Erfahrungen mit Knöchelholster und HW 88

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 10.631 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Februar 2016 um 09:38) ist von Tiju.

  • Guten Tag an alle,

    gerne würde ich den HW 88 (sehr) verdeckt führen. Mit einem Schulter- oder Gürtelholster hätte ich regelmäßig die Sorge, dass der Revolver in einem unbedachten Moment doch einmal herausgucken und mein Umfeld verstören könnte. :wacko:

    Zu meiner Überraschung habe ich herausgefunden, dass es auch Knöchelholster gibt. Es handelt sich also um Holster, die knapp über dem Fußknöchel am Bein angebracht werden. Diese diskrete Befestigungsmöglichkeit am Bein finde ich für (m)eine Notwehrwaffe sehr gelungen, zumal der HW 88 sehr leicht ist und auch dort angenehm zu tragen sein sollte.

    Hat schon jemand Erfahrungen mit einem Knöchelholster in (bestenfalls) Kombination mit dem HW 88 gemacht und kann gegebenenfalls ein Modell empfehlen oder – wenn es nicht praxistauglich ist – abraten?

    Beste Grüße vom

    Tumben Trompeter

    Einmal editiert, zuletzt von TumberTambour (28. Januar 2016 um 12:28)

  • Hallo,

    sind HW37/88 nicht zu groß dafür? Ich kann mir zwar vorstellen, daß so etwas möglich ist, man müsste aber sehr breite Hose tragen, wie in 70 Jahren ;) sonst wird das Ding entweder erkennbar oder man kommt da gar nicht ran

  • Hallo Plainspotter,

    zu groß? Sprechen wir zwei über den selben Revolver? Ich meine diesen hier:

    http://www.weihrauch-sport.de/selbstschutz/hw-88-super-airweight

    Freundlich grüßt der

    Tumbe Trompeter

    P.S.: Ich trage keine Leggins, sondern gerne gerade geschnittene Jeans. Schlaghosen wären je nach Waffe natürlich auch eine Lösung. :thumbsup:

    P.P.S.: Hier macht's jemand mit einer Glock: https://www.youtube.com/watch?v=WsVh7cJsQpg

    Einmal editiert, zuletzt von TumberTambour (28. Januar 2016 um 12:34)

  • Fast von denselben - ich habe einen HW37 und finde, daß mit Levi's 501, die ich normalerweise trage, wäre das ziemlich unbequem. Das ist natürlich nur meine Meinung - die kann auch falsch sein ;)

  • Das ist natürlich nur meine Meinung - die kann auch falsch sein ;)

    Gut, wir sprechen quasi von der selben Waffe. :thumbup: Ich danke Dir für Deine Meinung, denn aus Deiner Sicht ist das ganz bestimmt auch so zutreffend. Für meine Hosen tut wegen meiner sportlich-kräftigen Oberschenkel der gerade Komfortschnitt Not. Und nein, ich bin nicht dick. :D Deshalb ist bei mir noch genug Luft am Unterschenkel, um den kleinen HW unterzubringen.

    Beste Grüße vom

    Tumben Trompeter

  • Mahlzeit erstmal!

    Also wenn der Revolver zur SV dient, kommst du ums Tragen im Gürtelholster (innen oder außen) nicht herum. Sowohl Schulterholster, als auch Knöchelholster taugen nur zum Transport, aber keinesfalls zum Zugriff. Beim Knöchelholster muss man sich noch zudem in eine gefährlich exponierte Position begeben, wenn man den Revolver ziehen will.

    Ansonsten wäre noch eine entsprechende Gürteltasche eine Alternative.

    Gruß

    Dose

  • Zu meiner Überraschung habe ich herausgefunden, dass es auch Knöchelholster gibt. Es handelt sich also um Holster, die knapp über dem Fußknöchel am Bein angebracht werden. Diese diskrete Befestigungsmöglichkeit am Bein finde ich für (m)eine Notwehrwaffe sehr gelungen, zumal der HW 88 sehr leicht ist und auch dort angenehm zu tragen sein sollte.

    Hat schon jemand Erfahrungen mit einem Knöchelholster in (bestenfalls) Kombination mit dem HW 88 gemacht und kann gegebenenfalls ein Modell empfehlen oder – wenn es nicht praxistauglich ist – abraten?

