Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 9.336 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. September 2018 um 20:10) ist von Ingo.M.

  • Das ist "normal", kommt durch Druck, Pulver, Bleiabbrand und Hitze, sieht schlimmer aus als es ist, das sind nur Hundertstel mm.
    Um da eine wirkliche Rille/Bruchstelle zu erzeugen, müsstest du wahrscheinlich jeden Tag, 100 Jahre lang intensiv schießen.
    Bei unserer Vereinswaffe (357 mag.) sieht das ähnlich aus, die hat aber auch schon über 30 Jahre auf dem Buckel und wird wöchentlich benutzt (.38. & .357).

  • Richtig, das ist die "Magnumrille". Sie entsteht durch heiße Pulvergase, die eine Erosion an der Rahmenbrücke in Höhe des Trommelspalts verursachen. Naturgemäß sind davon Revolver betroffen, die oft mit Magnumpatronen gefüttert wurden.
    S&W hat einen Revolver herausgebracht, der eine (austauschbare?) Stahleinlage an der Stelle hat. Möglicherweise ´wurde das bei den leichten Revolvern aus einer Scandiumlegierung gemacht, weil die wohl empfindlicher reagierten, als die üblichen Stahlrevolver.
    Bei meinem älteren 686-2 ist die Kerbe sichtbar, aber nur mit Mühe fühlbar. Mein inzwischen verkaufter 629 (44 Mag) hatte eine deutlichere Kerbe. Aber das ist normal und beeinflusst nicht die Stabilität.
    Ich denke, bevor so eine Magnumrille wirklich zum tragen kommt, ist der Revolver an anderen Stellen ein klapperiges Teil geworden. Mach dir darum keine Gedanken.

  • Danke für die Antworten. Das ist eine 686-3 vom Jäger und wenig geschossen und sieht an sich wie neu aus, kein Trommelspiel nix. Daher wundert mich die wenn auch leichte Rille. Ich höre immer wieder das diese Rille schon bei wenige Hundert Schuss kommen kann und bleibt dann auch ohne sich weiter zu vertiefen.

  • Optisch hast du diesen Strich/"Rille" wahrscheinlich schon nach dem ersten Übungsabend, zwischen Trommel und Lauf entweicht nun mal heißes Gas unter hohem Druck das auch kleinste Partikel wie Pulverreste, ggf. Bleipartikel (bei Bleigeschossen ohne Gas-Check) mit sich führt.
    Das ist im Prinzip wie Sandstrahlen, allerdings dürfte sich das Material an der Stelle dadurch auch verdichten und härter werden, was den Prozess dann verlangsamt bzw. Irgendwann stoppt (so mal die graue Theorie wie ich die verstanden habe).
    Aber wie Floppyk schon geschrieben hat, bis die Rille evtl. gefährlich wird, sind andere Teile der Waffe sicherlich schon Schrottreif, und ein S&W 686 dürfte bei normaler Nutzung und regelmäßiger Pflege seinen Besitzer überleben.

  • Also ich habe meine 686 damals neu gekauft. Nach guten 5 Jahren hab ich so eine Rille nicht. Das passiert meiner Meinung nach also nicht nach dem ersten Schießen und die Waffe dürfte ein paar Schuß durch haben. Der Jäger hat wohl ein paar mehr Fangschüsse verteilt oder war fleißig am Üben.

    „Wenn ein Mensch behauptet, mit Geld lasse sich alles erreichen, darf man sicher sein, dass er nie welches gehabt hat.“

    Aristoteles Onassis

  • Also ich habe meine 686 damals neu gekauft. Nach guten 5 Jahren hab ich so eine Rille nicht. Das passiert meiner Meinung nach also nicht nach dem ersten Schießen und die Waffe dürfte ein paar Schuß durch haben. Der Jäger hat wohl ein paar mehr Fangschüsse verteilt oder war fleißig am Üben.

    Schießt du 38er oder 357 damit?
    Bei uns im Verein haben mehrere ne 357, und dieser Strich/Rille war auch schon mal Thema, und den haben eigentlich alle die regelmäßig mit 357 schießen, mal etwas deutlicher, mal etwas weniger.
    Vor allem bei den Selbstladern die dann auch noch selbst gegossene Bleigeschosse verwenden, ist es deutlicher zu sehen, bei TM/VM weniger.
    Bei denen die nur leichte 38er WC/SWC schießen ist wohl so gut wie nix zu sehen.
    Und zum Thema Jäger, für einen Fangschuss reicht Normalerweise eine 38er Patrone, Bären und Elche gibt es hier ja weniger ;):D .

  • Die Magnumrille ist bei den älteren Revolver häufiger zu finden als die neueren, was auf die verschossene Munition bzw. Pulver was früher verwendet wurde zurück führen kann. Angeblich waren früher andere Pulver im Einsatz die heißer verbrannt wurden und diese Rille eher erzeugt haben. Das würde auch erklären warum viele berichten das die Rille seit Jahren unverändert geblieben ist weil ja neuere Munition verwendet wird. So die Theorie.

