Tips und Tricks zur Norconia QB78D

Es gibt 1.576 Antworten in diesem Thema, welches 462.386 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. März 2024 um 16:41) ist von Terrus.

  • Ja, da haste sicherlich Recht! Vor allem weil der Originalabzug ja so ein überlegenes Kunstwerk ist bei dem alle Passungen saugend ineinandergreifen.
    Mag Pfusch sein aber es ist mein Pfusch. Mach dir selber welchen.


    Damit beginnt alles. Ein Blech 30x30x0.5mm

    Als erstes Mittellinie einzeichnen und parallel dazu im Abstand von 3mm links und rechts die Sägelinien.

    Noch schnell die Bohrung anzeichnen...


    ...und Bohren. Bitte schön mittig.

    Nu kommt der spassige Teil, sägen. Also ich mache das so das ich das Blech auf mein Biegetool aufspanne und dann entlang des Biegetools säge. Da wird dann die Zunge schön winklig.

    ...und ich hatte natürlich vergessen zu schreiben das das Biegetool exakt 6mm dick ist!!! Das ist wichtig weil der Abzug auch 6mm dick ist, der muss ja dann saugend ins U-Profil, die Klinke allerdings nur 5.8-5.9mm. Das ist super weil sie dann hervorragend zwischen die Ohren passt ohne zu klappern aber auch ohne zu klemmen.

    Einmal editiert, zuletzt von WhiteSAndS (26. Januar 2018 um 23:05) aus folgendem Grund: 'n bisschen was Wichtiges vergessen

  • Schön sauber um das Biegetool herum biegen. Das muss dann wirklich saugend passen. Da kommt dann eine wirklich hervorragende Materialeigenschaft von Messing zu tragen. Man kann es sauber passend mit einem Hämmerchen klopfen.

    Nun noch die Bohrungen für den Systemkasten


    und mit einem 3.2mm Bohrer bohren. Damit es keinen Versatz gibt nutze ich das Biegetool mit einer seiner Bohrungen als Führung.

    Als letztes noch die Zunge im Winkel von 90° scharfkantig abbiegen

  • Ach, erfüllt seinen Zweck. Ist nun mal nicht jeder mit einer Superwerkstatt ausgestattet. ich finds gut.
    Jetzt gibts bestimmt gleich noch Kommentare zur mittigen Bohrung.
    Wie gesagt Ergebnis zählt :thumbup:

  • Jetzt kommt der am meisten schmerzende Eingriff. Klinke und Trigger passend machen.
    Bei der Klinke kann ich nur empfehlen ein scharfes Sägeblatt zu nehmen und selbst dann merkt man schnell das das kein Weicheisen ist.

    Bei der Klinke kann man auf der Höhe der Bohrung sägen. Das spart ein paar Tränen. Alles hinterher schön entgraten.
    Am Trigger hab ich nur mit einer Feile gearbeitet. War mir sicherer und das Material ist butterweich.

    Alles zusammenfügen und es MUSS alles saugend zusammenpassen. Wenn nicht hat man schlecht gebogen. Ganz übel weil es dann nicht in den Triggerkasten passen wird.
    Trigger und Blech mit einer M3 Schraube miteinander verschrauben.

    Ups, da fehlt noch die Mutter. :D
    Durch die Schraube und das Blech bildet sich eine Box für die Feder. so das die später nicht verrutscht.

    Jetzt muss alles in die Box eingepasst werden. Da merkt man dann schnell wo es klemmt und ob man die Bohrungen ohne Versatz angebracht hat. Bohrungen halt mit einer Feile nachbearbeiten, alles schön entgraten und wenn nötig mit einer Zange schön parallelisieren.
    Trigger und Klinke müssen sich spielfrei aber unabhängig voneinander bewegen. Da ist jetzt mal ein bisschen gunsmithing angesagt.

    Das war im Prinzip schon alles und das praktisch live weil ich ja zu Demonstrationszwecken ein neues Blech biegen musste.
    Ich hoffe ich habe euch jetzt genug gelangweilt und den Rest findet ihr anhand der Bilder schon selber raus.

