verschobener Streukreis

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 5.116 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. September 2018 um 14:52) ist von Viper1497.

  • Hallo,
    ich hab da ein Problem mit dem Schützen meiner AR20.
    Es geht um das Schiessen stehend aufgelegt, hobbymäßig im Keller auf 9m.
    An die AR20 habe ich einen provisorischen Hamster gebastelt der am Unterschaft relativ nah am Abzugbügel befestigt ist. Eigentlich soll er mir das stehend freihändige Schiessen einfacher machen. Wenn ich dann bequem stehend am Hamster aufgelegt schieße sind meine Streukreise nicht gut, aber ungefähr da wo sie sein sollten. Bin nun mal Anfänger. Wenn jetzt weiter vorne am Vorderschaft, statt des Hamsters, aufgelegt und die Höhendifferenz durch die Auflage ausgeglichen wird, stehe ich genau so bequem in nahezu identischer Stellung. Die Streukreise verschieben sich allerdings um ca. 5mm nach oben und 3 mm nach rechts. Ich gehe mal davon aus dass das nicht technisch bedingt an der AR20 liegt sondern am Schützen. Hat jemand eine Ahnung was ich falsch mache?

    Viele Grüße
    Dirk

  • Ich gehe mal davon aus dass das nicht technisch bedingt an der AR20 liegt sondern am Schützen.

    Um sicher zu gehen mal die schrauben am Vorderschaft nachziehen. Jeweils eine Schlitzschraube links und rechts außen und zwei Inbusschrauben unten in der UIT Schiene nahe des Abzugsbügels.

    Da Vorderschaft und Laufmantel hier ein Teil sind, kann der Lauf bei losen Schaftschrauben unterschiedlich stark nach oben gedrückt werden, je nach dem ob man weiter vorne oder hinten auflegt.

  • Oder der "Prellschlag" der AR20 in Kombination mit dem Anschlag?

    Ach, du immer mit deinem Prellschlag bei Pressluftgewehren... :rolleyes:

    Ich weiß was du meinst, aber lass dir von jemandem der inzwischen 3500 Schuss durch seine AR20 gejagt hat sagen, das Prellen des Schlagstückes ist so winzig, das beeinflusst den Schuss nicht! Jemand der im oberen Leistungsbereich schießt wo es um Tausendstel geht, der kann das vielleicht bemängeln. Aber das verursacht keine Abweichung von 5mm. Vergleich das mal bitte mit der GSG M11, da merkt man wirklich wie hart das schlägt, aber selbst da wirkt sich das nicht auf die Präzision aus.
    Ich weiß ich weiß, bei Steyr, Anschütz und Co ist das alles gedämpft und ausgeglichen usw...
    Aber daran liegt es sicher nicht.

  • Wenn ich dann bequem stehend am Hamster aufgelegt schieße sind meine Streukreise nicht gut

    Wenn jetzt weiter vorne am Vorderschaft, statt des Hamsters, aufgelegt und die Höhendifferenz durch die Auflage ausgeglichen wird, stehe ich genau so bequem in nahezu identischer Stellung. Die Streukreise verschieben sich allerdings um ca. 5mm nach oben und 3 mm nach rechts

    Oder nicht gerade

    Das könnte es aber sein!

    Einmal am ebenen Hamster aufgelegt, einmal am Vorderschaft aufgelegt.

    Gewehr verkantet?

    Sollte man im Auge behalten.

  • Aber wenn du verkantest hast du maximal eine Abweichung zur Seite und bei extremer Verkantung nach unten. So kannst du nicht 5mm höher kommen.

    http://www.arld1.com/impactpointvscantangle.html

    Oder der Hamster ist nicht gerade und er hat deshalb vorher verkantet. :D

    Aber ich traue ihm schon zu dass er das merken würde. Wie gesagt, bei einer so starken Abweichung muss man schon extrem verkanten.

  • Es geht um das Schiessen stehend aufgelegt, hobbymäßig im Keller auf 9m

    Da solltest du Loch in Loch schiessen. Erstmal nicht weiter rumfummeln. Was soll ein Hamster da bringen ?
    Leg auf und schiesse...und nicht verreissen. Halte nach dem Schuss immer nach. Immer mit der Ruhe :thumbup:

  • Das Luftgewehr, besonders Federdruckluftgewehre aber auch Presslüfter, sind schwingende "Instrumente". Lauf, Schaft .. alles schwingt bei der Schussabgabe.

