Liste aller Schreckschusspistolen mit Trägheitsschlagbolzen

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 3.829 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. November 2019 um 06:28) ist von Schrotty.

  • Ich hab mich mal umgeschaut und finde keine Liste die jemals irgendwo angefertigt wurde mit allen SSWs die einen Trägheitsschlagbolzen haben.
    Ist vielleicht kein allzuwichtiges Thema da ja viele SSWs eine Sicherung haben, die den Hammer blockiert; oder man kann sie einfach unterladen tragen, aber mich würde es interessieren wieviele davon es gab und noch gibt.

    Die einzige SSW mit einem solchen Schlagbolzen die ich kenne ist die ME 1911 Sport. Und der traue ich die zuverlässigkeit nicht zu um sie zu führen.
    Weis ja jemand mehr?

    Das heißt nicht dick; das heißt ballistischer Vorteil.

  • Was hat ein Trägheitsschlagbolzen mit Sicherheit zu tun?
    Er ist lediglich kürzer und nutzt den Schwung aus, um das ZH zu erreichen. Das macht man aber damit er nicht bricht. M.W. ist bei fast allen Waffen so üblich.
    Um eine SSW "sicher" zu führen gibt es andere Maßnahmen.

    Es wäre vielleicht eher interessant ob es SSW gibt, die eine echte Schlagbolzensicherung haben, wie sie bei jeder halbwegs modernen scharfen Pistole üblich ist. Mir fällt da im Moment überhaupt keine ein.

  • Wobei ich eine Fallsicherung bei einer SSW nicht wichtig finde.

    Theoretisch sicher toll, in der Praxis brauche ich keine. Und sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten dass die Waffe hinfällt und sich ein "Schuss" löst, dann knallt es halt. Verletzt wird dadurch zum Glück niemand.

    Wenn einem die SSW vor den Augen anderer runterfällt, hat man eh schon ein (Panik) Problem.

  • nd sich ein "Schuss" löst, dann knallt es halt. Verletzt wird dadurch zum Glück niemand.

    Da wäre ich nicht so sicher. Vielleicht verklagt dich dann jemand weil dieser ein Knalltrauma erlitten hat. Noch schlimmer, wenn da ein Kind in der Nähe stand.

    Wobei ich eine Fallsicherung bei einer SSW nicht wichtig finde.

    Wenn überhaupt eine Sicherung, dann ist die Fallsicherung aber die Wichtigste. Alleine schon deswegen, weil es eine automatische Sicherung ist.

  • Mich würde interessieren warum ein so einach umsetzbares Sicherheitsfeature nicht öfter verbaut wird. 8)

  • Trägheitsschlagbolzen ist kein Sicherheitsfeature, sondern eine Notwendigkeit. Ansonsten würde er brechen.

    Jetzt stehe ich etwas auf dem Schlauch.
    Kannst du das mal bitte näher erläutern . . . 8)

  • Ein sog. Trägheitsschlagbolzen oder auch fliegender Schlagbolzen ist kürzer, als der Schlagbolzenkanal der Waffe lang ist. Er muss vom Hammer quasi mit Schwung angeschlagen werden, damit er die fehlende Länge "überfliegt" und das ZH erreicht. Dazu hat er eine gewisse Masse, damit das Trägheitsmoment auch genug Energie erzeugt um das ZH kräftig genug anzuschlagen.
    Würde der Schlabo gleichzeitig am ZH und am Hammer aufliegen, so würde der Hammerschlag zuerst die gesamte Patrone bis zum Anschlag in das Patronenlager schieben und dann das ZH zünden. Aber die Patrone hat mit dem Zünden und Einsetzen des Gasdrucks das Bestreben zurück an den Stoßboden zu drücken. Wenn da noch in diesem Moment der Schlabo heraussteht und der Hammer am anderen Ende noch aufliegt, bricht er unter Umständen. Daher schafft man Freiraum, so dass die gesamte Sache arbeiten kann.
    Nun könnte man aber auch meinen, es ist ein Sicherheitsfeature, weil der Hammer, Schlabo und ZH keine direkte Berührung haben. Zwar muss mehr Energie auf dem Schlabo einwirken, damit er mit genug Energie "fliegen" kann, aber das kann durchaus im Fall auf den Hammer ausreichen, zumal die Zündwilligkeit von mehreren Faktoren, wie ZH Härte, Lagerspiel usw. abhängt. Es ist eben keine aktive Sicherung, die eine unbeabsichtige Schussabgabe verhindert.
    Aber heutzutage dürften so gut wie alle Waffen einen frei fliegenden Schlabo haben, Ausnahme den Waffen, wo der Hammer allein zündet (z.B. VL) oder mit dem Zündstift eine Einheit bilden (z.B. alte S&W Revolver). Möglicherweise spart man das auch bei relativ gasdruckschwachen ein und dimensioniert den Schlabo entsprechend stärker oder macht ihn biegbar.

    Das ist auch der Grund, warum am Schlabo kein Öl darf. Das verhindert den freien Flug, was wiederum zu Brüchen führen kann. So steht es beispielsweise ausdrücklich in der Anleitung aller Glock Pistolen.

  • Ein sog. Trägheitsschlagbolzen ...

    Ganz ganz dünnes Eis, sind dir die Walther Mod. PP, P38 entfallen,
    auch die HK MP5 hat keinen schwimmenden Schlagbolzen, also ist die "Bruchtheorie"
    an den Haaren herbeigezogen.

    Zudem halte ich persönlich den schwimmenden Schlagbolzen
    für eine hervorragende Fallsicherung, denn er verhindert zuverlässig
    eine Schußabgabe.

    Wer es ausprobieren möchte, der kann ja mal versuchen,
    einer Pistole mit schwimmendem Schlagbolzen
    durch Fallenlassen einen Schuß zu entlocken.

    Gruß Wolf (mit SIG 210)

  • Zudem halte ich persönlich den schwimmenden Schlagbolzen
    für eine hervorragende Fallsicherung, denn er verhindert zuverlässig
    eine Schußabgabe.

    Eben nicht. Denn diese "Sicherung" wäre abhängig davon, wie hart die Waffe auf dem Hammer fällt. Also sinngemäß bis 3 m geht es gut, darüber nicht - sinngemäß zu verstehen.
    Eine richtige Sicherung funktioniert im Grundsatz immer, bis diese halt defekt wird. Sie ist aber nicht von Grenzen abhängig, die in der üblichen Nutzung durchaus überschritten werden können.
    Aber es ist richtig, eine Zündung mit einem solchen Schlaboausführung ist beim Fall unwahrscheinlicher.