Seltsames Verhalten meiner HW100

Es gibt 53 Antworten in diesem Thema, welches 8.320 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. November 2019 um 17:20) ist von Knickerboy.

  • Hallo Leute!
    Ich habe mich gerade hier im Forum angemeldet. Gelesen hab ich hier schon öfters,
    auf Grund eines aktuellen Problems muss ich jetzt mal etwas schreiben.

    Ich habe mir vor kurzem eine HW100 zugelegt
    (synt. Schaft, 600mm Lauf mit SD, geneigte Schiene mit Hawk Sidewinder FFP 6-24x56 Mil)

    Grundproblem: Abweichungen in der V0 (zwischen 161m/s und 170m/s hatte ich alles)
    Was habe ich geändert: Im Ventil 3mm Kugel, andere Feder, und anderen O-Ring, gibt s bei Egun zu kaufen.
    Hintere Abdeckung getauscht gegen eine mit Loch, da kann man nach entfernen der Madenschraube wunderbar mit einem Inbusschlüssel die V0 einstellen.
    Munition: JSB Exact 4,51

    Einbau ging gut, erste Schusstests liefen eigentlich auch ganz gut.

    Aber dann:
    Kartusche raus geschraubt zum Aufpumpen, normal mache ich das im Gewehr, ich wollte es halt einfach mal so probieren.
    Kartusche wieder eingeschraubt.
    Magazin rein, abgedrückt, sonderbar leise, kein Einschlag im Ziel
    Das gleich noch mal, wieder nichts
    Magazin raus, zwei Diabolos fehlen!
    Mit einem Schweißdraht vorsichtig die beiden Diabolos raus gedrückt, sie steckten direkt am Verschluss, gingen aber gut raus.
    Kartusche raus, es zischt kurz (ist ja normal), Sichtkontrolle, scheinbar alles ok, Kartusche wieder rein.
    Alles von vorne, wieder steckt Diabolo im Lauf, noch mal Kartusche raus, alles normal, Kart. wieder rein.
    Regulierschraube 2-3 volle Umdrehungen rein gedreht.
    Schuss, ca. 198m/s, Treffer zu hoch
    Das wollen wir natürlich nicht, also wieder langsam raus gedreht, 165m/s, Treffer OK
    5 Schuss, V0 steigt mit jedem Schuss an, bei 172m/s noch weiter zurück gedreht!
    Vo steigt wieder an mit jedem Schuss, wieder runter gedreht, diesmal auf 160m/s!!

    Das ganze habe ich etwas 5 oder 6 mal gemacht, jeweils etwa eine viertel Umdrehung zurück
    und es geht immer weiter. Hab dann ratlos erst mal aufgehört.
    Was geht da vor, woran kann das liegen??

    Eine falsche oder streuende V0, OK, das ist nicht schön, kann aber passieren
    Aber eine die immer weiter ansteigt???
    Und auch keinen Druck nach Kartuschenwechsel, erst nach rein drehen der Regulierschraube??
    Und vor dem Aufpumpen ging ja auch noch alles!

    Und nein, die Schraube verstellt sich nicht selbst, sie geht auch ohne Madenschraube schwer genug,
    Habe außerdem zur Kontrolle den Inbusschlüssel in der Schraube gelassen, das würde man sehen!

    Sorry für den langen Beitrag, ich hoffe ihr könnt mir hier weiter helfen.
    Ehrlich gesagt stehe ich etwas auf dem Schlauch....


    Gruß
    Peter

    Und es geht doch....jedenfalls meistens.... :D

  • Hallo Leute,

    sieht wirklich nach einem ungewöhnlichen Problem aus wenn keiner was schreibt.

    Nach weiteren Tests und immer weiteren runter regeln wird der Anstieg von Schuss zu Schuss
    jetzt langsam geringer, ist ja auch klar, irgend wann würde die Regelschraube ja auch raus fallen.

