egun - Ausweiskopie vom Verkäufer?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 1.940 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Oktober 2015 um 14:38) ist von Ithildae.

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich verkaufe momentan etwas auf egun und habe dort ein "frisches" Konto; also noch keine Bewertungen und es ist meine erste Auktion. Habe früher immer auf egun mit dem Konto meiner Ex-Frau eingekauft/verkauft, was nun nicht mehr möglich ist.

    Nun hat sich ein potentieller Käufer gemeldet, dass er genau aus dem Grund Bedenken hat. Negative Vorerfahrungen hatte er wohl schon gemacht.
    Er hätte nun gerne eine Ausweiskopie von mir.

    Wie schätzt Ihr das ein? Ist das eine übliche Vorgehensweise und gänzlich unbedenklich, oder sollte ich dabei doch vorsichtig sein? Ich kann den Grund wie gesagt absolut verstehen, habe aber dennoch ein komisches Gefühl dabei. Also anders, als wenn ich selbst als Käufer einen Altersnachweis erbringe. Vielleicht nehmt Ihr mir ja die Bedenken?!

    mfG Andy

  • Hallo,

    ist für mich völlig normal und mache ich auch so!

    Wenn ich bei Verkäufern mit wenigen oder keiner Bewertung kaufe, fordere ich vor Tätigung meiner Überweisung
    auch einen Identitätsnachweis und eine Festnetznummer vom Verkäufer, habe ich seither auch immer erhalten.
    Identitätsnachweis muß mit den bei Egun hinterlegten Daten übereinstimmen, ansonst überweise ich kein Geld.

    (Nicht nur) bei Egun kann man sich leicht mit Fake-Daten anmelden und das bezahlte Geld wäre dann futsch.

    Gruß
    WilderSüden

  • Moin,
    Ich hätte da jetzt kein Problem. Grad bei Egun tummeln sich eine Menge Schwachmaten die auf alles bieten aber keine Kohle auf der Naht haben oder minderjährig sind.

    Facebook: Streu Kreis

  • Gut, gut.

    Ich danke Euch für das Feedback. Dann kann ich ja beruhigt meinen Identitätsnachweis rausschicken.
    Mir ging es nur darum, da ich seit Jahren schon nichts mehr auf egun verkauft habe, habe ich natürlich auch keine Ahnung, was so üblich ist, oder wie und wo Schindluder getrieben wird.
    Da war es mir sicherer ich frage noch einmal bei Euch nach.

    Noch einmal Danke für die Hilfe.

  • Bei teureren Gegenständen frage ich auch nach einem Identifikationsnachweis.
    Die Möglichkeiten für Betrüger sind einfach zu paradiesisch.
    Reingefallen bin ich trotzdem schon (mit Ausweiskopie). ;(

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Reingefallen bin ich trotzdem schon (mit Ausweiskopie).


    ... ich ebenfalls :cursing: ,

    aber ich habe wenigstens einen Titel und der Zwangsvollstreckungsauftrag läuft :thumbup:

  • aber ich habe wenigstens einen Titel und der Zwangsvollstreckungsauftrag läuft


    Ja, und ich hoffe daß ich in den 30 Jahren die der Titel gültig
    ist an mein Geld komme. Falls ja wird es wenigstens ordentlich
    verzinst, ich habe 8% im Titel stehen.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Reingefallen bin ich trotzdem schon (mit Ausweiskopie).


    Und aus diesem Grund sollte man etwas sparsamer mit dem Versenden der eigenen Ausweiskopie sein. Bei einem "potentiellen Käufer" würde ich darauf verweisen, dass er die Kopie erst bekommt, wenn er sein Potential erfolgreich umgesetzt hat, also aus Bieter auch Käufer geworden ist.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Mittlerweile ist aus dem Interessent ein Käufer geworden. Also tatsächlich kurz nachdem ich meinen Identitätsnachweis verschickt hatte.
    Ich hatte ja damit gerechnet, dass falls in den Jahren, wo ich inaktiv auf egun war, sich eine Masche entwickelt hätte, die dann auf missbräuchliche Aktionen rausläuft, Ihr sofort "Stop" geschrien hättet.
    Ich wollte dem Käufer damit nichts unterstellen, sondern einfach mal hier den Busch indirekt abklopfen, ob es da schon einmal solche Probleme gab. Scheint funktioniert zu haben und hat zu einem Verkauf geführt. Was will man mehr...

