Augenzukneifer Ja oder Nein

Es gibt 35 Antworten in diesem Thema, welches 5.760 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. August 2019 um 21:24) ist von Unfallchirurg.

  • Hallo Freunde!
    Ich habe mich gestern mit einem erfahrenen Sportschützen unterhalten, da ich mich hier in einem Verein beworben habe.
    Als er sah, wie ich durch mein ZF schaue, sagte er sofort. STOP FALSCH!
    Man würde bei durch das ZF schauen nicht ein Auge zukneifen. Man lässt beide Augen offen. Das mache man nur, wenn man Kimme und Korn schießt.
    Wie seht Ihr das? Wie macht Ihr das? Auge zu, Aug auf?
    Kann es wirklich sein, dass es besser ist, beide Augen offen zu halten?
    Gruß Alex

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  • Vom Fotografieren angewöhnt, immer beide Augen auf. Eins zum fixieren, das andere sieht das drumherum.

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.

  • Da muss ich mich aber noch schwer daran gewöhnen. Eine große Umstellung, wie ich finde!

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  • "Man, macht das nicht..."

    Wer ist eigentlich dieser "man", und warum darf er so vieles nicht und macht so vieles nicht?

    Es gibt ein paar Dinge, die dafür und dagegen Sprechen beim Schießen beide, oder nur ein Auge offen zu halten. Das hat auch einiges mit Augendominanz zu tun und manche Leute bekommen es einfach nicht hin beide Augen offen zu halten.
    Ich habe früher auch immer ein Auge zugekniffen.
    Nachdem ich mit dem Flintenschießen begonnen habe und ich mir beim Wurfscheibenschießen angewöhnt habe beide Augen offen zu halten, mache ich das mittlerweile beim ZF-Schießen genau so.
    Mir fiel dann bei längerem Schießen auf, dass es doch deutlich entspannter für die Gesichtsmuskulatur ist, als ständig zukneifen.

    Versuch beides und mach das, womit du am besten klar kommst! :thumbup:

    Gruß
    Frederik

    PS:
    Du kannst dir ja auch mal um dich einzugewöhnen eine "Blende" fürs andere Auge basteln. Einfach einen Papierstreifen etc., den du zwischen Stirn und Kappe klemmst und welcher ein Auge verdeckt.

  • Ich mache es seit jehher, da ich dachte, das es einfach so richtig ist. Ich werde es mal versuchen.
    Aber ein Auge zu oder beide offen, sollte doch keine Auswirkungen aufs Schussergebnis haben?
    Außer, dass es entspannter ist, gibt es denn noch sonstige Vorteile, beide Augen offen zu halten?

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  • Ich halte beim Zielen auch immer beide Augen offen!
    Es ist auch egal, ob ich mit dem Rechten oder dem Linken Auge ziele.

    Einzig, wenn man gegen die Sonne blickt, kneife ich ein Auge zu.

    Planlos geht mein Plan los.

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  • Beide Augen offen ist eine Gewöhnungssache. Kann und sollte man trainieren.

  • Was sind denn nun aber die Vorteile dabei?

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  • Vorteile?
    - keine Gesichtsverspannungen
    - Umfeld im Auge behalten

    Ich kannte mal jemand, der machte beide Augen zu ... naja ...

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.

  • Aus meiner Sicht ist das wieder eine Pauschalaussage, die man so eigentlich nicht machen kann.
    In der Theorie ist es besser, beide Augen aufzuhalten, weil halt weniger ermüdend und du bringst keine Muskelspannung ins offene Auge.
    Aber manche Menschen können das gar nicht. Die von Unfallchirurg angesprochene Augendominanz steht da im Weg. Wenn du als Rechtsschütze nicht auch ein rechtsdominantes Auge hast, kann es dir sehr schwer fallen, hier ein ordentliches Bild im ZF zu sehen.
    Ein ZF hilft hier zwar etwas, weil durch die Vergrößerung das Zielauge "besser sieht" als das nichtzielende Auge. Aber das muss nicht bei jedem Menschen reichen.
    Bei mir ist es etwa so, dass ich nicht eindeutig dominant auf einem Auge bin. Beim Flintenschiessen kann ich nicht einfach mit beiden Augen offen schießen, weil ich beim Blick über die Laufschiene sonst nur Murks sehe.
    Linkes Auge zu klappt. Mit einem Blendstreifen auf der Schießbrille will ich noch experimentieren, weil das offene Auge doch das Sichtfeld erweitert, was beim dynamischen Schießen nicht unpraktisch ist.
    Im übrigen meine ich, mich zu erinnern, dass durch das zukneifen eines Auges die Schärfentiefe abnimmt. Für's Field Target wäre das kein Nachteil, weil dadurch die Messung durchs ZF nicht so sehr von der Akkomodationsfähigkeit des Auges beeinflusst wird. Ich kann also - zumindest theoretisch - wiederholgenauer messen, weil der Schärfebereich kleiner wird.
    Probier es einfach aus. Ggf. nimm eine Blende für das nichtzielende Auge dazu und wenn du bei einer Variante besser schießt, nutze diese. Wenn nicht, nimm die, die dir besser liegt.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ich habe meist beim Rangefinding beide Augen offen, um das Ziel schnell zu finden. Zum genauen Messen muss ich ein Auge schließen.
    Ob ich dann beim Zielen beide Augen auf habe oder nur eins, das hängt dann von der jeweiligen Situation ab.
    (Wind, Sonne, Regen. was weiß ich.....)

