Welches Schaftöl für Buchenholz-Griff der GSG CP-1 ?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 2.102 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Januar 2019 um 21:31) ist von NC9210.

  • Hallo,

    ich möchte bei meiner CP-1 den Griff, der ja aus lackiertem Buchenholz ist (ohne Fischhaut), gerne etwas der Hand anpassen und etwas match-ähnlicher machen. Dazu wollte ich ihn abbauen und mit einer Raspel bearbeiten, dann alles schleifen, sodass auch überall der Originallack ab ist.

    Anschließend dachte ich daran, den Griff zu ölen. Die Frage ist nur, mit welchem Schaftöl? Ist das für Buchenholz geeignet, oder sind da weitere Dinge zu beachten?

    Ist es überhaupt eine gute Idee zu ölen, weil man den Griff ja ständig in der warmen/leicht feuchten Hand hat? Ist vielleicht auf Dauer ungesund? Oder schadet dem Öl/Griff?

    Wäre vielleicht ein matter Klarlack besser, so einer für Kinderspielzeug, speichel- und schweißfest?

    Oder hat jemand sowas schon gemacht? Hab einen Beitrag gefunden, bei dem der Griff schwarz lackiert wurde, aber das möchte ich nicht. Ich will auch keinen Kit oder so anbringen, sondern einen 100% Holzgriff erhalten. Denke den Kit würde man farblich - auch nach dem Ölen - optisch wegkennen.

    Besten Dank schon mal für Eure Tipps!

  • Öl eignet sich sehr gut dafür.
    Altbewährt ist einfache Leinölfirnis.
    Sehr gut geht es auch mit Hartöl.
    Beides ist gesundheitlich unbedenklich, denn schliesslich kommt beides im normalen Gebrauch regelmäßig mit Hand- oder Fußschweiß in Kontakt.
    Hin und wieder ist Nachölen sinnvoll.
    Aber dafür kann man auch Kratzer und Macken leicht ausschleifen und einfach drüberölen. Mit Lack geht das nicht.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ich weiß nicht mit was der Griff bei meiner lackiert worden war ?(
    Jedenfalls hab' ich keine Beize mit Öl fixieren können und musste notgedrungen dann doch wieder zum Klarlack greifen. :(
    Kann aber auch ein Einzelfall gewesen sein :/

  • Hab den komplett abgeschliffen und mit Bienenwachs bearbeitet.
    Mit dem Schwarz, dass war ich, ist aber kein Lack, sondern Beize und danach mit dem Bienenwachs.
    Da ist kein Holz aufgebracht, habe mir nur die Fingermulden mit dem Dremel eingeschliffen, nicht von dem Bild täuschen lassen, bin Linksschütze.
    Gruß
    Holger

    Gruß Holger -- WLA / Stormrider --

    Immer die Wahrheit sagen bringt einem wahrscheinlich nicht viele Freunde, aber dafür die Richtigen. (John Lennon) Ich mag keine Socken!🧦

    Einmal editiert, zuletzt von Burgenlaender57 (23. Januar 2019 um 15:31)

  • Beizen + Leinölfirnis

    Firnis polymerisiert aus, wird also hart, schmiert nicht und ist beständiger als irgendwelche Öle.

  • Hartöle wie das von z.B. von Clou enthalten auch Sikkative und sind dazu auf hohe Beanspruchung ausgelegt, wie etwa bi Parkettböden.
    Das von Clou ist auch geeignet für Kinderspielzeug, ergo gesundheitlich unbedenklich.
    Ich nutze zur Zeit eines von Bondex, da trifft das auch zu.

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  • Leinöl polymerisiert (wenn es gekocht wurde). Wenn es
    als Firnis bezeichnet wird sind Zusatzstoffe enthalten die
    das polymerisieren beschleunigen.
    Es entsteht eine ausgesprochen haltbare Beschichtung
    die tief ins Holz einzieht. Sie ist wasserfest, unbedenklich
    und hat einen sehr angenehmen Griff.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Eines noch:
    Es gibt Schaftöle wie Schaftol, die nicht polymerisieren.
    Die sind eher nicht so geeignet, weil sie auch gerade durch Handschweiss schnell wieder aus der Holzoberfläche verschwinden.
    Man sieht dann schnell in den betreffenden Bereichen, dass dort das Holz die Farbe wechselt.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

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  • Super! Danke für eure Infos!

    Ich tendiere dann wohl zum Leinölfirnis und weniger zum Schaftöl von Ballistol, hier der Link zum Öl
    https://formgriffe.de/shpSR.php?A=5&p1=400&p2=308

    Nur vom Procedere her; ich schleif den Griff ab, rasple die entsprechenden Mulden ein und kann dann ohne weitere Vorbehandlung den Leinölfirnis mit einem Tuch auftragen. Mehrfach, bis nichts mehr einzieht. Dann Rest abwischen und nen Tag warten. Fertig. Oder seh ich da was falsch?