    Wie bei einem Musikinstrument, Geige ... Gitarre egal was.
    Veränderst du die Berührpunkte mit deinem Körper, veränderst du die Schwingungen des Gerätes und auch die Resonanz.
    Eine Geige klingt dann anders, ein Luftgewehr schießt anders.

    Ein Schütze muss das Gewehr immer gleich berühren, um ihm immer die gleichen Schwingungen zu erlauben (aufzuzwingen).
    Federdruckschützen beim FT kämpfen mit unterschiedlichen Treffpunktlagen im Sitzend- und Stehendanschlag, weil sie zumeist unterschiedliche Unterstützungspunkte am Schaft in Kauf nehmen. Das kann man machen, wenn man weiß, wie sich die Treffpunktlage verändert und es entsprechend korrigiert.

    Viel einfacher (aber manchmal unbequem) ist es, sein Gewehr immer gleich anzufassen und es so immer gleich schwingen zu lassen.

    Gruß
    Musashi

  • Hallo,

    die Schrauben am Schaft müssen mit definiertem Drehmoment angezogen werden. Die Werte sind sehr gering. Mit der Hand zieht man erstens viel zu fest und zweitens ungleichmäßig fest an. Hierdurch ergeben sich Fehler im freien Schwingungsverhalten.

    Vielleicht hängt es an deinem Hamster, der hält nicht still, wenn er soll. Spass beiseite.

    M.E. hängt es an der Grobmotorik der Abzugshand. Mit dem zu groben Zeigefinger kann man eine gewaltige Ablage erzeugen. Das Abziehen muss geübt werden sonst wäre alles zu einfach.

    Gruß Viper1497

  • Vielen Dank für eure Antworten,
    habe einiges ausprobiert und ein paar Fehler ausschließen können. Leichtes Verkanken bringt bei mir jedenfalls nicht diese große Abweichung, eine Libelle hab ich probiert, sollte auf die Entfernung immer ohne klappen.

    Edit:
    Habe hier etwas Text rausgelöscht weil mir gerade aufgefallen ist wie unlogisch das klingen musste.
    Neue Kurzfassung meiner Diagnose: Ich verreiße beim Abziehen.

    Gruß Dirk

    Einmal editiert, zuletzt von Schweppes (1. September 2018 um 08:50)

  • Hallo,

    diesen Fehler macht Jeder. DU musst konsequent trainieren, dass nur die Fingerkuppeabzieht und nicht der ganze Finger oder sogar die Hand. Ansonsten gibt es eine Ablage nach rechts mit erheblichen Streukreisen.

    Trockentraining oder Training mit Video hilft hier die eigenen Fehler zu sehen.

    Gruß Viper1497

  • Neue Kurzfassung meiner Diagnose: Ich verreiße beim Abziehen.

    Das lag auch Nahe, denn man kann dem Anfänger durchaus einen Abzugsfehler unterstellen.
    Zumindest beim KW-Schießen schießt der rechtshändige Anfänger links tief, der Linkshänder rechts tief. Ob das prinzipiell auch auf Langwaffe übertragen werden kann, bin ich nicht sicher, erst recht nicht beim Auflageschützen.

  • Da ein Bild mehr sagt als 1000 Worte hab ich eins angefügt.
    Vorderschafterhöhung ist z.Zt. demontiert. Das Gewehr ist ein AR20 Black Hunter. ZF ist ein Hawke Vantage 3-9x40, eingestellt auf 6-fach.
    Aufgelegt wird auf einen Chinesischen Reissack (diese 7€ Dinger).
    Bei den linken drei Schuss ist die Auflage recht nah am Abzug ohne ihn zu berühren, bei den restlichen 3 Schuss weit vorne, ohne die Kartusche zu berühren. Wo meine linke Hand das Gewehr berührt ist Schnuppe, das Ergebnis ist immer das gleiche.
    Die Auflage ist in der Höhe so eingestellt dass sich die Höhe an der Schulter nicht ändert wenn ich etwas zurückgehe.e.
    Dass der Schütze das vermurkst weiß ich ja, aber warum finde ich nicht heraus.

    Gruß Dirk