    Leider habe ich immer noch keine Ahnung, was da in dem Gewehr vor geht.
    Gruß
    Peter

    Und es geht doch....jedenfalls meistens.... :D

  • Nur mal so eine Idee:

    Mir ist nicht bekannt, warum und ob man die von Dir genannten "Umbauten" macht oder machen muss/soll.
    So eine HW 100 schießt doch serienmäßig quasi perfekt. Jedenfalls lese ich das immer von Leuten, die eine haben.
    Hast Du den Kram mal wieder komplett zurück gebaut? Was macht sie dann?


  • Grundproblem: Abweichungen in der V0 (zwischen 161m/s und 170m/s hatte ich alles)
    Was habe ich geändert: Im Ventil 3mm Kugel, andere Feder, und anderen O-Ring, gibt s bei Egun zu kaufen.

    Da wird die Kugel in der Pfanne nicht richtig/ungleichmäßig abdichten, die Feder Murks sein und/oder der O-Ring defekt sein, bzw. ungeeignet.

    Vielleicht ist es auch die Kombination einer zu starken Schlagfeder mit nicht angepasstem Tellerfederpaket.

    Oder der Tuningversuch >7,5J mit Kaschierungsmaßnahme „V0 Feinjustierung per Schnellverstellung von außen“ ist aus irgendeinem anderen Grund fehlgeschlagen.

    Bau den Krempel von Egun wieder aus und schick ihm seine Pfennigartikel mit Einbauanleitung für’s „FAC-Tuning“ zum Schnäppchenpreis von 70€ bzw. 160€ wieder zurück.

    Dann setz die Originalteile wieder ein und halt in Zukunft Abstand von derartigen „Verbesserungsmaßnahmen“.

    Man kann an der HW100 schon Feinschliff betreiben, aber an anderen Stellen und ohne dubiose „Tuningsets“.


    Randbemerkung:
    Will keinem was unterstellen.
    Nur damit sich keiner angepisst fühlt.

  • Nur mal so eine Idee:

    Mir ist nicht bekannt, warum und ob man die von Dir genannten "Umbauten" macht oder machen muss/soll.
    So eine HW 100 schießt doch serienmäßig quasi perfekt. Jedenfalls lese ich das immer von Leuten, die eine haben.
    Hast Du den Kram mal wieder komplett zurück gebaut? Was macht sie dann?


    Warum man solche Umbauten macht:

    Weil bei meinem HW100 die V0 ca 10m/s gependelt hat.
    Die meisten HW100 schiessen bestimmt quasi perfekt.
    Da lese ich auch von Abweichungen im Bereich 1-2m/s.

    Nein, zurück gebaut habe ich das noch nicht komplett.
    Nur die Einstellschraube habe ich wieder gegen das Original getauscht.
    Warum noch nicht zurück gebaut: Weil es am Anfang tatsächlich funktioniert hat.
    Die Schwankungen waren geringer.
    Erst als ich die Kartusche zum aufpumpen raus und wieder rein
    geschraubt habe gingen diese Probleme los.
    Genau wie im ursprünglichen Beitrag beschrieben.


    Aber natürlich werde ich auch das mit dem Rückbau versuchen.

    Und es geht doch....jedenfalls meistens.... :D


  • Klar, dass die Teile Murks sind liegt bei flüchtigem lesen natürlich auf der Hand.

    Fragt sich nur, warum es bist zum dem raus und wieder rein schrauben der Kartusche
    für das Aufpumpen funktioniert hat.
    Hat mit dem Umbau ja eigentlich nichts zu tun, oder?

    Es ist weiterhin die originale Schlagfeder mit originalem Federpaket verbaut und das bleibt auch so.
    Das Tellerfederpaket war bis jetzt noch nicht mal ausgebaut. Warum auch.

    Irgend welche "Kaschierungsmaßnahmen" hab ich nicht nötig.

    Es war auch kein "FAC Tuning", sondern es geht alleine um mehr Präzision.

    Die originalen Teile werde ich bestimmt zur Gegenprobe auch noch mal einsetzen.

    Zu deinen Randbemerkungen:
    1. Hast du aber indirekt
    2. Angepisst? Ach gottchen...ich bin Bj. 1959 und damit alt genug, um mich nicht mehr über jeden Mist auf zu regen.


