte Federn hatte. Das ist mir beim Ausbau gar nicht aufgefallen. Da war wohl schon einmal ein Spezialist dran...

    Die Spezialisten waren bei FWB beschäfigt ... :whistling:

    Dies ist meine 300er, neu gekauft ca.1970 und hier das 1. mal geöffnet (2011)
    wegen hier: ... FWB 300 - Rücklaufdämpfung die 3.

    2014 habe ich sie dann wegen der Rücklaufdämpfung noch mal aufgemacht und wollte
    eigentlich auch die Feder wechseln,

    ... dabei ist mir dann folgendes aufgefallen:

    1.) Die alten Federn waren gleichdrehend (hätte mich nicht gestört, halte ich persönlich füe Voodo)

    2.) Die alten Federn haben eine Windung mehr ... ?


    Oben die Neue, unten (leicht fettig) die Alte



    3.) Die alten Federn waren im Draht stärker ... Alt = 2,7 mm



    Neu = 2,61



    Also bin ich damit auf die Drehbank und habe die Federn auf Block gebracht ... Alt bei 41 mm



    Neu = 39 mm


    Ich habe dann die Alte drin gelassen, war ja bislang voll zufrieden ... :thumbup:


    PS: Ich hoffe, ich konnte zur allgemeinen Verwirrung in Punkto Federtausch beitragen ... :D


    Gruß Wolf

  • vielleicht habe ich es überlesen, aber ich fürchte der Hinweis auf die Tube FWB Fett und eine Flasche Ballistol fehlt in diesem Thread. Ggf. kannst Du Deine Bestellung noch erweitern.

    Leider ist die Bestellung schon im Versand.
    Ich habe zum FWB Fett kein msds gefunden und kenne daher die Zusammensetzung nicht.
    Es müsste aber doch Alternativen geben?
    Das von FWB ist ja sicher kein Zaubergleitfett mit geheimen Zutaten..?
    Was verwendet ihr sonst (auch für andere Waffen)?

  • Ja, ich bin auch überrascht und habe mal bei meinen Federn nachgemessen.

    alt= Drahtstärke 2,7mm, Länge unbelastet 104,6mm
    neu=Drahtstärke 2,6mm, Länge unbelastet 110,2mm

    Ich denke ob alt oder neu, funktionieren sollte es mit alten oder neuen Federn beides tadellos. Im Grunde sind die beiden Kunstoffdichtungen das Wichtigste bei der Überholung. Natürlich sollte man auch gleich einen Blick auf die Raststange werfen, da hatte ich auch schon ein paar Gebrochene. Das sind dann halt noch einmal rund 25 Euro zusätzlich wenn sie auch erneuert werden muss.

    Alles in allem eine schöne Bastelarbeit die ich in diesem Leben wohl bei meinen 300ern nie mehr machen brauche. In 30 bis 40 Jahren können meine Kinder sich dann drum kümmern...


    Zum Feinwerkbaufett:

    Das Thema wird hier bestimmt gleich seitenlang ausgeführt. Ja, es gibt Alternativen. Ich persönlich nehme das Spezialfett von Feinwerkbau für die Vorkompremierer wie z.B. die LP100. Wie ich den Kolben und die Zylinderhülse beim FWB 300 schmiere habe ich ja schon gestern beschrieben.

    Einmal editiert, zuletzt von Jogi67 (8. Januar 2020 um 17:17)