Diana 100 zerlegen für Dichtungswechsel (2. Modellvariante) / How I disassembled a RWS Diana 100 Mk. 2

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 9.686 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. März 2022 um 11:07) ist von Phips89.

  • Ich hatte eine Diana 100 erstanden, die „nur“ keinen Druck aufbaute. Also sollte man mit einem Dichtungswechsel das Ganze schnell beheben können. Nun, zumindest wenn man das Gewehr zerlegen kann. Und hier fängt der Spaß an. Ich habe leider keine gute Anleitung dafür gefunden, was auch der Anlass für diesen kleinen Report ist. Da ich kein ernstzunehmender Mechaniker oder Experte bin, ist dies explizit nicht als fachlich versierte Anleitung zu lesen! Am Ende komme ich aber an alle 4 relevanten Dichtungen ran.

    (This is a short report on how I disassembled my Diana 100 with the purpose of changing the sealings. This report is in German and I do not intend to translate it in the near future. However, there are not many reports available, so I would suggest you give the google translator or „deepl“ a try. You should understand the main points with that.)

    Anmerkungen vorab:


    Nun zum eigentlichen Prozess. Da ich Angst hatte, das Gewehr nie wieder zusammenbauen zu können, entstand eine bebilderte Doku.


    Der Diopter kann ganz schnell runter und stört dann nicht weiter. Man entfernt dann die 2 Schaftschrauben (88) und am besten gleich den Abzug (157/158/159), damit er nicht später freistehend abbricht:


    Ich habe hier angefangen alle Teile mit einem kleinen Nummernzettel in einzelne Boxen zu verstauen. Da kommt nichts durcheinander. Der Korntunnel und die Laufgewichte können dran bleiben (!). Wer die entfernen will, entfernt die 3 Madenschrauben (8) und kann Laufgewichte (5/6) und Korntunnel (7/8) abnehmen.


    Man löst Schraube (3) und Laufhalterung (2) wird locker, auf Mutter (4) aufpassen. Last die Laufhalterung (2) am besten an der Stelle, wo sie ist und zieht sie NICHT vom Lauf. Die geht am Ende nur schwer wieder drauf


    Man löst die zwei Schrauben (11), nimmt Teil Halterung (10) ab und schon hat man den Lauf (1) in der Hand. Wichtig – Der Lauf hat keine Markierung (außer die Nut für den Korntunnel) und ist frei drehbar, sobald die Halterungen gelöst sind. Soll er wieder gleich verbaut werden sollte man sich eine Markierung machen (bspw. auf (1) und (10)). Habe ich nicht gemacht.


    Es kann nun einfach Scheibe (15) und Laufdichtung (128) entfernt werden.


    Ich habe dann Mutter (38) unter der Kompressionshülse gelöst und Teil (41) ausgebaut. (41) ist asymmetrisch. Einbaulage dokumentieren.


    Ab hier wird es weniger strukturiert und offensichtlich, sodass die dargestellte Reihenfolge nicht zwingend die Beste ist. Aber sie funktioniert. Einfach durchziehen und ihr kommt an alle Dichtungen ran.

  • Also, Stange (40) abbauen, indem die verbleibende, zweite Mutter (38) gelöst wird. Dann habe ich die elastische Klammer (132) gelöst.

    Dann kann die Madenschraube (32) entfernt werden und die Sicherungsscheibe (26) vorsichtig (!) mit einem dünnen Schraubendreher von Stab bzw. Achse (24) gehebelt werden. Aufpassen wo das Teil hinfliegt oder mit einem Tuch umwickeln/fangen. Der Rest (24-26) kann rausgezogen werden.

    An dieser Stelle kam ich zunächst nicht weiter und habe daher erstmal die 2 Stifte (16) und (17) ausgetrieben. Ich habe zuerst (17), dann (16) entfernt. Die beiden Stifte wurden über Nacht mit WD40 behandelt, damit das Austreiben leichter wird. Die beiden Stifte saßen recht fest.

    Dann kann der gesamte Kompressionshebel mit Kolben (42-50) aus dem System gezogen werden. Die kleine Hülse kullerte bei mir danach einfach rum, gehört aufgrund des Innendurchmessers aber zum Stift (16) und muss daher (51) sein.