  • Das kopieren der neuen Ausweise ist darüber hinaus auch nicht mehr erlaubt.
    https://www.datenschutzbeauftragter-info.de/nicht-bemerkt-…ieren-verboten/
    Ich würde in einem solchen fall immer ein Postident machen.


    Aus deinem Link:

    Zitat

    Auch wenn sich im Gesetz kein ausdrückliches Kopierverbot findet,


    Wenigstens der hat es begriffen. Das scheint auch wieder so eine
    urbane Legende zu werden.

    Postident macht im vorgetragenen Fall wenig Sinn, der Käufer hat um eine
    Identifikation des Verkäufers gebeten.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.


  • Postident macht im vorgetragenen Fall wenig Sinn, der Käufer hat um eine
    Identifikation des Verkäufers gebeten.


    Das macht technisch keinen unterschied. Is doch egal wer wehm was nachweisen soll. Per Postident ist das jedenfalls möglich. Kostet aber.



    Ich hab dein Zitat mal vervollständigt, damit das ganze nicht mal wieder diffamiert wird.



    Wenigstens der hat es begriffen..

    Ob er es so begriffen hat wie du denkst ist fraglich, er spricht ja des weiteren selber von einem Verbot

    Zitat

    Safety first

    Der Grund für das Verbot liegt unter anderem in der Gestaltung des neuen Ausweises begründet. Dazu das Bundesinnenministerium:


    Zitat

    Es gibt im Gesetz durchaus ein Kopierverbot, nur ist es kein „ausdrückliches“ Kopierverbot. Das Verbot ergibt sich meiner Ansicht nach aus § 14 i.V.m. § 20 Abs. 1 PAuswG. Danach ist die Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten aus dem Ausweis nur nach Maßgabe der §§ 18 bis 20 zulässig. In § 20 ist dann der Begriff der Verwendung als Identitätsnachweis auszulegen. Und an dieser Stelle kann man dann die Regierungsbegründung heranziehen und als weiteres Argument die Gesetzessystematik berücksichtigen, denn in mehreren anderen Gesetzen und Verordnungen wird eine Kopie explizit erlaubt, was meiner Ansicht nach nur Sinn macht, wenn es ansonsten verboten ist.

    Ich selber hatte ja bewusst nicht Verbot geschrieben, sondern "nicht Erlaubt", weil bei verwendung von Verbot gleich immer "verstoßen gegen ein verbot = strafe u.s.w." damit in verbindung gebracht wird. Das wollte ich verhindern.


    ... Das scheint auch wieder so eine
    urbane Legende zu werden.


    Verbot hin oder her, ne urbange Legende ist das sicherlich nicht.

    Aber das kann man ja gerne auf der verlinkten Seite ausdisskutiren.

    Gruß
    Daniel

    5 Mal editiert, zuletzt von jollyhoker (23. Oktober 2015 um 01:06)

  • Technisch nicht, im Ablauf schon. Bis die Post hin und zurück ist
    kann der Gegenstand 30 mal verkauft sein.
    Deshalb sagte ich ja auch "wenig Sinn", und nicht "keinen Sinn" ;)

    Ob man das macht kann dann ja jeder selbst entscheiden.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Ah, eines meiner Lieblingsthemen, die Ausweiskopie. Dass es nicht erlaubt ist, wurde ja schon hinreichend erklärt. (Siehe auch: https://www.datenschutzbeauftragter-info.de/nicht-bemerkt-…ieren-verboten/ )

    Hier nochmal warum es keine gute Idee ist:
    Nehmen wir mal an jeder akzeptiert Ausweiskopien als Identitätsnachweis. Hinz schickt Kunz eine Ausweiskopie, Kunz verschickt Ware, soweit gut. Nun hat Kunz vielleicht ein einfaches Passwort auf dem Mail-Account oder Kunz-Junior findet die Ausweiskopie auf Papas Festplatte und denkt sich: Hey, ich kauf was bei Franz und geb mich als Hinz aus.

    Sobald eine Ausweiskopie aus den Händen ist, ist sie nicht mehr kontrollierbar und kann überall landen. Eine Mail-Adresse auf den Vor- und Nachnamen auf dem Ausweis ist schnell angelegt. Ich würde als Verkäufer daher keine Ausweiskopie akzeptieren. Erstens weist sie nicht sicher nach, dass der Andere auch wirklich Inhaber des Ausweises ist. Zweitens müsste ich die Daten sofort vernichten wenn ich damit fertig bin. Wenn jemand die Ausweiskopie von meinem Rechner klauen kann und damit Schmu macht, bin ich unter bestimmten Umständen teilweise schadenersatzpflichtig.

