geerbte Diana 35 klemmt, Abzug zerbröselt

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 8.905 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Mai 2019 um 02:33) ist von Micha@"Mike Faraday".

  • Moin moin!
    Erster Post meinerseits.
    Hab ne Diana 35 (Baujahr 1965) geschenkt bekommen. Da ich diese Woche nix besseres mehr vor hatte, dachte ich mir, guck sie dir mal an.
    Der Abzug fiel mir entgegen, das Ding ist seit X Jahren gespannt. Hab erstmal den Schaft abgebaut (Kaum Kratzer, nur Schaftkappe muss neu) und den minimalen Flugrost mit nem Baumwolllappen und Ballistol abgerieben. Soweit, so schön.
    Ja, ich dachte mir, evtl kannste das Ding ja entspannen, irgendwo mit nem Schraubendreher reindrücken und es macht "Knack".
    Geht nicht, sieht alles merkwürden aus für mich, siehe Bild:
    Wollte nicht mit zu viel Gewalt da ran gehen, Nachher ist sie Schrott, wär schade drum.
    Die Feder will ich nicht ausbauen, hab zu großen Respekt. Wahrscheinlich ist die nach all den Jahren eh platt.
    Was kann ich tun?
    Achja, Bild 2 ist auch noch merkwürdig.
    Hab hier im Forum nix gefunden, was dem nahe käme, Daher meine Frage:
    Was tu ich denn damit? Wegschmeissen? :D

  • Hallo,

    Wenn Du den Abzug noch hast, schau mal hier:

    http://www.waffencenter-gotha.de/shop/Ersatztei…A-35::3662.html

    Bild kannst Du vergrößern, dann siehst Du, wie die
    Abzugseinheit zusammengehört.
    Vielleicht kriegst Du das damit wieder zusammen
    und kannst die Feder auslösen.

    Alles Weitere müssen Dir die Diana-Spezis sagen,
    ist nicht mein Gebiet.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Danke für die flotte Antwort. Leider ist von dem Abzug nur das unten ersichtliche übriggeblieben. Und er ist aus naturbelassenem Kunststoff.
    Aber seh ich das richtig, dass man dieses Metallgehäuse abbauen kann? Evtl komm ich da ja etwas tiefer ins System. Dazu muss ich wohl den vernieteten Stift aufbohren?
    Was mach ich denn mit der Schraube am Knickgelenk?

  • Hallo!

    Zum Abzugsystem (oder dem Rest davon):

    1. Wenn du den da hochdrückst, wo keine Feder unter ist, löst du damit die Verriegelung der Feder.
    2. Du musst das Teil komplett abbauen, wenn Du an die Innereien (Feder, Kolben etc. ) ran willst. Dazu musst Du den Stift der in den beiden Laschen sitzt austreiben, da er vernietet ist. Geht am besten, wenn Du vorher eine Seite mit einer Feile kürzt!

    Zu der Schraube: Die sitzen teilweise SEHR fest. Du kannst das ganze etwas leichter machen, wenn Du vorher den Lauf leicht knickst, so das er aus der Verriegelung kommt. Das nimmt noch mal eine ganze Ecke Spannung von der Schraube!

    Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen!

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Hoppla, den Thread hab ich gar nicht gefunden. Ja, sehr informativ, gleich mal favorisiert.
    So, hab das System in den Schraubstock gespannt und den Stift ausgebohrt, dann mit nem Nagel den Stift gefühlvoll rausgehämmert. "KNACK!" ...hat sich die Feder entspannt. Mit etwas Gefummel hab ich auch diesen Abzugsystemkasten rausbekommen. Sehr cool! Bin überrascht, wie viel Zug die dauergespannte Feder doch noch hat. Alles mal mit etwas Ballistol (auch als Brotaufstrich wohltuend und bekömmlich...) eingepampt. Brauch nur ne Schaftkappe, das Abzugsystem und ne Dichtung am Lauf, denn geht's los!
    Ehm, da "Dirty Diana" so alt ist, hat sie doch ohnehin mehr Bumms als heutige, sehe ich das richtig? Fürn Garten um diesen bösen Pappkartons das Fürchten zu lehren wird's wohl reichen... :D

  • Hoppla, den Thread hab ich gar nicht gefunden. Ja, sehr informativ, gleich mal favorisiert.
    So, hab das System in den Schraubstock gespannt und den Stift ausgebohrt, dann mit nem Nagel den Stift gefühlvoll rausgehämmert. "KNACK!" ...hat sich die Feder entspannt. Mit etwas Gefummel hab ich auch diesen Abzugsystemkasten rausbekommen. Sehr cool! Bin überrascht, wie viel Zug die dauergespannte Feder doch noch hat. Alles mal mit etwas Ballistol (auch als Brotaufstrich wohltuend und bekömmlich...) eingepampt. Brauch nur ne Schaftkappe, das Abzugsystem und ne Dichtung am Lauf, denn geht's los!
    Ehm, da "Dirty Diana" so alt ist, hat sie doch ohnehin mehr Bumms als heutige, sehe ich das richtig? Fürn Garten um diesen bösen Pappkartons das Fürchten zu lehren wird's wohl reichen... :D

    Hi
    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Mod 35 der alten Generation praktisch unkaputtbar ist. Meine war zwar die Jahre über nicht gespannt, aber stand trotzdem Jahre lang in einer ungeheizten Werkstatt und Scheune rum. Schiesst heute noch wie eine 1 um die 16J gemessen.

  • Hallo!

    Da die Feder über Jahre dauergespannt war, wird von der alten Leistung gerade noch soviel übrig sein, das Du so um die 7,5 Joule haben wirst! Mit ein wenig Glück sogar mehr! :D

    Wenn Du sie zu Hause schießen willst, bestell dir am besten gleich die 7,5er Feder mit.