  • Vielleicht noch so ein zwei Hinweise. Immer schön nach jedem Arbeitsschritt entgraten. Das spart Ärger.
    Ich benutze als Druckfeder für den Trigger eine Kugelschreiberfeder. Die ist aber ein bisschen zu lang. Jedenfalls wenn man die Betätigungskraft nicht gar so hoch haben möchte. Die kleine Druckfeder für die Klinke ist eine recht schwache Feder aus meinem Sammelsurium die ich gekürzt habe. Wie gesagt, die muss nur sicherstellen das die Klinke wieder in den Sear eingreift.
    Wer möchte kann natürlich an der Stelle auch ein Druckstück verbauen. Das kostet aber extra. ^^
    Bei unbetätigtem Trigger addiert sich der Druck des Triggers über die Zunge auf die Klinke. Der eigentlich Betätigungsdruck wird eh über den Hammer aufgebaut.
    Auch vergessen, die Zunge kann man zur Einstellung des Vorweges benutzen. Ich habe auch an eine Schraubenlösung gedacht aber so oft macht man das echt nicht....aber wer will schneidet sich in die Zunge ein Gewinde... Also, bevor Missverständnisse aufkommen, es ist immer die Zunge vom Blech gemeint. Nicht das mich einer verklagt weil das Gewinde inner Zunge jetzt nicht mehr zum Piercing passt...
    Die Klinke liegt bei mir nach dem Umbau schön mittig im Triggerkasten. Nicht so nach links versetzt wie vorher. Das Sear habe ich dann mit Unterlegscheiben passend angehoben.

    Falls jemand zu dickes Blech benutzt hat und alles nach dem zusammenschrauben klemmt, die Feile und ein scharfes Taschenmesser sind dein Freund. Es gibt einige Stellen an denen man anpassen kann ohne das System zu versauen. Ich selber hatte auch nur 0.8mm dickes Messingblech. Das ist ein bisschen viel aber so die Grenze zum machbaren.

    Einmal editiert, zuletzt von WhiteSAndS (26. Januar 2018 um 15:10)

  • Habe meine QB78 zerlegt und werde einiges überarbeiten. (Ventil, Hammer, Ladedorn, Lauf etc.)
    Vorher habe ich den Ist-Zustand 10m frei stehend festgehalten.

  • Ich weis, ihr wollt hier nur Lobhudeleien....

    Mann Leute, jetzt hört doch mal auf immer gleich jede Kritik persönlich zu nehmen. Da macht einer was und sofort kommt eine Gegenmeinung. Wenn Du das für Pfusch hältst ist doch in Ordnung. Ich finde gut das sich einer Gedanken macht und Tipps gibt.Aber wenn Dir das nicht gefällt was er da macht schau einfach nicht hin. Bei allem Respekt ziehen wir doch alle an einem Strang. :thumbup:

  • Mann Leute, jetzt hört doch mal auf immer gleich jede Kritik persönlich zu nehmen. Da macht einer was und sofort kommt eine Gegenmeinung. Wenn Du das für Pfusch hältst ist doch in Ordnung. Ich finde gut das sich einer Gedanken macht und Tipps gibt.Aber wenn Dir das nicht gefällt was er da macht schau einfach nicht hin. Bei allem Respekt ziehen wir doch alle an einem Strang. :thumbup:

    Sorry, ich finde es mehr als angebracht darauf hinzuweisen, wenn einer an einer Waffe rumpfuscht!
    Klar, es handelt sich um keinen Atomsprengkopf, aber es ist auch kein Spielzeug!

  • Interessant finde ich eigentlich das jemand etwas als Pfusch bezeichnet ohne tatsächlich einen Vergleich ziehen zu können.
    Ich kann ja inzwischen nachvollziehen das "Etwas" nur gut sein kann wenn es wenigstens auf einer CNC-Maschine aus dem vollen gefräst wurde. Es gab mal Zeiten da kam es darauf an eine "Idee" zu haben die man dann effizient mit dem vorhandenen Werkzeug umgesetzt hat. Wer sich mal mit der Geschichte des Gunsmithing beschäftigt wird evtl. erstaunt sein wie Waffen hergestellt und bearbeitet wurden und werden.