    Was macht man stattdessen?

    • Ausweis vor der Webcam zeigen lassen -> einfachste, kostenlose und legale Möglichkeit
    • DHL Identitäts- und Altersprüfung bei Zustellung (bringt hier nix, weil Verkäufer sich identifizieren soll)
    • Post-Ident -> Lohnt eigentlich nur, wenn es um größere Sachen geht
    • Eine De-Mail senden lassen (Ja, so ein Konto will keiner, aber für diese Sachen wäre es was gutes)
  • Dass es nicht erlaubt ist, wurde ja schon hinreichend erklärt.


    Häufiges Widerholen führt nicht dazu daß eine
    falsche Aussage richtig wird.

    Die Kopie ist ein einfaches Mittel um dem rechtlichen
    Erfordernis der Altersprüfung nachzukommen. Daß
    es auch Nachteile geben kann ist ja bekannt. Aber
    auch wie man diese vermeidet. z.B. in dem man nur
    an die Adresse versendet die auf dem Ausweis steht.
    Das schränkt Missbrauch deutlich ein (leider nicht aus).

    Des Ausweis vor die Webcam zu halten ist Blödsinn,
    denn davon kann man auch eine Kopie machen.
    DE-Mail ist genauso sicher wie die Rente - gar nicht.
    Wer 100% will muss das Geschäft von Angesicht zu
    Angesicht abwickeln.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • ... - erlaubt - nicht erlaubt - verboten - hin oder her - ...

    Ein mündiger Bürger muß selbst entscheiden inwieweit er seine personenbezogenen Daten weiter gibt oder nicht und welches generelles Risiko er bereit ist einzugehen. Aber ein gewisses Restrisiko wird immer bestehen bleiben.
    Zudem muß man unterscheiden was für Alternativen sind möglich und welche Alternativen sind überhaupt praktikabel.

    Wer eine 100%-ige Sicherheit möchte, sollte sich von Onlinegeschäften fern halten,

    so meine Meinung.

  • Des Ausweis vor die Webcam zu halten ist Blödsinn,
    denn davon kann man auch eine Kopie machen.
    DE-Mail ist genauso sicher wie die Rente - gar nicht.
    Wer 100% will muss das Geschäft von Angesicht zu
    Angesicht abwickeln.

    Wenn ich jemandem einen Videostream vor der Webcam vorspiele fällt es aber eher auf, als wenn ich einfach ein JPG per Mail schicke. Wenn man sich per Webcam unterhält, sieht man, ob jemand live da ist oder einem eine Aufnahme vorspielt. Eine per Mail versendete Kopie lässt sich beliebig oft in gleicher Weise weiterversenden. Mit ein bisschen Photoshop kriegt man auch die Adresse drauf, die man haben will.

    Zu De-Mail: Muss ja in diesem Fall gar nicht abhörsicher oder sonstwas sein: Du hast ein Mail-Postfach, dessen Inhaber sich gegenüber dem Provider mit Ausweis identifiziert hat. Mehr brauchst du nicht. Dass kein System der Welt 100% sicher ist, brauche ich nicht zu erklären, aber wenn die Alternative sein soll, ein JPG von einem Ausweis per E-Mail zu verschicken, dann gewinnt im direkten Vergleich selbst ein Ding wie De-Mail.

    Du hast Recht: 100% Sicherheit bekommst du nur von Angesicht zu Angesicht - aber ein leicht manipulier- und kopierbares Bild als Identitätsnachweis zu akzeptieren macht es Gaunern doch zu einfach.

  • u hast Recht: 100% Sicherheit bekommst du nur von Angesicht zu Angesicht


    Nicht mal da - Ausweise kann man auch fälschen.

    Deswegen sind auch Verfahren wie PostIdent fehleranfällig - schließlich wird das von jemandem durchgeführt, der Angestellter in einem Schreibwarenladen / Kiosk mit DHL-Servicestelle ist. Da hat die Prüfung nicht die gleiche Qualität wie z.B. durch den Zoll.

    Wäre sichere Hardware nicht so teuer, könnte man viel mehr mit dem neuen Personalausweis (und EAT für Ausländer) machen - z.B. seine Identität quasi fälschungssicher nachweisen (sofern Ausweis und PIN nicht gestohlen wurden)