    Randbemerkung:
    Dann bin schon eher verwundert, das so ein Fachmann wie du zwar, vorsichtig ausgedrückt, kritisiert,
    aber die scheinbar vorhandenen Kenntnisse über andere Stellen zum Feintuning lieber für sich behält.

    Und es geht doch....jedenfalls meistens.... :D

  • Ich würde das Zubehör auch ausbauen und wenn es dann immer noch so ist ,ich meine das Teil ist neu,entweder an den Händler wenden oder direkt an Weihrauch und dann geht das Ding eben nochmal ins Werk und es muss nochmal drübergeschaut werden .

  • Meine geäußerten Vermutungen basieren auf einer gewissen Erfahrung mit Aussagen wie „da is nix dran gemacht“ oder „nur die V0 eingestellt“, „die war schon von Werk aus so stark“.
    Liste kann bis zu beliebiger Länge fortgeführt werden.
    Ich habe bewusst etwas provokativ formuliert, was aber gewiss nicht boshaft gemeint war.

    Du schriebst aber „andere Feder“, da geht man am ehesten von der Schlagstückfeder aus.
    Oder welche war gemeint?

    Andere Tuningmaßnahmen:
    Den O-Ring aus dem Laufhaltering entfernen, um aus dem Lauf einen richtigen Freischwinger zu machen.

    Oder eine Blockmontage bzw. Adapterschiene verwenden, um den zwei Systemgehäusehälften mehr Verwindungssteifigkeit zu verleihen.

    Zur Präzision:
    Mit der HW100 sind umschlossene 14mm Streukreus auf 25m locker drin-passende Diabolos vorausgesetzt.
    Das Gewehr ist von Haus aus schon sehr präzise.
    Setz dich einen Nachmittag lang hin, teste 5-6 Sorten Dias und bestell von den Besten eine ausreichende Charge.
    Dann hast du präzisionstechnisch einige Zeit lang Ruhe.


    Edit:
    Wenn die Knarre neu ist und er an der V0 rumgedreht hat, wird er das Tampering von der Schlagstückvorspannung entfernt haben müssen.
    Dann ist es gut möglich, dass die Fa. Weihrauch ihm -zurecht- was hustet.

  • ich würde sie wieder zurückbauen und würde das System entfetten Bremsenreiniger
    und dann mit Flunatec behandeln .
    Habe das bei meinen beiden HW100 gemacht.
    Gruß
    Andreas

  • Mach mal bitte den folgenden Versuch:
    Die Kartusche auf ca. 75 Bar ablassen und
    dann einige Schüsse messen.
    Berichte dann über das Ergebnis.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Ok, der Reihe nach:

    @Christian 1984
    Klar, den alten Zustand wieder herstellen werde ich zum Fehler suchen auch testen.
    Zurück schicken ist für mich keine Option. Ich hab es angefangen, also muss ich es auch zu Ende bringen.
    Erst anfangen und dann zurück schicken geht gar nicht;-)

    @diopterauge
    Ok, alles gut. Aber einfach so stehen lassen konnte ich es auch nicht. verstehst du sicher...
    Mit der "anderen Feder" war die kleine Feder im Ventil gemeint, welche die kleine Kugel bei erreichtem Druck
    auf den O-Ring bzw. die Öffnung drückt.
    Das mit dem O-Ring in der Laufhalterung hab ich auch in Betracht gezogen.
    Das werde ich auch testen, aber erst wenn das Problem mit der V0 erledigt ist.
    Als Montage habe ich die Schiene von Erwin Graeff (ft-Zubehoer.de), ist wirklich super und sehr stabil.
    Diabolos hab ich schon ein paar getestet, bis jetzt allerdings alles von JSB.
    Werde bei Gelegenheit noch ein paar von H+N versuchen. Allerdings glaube ich nicht, das damit das V0 Problem gelöst wird.

    @timer1968
    Hallo Andreas, ich komme noch aus der alten Zeit von Ballistol;-)
    Hab mir das Zeug auf Grund deines Tipps sofort bestellt und werde das mal versuchen.
    Gibt es irgend etwas zu beachten im Zusammenhang mit dem Bremsenreiniger?
    Hast du das auch mit dem Abzugssystem gemacht oder nur bei der "Luftversorgung"?

