Neue HW 50 kratzt stark beim Spannen nach grad mal 500 Schuss

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 7.239 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Januar 2018 um 22:54) ist von Ronni.

  • Hallo liebe Gemeinde,

    hab seit ein paar Wochen meine neue HW 50 S und bisher erst eine knappe Dose Dias verschossen. Heute fiel mir bei den letzten paar Schuss auf, dass sie beim Spannen, also Laufknicken nach ca. 30° anfängt zu kratzen. Es klingt metallisch, als ob irgendwie die Feder kratzen würde. Ich habe bisher immer um die 70 Schuss bei einem Schießtag gemacht und danach alles sauber gereinigt mit Ballistol und Metall auf Metall mit silikonöl.

    Hab auch jetzt grad alles so geputzt und das Knickgelenkt schmiert, was aber leider gar nichts gebracht hat. Es kratzt immer noch so, auch beim zurückbewegen des Laufs zur Normallage.

    Es ist auch so, dass der Lauf schon deutlich vor Normallage stehen bleibt. Bisher war das nicht so, und der Lauf hat sich immer fast geschlossen, sodass man grade noch das Dia reingebracht hätte. Jetzt ist aufgrund des Reibens schon deutlich eher Schluss. Es hört sich auch so an, dass das Geräusch von innen kommt, nicht vom Knickgelenk. Hab auch die Stangenmechanik unten, soweit möglich geschmiert, absolut erfolglos

    Was kann das sein, bzw. was kann ich tun? Hab extra ein deutsches Qualittäsprodukt gekauft und kein chinazeugs und jetzt muss ich es schon wieder einschicken und mich in viel Geduld üben?!

    Ich hoffe Ihr könnt mir helfen.

    Vielen Dank schon mal dafür und liebe Grüße

    Josef

  • Klingt nach Federbruch, kommt auch bei Weihrauch gerne mal vor. Kann dir aber bei jedem Luftgewehr passieren.

    Obwohl die Weihrauch Gewehre in der Verarbeitung absolut Spitze sind ist die Feder meines Wissens nach oft nicht sauber angelegt, dadurch wirkt die Kraft nicht linear was zum einen Geräusche verursachen aber auch auf Dauer abträglich für die Feder sein kann.

    Wenn du es dir zutraust kannst du auch mal das System selber öffnen und nachschauen. Eine F-Feder beim HW50 kann man auch ohne Federspanner wechseln, trotzdem muss man etwas handwerkliches Geschick haben. Aber ich glaube dann verfällt deine Garantie.

    Wenn du noch Garantie hast, schicks einfach ein und gut ist. So etwas kommt immer wieder mal
    vor.

    Edit: Aus welchem Grund hattest du das Gewehr denn bereits schonmal eingeschickt?

    Einmal editiert, zuletzt von Ronni (26. Januar 2018 um 20:08)

  • Hallo Ronni

    Danke für Deine rasche Antwort. Hab mich leider falsch ausgedrückt, das Gewehr war noch nie eingeschickt, habs erst seit ca. 3 Wochen. Mir gings vor einiger Zeit mit ner Kamera ähnlich, die dann wochenlang weg war zur Reparatur. Da zog ich wohl unbewußt gleich ähnliche zeitliche Schlüsse.

    Was mir grad noch aufgefallen ist, dass es heute die ersten dreimal ganz normal ohne Kratzen ging.

    Dann kam das Kratzen wieder, sehr metallisch. Aber nachdem ich es leer voll durchspannt habe und den Lauf langsam zurückbewegt habe, hat der immer noch genauso gekratzt. Die Feder ist ja dann bereits gespannt gewesen und eingerastet. Das heißt es kratzt wohl nicht die Feder - wie ich erst dachte - sondern die Mechanik, welche die Feder spannt.

    Habs einige mal hin und her bewegt nachdem die Feder eingerastet war und da ist das Kratzen.

    Hab dann ein Dia geladen und geschossen und festgestellt, dass es ganz ganz leicht verbrannt riecht. Vielleicht ist gestern beim Schmieren mit Sprühsilikonöl doch etwas in den Kolben geraten und hat - wenn auch sehr leicht nur - gedieselt?

    Und jetzt die Frage, kann ich es selber hinkriegen? Die Feder vermute ich als unschuldig, ich verdächtige nun die Stangenmechanik, die man nur etwas sieht von unten. Aber wie soll ich die schmieren? Kommt dann noch mehr Schmiere in den Kolben?

    Bin grad etwas ratlos, wegen sowas kann ich es fast nicht einschicken, dann stellen die mir noch ne Rechnung, weil sie mich zu doof fürs Ölen halten. Oder liegt dennoch ein Defekt vor?

    Danke für Eure Hilfe schon mal!