    Und im Garten? Hm, kommt darauf an wie groß der ist, oder wie Kulant Deine Nachbarn! :D

    Ich will jetzt nicht den Klugscheißer raushängen lassen, aber im Garten darfst Du nur schießen, wenn Du sicherstellen kannst, dass kein Geschoss das Gelände verlassen kann!

    Und ohne F Stempel bin ich mir jetzt nicht sicher, ob Du sie trotz 7,5 Joule Feder überhaupt zu Hause nutzen darfst!

    Aber mal so gesagt: Was keiner weiß, macht.......... :D

  • Ja, ne extrem gute Beschreibung von LuPiLuke (und n cooler Nick...). Hab das ganze Ding komplett zerlegt und wieder zusammengebaut. Das mit den drei Kugeln war etwas fummelig, aber ging. Etwas Fett und sie hielten.
    Aber nu sind mir da zwei Dinge noch nicht ganz klar.
    Auf dem beigefügten Bild mal bitte schauen...
    zu 1.: Dieser Abzugkasten rutscht wenn man nicht aufpasst beim Spannen da so rein und verkantet sich dann. Ist nur wieder zu lösen, wenn man das Gewehr bis zum Ende nochmal spannt. Wenn man aufpasst, kann man mit nem Schraubendreher das raushebeln und denn gibt's nen ordentlichen Knall. Hat das was mit dem fehlenden Abzug zu tun?
    zu 2.: Der hintere Bolzen rutscht einfach so raus. Ist das "nur" ne Sicherung, falls der erste mal koppeister geht oder muss der genau so fest sein, wie der erste? Kann ja eigentlich nicht, der erste Bolzen ist nur wegen der Federspannung so fest, denke ich.
    Achja, und drittens: die Dichtung vorne ist sehr platt, einfach mit nem Dorn rauspolpeln?

  • Hi!

    Arbeiten wir das mal Punkt für Punkt ab! :D

    Dieser Abzugkasten rutscht wenn man nicht aufpasst beim Spannen da so rein und verkantet sich dann. Ist nur wieder zu lösen, wenn man das Gewehr bis zum Ende nochmal spannt. Wenn man aufpasst, kann man mit nem Schraubendreher das raushebeln und denn gibt's nen ordentlichen Knall. Hat das was mit dem fehlenden Abzug zu tun?

    Das liegt daran, das das Züngel fehlt. Dadurch rutscht der Haken zu weit rein und klemmt. Wenn Du das neue Züngel verbaut hast, geht das mit dem auslösen einfacher dank Hebelwirkung.
    Der ordentliche Knall kommt vom Leerschuss. Das ist die hochkomprimierte Luft die ohne Widerstand rummst! Dazu kommt dann noch der Dieseleffekt. D.h. dass sich die in der Luft enthaltenen Öldämpfe durch das komprimieren der Luft entzünden.

    Der hintere Bolzen rutscht einfach so raus. Ist das "nur" ne Sicherung, falls der erste mal koppeister geht oder muss der genau so fest sein, wie der erste? Kann ja eigentlich nicht, der erste Bolzen ist nur wegen der Federspannung so fest, denke ich.

    Das ist normal. Der wird später vom Schaft links und rechts gehalten!


    Achja, und drittens: die Dichtung vorne ist sehr platt, einfach mit nem Dorn rauspolpeln?

    Ja, am bestem mit ner Stopfnadel o.ä. Aber aufpassen: Darunter kann noch eine 0,1mm dünne Metallscheibe sitzen. Die wurde oft verbaut um Fertigungstoleranzen auszugleichen!

    Viel Spaß mit der alten Dame! :thumbsup:

    Achja: Diana Mod.27 Feder wechseln

    Das ist ne Anleitung zu einer Diana 27. Der Abzug ist aber identisch. Da siehst Du, wie der sitzt wenn das Züngel verbaut ist!

  • Ich darf den Thread hier nochmals ausgraben, ich habe bereits parallel in einem ähnlichen Thread geschrieben und mir wurde sogar heute zur späteren Stunde bereits weitergeholfen.

    Nur eines erschreckte mich etwas...ich möchte meine Dianachen ja auch einmal komplett zerlegen, reinigen und fetten.
    Wie das Feder entspannen OHNE Entspannvorrichtung geht, hab ich mir schon hier zusammen gelesen und viele Bilder studiert.

    Nur jetzt habe ich hier gelesen, die alten Modelle haben noch ordentlich mehr Dampf, als die heutigen, entsprechend eine viel stärkere
    Feder...bekomme ich die eigentlich freihändig, also aufgestützt, gehalten und wieder eingebaut...oder is die einfach zu stark, ohne Federspann/entspannvorrichtung???

  • Hallo Micha,
    Ich hab ja nun in den letzten Jahren schon einige Dianas mit dem berühmten 3-Kügelchen-
    runterfall-Hülsen-verdreh-Feder-wegflieg-System zerlegt und wieder zusammengebaut, aber
    das erste, was ich gebaut habe, war eine einfache Spannvorrichtung mit Teilen aus dem
    Baumarkt. Nix aufwendiges, aber so, das man es auch für andere Luftgewehre benutzen
    kann.
    Wenn ich mir vorstelle, dieses, sagen wir mal, etwas spezielle System nur mir den Händen
    wieder zusammenfrickeln zu müssen, mag ja möglich sein, aber ich möchte es nicht
    machen.
    Leider habe ich dieses selbstgebastelte Teil nie fotografiert, sonst hätte ich es hier gleich
    reinsetzen können, wenn Du es möchtest, kann ich Dir aber gerne ein Foto zusenden, sobald
    Ich heute in meine Werkstatt komme.

    Herzliche Grüße
    Kurt