    @NC9210
    Ok, werde ich auch mal testen, wenn die Kartusche sowieso fast leer ist.
    Was hat es mit dem Test für ein Bewandtnis?

    Noch eine grundlegende Überlegung:
    Wenn ich an der Vorspannung der Schlagstückfeder NICHTS verstelle, aber trotzdem die V0 bei jedem Schuss mehr
    oder weniger stark ansteigt, dann muss sich doch der Druck, der für jeden Schuss bereit gestellt wird, auch stetig ändern.
    Die Frage ist, durch was kann das passieren...?

    Gruß
    Peter

    Und es geht doch....jedenfalls meistens.... :D

  • Was hat es mit dem Test für ein Bewandtnis?

    Du kannst so feststellen ob der Regulator kriecht.
    Das würde deine Effekte erklären.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Oft ist es einfach nur Staub, manchmal ein Micro-Riss in einer
    Dichtung und es gibt Regler die konstruktionsbedingt kriechen.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Hmmm...vielleicht durch das rein und raus drehen der Kartusche...irgend wie Schmutz rein gekommen??
    Dann wäre die Idee von timer1968 mit dem zerlegen, entfetten/säubern und dann mit Flunatec behandeln gar nicht
    so schlecht, oder?
    Ich denke ich werde das am Samstag wenn das Flunatec da ist gleich mal angehen,

    danach werde ich hier wieder berichten.


    Erst mal danke an alle hier für die Ideen und Hinweise!


    Gruß

    Peter

    Und es geht doch....jedenfalls meistens.... :D

  • ...dann mit Flunatec...

    Ich zweifel mal daran, dass solche Chemiebaukästen in der HW100 wirklich sinnvoll sind.
    Mit etwas "Glück" handelst du dir mit den Additiven nur noch mehr Probleme ein. 8)

  • So, wie versprochen berichte ich jetzt mal über Ergebnisse meiner Basteleien.

    Was habe ich insgesamt bei mehreren Versuchen alles gemacht:


    Ladedorn in Drehbank gespannt und geprüft, war absolut gerade
    Schlagstück in Drehbank gespannt und geprüft, war etwas krumm, hab es vorsichtig gerichtet
    mehrere Zusammenstellungen von O-Ring, Kugel und Feder im Ventil getestet
    Tellerfedern ausgebaut und Reihenfolge geprüft, alles Ok
    Alls wieder zusammengebaut, mit 410mm Lauf
    Test mit JSB Exact 4,50
    Hurra!
    Kein wandern der V0 mehr, Abweichung bis jetzt max 1m/s bei ca 165m/s,
    mit der Munition also knapp 7,5 Joule, Streukreise ca. 7mm auf 14m Distanz
    Hab leider keine Gescheite Kamera für Fotos, liefere ich irgend wann nach.

    Leider ist jetzt ein anderes kleines Problem aufgetaucht.
    Als ich die Kartusche im Gewehr wieder aufpumpen wollte, fing bei ca 140 bar plötzlich die Luft an zu entweichen,
    an der Unterseite des Systems durch das vordere kleine Loch.

    Schätze mal, da ist ein O-Ring durch das viele auf und zuschrauben kaputt gegangen.
    Aber das kriegen wir auch noch hin...

    Erst mal vielen Dank noch mal für eure Unterstützung!!

    Gruß
    Peter

    Und es geht doch....jedenfalls meistens.... :D

  • So, hab sie gerade teilzerlegt.
    Hab als wahrscheinliche Ursache einen kaputten O-Ring gefunden.
    Ist der 2666, also Regelventil Ventilblock.
    Hab neue bestellt, dann schaun wir mal.

    Gruß
    Peter

    Und es geht doch....jedenfalls meistens.... :D

  • OK, hier die Ergebnisse des oben erwähnten Schusstests.
    In der Mitte 8 Schuss mit ZF nachstellen, dann die 4 äußeren
    mit jeweils 5 Schuss.

    Die Karte ist gescannt, Bilder von Gewehr liefere ich noch nach.


    Und es geht doch....jedenfalls meistens.... :D