    Hi, verabschiede Dich von dem Gedanken. Ich habe genau DIES mal vor einigen Jahren probiert, quasi als Test und der war vernichtend. Eine Waffe dort zu tragen macht nur kurzzeitig Sinn und das sicher nur für Jemand der absolut keine andere Möglichkeit mehr hat.

    Es stört beim Laufen, Du musst es extrem fest ziehen, dass es kaum, Betonung auf kaum, dreht. Es schlackert unangenehm beim Gehen. Man kann nicht damit rennen und wenn Du die Waffe wirklich mal brauchen sollte, bedankt sich der Angreifer, denn eine bessere Möglichkeit Dir einen Fusstritt ins Gesicht zu verpassen kriegt er nie wieder.

    LG, Andreas :)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Wadenholster sind eigentlich nur für eine "Backup"-Waffe sinnvoll, falls einem der Hauptschießprügel abhanden kommt. Ich muss da immer an Miami Vice denken, an den Sonny Crocket, der immer zu seiner Bren Ten oder S&W 4506 eine kleine Detonics am Bein trug (bevor jemand über den fehlenden Realismus dieser alten TV-Serie lästert, das soll nur ein Beispiel sein...)

    Nützt uns alles eh nix, da wir mit den uns zugestandenen waffenrechtlichen Erlaubnissen stets zum Führen von nur EINER Waffe berechtigt sind.  8o

  • Hallo sparky & gasbag,

    seid bedankt für Eure Infos und Meinungen.

    Zwischenzeitlich konnte ich in einigen amerikanischen Foren zu scharfen Waffen stöbern. Auch da scheiden sich teils die Geister an dieser Befestigungsmethode. Nach meiner Wahrnehmung steht und fällt das Nutzererlebnis mit der Qualität des verwendeten Knöchelholsters. Von "einmal und nie wieder" über das "Holster für ein Backup" bis "jeden Tag gerne" gibt es da die ganze Bandbreite – häufig vor dem Hintergrund unterschiedlicher Nutzeranforderungen. Sei es, dass man die Waffe vor dem Arbeitgeber verstecken möchte, oder dass eine andere Befestigung aufgrund irgendwelcher Kleiderzwänge nicht möglich ist, oder dass man eben doch noch gerne eine Ersatzwaffe an anderer Stelle mit sich führen mag.

    Dem eher umständlichen Ziehen mit seinen Einschränkungen (ich könnte auch noch auf einem Bein stehen und das "Führbein" zum Ziehen hochheben :thumbsup: ) stehen für mich zwei große Vorteile entgegen. Die "Entdeckungsgefahr" wird – wenn die Hosen lang und weit genug sind – deutlich reduziert. Außerdem wird die Waffe im Falle eines hypothetischen Straßenraubes (wenn ich mich plötzlich wehrlos mit dem Messer am Hals konfrontiert sehe) nicht in der Nähe der von mir mitgeführten Wertsachen gefunden. Wenn ich dann auf dem Boden liege, und man auf mich eintritt, weil das "Wechselgeld" vielleicht nicht reicht, kann ich die Waffe möglicherweise immer noch ziehen und abfeuern. Das wäre dann wohl auch tatsächlich ein Fall der Notwehr.

    Im anderen Fall – nämlich, dass ich das Unheil früh genug kommen sehe – bleibt mir wahrscheinlich auch noch die kurze Zeit, die SSW vom Knöchel zu nehmen. Zu früh schießen darf ich ja ohnehin nicht, deshalb ist es in diesem Fall möglicherweise eher angeraten, die Flucht zu ergreifen, als die Abwehrmunition zu verschießen.

    Mein Fazit:

    Ich glaube inzwischen, dass es im tatsächlichen Notwehrfall mit seinen hohen objektiven und subjektiven rechtlichen Anforderungen und den uns zur Verfügung stehenden Mitteln so viele nicht planbare Eventualitäten gibt, dass es wahrscheinlich völlig egal ist, ob ich die SSW im Rücken, vor dem Bauch, an der Hüfte oder an den Knöcheln trage. Wenn sie einem besseren Sicherheitsgefühl dient, dann tut sie ja schon einiges. Ob sie im Zweifelsfall wirklich zur Anwendung kommt / kommen kann, ist fraglich. Aber die Diskussion über den Sinn und Zweck des Führens von SSW ist ja wieder eine ganz andere Geschichte.

    Wenn ich es zu gegebener Zeit auf einen Versuch mit dem Knöchelholster ankommen lasse, schreibe ich gerne einen kleinen Bericht darüber.