  • Hier kann man sich dann der Kolbendichtung (42) zuwenden. Dafür wird der gefederte, schwarze Pin (44) etwas eingedrückt und die Hülse (48) kann nun verschoben werden. So wird Stift (45) freigelegt und ausgetrieben. Dann kann die Dichtung (42) entfernt werden. Bei mir wurde versucht die Dichtung mit Gewalt rauszuhebeln, was in einem demolierten Stift (45) endete. Ich habe 2 dünne Scheiben unter der Dichtung (42) und zwei weitere in der Dichtungsaufnahme (46) gehabt. In der Zeichnung sind diese nicht vorhanden. Bedeutung ist unklar.

    Wir wenden uns nun wieder dem Abzugsystem (14) zu, da die Transferportdichtung (128) und Ventildichtung (22) noch auf uns wartet. Dafür werden am Abzugsystem (14) die Schrauben (137) und (138) gelöst sowie die Kugel (134) des Verschlusshebels abgeschraubt. Die Unterlegscheiben (136) gut aufbewahren. Es kann nun Blechteil (135) entfernt werden. Es wird der Stift (140), direkt unterhalb des Blechteils (135) ausgetrieben. Auf der Gegenseite wird die Madenschraube (111) gelöst.

  • Das Abzugsystem lässt sich nun vom System vorsichtig (!) entfernen. Da sind ein Haufen Federn und Kleinteile drinnen. Die lasse ich in Ruhe. Am Verschlussstück (126) kommt man nun leicht an die Transferportdichtung (128) ran. Das Verschlussstück lässt sich noch am schwarzen Hebel (133) bewegen. Dann kommen wir zum Ventil. Endlich konnte ich die zwei Teile (35) im Verbund mit (30),(31), (33), (34) einfach abziehen. Madenschraube (32) wurde weiter oben bereits gelöst. Das Schlagstück (28) kann ebenfalls raus. Vielleicht ist bei euch ein Dämpferscheibe (27) verbaut. Bei mir war sie nicht drin.

    Die Führung (23) kann nun abgebaut werden, indem 5x die (19) gelöst wird. Dann liegt euch auch der Zugang zu Ventilstößel (21), Ventilfeder (20) und Ventildichtung (22) offen.

    Damit ist der Zugang zu allen 4 Dichtungen ohne Zerstörung oder Misshandlung frei. Das Hauptziel dieses Berichts ist somit erfüllt. Ob das Gewehr nach Ersatz der Dichtungen wieder Druck aufbaut ist noch abzuwarten.

  • Hi,

    ich habe hier noch einen kurzen Nachtrag. Ich habe die Dichtungen gewechselt und die Diana ließ immernoch die Luft ab. Also auf zur Ursachensuche.
    Zuerst war die Ventilfeder im Verdacht, aber nachdem ich das System länger betrachtet und "bespielt" habe, kann ich diese ausschließen. Im eingebauten Zustand sitzt sie gut.

    Dann habe ich mir die Ventildichtung angeschaut und geschaut, wo das etwas Balistol seitlich rausgedrückt wird.

    Zuerst dachte ich, es läge nur an der Ventildichtung (s. roter Vollkreis), da um den Rest der Luftkammeröffnung ein feiner, sauberer Kreis der Ventildichtung zu sehen ist.
    Dann machte ich die rechte der drei Verschraubungen sauber, da ich vermutete, das die Schraube an der Stelle einfach nicht tief genug sitzt. Der Gedankte war auch nicht ganz verkehrt:

    Danach hätte aber alles dicht sein sollen, war es aber nicht! :cursing: Langsam schiebe ich etwas Panik.
    Beim Test sah ich dann, dass weiterhin Balistol am Rand des Ventilblocks rausgedrückt wird:

    Das hätte man auch schon vorher sehen können, wenn man drauf geachtet hätte (s. gestrichelte Linien oben). Soweit die Undichtigkeit.
    Dieser Systemteil in den der Ventilblock eingeschraub wird, ist aber ein Teil. Da geht nichts mehr zu zerlegen. Die Ex-Zeichnung gibt da keinen Aufschluss. Mir scheint es so, als wenn in der Produktion das mal "eingeschraubt" und dann einfach plan gefräst wurde:

    Daher meine Frage: Hat jemand eine Idee, wie man das wieder dicht bekommt? Mein Latein endet gerade ;(

    P.S.: Die Schrauben müssen M3x20 Innensechskant Senkkopfschrauben sein und sind hier nur testweise als Kreuzschlitz verbaut. Leider hat der Baumarkt solche nicht und die Bestellung ist noch unterwegs ||

  • Hallo,

    sofern ich die Bilder richtig deute und verstehe (immer schwierig, wenn man es nicht in der Hand hält), könnte Dichtmasse für Automotoren funktionieren.
    Zum Beispiel nimmt man dafür hochtemperaturfestes Silikon aus der Tube.
    Loctite 5926 könnte für deinen Fall auch funktionieren.