    Mal zurück zur QB78. Die QB ist ein erstaunliches Stück Waffe für 117.98€. Mehr als ich erwartet hatte und zum Teil mit erstaunlichen, um nicht zu schreiben erschreckenden, Lösungen. Der Trigger ist, so wie er ausgeliefert wird, nicht wirklich gut und ihn als sicher zu bezeichnen ... nee, das möchte ich anders schreiben... er ist nur eigensicher WEIL die Federn so extrem stark sind und er ist nicht sehr ergonomisch. Er fühlt sich mehr so an wie ein mittelmässiger Trigger bei einer Federdruckwaffe.
    Da ich eh beim sichermachen von Klinke und Sear war hab ich halt die Triggereinheit in eine echte Two-Stage-Triggereinheit umgewandelt und das mit Materialien und Aufwand die jeder ambitionierte Heimwerker aufbringen kann.
    Das wird sicher kein Matchtrigger werden aber alle mir wichtigen Parameter kann ich anpassen. Vorweg, Vorwegkraft, Auslösekraft leider nur beschränkt weil bestimmt durch die Federkraft des Hammers, Triggerstop. Nix klappert mehr und alles ist zentriert.
    Aber, was mir tatsächlich am wichtigsten war, der Trigger löst auch dann nicht aus wenn man mal die Waffe geladen etwas härter absetzt. Jedenfalls wenn man die Klinkenüberschneidung auf die Spitze getrieben hat.
    Wenn es bedeutet Pfusch zu machen wenn man etwas sicherer macht, gut, dann ist das Pfusch.
    Fakt ist, ich finde ihn jetzt nicht wesentlich schlechter als an einer Match-KK-Waffe und das ist bei der nichtoptimalen Geometrie schon ganz gut.

    Ok, jetzt habe ich auch mal ´ne Frage.
    Was zeichnet einen guten Trigger aus?

  • Ich kann nur für meinen Teil sagen, ich habe nicht wirklich aus den Bildern verstanden, wie es jetzt funktioniert, und deshalb wäre ich auch interessiert zu wissen, was der @Matthias777 anders machen würde.

  • Zum Trigger:

    Trigger sind eigentlich wie Luftgewehre, echte Waffen oder ABs. Es sind Kraftverstärkungsmaschinen.

    Der leichteste Druck des Zeigefingers wird z.B. in den Schlag des Hammers / Hahns, ... umgesetzt und verstärkt. Der wiederum zündet die Patrone oder öffnet ein Ventil, daß dann wiederum einen stärkeren Luftstrom generiert bzw eine kräftige Feder losschnellen läßt. Ein Abzug ist ein Kraftverstärker.

    Idealerweise leicht, mit kurzem Vorweg und spürbarem Druckpunkt (Kraft- bzw Wiederstandserhöhung beim Ziehen/Drücken des Abzugs Der Schuß sollte sich nach dem möglichst kleinem aber gut spürbaren Druckpunkt lösen.

    1.) Leicht
    2.) kurze Wege
    3.) gut fühlbarer Losbrechpunkt

    Kenne mich mit den Fachbegriffen nicht so aus aber ich hoffe, das, was ich sagen wollte, kam rüber

    Gruß play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (27. Januar 2018 um 23:02)

  • Trigger sind ......eigentlich........Kraftverstärkungsmaschinen.

    Der leichteste Druck des Zeigefingers wird..................... Ein Abzug ist ein Kraftverstärker.

    Das halte ich für falsch!
    Der Trigger ist nur ein Auslöser für eine Kraft,die zuvor auf anderem Wege eingebracht und gespeichert wurde.
    Zum Beispiel Spannen der Feder oder Aufpumpen der Kartusche.....