    Herzlichen Dank für Euren Gehirnschmalz in dieser Sache und beste Grüße vom

    Tumben Trompeter

    6 Mal editiert, zuletzt von TumberTambour (28. Januar 2016 um 22:08)

  • Führen von nur EINER Waffe berechtigt sind.

    Sprich du mal für dich selbst. In meinem Ws steht da nix von maximal Menge aber so ab der 12 Waffe wird etwas schwer die alle zu tragen, und die hose hängt dann am knöchel (ist das dann auch Knöchekholster?) :laola::party:


  • Ich glaube inzwischen, dass es im tatsächlichen Notwehrfall mit seinen hohen objektiven und subjektiven rechtlichen Anforderungen und den uns zur Verfügung stehenden Mitteln so viele nicht planbare Eventualitäten gibt, dass es wahrscheinlich völlig egal ist, ob ich die SSW im Rücken, vor dem Bauch, an der Hüfte oder an den Knöcheln trage. Wenn sie einem besseren Sicherheitsgefühl dient, dann tut sie ja schon einiges. Ob sie im Zweifelsfall wirklich zur Anwendung kommt / kommen kann, ist fraglich. Aber die Diskussion über den Sinn und Zweck des Führens von SSW ist ja wieder eine ganz andere Geschichte.

    Sorry, aber das führt das Führen ad absurdum! Sicherheitsgefühl ist eben nur ein Gefühl. Das WIE beim Führen einer Waffe, egal welcher, ist das A und O in der SV. Zumal falschen Führen die Eigengefährdung im Bedarfsfall massiv erhöhen kann! Stichwort Kopftritt!
    Das schnelle und sichere Ziehen einer Waffe stellt in jeder SV-Situation das wesentliche Element da! Keine ernsthafter Instructor würde eine Trageweise im Knöchelholster empfehlen, nichtmal für eine Backup-Waffe!

  • Wenn du an deinem HW 37/88 ein Pachmayer Grip oder Hogue Monogrip hast, kannst du zB das Holster für die P22 benutzen ! Da passt übrigends auch die Z 914 rein ! Wird am Gürtel getragen und für rechts und links geeignet ! Billig und gut verarbeitet ! Grüße

  • Sorry, aber das führt das Führen ad absurdum!


    Danke, Doc, für Deinen Einwand, den ich nachvollziehen kann. Mir ist es neben der schnellen Verfügbarkeit mindestens genauso wichtig, dass die Waffe niemals versehentlich für Dritte sichtbar wird. Mir sind die damit möglicherweise verbundenen Probleme (Jacke oder Shirt rutscht hoch -> Mitmensch sieht eine Waffe -> Konfrontation mit der Polizei, die verständlicherweise erst einmal auf den Eigenschutz bedacht ist) ein wahrer Graus.

    Daraufhin habe ich noch einmal nach weiteren Möglichkeiten des Führens recherchiert und bin dabei auf einen interessanten Artikel der DWJ gestoßen, der einige Möglichkeiten des Führens darstellt: Verdecktes Führen der Schusswaffe. Mit einem Unhängetaschen- oder Gürteltaschenholster (passt eher zu lässiger Freizeitkleidung, und damit bei mir nicht oft) könnte ich mich alternativ vielleicht anfreunden. Zu denken gibt mir jedenfalls nun, dass dieser Artikel das Knöchelholster nicht ansatzweise in Betracht zieht, weshalb es vielleicht sehr wahrscheinlich keine gute Möglichkeit des verdeckten Tragens darstellt.

    Beste Grüße vom

    Tumben Trompeter

    Einmal editiert, zuletzt von TumberTambour (1. Februar 2016 um 13:49)

  • Huhu Trompeter,

    mach doch mal ein Experiment. Nimm die Waffe Deiner Wahl und wickle knapp über deinem Knöchel um die Waffe eine Elastikbinde. Die erste Lage, die ersten beiden Lagen vielleicht zwischen Waffe und Haut. Einfach so herum, wie auch das Holster stützen würde. Dann zwei Lagen von außen ÜBER die Waffe. Also bis knapp unter den Griff und dann probiere es mal aus. Unter den Gesichtspunkten wie ich sie beschrieben habe. Trage es mal mehrere Stunden so, versuche zu rennen, zu klettern, im Alltag, Tragegefühl… und dann sag mal wie es ist. ;^) 

    Aber nur zwei Lagen von außen, sonst spiegelt es nicht mehr die Trageeigenschaften eines Holsters wieder. Maximal drei. Wenn Du zehn herumwickelt dann sitzt die Waffe viel fester als in einem Ankle Holster.