  • Hallo Thiel,

    danke für den Ansatz. Ich kann mir das gut zwischen System (18) und dem Ventilblock (23) vorstellen. Da gibt's dann eine große Dichtfläche.

    Oder kann ich das Silikon einfach auf diesen Mikro-Spalt schmieren? Das ist sicherlich reversibler als Zuschweißen. Das kam mir auch noch als Option in den Sinn.

  • Bevor du wieder alles zusammen baust, würde ich noch penibel darauf achten das kleine Spur Balistol oder andere Flüssigkeiten im inneren des Systems verbleiben.
    Flüssigkeiten im System können auch dazu beitragen das das System undicht wird.

    Probiere es mal mit putzen.

  • Aus Spanien kann ich nur zur Arbeit gratulieren.
    Ich habe auch eine Diana 100 2nd GEN ohne Luftdruck und dieses Tutorial hat mir sehr geholfen, da es schwierig ist, sie im Netz zu finden.
    Ich habe nur ein ernstes Problem, ich bin nicht in der Lage, den Stift 16 zu entfernen, während die 17 leicht herauskam. Bei WD40 dauert es zwei Tage, und es gibt keinen menschlichen Weg, es zu entfernen, nicht einmal in einem Schraubstock zu quetschen, es bewegt sich keinen Millimeter zu beiden Seiten. Irgendeine Idee?
    Ich lasse es noch ein paar Tage in WD40-Öl, um zu sehen, ob ich es extrahieren kann, um zu extremen Methoden zu gelangen, wie Bohren, es ist Zeit.
    Übrigens hat sich das Brett Nummer 27 komplett verschlechtert, und es scheint nicht ersetzt worden zu sein, obwohl es nur ein Stoßdämpfer des Hammerschlags zu sein scheint und den Betrieb der Waffe nicht beeinträchtigen sollte.
    Meine Luftwaffen:
    Diana 100
    Diana 75 U T01
    Diana 56 TH
    Feinwerkbau 300 S Universal 2. GEN
    Weihrauch HW 100
    Weihrauch HW 97
    Weihrauch HW 45
    SPA P12
    Walther LP 200
    Feinwerkbau LP 80
    Junker 4 Baikal AK 105
    Baikal Makarov MP 654 K
    Entschuldigung für meine Google-Übersetzung.
    Ein herzlicher Gruß aus Nordspanien, Galizien, A Coruña.
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  • Hallo Manolosolo,

    die Stifte sitzen echt fest. Du solltest definitiv einen passenden Splinttreiber (Pin Punch) verwenden und das System nur leicht gedämpft lagern (vielleicht Holz + 2-3 Lagen Stoff?). Der Stift ist ja auf beiden Seiten zu sehen, sodass er nicht ernsthaft verklemmt sein kann. Geduld und zartfühlende Gewalt sollten helfen. Vom Bohren würde ich erstmal absehen. Habe ich das richtig verstanden, dass die (27) bei dir auch komplett fehlt?

    - englisch -
    The pens are really stuck. You should definitely use a suitable pin punch and place the system only slightly cushioned (maybe wood + 2-3 layers of fabric?). The pin is visible on both sides, so it can't be seriously jammed. Patience and tender violence should help. I would refrain from drilling for the time being. Did I understand correctly that the damper (27) is completely missing at your Diana, too?

    best regards, Christoph

  • After four days in a row, with the part completely submerged in WD 40, I managed to loosen and remove the pin, but using a vise, with the plunger tool, impossible.
    When unlocking the pin, he made a huge noise, I thought that everything was broken, but nothing happened, just a scare.
    Yes, the piece No. 27, has disappeared completely, there were only a few reddish remains.
    My piece nº 41, is symmetrical.
    In the end, thanks to you, I have been able to dismantle everything in a much easier way, I thank you.
    Receive a huge and cordial greeting.