    Dann wäre ja jeder x-beliebige Schalter einer Maschine ein Kraftverstärker......oder auch der Knopf,der die Bombe auslöst etc.
    Böser Schalter :cursing:

  • Kommt drauf an, wie man Kraftverstärkung definiert. Wenn die Kraft und der Kraftvektor linear und gleichgerichtet sein sollen nicht.
    Es ist z.B. kein Cyborg-Kraftverstärker-Exoskelet zum umschnallen.

    Wenn man es als ich drücke auf einen leichten winzigen Knopf, und ein paar mrd Joule werden ausgelöst (A-Bombe) dann ja.
    E wird halt eine minimale Energie (Drücken des Zeigefingers) in eine größere Energieabgabe zu einem möglich exakten Zeitpunkt umgesetzt.

    Ein guter Trigger birgt in sich auf jeden Fall eine recht starke Übersetzung. Ein schlechter Abzug ist schwergängig (hoher Kraftaufwand), hat keinen definierten Druckpunkt, einen großen Vorweg, ist nicht glatt laufend, ....

    Jeder kann das für sich interpretieren, wie Er will.

    Ein Gewehr oder AB ist für mich eine Kraftverstärkermaschine. Sie kann die Kugel oder den Pfeil mit hoher Energie fortschleudern. Und das durch die leichte Bewegung des Zeigefingers. Wie, wo die Energie vorher gespeichert wurde / wird ist für mich da ziemlich banane.

    Im ürigen auch der Abzug. Halt Knopf in Hammerschlag bzw Hahnbewegung. Beim Preller in das ansich schwergängige Lösen der Feder.
    Alternativ kann man mal versuchen, die Feder z.B. durch ziehen eines Bolzen zu lösen. Das erfordert mehr Kraft!

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • P.S. Es gibt auch elektronische und elektrische Abzüge. Z.B. könnte ein Sensortaster ein Relais auslösen, das den Schuß dann löst, ... Ein normaler, mechanischer Trigger ist eine Ansammlung von Hebeln. Und das oft sehr geschickt konstruiert.

    Archimedes (oder so) sagte schon. Mit dem richtigen Hebel kann man die ganze Welt bewegen (oder so ähnlich). ;) Und a werde ich keinem alten Grichen wiedersprechen.

    Sieht man hier auch recht eindeutig: Wer hier die Hebel nicht sieht, ...
    1.) um die gefühlte Reibung zu minimieren
    2.) Um die Lösekraft zu minimieren
    Der Hahn selbst ist eine Hebelübersetzung Mind. 1:6
    Das Teil am Hahn eine kleine zusätzliche Übersetzung (Reibung zum dritten, roten Teil) 1:1,3 aber eher um die Richtung zu ändern.
    Das Dritte rote Teil eine ca. 1:2 Übersetzung um die Reibung mit Teil 4 zu reduzieren
    Teil 4 (der eigentliche Haken zur Lösung der Feder eine ca. 1:4 Übersetzung um die Haltekraft des Hakens zu reduzieren.

    Ich sehe da 4x Hebel. Dazu kommt noch, das der Weg 3x in eine senkrecht zu der Bewegung des Hebels wirkende Gleitreibungskraft umgesetzt wird.

    Zieht die Feder z.B. mit 20kg am Hebel, drückt das längere Stück vom Hebel nur noch mit 4-5kg gegen Stück 3. Wenn Hebel 3 sich und zwar 90 Grad zum Druck minimal bewegt, löst sich der Schuß. Das selbe Spiel zwischen Hebel 2 und 3.

    Der eigentliche Züngel wandelt eine recht streckenlange Bewegung in eine kleine Bewegung des Knubbels, der den Hebel 2 hochdrückt.

    Entsprechende Federn sorgen für eine nochmalige Verringerung des Reibungswiederstandes oder ein besseres Halten, damit sich der Schuß nicht vorher löst oder um Druckpunktkraft und Vorwegkraft einzustellen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    3 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (28. Januar 2018 um 00:04)