Walther CP99

  • Nach einigen Erkundigungen hab ich mich entschlossen eine Walther CP99 zu kaufen.
    Ausschlaggebend dafür war das Gewicht, was gegenüber anderen Luftdruck oder Co2 Waffen mit etwa 740 Gramm relativ gering ausfällt.
    Meine Erfahrungen mit dieser Waffe möchte ich hier weitergeben.

    Beschreibung:

    Die CP99 hat eine Gesamtlänge von ca. 18 cm, eine Höhe von ca. 14 cm und ist 3 cm breit. Sie besitzt einen 3,3" Lauf das sind 85 mm. Man kann damit Diabolos Kaliber .177 das sind 4,5 mm mit einer Maximalen Länge von 6,5 mm verschießen. Keine BBs, Stahlspitzkugeln, Federbolzen oder ähnliches. Geladen werden die Diabolos in einem 8 schüssigen Rundmagazin. Die Energie für den Schuss liefert eine Kapsel mit 12 g CO2. Diese ist im Griff untergebracht. Sie besitzt eine offene Visierung mit Balkenkorn und einer seitlich verstellbaren Kimme. Die gespannte Pistole kann durch einen Entspanndrücker entspannt werden. Die CP99 besitzt eine Abzugs und Entspannsicherung. V0 bis zu 110m/s.
    Laden der Waffe:

    Durch Drücken auf den Entriegelungshebel schnellt der vordere Verschluss nach vorne und der Schacht für das Rundmagazin wird freigegeben.

    Die Diabolos werden von der unebenen Seite in das Rundmagazin eingeführt.

    Erfahrungsgemäß sollte man diese mit dem Daumen so tief einpressen, dass diese einen Millimeter versenkt werden. Laut Bedienungsanleitung sollten sie glatt abschließen. Jedoch hat sich gezeigt, dass durch die Erschütterungen beim Schuss die Diabolos nach hinten herausrutschen und das Magazin verkeilen. Nun wird das Rundmagazin wieder in den Ladeschacht mit der glatten Seite nach vorne eingeführt. Durch Zuschieben des vorderen Verschlusses wird das Rundmagazin wieder perfekt positioniert.
    Durch drücken auf den Magazinhalter wird das CO2-Magazin entriegelt und fällt aus dem Griffstück.
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    Der Magazinschuh wird rechts herum gelöst. Eine 12 Gramm CO2-Kapsel wird in das CO2-Magazin eingelegt und mit der Kapseleinstellschraube fest eingeklemmt. Der Magazinschuh wird wieder festgezogen. Dadurch wird die CO2-Kapsel angestochen. Das CO2-Magazin wird wieder in das Griffstück der Pistole eingeführt bis es einrastet.

    Das Schießen:

    Die CP99 hat auf der rechten Seite eine Abzugssicherung. Zum Entsichern wird diese nach hinten gezogen. Ein roter Punkt und ein F wird sichtbar.

    Die Pistole kann auf zwei Arten geschossen werden. Beim Double Action wird nun der Abzug so lange nach hinten gezogen bis der Schuss bricht. Der Abzug transportiert das Rundmagazin, spannt und entspannt den Schlagbolzen und löst den Schuss aus. Durch den langen Abzugsweg ist ein präzises Schießen kaum möglich. Wenn sie auch wirklich das Ziel treffen wollen schießen sie Single Action. Ziehen sie den hinteren Verschluss nach hinten und lassen ihn nach vorne gleiten.

    Die CP99 ist nun gespannt. Der Abzugshebel wandert dadurch ein ganzes Stück nach hinten. (siehe Bilder)


    Wenn sie nun den Abzug betätigen verspüren sie nach etwa 5 mm einen Druckpunkt. Bei weiterem durchziehen bricht der Schuss wobei ausreichende Präzision gegeben ist.
    Um die CP99 wieder zu Entspannen drückt man auf der Oberseite den Entspanndrücker


    Die Kosten:

    Die CP99 wird mit ca. 129 Euro gehandelt. Sie benötigen Diabolos vom Kaliber .177. Ich habe mich für mich für Kugeln von Dynamit Nobel zum Preis von 4,20 Euro je 500 Stück entschieden. Die CO2-Kapseln von Walther wurden mir für 11 Euro angeboten. Mit einer Kapsel lassen sich etwa 8 mal 8 Diabolos verschießen. Somit errechnet sich ein Preis von 2,56 Euro je 100 Schuss. Das ist in etwa der gleiche Preis wie KK-Munition! Demnach ein teures Vergnügen. Ich bekomme mittlerweile die CO2-Kapsel pro 10 Stück für 3,50 Euro so minimiert sich der Preis für 100 Schuss auf 1,39 Euro. Eine wie ich meine erfreuliche Entwicklung.

