Erfahrungen Vereinsgründung Armbrust

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 3.360 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Juni 2016 um 19:46) ist von Tecron.

  • Hallo zusammen,

    mich würde interessieren ob hier Mitglieder Erfahrung im Bereich Vereinsgründung Armbrust-/Bogensport haben?
    Natürlich habe ich mich schon durch sämtliche Materialien gelesen die es so gibt, aber da geht es halt immer rein um Bogen und nicht um Armbrust.
    Ich bitte ausdrücklich um Erfahrungen und keine wilden Spekulationen, auch das leidige rechtliche Thema Armbrust soll hier nicht wieder allgemein aufgekocht werden.
    Es gibt ja bereits einige Armbrust Vereine also kann es rechtlich nicht unmöglich sein... Vielleicht gibts es Unterschiede in der Akzeptanz zwischen den Bundesländern?
    Mir geht es dabei um die Region NRW weil hier echt garnichts los ist, zum nächsten Verein sind es knappe 60 Minuten Fahrt und das ist auf Dauer zuviel.

    Gruß
    Tecron

    Ausgezeichnet!

  • Hallo Tecron,

    Ich bin in BW und habe bei einem Schützenverein (Bogen, Luftdruck -und Schußwaffen bis 1500J) in der Nähe angerufen und gefragt, ob ich mit meiner Compoundarmbrust vorbeikommen darf. Wir machten einen Termin aus und danach war ich mit der Armbrust da. Leider mussten wir in der Halle feststellen, dass die Armbrust für die Bogenzielscheiben zu stark ist ;( und einigten uns auf das ausschließliche Schießen auf der Bogenwiese (bis 70m) und zwar nur auf mitgebrachten Pfeilfang, der auch stehen bleiben darf. :thumbsup:

    Gruß,

    Walde


    P.S.: Habe das Thema wohl verfehlt. Sorry. :S Dachte es geht um die Vereinsfindung.

  • Naja das mit der Vereinsfindung habe ich mittlerweile abgehakt und auch das pachten eines Grundstücks als Privatperson hat sich als schwierig rausgestellt.

    Deshalb gibt es eben die Überlegung mit Gleichgesinnten, von denen es nicht wenige gibt, einen Verein zu gründen wo man endlich Armbrust schießen kann ohne schräg angeguckt zu werden.

    Ein Grundstück zu pachten stelle ich mir auch etwas leichter vor wenn man als Verein auftreten kann.

    Gruß
    Tecron

    Ausgezeichnet!

  • Gleichgesinnte zu finden wird vielleicht noch gehen aber woher bekommst du einen Schießstand?
    Das wird das schwierigste sein.
    Gerade weil man anfangs meist nur wenige Mitglieder hat.
    Ich glaube man benötigt 7 Mitglieder um einen Verein zu gründen.
    Es ist meist einfacher mit ein paar Kumpel schießen zu gehen als einen Verein zu gründen.
    Mach dir erst mal Gedanken wo und dann würde ich auf Mitgliedersuche gehen.

  • @ Tecron

    ich habe auch mal mit dem Gedanken gespielt eventuell einen Verein zu gründen. Das Problem in NRW ( komme da auch her) sind Hallen - die zum Schießen recht gut wären sehr begehrt und die Mieten dementsprechend hoch sind. Ich habe selbst am Rand vom Ruhrgebiet gesucht und nix gescheites /bezahlbares gefunden.

  • Ein Verein hat ja nur steuerliche Vorteile aber durch den offiziellen Zwang eine Menge Nachteile die in Viel Arbeitsaufwand enden.
    Eine IG ( Interessengemeinschaft ) wäre einfacher.

    Ich will lieber stehend sterben
    Als kniend leben
    Lieber tausend Qualen leiden
    Als einmal aufzugeben

  • Naja das mit der Vereinsfindung habe ich mittlerweile abgehakt und auch das pachten eines Grundstücks als Privatperson hat sich als schwierig rausgestellt.

    Deshalb gibt es eben die Überlegung mit Gleichgesinnten, von denen es nicht wenige gibt, einen Verein zu gründen wo man endlich Armbrust schießen kann ohne schräg angeguckt zu werden.