    Liebe Grüße Josef

  • Das ist ja ein interessantes Teil! Werd ich mir nachher genau anschauen.

    Was meinst Du mit vernünftig schmieren? Ist Silikonspray nicht so ideal? Ich kenn mich noch zu wenig aus, hab das bei muzzle.de gelesen.

    Ich hätte noch Ballistolöl und Ballistolspray. Sowie Nähmaschinenöl und Vaseline. Aber wie schmiere ich damit am besten, man kommt da unten an diesen Doppelspannhebel schlecht ran, v.a. glaub ich dass es weiter innen kratzt?

  • Vor allem Weniger ist Mehr ;) Du musst nicht nach jedem Benutzen irgendwas schmieren. Bisschen den Handschweiß mit nem öligen Lappen abwischen und fertig. Die interne Schmierung hält sehr lange.

    Life is good

  • Ok, weniger schmieren. Merk ich mir.

    Aber jetzt im akuten Kratzfall muss ich was tun. Kann es ggf. so was hier sein;

    http://www.springgunning.com/r7tune.html

    da sieht man einmal ein nicht kratzendes und einmal ein schon kratzendes Innenteil einer Weihrauch, wo wohl auch der Doppelspannhebel das Problem ist und nicht die Feder? Könnt ich da schon was erreichen, wenn ich nur den Holzschaft abnehme? Zerlegen möcht ich es nicht, denn dann ist wohl die Garantie weg.

    Edit: auch Metallspäne könnte sich so anhören und wäre nach 500 Schuss wohl erklärbar. Was kann ich da machen, wenn es so wäre?

  • Der Spannarm wird gegen den Zylinder schaben. War bei meiner HW50 auch so. Gibt auch sehr viele Threads davon in diversen Foren.

    Meine Abhilfe: Gewehr ging wieder zurück. Beim HW95 hat der Spannarm kein Gelenk. Halte ich für die bessere Konstruktion und das bessere Gewehr.

  • Danke für den Link, hier ist ein Test mit Papier unter dem Spannhebel beschrieben.
    Sowieso schöner lesenswerter Beitrag :thumbup:

  • So hab es jetzt mal entschaftet.

    Das Geräusch ist sofort leiser und hört sich viel weniger nach kratzen an. Der Schaft ist wohl ein prima Klangkörper.

    Dennoch merkt man das kratzen und hört es auch noch. hab ein Bild beigelegt, wo ich es vermute.

    Der Papiertest würde an den Stellen, die ich im Bild als gut gefettet bezeichnet habe, durchgeführt werden müssen oder? einfach Streifen drunter und kucken, wo er klemmt?

    Aber dann wäre wohl das Fett weg?

    Ah ja welches Fett kann man denn da verwenden?

    Und wäre das aktuell für Euch ein Grund es einzuschicken? Ich will es fast nicht, wegen derWartezeit, aber ich möcht natürlich nichts falsch machen oder riskieren.

  • Könnt ich z. B. einfach ein Molybdänfett für KFZ besorgen und mal an besagter Stelle schmieren? Kaputt macht man ja im System mit Molybdänfett nichts soweit ich mittlerweilen gelesen haben oder?

  • Könnt ich z. B. einfach ein Molybdänfett für KFZ besorgen und mal an besagter Stelle schmieren? Kaputt macht man ja im System mit Molybdänfett nichts soweit ich mittlerweilen gelesen haben oder?


    Lt. Deinem Foto ist dort bereits werksseitig viel gefettet. Welche Verbesserung versprichst Du Dir von einer anderen Fettsorte? Das wird m.E. nicht helfen.


    Im Spannhebel ist eine federgelagerte Einlage aus Kunststoff verbaut. Sie soll das Kratzen von Spannhebel und System (Metall auf Metall) verhindern. Sollte doch Kontakt entstehen, führt dies zu einem Kratzgeräusch. Ob dies bei Deiner HW der Fall ist kannst nur Du beurteilen. Beheben kannst Du das m.E. nur durch Öffnen der HW und somit verfällt die Gewährleistung des Händlers.

    Wenn Dich das Geräusch stört bzw. wenn jetzt schon erste Kratzspuren sichtbar sind, so würde ich die Waffe retournieren und mir eine neue zuschicken lassen. Zumindest meine HWs (noch ohne Kunststoffinlet) haben deutlich sichtbare Kratzspuren unten und ich bin darüber nicht sehr begeistert.

    Du kannst ja mal in den englischen Foren nach "galling" suchen - da gibt es einige Berichte und Fotos.

    Halte uns auf dem laufenden.

  • tachle,

    Da es im Verlauf des Spannvorganges und nur an einigen Stellen ist: wenn der Spannhebel in dieses "Gleitstück" eingreift, passt dessen Führung in der Hülse oft nicht. War bei meiner 80 und 85 auch so.
    Auseinanderbauen, Führung entgraten, Gleitstück mit der Nadelfeile nacharbeiten. Keine Geräusche mehr davon. Stell mal ein Foto vom Ende des Spannhebels ein, wenns genauso gebaut ist, issses das meist.