    Meine Erfahrungen bis 2000 Schuss:

    Nach den ersten Schüssen mit der CP99 musste ich feststellen, dass ich auf einer Distanz von 10 Metern die Scheibe nicht getroffen hatte oder keine Diabolos geladen hatte. Das erste war der Fall. Sie traf tief links außerhalb der Scheibe. Die Kimme musste eingestellt werden. Erst ein wenig, dann immer weiter, schließlich ganz nach recht. Verwunderlich denn sie sitzt nun weit außerhalb der Mitte. Um höher zu treffen habe ich eine Blattstärke einer Zielscheibe unter die Kimme gelegt und diese dann festgeschraubt. Eine sehr knifflige Angelegenheit und nichts für schwache Nerven. Aber es hat sich gelohnt.


    Bei voller CO2-Kapsel trifft die Pistole trotz kurzem 3,3" Lauf überraschend gut. Entgegen vielen Beschreibungen lässt sich auch beim Double-Action Schießen der Punkt ziemlich genau bestimmen an dem der Schuss bricht. Der Abzug wird in diesem Moment ein Hauch weicher. Man muss die CP99 allerdings sehr genau kennen. Das faszinierende an dieser Waffe ist die Tatsache, dass sie keine Fehler beim Zielen verzeiht. Ein, zwei zehntel Millimeter Abweichung zwischen Kimme und Korn und ein Treffer ins Schwarze der Scheibe bleibt ein Traum. Mit andern Worten gesagt: Wenn sie mit dieser Waffe treffen, treffen sie mit allen andern auch. Nachteilig ist allerdings, dass der vordere Verschluss, der Lauf und das darauf befindliche Korn eine Einheit bilden und nicht Spielfrei am Rahmen befestigt ist. Eine Ungenauigkeit ist vorprogrammiert. Ich benutze die CP99 übrigens als Übungswaffe für die P99. Der Vergleich: CP99 1,39 Euro und P99 etwa 18 Euro je 100 Schuss. Das rechnet sich schon. Der große Bruder im Kaliber 9 mm Para hat erstaunlicherweise in etwa gleiche Abmessungen und ein ähnliches Gewicht. (wenn man das Magazin nicht voll macht) Die Visierlinie ist die gleiche. Beide unterscheiden sich äußerlich nur geringfügig. Die P99 hat z.B. eine geschlossene Schlittenführung. So schießt James Bond in seinem Film eindeutig mit Platzpatronen --- kein Wunder das er nicht trifft.Nach etwa 2000 Schuss hat sich das Rundmagazin leicht grau verfärbt, was ich aber auf den Schweiß an den Fingern zurückführe. Auch sind die Zähne des Vorschubs leicht abgerundet und nicht mehr so scharf wie am ersten Tag. Ich habe allerdings kein Zweifel daran das diese die 10.000er Marke schafft. Aber die Rundmagazine kann man ja nachkaufen.
    Die angegebene V0 von 110m erreicht die Pistole aber wohl nur bei voller CO2-Kapsel und langsamer Schussfolge. Jedoch lässt die Treffergenauigkeit bei etwa 60 Schuss nach. Dann aber schnell. Bei rascher Schussfolge hält die Kapsel allerdings länger.

    Auf die nachfolgend gezeigten Scheibe wurden 16 Schuss abgegeben. In diesem Fall hab ich freistehend, beidhändig, wie man auch mit der 9 Para schießt, geübt. Gegenüber der 9 mm allerdings hier auf 10 Meter.

    Den Spaßfaktor setze ich bei der CP99 sehr hoch an. Sie ist zwar "nur" eine CO2 Pistole aber Funktionen wie Single und Double Action, das Spannen der Waffe und die "anspruchsvolle" Visierung sorgen dafür, dass sie die Walther nicht mehr aus der Hand legen wollen. Mir ging es jedenfalls so! Wenn man die CP99 besser kennen gelernt hat ist es ein großes Erfolgserlebnis wenn alle Schüsse ins Schwarze treffen obwohl jeder behauptet "mit dem Ding kann man nicht treffen".

    Beweisen Sie es!