    Es kommt darauf an was ihr wollt.
    Wenn man ein Verein gründet, ist man ja schon mal nicht mehr privat. Jede kleine Gruppe von Gleichgesinnten kann einen Verein gründen. Dazu gibt es das Vereinsrecht. Es bedarf dazu m.W. nur 3 Personen: Vorsitzender, Schriftführer und Kassenwart und einer Satzung. Der Vorstand kann sich beliebig erweitern, mit z.B. Vertretungsberechtigte (sinnvoll) und Personen mit besonderen Aufgaben, wie Schießwart, Gerätewart, Internetbeauftragter usw.
    Schon kann man Verein "Armbrust gespannte Sehne e.V". sein.

    Die Frage der steuerlichen Vorteile ergibt sich aus der Anerkennung der Gemeinnützigkeit. M.W. ist dazu mindestens eine Jugendförderung im Programm nötig, wie auch eine Vereinstätigkeit, die dem Gemeinwohl dient. Das bedeutet, ein reiner Saufverein "Beste Kumpel" hat wohl keine Chance, als Vereine, die dem Breitensport dienen. Diese Vereine bekommen auch nicht selten auch Fördergelder der Stadt.

    Grundstücke bedarf es nicht unbedingt. Im Schießsport ist es durchaus üblich, dass sich Vereine bilden, die sich dann in den Räumlichkeiten zu festgelegten Zeiten in den Räumlichkeiten anderer Vereine einmieten. Das ist auch aus drei gewichtigen Gründen sinnvoll:
    1. Jeder Verein benötigt eine stabile Mitgliederanzahl, die durch deren Beiträge die laufenden Kosten abdeckt. Das dauert eine Zeit, bis auch wirkllich genügend Mitglieder beisammen sind, die dem neuen Verein auch langfristig die Stange halten.
    2. Spätestens mit der Gründung eines Vereines ist es nicht mehr möglich im privaten Rahmen auf eigenem Grundstück privat zu schießen. In der WaffVwV ist klar beschrieben, dass ein Schießstand für Armbrust einer Erlaubnis bedarf. Das setzt ein Gutachten und die Genehmigung der Behörde voraus.
    3. Jeder Betreiber eines Schießstandes unterliegt der Haftpflichtversicherungspflicht.

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    Grundstücke bedarf es nicht unbedingt. Im Schießsport ist es durchaus üblich, dass sich Vereine bilden, die sich dann in den Räumlichkeiten zu festgelegten Zeiten in den Räumlichkeiten anderer Vereine einmieten. Das ist auch aus drei gewichtigen Gründen sinnvoll:
    1. Jeder Verein benötigt eine stabile Mitgliederanzahl, die durch deren Beiträge die laufenden Kosten abdeckt. Das dauert eine Zeit, bis auch wirkllich genügend Mitglieder beisammen sind, die dem neuen Verein auch langfristig die Stange halten.
    2. Spätestens mit der Gründung eines Vereines ist es nicht mehr möglich im privaten Rahmen auf eigenem Grundstück privat zu schießen. In der WaffVwV ist klar beschrieben, dass ein Schießstand für Armbrust einer Erlaubnis bedarf. Das setzt ein Gutachten und die Genehmigung der Behörde voraus.
    3. Jeder Betreiber eines Schießstandes unterliegt der Haftpflichtversicherungspflicht.


    Zu Punkt 2:In der Verwaltungsvorschrift steht das dauerhafte Schießstätten für Armbruste erlaubnispflichtig sind,das ist nicht ganz das selbe!Theoretisch sollte es einem Verein zur Förderung dieses Sportes also durchaus möglich sein ein passendes Gelände auch gelegentlich zum Training zu nutzen.Zumindest wenn dieses Gelände einer eigentlich anderen Nutzung unterliegt und ... :whistling

  • Hallo Tecron,


    zunächst möchte ich Deine Initiative anerkennen und Dich ermutigen, einen Standort auf solide Füße zu stellen. Empfehlungen dazu:

    1. Keine halben Sachen machen und einen Verein eintragen. --- Nur in einer geeigneten Rechtsform habt Ihr die Chance, als Sportler anerkannt und ausreichend handlungsfähig zu werden. Außerdem brauchst Du Teilnehmer, die nachhaltig interessiert sind und die Sache Kraft Ihrer Mitgliedschaft tragen.

    2. Seit offen und baut Euch nicht selber Mauern. --- Gründet einen Bogensportverein, der für alle Geräteklassen einschließlich Armbrust offen ist.

    3. Verschwende keine Ressorcen mit den falschen Leuten und achte darauf, daß Ihr zusammenpaßt. --- Ihr braucht ideell motivierte Mitglieder, die den Sportbetrieb nachhaltig mitgestalten. Andernfalls sind die Beiträge so zu gestalten, daß Ihr Euch die benötigten Leistungen einkaufen könnt.