    "Saugt" das Buchenholz genügend Leinölfirnis auf?

    an Holger:
    sieht echt super genial aus! Respekt! Wie hast du denn den Griff abgeschliffen, einfach mit Sandpapier oder mit der Dremel?

    Hab nur ne Mini-Dremel von anno dazumal für denModellbau, daher wollt ich es mit einer runden Raspel versuchen oder wird das im Buchenholz nix? Bastle normal nur mit Weichhölzern.


    PS Warum machen dann die bei Rink-Formgriffe laut eigenen Aussagen alle mit dem Schaftol-Öl? Wenn doch das nicht so dauerhaft hält? Hat das dann andere Vorteile?

  • an Holger:
    sieht echt super genial aus! Respekt! Wie hast du denn den Griff abgeschliffen, einfach mit Sandpapier oder mit der Dremel?

    Hallo Josef

    Den Lack hatte ich mit Abbeizen entfernt, danach mit Schleifpads nachgearbeitet die Rillen habe ich mit dem Dremel
    bearbeitet.
    Mit der Raspel ist VIEL Nacharbeit angesagt und es wird nicht so genau.
    Gruß
    Holger
    https://www.obi.de/miniaturwerkze…xQaAqONEALw_wcB

    Was vergessen: Alle Arbeiten mit dem Dremel habe ich Frei Hand gemacht und immer wieder in der Hand getestet.
    Einspannen macht sich da nicht gut, weil, jedes mal wieder ausspannen um zu testen, nö. :D

    Gruß Holger -- WLA / Stormrider --

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    Einmal editiert, zuletzt von Burgenlaender57 (23. Januar 2019 um 18:57)

  • Die Begriffe sind nicht eindeutig. Mit Schaft-Öl ist bei
    Rink ganz sicher eine Leinöl-Firnis gemeint.
    Das Schaftöl von Ballistol basiert auch auf Leinöl, ist
    aber eher zur Auffrischung gedacht. Es ist daher sehr
    stark verdünnt und mit Farbpigmenten versehen. Dazu
    ist es gut geeignet. Ein neuer Schichtaufbau geht damit
    nicht so gut.
    Buchenholz ist sehr dicht und saugt daher eher wenig.
    Die ersten 1-2 Aufträge würde ich mit starker Verdünnung
    machen damit es tief einzieht. Erst dann die eigentliche
    Schicht.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Ich tendiere zu dem Leinölfirnis von Clou, weil da im Datenblatt ausdrücklich Speichelfest und für Kinderspielzeug steht.

    Wie würde ich es denn verdünnen, damit es besser einzieht? Hab was von Terpentin gelesen, aber dann hab ich ja wieder so ein Zeug am Griff, was ich gar nicht haben will. Kenn mich da echt nicht aus, aber Terpentin hört sich für mich ungesund an bei dauerndem Hautkontakt?

    Oder kann man das noch unbedenklicher verdünnen?

    Ginge es ggf. auch ohne Verdünnung, dafür öfter drüber gehen?

  • Terpentin ist richtig (nicht Terpentinersatz!).
    Das wird aus natürlichen Rohstoffen erzeugt,
    überwiegend aus Kiefern.
    Es zieht ein und wird von der Deckschicht
    abgeschlossen.

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  • Ich denke auch, dass Rink da schon was mit Leinölfirnis nutzt.
    Bei Ballistol gibt es mehrere Schaftöle.
    Ich kann nur von Schaftol (ursprünglich von Scherrells, jetzt von Ballistol Klever vertrieben) berichten, hier muss man nach jeden längeren Einsatz nachlegen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

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  • Mit mit Terpentin bin ich irgendwie noch etwas skeptisch. Könnte ich es auch unverdünnt auftragen oder klappt das bei Buchenholz nicht mit Leinölfirnis alleine?


    Noch eine andere Frage ich habe noch nie Beize verwendet. Ginge es auch hier ohne? Also nur mit normalem abschleifen? Oder wird das nichts zu den Lack zu entfernen?

  • Den Lack würde ich mit einer Klinge abziehen.
    Abbeize dringt immer in die Poren ein, das kriegt
    man nie wieder raus. Dann fein verschleifen.
    Bei Buche würde ich eine wasserlösliche Beize
    z.B. in Kirsche honigfarben verwenden, das Holz
    selbst ist sonst sehr hell.
    Wenn das trocken ist Ölen. Wenn man das Öl
    erwärmt wird es dünnflüssiger. Dann verwende
    ein Öl das sehr langsam aushärtet - so hat es
    mehr Zeit zum Einziehen.

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