    Schwarze Molykote- ist zwar ein Glaubenskampf, nehm ich aber nur. beste Erfahrungen...
    Greetz

    gelebte Träume..... :love:

  • Also wenn die Feder eingerastet ist, dann ist das Geräusch beim Vor- oder Zurückbewegen der Laufs genauso, daher vermute ich, dass die Feder/der Kolben etc. passen.

    Es ist wohl die Spannmechanik. Vom Geräusch her kann es auch die Plastikeinlage auf Metall sein, vielleicht ist an einer Stelle das Fett einfach zu wenig. Kratzer sehe ich keine, dazu müsste ich aber das Fett wegputzen, um überhaupt was sehen zu können.

    Daher folgende Überlegung. Ich fette mit einem guten Fett die Stellen nach, v.a. vermute ich - ob's stimmt weiß ich nicht - dass der kleine Abstatz an dem langen Schlitz unter der Feder kratzt. Oder eben das Plastik.

    Wenn ich aber das Molybdänfett verwende, das ich im Auge habe (Kfz-Bereich), dann ist das ja schwarz. Das Originalfett aber weiß. Wenn es also nicht klappt und ich das LG einsenden müsste, dann kann ich natürlich mit der Garantie ein Problem bekommen. Es heißt dann schnell, "was schmiert der auch mit dem falschen Fett"...

    Kennt also jemand ein gutes, molybdänhaltiges WEISSES Fett? Oder was ebenso gutes? Notfalls probier ich es vorübergehend mal mit Vaseline.

    Danke schon mal für eure Hilfe,

    liebe Grüße

    Josef

  • Kennt also jemand ein gutes, molybdänhaltiges WEISSES Fett?

    Gibt es nicht, weil Molybdändisulfid ein schwarzer Feststoff ist.

    Mach dir mal nicht so viele Gedanken wegen dem Schmierstoff. Der Hersteller kann dir nicht verbieten, eine schmierbedürftige Mechanik angemessen nachzuschmieren.

    Das Kratzen kommt nicht vom falschen Schmieren, sondern wahrscheinlich von unsauber verarbeiteten Oberflächen, die beim Spannvorgang aneinander reiben.

    Ich würde pauschal auf die Spanngasse tippen, aber mit den Weihrauchs kenne ich mich nicht so gut aus.

    If G is the number of guns you currently own and N the number of guns you desire, then: N = G + 1

  • Alles Fett hilft da nicht. Hatte das Problem auch. Nach einem selbst gemachten eingebauten Kunststoffgleiter hab ich dann doch diesen Spannhebel verbaut.
    Durch das federnd gelagerte Kunststoffteil gibts das Problem nicht mehr. Natürlich soltle man alle bereits entstandenen Grate vorher entfernen.
    Hab gerade die Bilder des Umbaus gesucht. Konnte sie aber nicht mehr finden.

    https://www.versandhaus-schneider.de/product_info.p…oducts_id/22401

    Neuere HW 50 sollten das allerdings serienmäßig verbaut haben.

    Edit: Gefunden

    Einmal editiert, zuletzt von keinnamefrei (28. Januar 2018 um 15:20)

  • Ruf am besten deinen Händler an und schick die Waffe ein, oder versuch die Firma Weihrauch telefonisch zu kontaktieren und beschreibe dort dein Problem.
    Wenn du dir nicht zutraust das System zu zerlegen würde ich am besten die Finger davon lassen.

    Zum Thema Pflege/Schmierung.

    Der Kolben und die Feder sollten vom Werk aus bereits ausreichend gefettet sein. Dieses Fett hat eine hohe Viskosität und hält sehr lange. Es sollten auf keinen Fall flüssigere Öle wie WD40, GunTec oder Ballistol in den Kolbenraum gelangen. Zum einen können diese sich vor den Kolben setzen und Dieseln verursachen, zum anderen tragen sie den Bleistaub/Ablagerungen aus dem Lauf durch das ganze System. Wenn irgendwann schwarzes Öl aus der Waffe tropft wirst du sehen was gemeint ist.
    Pflege von außen nur mit einem leicht öligen Lappen. Bei Scharnieren/Gelenken reichen 1-2 Tropfen aus und wenn selbst das dein Problem nicht behebt, wird es eine größere Menge erst recht nicht tun.

    Wegen zu viel Öl verfällt deine Garantie bestimmt nicht. Wisch die Waffe sauber ab, pack sie ein und schick sie zurück.

    4 Mal editiert, zuletzt von Ronni (29. Januar 2018 um 01:40)