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Nimm die Waffe Deiner Wahl und wickle knapp über deinem Knöchel um die Waffe eine Elastikbinde.


    Die einfachen Lösungen liegen manchmal so nahe. :thumbsup: Danke, Sparky. Das werde ich testen und dann gerne berichten.

    Beste Grüße vom

    Tumben Trompeter

  • Hi,

    bist Du sicher, dass du einen Knöchelholster tragen willst? Das Ziehen der Waffe dauert da doch ziemlich lang. Entweder muss Du mit dem Oberkörper runter, die Hose hochmachen und die Waffe ziehen, wobei Du garantiert keinen Blick mehr zum Angreifer hast oder Du musst Dein Bin nach oben führen, wodurch Du auf einem Bein steht. Bedenke darüber hinaus, dass Deine Knöchel das sind was den weitesten Weg zurück legt während Du läufst.

    Ich benutze zum führen meines HW 37 einen kleinen Innenbundholster aus Leder. Innenbundholster sind zum verdeckten Führen nach meiner Meinung die erste Wahl. Vorteil bei solch einem kleinen IWB Holster aus Leder ist, dass Du ihn auch als Taschenholster bei einigen Hosen oder Jacken benutzen kannst. Wenn es Dir auf mehr Komfort beim Tragen ankommt kannst Du einen einen IWB Holster mit Kydex zulegen. Ich hab meinen damals bei Midway Deutschland gekauft. Heute heißen die Brownell glaube ich. Der HW37 und HW 88 ist im übrigen ein Revolver mit S&W J-Rahmen. Von daher gibt es sehr viele schöne Holster für diesen Revolver.

    Was aber immer wichtig ist: Über regelmäßig das Ziehen, damit in der Stressituation alle Bewegungen sitzen. Dazu gibt es viele gute Videos aus den USA.

  • Was aber immer wichtig ist: Über regelmäßig das Ziehen, damit in der Stressituation alle Bewegungen sitzen. Dazu gibt es viele gute Videos aus den USA.

    sicher kann es Situationen geben in denen man überraschend ziehen muss. Aber im normalen Alltag als Zivilist? Eher nicht. Bedrohungsszenarien entwickeln sich. Das sind von der Filmindustrie vorgegebene Vorstellungen wie Gary Cooper um zwölf Uhr Mittags… Dann lieber mit offenen Augen durch die Gegend wandeln. Nicht immer von völlig falschen Vorstellungen ausgehen.

    LG, Andreas :)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • In den späten 1990ern hatte ich mir einen Uncle Mike Knöchelholster besorgt und dort hin und wieder eine RG9 geführt. Für die einzige bzw. primär SSW in meinen Augen absolut keine Option. Zwar hat Dave Spaulding im gleichen Zeitraum mal einen netten Artikel zu dem Thema Knöchelholster in irgendeiner US Zeitschrift geschrieben, aber schlußendlich ist die Ziehbewegung bzw. Position absolut nicht optimal. Und das Zusatzgewicht am Knöchel hat auch keine Laune beim Laufen gemacht und die Sorge, das sich das Teil aus dem Holster löst und im Supermarkt über den Boden schliddert ist zu groß. Kann zwar auch beim klassischen IWB Holster passieren, aber hier kann man wesentlich leichter mal unbemerkt von außen mit dem Arm den Sitz prüfen.

    Ein klassischer Gürtelholster wäre IMHO die optimalste Lösung (für eine SSW).

    Gruß
    Thorsten

    P.S: Und zur SV rate ich jedem dennoch zum Spray. Anders als in den späten 1990ern haben wir heute viel mehr Optionen hinsichtlich Wirkstoffeinsatz (Nebel, Strahl, Flüssig, Gel, Schaum) und Hersteller. Fällt Dir im Supermarkt das Spray mal auf den Boden - die wenigstens werden es bemerken (könnte ja auch das Deospray aus dem Regal gewesen sein, das man gehört hat). Das geringere Gewicht ist ein weiterer Pluspunkt dieser Option. Selbst die leichteste SSW wiegt im Verhältnis zum Wirkstoff mehr als jedes Spraydose.