    Nach vier aufeinanderfolgenden Tagen, bei denen das Teil vollständig in WD 40 eingetaucht war, gelang es mir, den Stift zu lösen und zu entfernen, aber die Verwendung eines Schraubstocks mit dem Kolbenwerkzeug war unmöglich.
    Als ich den Stift entriegelte, machte ich ein gewaltiges Geräusch, ich dachte, dass alles kaputt war, aber nichts passierte, nur ein Schrecken.
    Ja, das Stück Nr. 27 ist vollständig verschwunden, es waren nur noch wenige rötliche Reste vorhanden.
    Mein Stück Nr. 41 ist symmetrisch.
    Letztendlich konnte ich dank Ihnen alles viel einfacher abbauen, ich danke Ihnen.
    Erhalten Sie einen großen und herzlichen Gruß.

  • Hi, vielen Dank für deine zusätzlichen Bilder! Nun weiß ich, dass Teil 41 nicht asymetrisch sei muss :)
    Welches Teil ist denn auf deinem 3. Bild so beschädigt?

    - englisch -
    Hi, many thanks for your additional pictures! Now I know that part 41 does not have to be asymmetrical :)
    Which part on your 3rd picture is so damaged?

  • Hallo
    Ich habe mich heute mal an meine Diana 100 Modellvariante 1 gewagt .

    Beim Zusammenbau bekomme ich aber das schwarze Plastikteil nicht weit genug rein . Es stößt vor den Haken 141 (Abzugseinheit schon montiert). So bekomme ich den Bolzen 114 nicht rein.
    Wenn ich die Abzugseinheit noch nicht montiert habe , kann ich den Haken 141 so positionieren, das ich das Plastikteil richtig positionieren kann. So bekomme ich die Abzugseinheit aber nicht aufgeschoben . Der Haken klemmt dann an der anderen Seite .
    Ich hoffe es ist verständlich .
    Gruß Dirk

  • Hallo
    Eine Nacht drüber geschlafen und heute frohen Mutes noch mal ran . Es ist alles wieder zusammen wie es soll. :thumbsup:
    Ich musste die Achse des Hakens lösen und habe so den Platz bekommen den ich brauchte .
    Gruß Dirk

  • Hallo,

    habe eine Frage, villeicht kann mir wer helfen. Ich habe die erste Version, aber in diesen Teil soll es nicht unterschiedlich sein. Bei mir ist der Spanngriff kaputt. Ich habe mir einen Spannhebel der zweiten Version Beschaffen konnen. Jetzt habe ich zwei Moglichkeiten, erstens denn ganzen Spannhebel wechseln...dazu muss ich aber die zwei Zahnrader mit der Achse und allen Buchsen Wegmachen....nur sehe ich nicht wie das gehen soll. Am oberen Zahnrad (Bild) hat die Achse offensichtlich ein Vierkannt der genau in das Zahnrad passt, auf den unteren Zahnrad (Bild) ware teoretisch moglich das Vierkantende zu bewegen weil es in einen eingelassenen Kreis liegt.Weisswer rat zu geben?
    Zweite Moglichkeit ware nur das Spanngriff zu wechseln, der Stift der es haltet aber kann ich kaum aus den alten Spannhebel austreiben, und in den neuen ist es nur von einer Seite zuganglich und in den Gummigriff eingebettet (Bild), wie soll man das Rausbekommen. Bitte auch um Rat wenn jemand schon damit Erfahrung hatte.

  • ich hatte versucht mir einen Abzieher zu fräsen, um die Rasträder vom Vierkant abzuziehen und zu wechseln.
    Ist schief gegangen, der Abzieher wurde verbogen, aber die Vernietung der Zahnräder hat nicht nachgegeben.
    Die Auflagenasen können aber auch nicht stabiler werden...
    Dann hab ich es erst einmal gelassen... :(

  • Vielen Dank für die Bilder zum Abzieher (und den Mut vermeintlichen Misserfolg zu teilen)! In der Funktion scheint mir das plausibel. Schade, dass es nicht geklappt hat.

  • kann es villeicht sein das es anders befestigt ist, nicht aufgenietet, villeicht aufgeschraubt, damit kann man es dan nicht Abziehen. Werde weiter Uberlegen.
    Den Griff habe ich ubrigens runterbekommen, ich habe den Stift ausgebohrt und einen anderen bekommen. Es ist ein elastischer Stift, somit konnte ich in ihm kein Gewinde machen (er hat eben nachgegeben)...so hatte ich keine Wahl, muss man aber sehr genau machen damit die Stange nicht beschadigt wird.