Old fashioned Brünieren mit Anstreichbrünierung

There are 26 replies in this Thread which has previously been viewed 6,961 times. The latest Post (February 25, 2025 at 8:43 AM) was by herr_svensson.

  • Weiter geht es mit der Bergmann-Restaurierung.
    Zum Brünieren:
    Das heute übliche Heißbrünieren ist erst in den 1920ern/1930ern aufgekommen. Bis dahin wurde die Anstreich- oder Ankochbrünierung benutzt, die auch heute noch für weichgelötete Flinten-Läufe Anwendung findet, da die Laugen der Heißbrünierungen das Lötzinn wegfressen.
    Ich nutze in diesem Fall als Rostbeschleuniger Trioxydin der Firma Triebel. Eigentlich geht alles, was das Rosten von Stahl beschleunigt inklusive Energydrinks, Katzenpixxe, Salzsäure, gebrauchte Platinenätzlösung etc., die Nachbarskatze war aber unwillig und das Trioxydin war grade zufällig zur Hand.
    Vorbereitung: ENTFETTEN!!!!!!!!!!!!
    Ich spüle kräftig mit Bremsenreiniger und reibe dann noch einmal mit Aceton ab (die Sauerei mit Schlämmkalkbrei spare ich mir im Regelfall)
    Einstreichen: Mache ich gern mit sogenannten Applikatoren, da verbraucht man nur Tropfen.

  • Sehr interessant!
    Der Fred bekommt direkt ein Abo!
    Danke, herr_svensson für's dokumentieren!

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Nachdem alles schön ordentlich verrostet war, bin ich ab in die Küche.
    Wenn es nicht Quickanddirty sein soll, bräuchte man jetzt ein Becken mit kochendem Wasser. Notfalls geht aber auch das Vorheizen mit dem heißen Leitungswasser und zwei laaaangsame Güsse aus dem Wasserkocher. (Wer es ganz richtig machen möchte, nimmt destilliertes Wasser)
    Siehe da, der braune Rost geht in Richtung schwarz...

  • Dann folgt das „Kratzen“. Mit ner alten Jeans, 0000-Stahlwolle oder einer Drahtbürste mit 0,1mm-Draht (gibt es im Juwelier-Bedarf) kommt der schwarze Belag runter. Für den ersten Durchgang sieht das schon richtig gut aus. Ich werde aber noch einen zweiten Durchgang machen. Also wieder entfetten, einstreichen, Rosten lassen, kochen, kratzen...

  • Nach dem Überbrühen, nach dem Kratzen, geölt und eingebaut.
    Wenn das noch schwärzer und gleichmäßiger sein soll: Einfach noch zwei, drei Durchgänge machen...
    So, wie es ist, passt es jetzt für mich und vor allem zum Zustand des Holzes...da war nicht mehr raus zu holen.
    Viel Spaß beim nachkochen. :D

  • Sieht gut aus!
    Kannst du was zu den Kosten für das Trioxydin sagen?
    Online kann ich dazu leider nix finden.
    Und wie steht es mit der Widerstandsfähigkeit, verglichen mit Heissbrünierung und einfacher Kaltbrünierung?

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ich hab das Zeug vor etlichen Jahren bei Triebel-Guntools gekauft. Die haben das aber nicht mehr im Programm, das läuft jetzt wohl hier rüber: http://www.shot-flon.de/14.html
    Generell lässt sich aber alles verwenden, was Rost beschleunigt.
    Die Widerstandsfähigkeit ist größer als Heissbrünierung. Von der Schwarzmachpampe Kaltbrünierung schweigen wir mal lieber...

  • Wer es ganz schnell haben möchte nimmt Birchwood Casey Plum Brown, wegen der Dämpfe sollte man das aber am besten draußen machen. Das ist Instant-Rost in Sekundenschnelle, danach abkochen, kratzen und fertig...

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    Zeigt die "professionelle" Ausführung...

  • Shot Flon hatte ich gefunden, hat nur leider keine Preisinfos auf der Seite.
    Ich hoffe mal, dass das kein schlechtes Vorzeichen ist und frage mal den Preis an.
    Muss die alte Brünierung eigentlich runter oder könnte ich die bestehende Brünierung einfach auffrischen?
    Ich hab da noch ein, zwei Dinge rumliegen, wo ich mich evtl. mal dran wagen möchte...

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Moin

    Wie habt ihr Lust auf so alte Gewehren?

    Schießt ihr auch damit?

    Das wäre nichts für mich, bei mir muss alles glänzen und darf keine Macke drauf sein, wie Rostlöcher oder Dellen.

    LG

  • Moin

    Wie habt ihr Lust auf so alte Gewehren?

    Schießt ihr auch damit?

    Das wäre nichts für mich, bei mir muss alles glänzen und darf keine Macke drauf sein, wie Rostlöcher oder Dellen.

    LG

    Muss ja letztendlich jeder selber wissen und natürlich darf ein Gewehr durchaus hübsch sein (liegt auch im Auge des Betrachters) deswegen ja auch die Restauration. Der Spaß am Basteln gehört natürlich auch dazu, aber am Ende geht´s doch ums Schiessen und nicht ums Posen. Ne Schramme im Schaft ändert am Trefferbild nichts.

    Schönen Gruß
    Michael
    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • Moin

    Wie habt ihr Lust auf so alte Gewehren?

    Schießt ihr auch damit?

    Das wäre nichts für mich, bei mir muss alles glänzen und darf keine Macke drauf sein, wie Rostlöcher oder Dellen.

    LG

    Was neues zum schießen haben wir wohl alle.

    Aber in den Laden gehen und etwas neu kaufen hat für viele von uns absolut keinen Reiz.

    Das kann wirklich jeder:rolleyes:

    Richtig alte Teile ausgraben und wieder funktionsfähig machen ist dagegen eine Herausforderung.

    Hier ist der Weg das Ziel.

    In der heutigen Welt der Tasten Drücker und Wischer ist handwerkliches Können ja leider nicht mehr angesagt.

    Es geht hier auch nicht ums horten von altem Krempel sondern darum es wieder auferstehen zu lassen.

    Mann könnte auch sagen:

    Wir verwahren nicht die Asche sondern entfachen die Glut neu.


    In diesem Sinne wünsche ich allen die gerade am restaurieren sind viel Freude bei der Arbeit :)

    Grüße Jens

    Treffen tun die anderen ;)

  • Ich rette lieber ein Stück Geschichte:

    Sehr schöne Arbeit die Luftpistole gerettet, die ware Geschichte von dieser Luftpistole "nicht".

    Ein schwieriges Thema, wo fällt Geschichtverfälschung an und wo nicht. Es gab nun mal nur eine Geschicht für den Jungen.