  • Ich schieße.357 von Geco überwiegend Hohlspitz. Wie gesagt meiner ist relativ neu. Ich hab mal gehört viele Jäger bevorzugen. 357 wegen der Wildschweine. Aber da kenne ich mich nicht genug aus.

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  • Und zum Thema Jäger, für einen Fangschuss reicht Normalerweise eine 38er Patrone, Bären und Elche gibt es hier ja weniger ;):D .

    Damit möchtest du keinem Schwarzkittel begegnen.
    Davon stecken die 6 Stück einfach weg.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Hat mich auch überrascht. Die Viecher sind unglaublich zäh.

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  • Nach guten 5 Jahren hab ich so eine Rille nicht.

    Das geht eigentlich nicht. Auch dein Revolver wird einen Trommelspalt haben und wenn man zwischen Laufkonus und Rahmenbrücke keine Rasierklingenstück einklemmt, wird die Kerbe automatisch entstehen. Mit heißer Munition geht das schneller, mit lahmer 38'er halt langsamer.
    Kratz mal den Dreck weg und du wirst sehen.

  • Ich hatte vor X Jahren einen S&W M19 mit 4" Lauf, m. M. heute noch einer der schönsten und elegantesten DA Revolver die je gebaut wurden. Eines meiner Mottos im Umgang mit Waffen lautet: Wo Magnum draufsteht - muss auch Magnum drin sein". Damals stellte ich ein .357 Magnumladung mit Norma Pulver her die Höchstleistung aus dieser Patrone erbrachte, etwas mehr als das damals für starke Revolverpatronenladungen gebräuchliche H 2400. Nach etwa 5000 Schuss war der Revolver an seinem Lebensende angekommen, alles klapperte und wackelte, aber eine Magnumrille war im brünierten Metall an der Rahmenbrücke nur ganz schwach vorhanden, hingegen der Übergangskonus des Laufes zeigte deutliche Erosionserscheinungen.

    Ich schiesse seit 1988 Freedom Arms Revolver in diversen Kalibern, dabei am häufigsten die .454 Casull, geladen auf artgerechte 2400J. Mein ältester und am meisten gebrauchter FA zeigte schon bald eine deutliche Rille, aber bei weiterem Gebtrauch vergrösserte sich diese Erscheinung nur unwesentlich. Heute hat diese Waffe knapp 50'000 Patronen verschossen, angetrieben im Laufe der Jahre mit verschiedenen Pulver wie Hercules 2400, PCL512 (aka RWS30C), H110 und Lil'Gun, und ich spreche da von einer Gesamtmenge von >100kg Pulver. Die Magnumrille sieht etwa gleich aus wie vor 20 Jahrem, die Erosion im Übergangskonus und am Anfang der Felder und Züge sind deutlich zu sehen. Trotzdem schiesst der Revolver immer noch hervorragend!

    Mein Fazit: Sich wegen der "Magnumrille" nicht kirre machen lassen, einfach weiterschiessen! Und brünierte Waffen (Kohlenstoffstahl) leiden weniger darunter als die Silberlinge!

    MfG
    Mitr

    Ich habe keine Probleme mit Lactose und Gluten. Als Ausgleich leiste ich mir ein paar Intoleranzen im zwischenmenschlichen Bereich.

  • Ist allgemein bekannt, 568 bekommt keine Magnum-Rille, 686 aber schon, nur wird die nach einiger Zeit nicht mehr größer. Bisher habe ich von noch keinem einzigen Fall gehört, wo die Rille zu einem Problem wurde.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Guter Rostfreier Stahl kommt in Sachen Härte nicht ganz an guten nicht rostfreien Stahl ran.
    @Mitr, die M19 hat einen K Rahmen, die 686 einen L Rahmen, da sind schon gewisse Unterschiede in der Stabilität.
    Wer nen K Rahmen permanent an seine Grenzen bringt hat natürlich höheren Verschleiß, da wird eine 686 länger durchhalten.
    Wir hatten auch Mal Jemanden im Verein der seine, ich meine es war eine Taurus, immer grundsätzlich mit selbstgeladenen maxi Ladungen gefüttert hat, wenn ich mich da noch richtig erinnere waren es um die 14 grain 30 carbine Pulver (soll wohl schon annähernd Pressladung gewesen sein) oder so ähnlich (ich kenne mich mit selbstladen nicht ganz so aus, der hat da immer etwas mit rum geprallt).
    Das Ding hatte nach 2-3 Jahren wöchentlichem Training auch schon überall deutliches Spiel, besonders die Trommel war seitlich schon ziemlich am schlackern.
    Der hat sich dann irgendwann eine S&W mit dickem N Rahmen gekauft, Modell weiss ich nicht.
    Wer sowas extremes will, sollte auch auf eine stabile Waffe achten, was du mit den F.A. Revolvern jetzt ja auch tust, wobei das ja auch eine andere Preisklasse ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo.M (2. September 2018 um 16:06)