    4. Lerne von bekanntermaßen erfolgreichen Standorten. Über die Turnieranbieter und Vereine kommst Du mit Sportlern in Kontakt, die den Armbrustsport in der Praxis kennen und Dir hilfreich sein können.


    Viel Erfolg

    Andreas

  • Da bin ich wieder mit etwas Verspätung, danke für die Antworten.

    Zwei Punkte die mich interessieren wurden schon genannt, zum einen die Gemeinnützigkeit und dann die Versicherung.
    Die Auflagen für eine Gemeinnützigkeit sind auf jeden Fall zu hoch und ich sehe auch nicht wirklich den Sinn darin.
    Bis auf die Mitgliederbeiträge werden doch keine großen Einnahmen erzielt und die anfallenden Steuern dürften überschaubar sein denke ich!?

    Zur Versicherung... Man ließt immer wieder bei Vereinen das Gastschützen über eine eigene Haftpflichversicherung verfügen müssen.
    Ist es also noch erforderlich das der Verein sich übergreifend nochmal versichert? Ich rede natürlich nicht von Dingen die das Grundstück oder Vereinsgebäude etc. angehen sondern nur vom schießen.

    Ein Gebäude kommt sowieso nicht in Frage, ich habe mir keine Armbrust gekauft um dann in einer muffigen Halle zu stehen, ich will in die Natur. Von den Mietpreisen mal ganz abgesehen...
    Wir reden also über ein Grundstück im Freien deshalb möchte ich den Begriff Schießstand hier mal etwas aufweichen. ;^) Das klingt für mich auch wieder nicht nach Erfahrungswerten sondern nach Gesetzestexten.

    Mal ein paar Beispiele von Armbrust-/Bogenvereinen und Ihren Grundstücken:
    https://www.google.com/maps/@50.44803…m1!1e3?hl=de-DE
    https://www.google.com/maps/@51.31964…m/data=!3m1!1e3
    https://www.google.com/maps/place/47%…d11.93415?hl=de

    Diese "Wiesen" sollen von einem Gutachter und einer Behörde in Augenschein und genehmigt worden sein? ?( Halte ich persönlich für fragwürdig.
    Wenn das alles so schwierig wäre und die Gesetze alle so streng wären oder ausgelegt würden dann dürfte es doch keinen einzigen Verein geben...
    Ich glaube das wird auch immer alles etwas übertrieben deshalb ging es mir ja um Erfahrungen und das möglichst von Vereinsbetreibern oder Mitgliedern.
    Klar kannste am Ende Pech haben und kriegst nen mürrischen Beamten der dir n Strich durch die Planung macht aber so ist das halt.

    Auf Dauer will ich einfach nicht länger auf andere Leute angewiesen sein, ich will weitere Distanzen schießen und das in möglichst guter Gesellschaft.
    Es macht auch einfach zuviel Spaß um so schnell aufzugeben, ich will hier nicht mehr lesen müssen "hab mir dann nen Bogen gekauft weil ich nix gefunden habe" ;^)

    Gruß
    Tecron

    Ausgezeichnet!

  • Relativ einfach ist es einen Bogensport Verein zu gründen.
    Später kann man stillschweigend Armbrüste integrieren.
    Relativ schwer wird es sein ein Armbrustsport Verein zu gründen.
    Der Grund liegt wohl in der Gleichstellung zur Waffe und vorallem im mangelnden Wissen der Behörden.

    Ich will lieber stehend sterben
    Als kniend leben
    Lieber tausend Qualen leiden
    Als einmal aufzugeben

  • Hallo Tecron,


    einführend kann ich folgende Quellen empfehlen:

    - Leitfaden zum Vereinsrecht (Bundesministerium der Justiz)

    - Vereinsportale wie vereinswelt.de

    - Seminare, beispielsweise Steuer- & Vereinsrecht für gemeinnützige Körperschaften

    Sobald Du diese Quellen erschlossen hast, wirst Du noch weitere Fragen haben, die sich nur individuell bewerten lassen. --- Hierfür brauchst Du einfach den Kontakt zu Turnieranbietern, praxiserfahrenen Vereinen, oder unserem Sportverband.


    Viel Erfolg

    Andreas

  • Sind gerade dabei im nördlichen NRW etwas auf die Beine zu stellen, allerdings nicht als e.V. sondern mehr als Club oder IG.