    Mitglied in der Selbsthilfegruppe "Anonyme Prellerschützen".


    Field-Target mit einer HW97RS im 1. DFTC2000 e.V.

  • Genaue Auskunft kann sicher ein Augenspezialist geben. Was mir einfällt (und hier teilweise auch bereits geschrieben wurde):
    - Umgebungsbeobachtung mit dem nichtzielenden Auge, im "Extremfall" hilfreich bei der Zielsuche
    - Augenzusammenkneifen ermüdet, ist ja eine willkürliche Muskelanspannung
    - wenn ein Auge heftig zusammengekniffen wird, wird meiner Meinung nach auch das zielende Auge angestrengt, in seinen optischen Fähigkeiten eingeschränkt

  • Hi,

    Beide Augen sind im Hirn miteinander gekoppelt. Darum können die wenigsten NICHT schielen. Oder die Augen so steuern, dass eins Holz hackt und das andere schon stapelt.
    So mal im Ernst, speziell die Muskeln welcher für die Iris (Regenbogenhaut) in beiden Augen steuert, sind so miteinander verbunden, dass bei hohen Lichteinfall beide vom Hirn aus angesteuert werden sich zu verengen um nicht geblendet zu werden. Ebenso öffnet es die Iris bei Dunkelheit damit wir genug sehen können.
    Nun ist unser Hirn ja doch bissel faul. Ihr kennt das, wenn in einem Text Buchstaben fehlen, ergänzt es diese automatisch und lässt uns erkennen wlche Wrte nun gemnt snd. (funktioniert   :D )

    Wenn wir nun ein Auge zukneifen, wird dem Hirn suggeriert, es wäre dunkel und da beide Augenmuskeln miteinander verbunden sind, meint das Hirn nun es wäre dunkel und öffnet die Iris des nicht zugekniffenen Auges.
    Allerdings wird hierdurch das offene Auge erst recht geblendet.

    Wer Schützen gesehen hat, welche mit einer Blende am Diopter oder vor den Augen schießen sehen hat, wird festgestellt haben, dass diese eine HELLE Blende verwenden.
    Dass hat den Effekt dass das nicht verwendete Auge abgedeckt aber dem Hirn mitteile es ist noch hell und so tritt kein Blendeffekt ein.
    Früher hat man auch schwarze Blenden verwendet, hat abet festgestellt dass diese den gleichen Effekt wie ein zugekniffenes Auge produziert.

    Ich schieße seit jeher mit einer hellen n Blende vor dem nicht genutztem Auge.
    Hab mir schmale weiße Papierstreifen laminiert und schiebe diese unter meine Basecap, bei Bedarf ziehe ich dies vor mein linkes Auge.
    Mich hat bestimmt schon einer so schießen sehen :schiess1:

    Gruß Toto

  • Danke Jungs, für diese ausführlichen, plausiblen und sehr informativen Infos.
    Das hat mir die AUGEN GEÖFFNET :D:P
    Werde dies am WE mal ausführlich testen. Zur Zeit kann man ja nicht schießen, ohne dass das Gehirn anfängt zu kochen.
    Jetzt mal auf den Paketboten warten, der mir meine neue HW bringt ^^

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  • Aus meiner Sicht ist das wieder eine Pauschalaussage, die man so eigentlich nicht machen kann.

    Exakt beschrieben, Esti!
    Vielleicht könnte man da noch zu ergänzen, dass es einen Unterschied macht, ob man durch ein ZF oder durch ein Reddot blickt. Letzteres hat deswegen keine Vergrößerung, weil man dort mit beiden geöffneten Augen zielen soll, damit u.a. das räumliche Sehen erhalten bleibt.
    Beim ZF bekommt man durch die starke Vergrößerung kein räumliches Sehen auf beiden Augen. Es gibt Sportschützen, die decken sich das nicht zielende Auge mit einer Blende ab, damit sich die Sicht auf das zielende Auge konzentriert, aber nicht verkrampft zugekniffen werden muss.
    Das mit dem Zukneifen und dieser Extra- Anstrengung wird deutlich, wenn z.B. LG oder KK Schützen einen 3-Stellungswettkampf mit je 30 Schuss plus Probe - macht bis zu 90 Schuss in drei verschiedenen Anschlägen in mehr als einer Stunde absolvieren müssen, auch wenn das nun mit Diopter geschossen wird, was aber am Prinzip nichts ändert.
    Es ist eine natürliche Reaktion, das nicht benutze Auge zu zukneifen. Aber das ist eben ein Teil des konzentrierten Schießens, möglichst unverkrampft und ruhig zu schießen und dazu störende Gewohnheiten abzutrainieren.
    Letztlich entscheidet das Loch an der richtigen Stelle!