    Da der CSC in Münster vorsichtig ausgedrückt "ruht", suchen wir im Raum MS, OS und ST (Kreis Steinfurt, Rheine) etwas.. Eine kleine Halle für den Winter haben wir schon, nur für den Sommer noch nichts....

    Wer Ideen und/oder Interesse hat, bitte PN.

  • Wie schon gesagt, das ist aus mehreren Gründen ein rechtliches Problem.
    Spätestens wenn man eine Schießstätte besonders dafür herrichtet, kann diese genehmigungspflichtig werden. Dann muss der Betreiber auch eine Haftpflichtversicherung nachweisen. Das auch, weil die Armbrust eine zu Schusswaffen gleichgestellte Waffe ist und deswegen das Schießen nur auf genehmigten Anlagen zulässig ist. Siehe dazu die WaffVwV:

    Zitat

    Wegen der Definition der Armbrüste als Waffen in Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 Nummer 1.2.2 sind Schießstätten für Armbrüste erlaubnispflichtig.


    Dann bestehen auch die Pflichten für den Standbetreiber, wie Haftpflichtversicherung und Wiederholungsprüfung über Schießstandsachverständigen. Das wird spätestens dann fällig, wenn sich die Gemeinschaft die laufenden Kosten teilt. Dann ist das nicht mehr privat.

  • Sind gerade dabei im nördlichen NRW etwas auf die Beine zu stellen, allerdings nicht als e.V. sondern mehr als Club oder IG.

    Ich empfehle nochmal über eine geschäftsfähige Rechtsform mit ordentlichen Mitgliedschaften nachzudenken, damit nicht bald eine weitere Community ruht ;)

    Die Verein ist eine einfache und zugleich erfolgsversprechende Möglichkeit. Vereine kann man auch ohne die vielgefürchtete Vereinsmeierei realisieren, wenn man mit den richtigen Leuten startet und sich nicht mit Dingen belastet, die einem andere überhelfen wollen.


    Viel Erfolg

    Andreas

  • Ich würde versuchen, gerade bei so etwas speziellem wie Armbrust, einfach ein paar Leute aus einem Umkreis der noch akzeptabel ist, zu finden und ein lockeres Treffen daraus zu machen. Einfach just for Fun. Evtl kann man auch noch Bogenschützen dazu nehmen, oder Luftgewehre/ Pistolen. Einfach Gleichgesinnte die evtl auch Lust auf was neues haben. Um sowas anzuleiern muss man aber auch den Ar.sch hoch kriegen. Ich finde sowas wie bei Steffirn oder Redneck garnichtmal so schlecht. Die fragen mal rum, planen was und los geht die große Fahrt :D . Vielleicht hat ja jemand auch ne Möglichkeit auf ne Halle, die länger als 10 m ist? Fabrikhallen, Reithallen, Sporthallen, sowas in der Art. Dann sieht man auch, wie und was sich draus entwickeln kann/ könnte
    Ich drück dir die Daumen, denn immer allein zu schießen macht auf Dauer keinen Spass

    Lg Steffi :love:

    Das Wort ist wie ein Pfeil. Einmal unterwegs, kann man es nicht mehr aufhalten

  • Das auch, weil die Armbrust eine zu Schusswaffen gleichgestellte Waffe ist und deswegen das Schießen nur auf genehmigten Anlagen zulässig ist. Siehe dazu die WaffVwV:


    Floppyk, ich liebe dich! :n1: ... im übertragenen Sinne natürlich. ;^)

    Manchmal hilft nur Hartholz!
    Meucci-Winner Queue

  • Nein, denn das ist leider schade. ;( Ich würde ja selbst gerne im Garten mit meiner Matrix schießen.

    Kleine Ergänzung: Nicht nur, daß die AB den Schußwaffen gleichgestellt ist, auch das Wegschleudern eines Pfeils mittels AB ist dem "Schießen" gleichgestellt. Dadurch SOLLTE jedem klar sein, was das bedeutet.

    Manchmal hilft nur Hartholz!
    Meucci-Winner Queue

  • @ Floppyk und Ragnar -Was sollen diese Provokationen und Unrichtigkeiten?Selbst in der Verwaltunsvorschrift ist nur die Rede davon das dauerhafte Schießstätten erlaubnispflichtig wären.
    Seit Ihr zu oft gegen die Wand gelaufen oder warum versucht ihr hier immer noch zusätzlich alle zu verunsichern?