Schaftbruch CZ 200 T

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.509 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. August 2015 um 07:38) ist von Kante.

  • Morgen Leute. Wie die Überschrift schon sagt, der Hinterschaft meiner CZ 200T ist am Griff gebrochen. Bin selber schuld. ist mir aus der Gewehrtasche gefallen.

    Ist zum Glück ein leimbarer Bruch. Dennoch. Kennt jemand eine Quelle außer Frankonia oder Schneider wo man einen Ersatzschaft bekommt? Bin wahrhaftig nicht reich.


    danke+gruß bolzenschuss

    dort wo mein sofa ist , fühle ich mich wohl.

  • Schau doch mal bei KLINSKY. Die haben sehr hübsche Schäfte für die CZ200 zu (mMn) sehr erschwinglichlichen Preisen.

    MfG Michael

    "Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden." [Sokrates.]

  • Hi!
    Moderne Holzverbindungsmittel sind so leistungsfähig, das die Bruchstelle immer stabiler als das Holz daneben ist. Trotzdem wird ein guter Tischler Dir noch eine Einlage (1. besser 2 Holzdübel oder Streifen aus extrem zähen Material) machen, so das die Bruchzone stabiler ist als je zuvor.
    Ich würde das dann als Anlass zu einer Schaftrenovierung nehmen und der Bruch ist hinterher unsichtbar.

    Viele Tischler machen so etwas oft sehr günstig, weil das eine gern gesehene Abwechslung zu den üblichen Sachen ist und ihren Ehrgeiz herausfordert. (zumindest wenn der Tischler ein anständiger ist.) Frage aber vorher nach einem Preis. Nicht das "wird schon nicht so teuer" am Ende mehr als ein neuer Schaft kostet. Sind auch Spinner in dem Beruf unterwegs. wie überall!

    Kannst Du natürlich auch selber machen, wenn Du aber sonst keine Erfahrung mit Holz hast, wird es am Ende eher schlimm aussehen. Wobei Spachtel, Schmirgel und matt schwarzer Lack natürlich alles kaschiert.

    Gruß!

  • Abend Leute. Nachdem ich die letzen 48std getrauert habe, hier nun zwei Bilder vom Schaftbruch.

    Glück im Unglück. Ist ein gerader Bruch. Handwerklich bin ich geschickt. Zwar kein Profi aber zumindestens "Semiprofi" ^^
    Holz ist mein Lieblingswerkstoff. Der Plan sieht so aus:

    1) repariere den Originalschaft um zu schauen ob das ZF, Lauf oder System noch O.K sind. der "Rausfaller" aus der Gewehrtasche war sehr heftig.

    2) versuche den Originalschaft neu zu bekommen. ich bin so was wie ein System-Sammler. Basteln ja, aber muss in den Originalzustand problemlos zurück zu setzen sein.

    3) Recherchiere, plane, zeichne, kauf Holz und reaktiviere deine Dremel Oberfräse, Stichsäge, Stechbeitel, Schleifmittel und so weiter und lege los.

    gruß Julian

  • Der Bruch sieht doch "gut" aus. Kann man da nicht mit etwas Sorgfald eine Schraub- und Leimverbindung von unten (direkt durch den Pistolengriff) herstellen? Genug "Fleisch" wäre jedenfalls da.

    EDIT: Und wenn nicht zu viel an den Bruchkanten weggesplittert ist, dürfte das hinterher auch nicht zu sehen sein.

    "Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden." [Sokrates.]

  • Hi,
    das ist ja quasi eine Sollbruchstelle. Da braucht es keine große Gewalt um es an dieser Stelle zu zerreißen. Auf der anderen Seite kann man die Bruchstücke ja sehr gut pressen, da oben und unten parallel sind.
    Ich würde mir überlegen, ob ich den Schaft original lasse oder doch etwas modifiziere, z.B. mit eingesetzten Metallteilen
    .
    Für Original würde ich zwei kleine Holzdübel verwenden. Dazu unter der Standbohrmaschine zwei Löcher in die eine Seite bohren, dann Markierer einsetzen und die Teile zusammenpressen. Dann, ebenfalls unter der Standbohrmaschine, die Gegenlöcher in die Marken des 2. Teiles setzen. Nun sorgfältig das Pressen vorbereiten, mit Holz Zwischenlagen aus weicherem Holz als der Schaft ist. Dazu den Schaft noch mit Klebeband schützen. Erst einmal trocken mit Dübeln zusammensetzen, ob der Spalt sich perfekt schließt. Wenn nicht, die störende Seite der Dübel etwas abschleifen, so das es klappt (die quellen mit Leim eh fett auf!).
    Dann muss es recht flott gehen, weil, wie gesagt, die Dübel sehr stark quellen. Die Bruchflächen beidseitig gut mit wasserfestem Leim (besser keinen Express verwenden) einstreichen, zu viel quillt einfach raus! In die gut 5 mm zu tief gebohrten Löcher die in Leim getauchten Dübel stecken und sofort pressen, dabei einem feuchten Lappen griffbereit haben um alles ab zu wischen.
    Das die Bruchstellen extrem sauber, auch um die Dübellöcher herum, sein müssen, ist klar. Theoretisch solltest Du nach dem Trocknen über Nacht, kaum mehr etwas vom Riss sehen können. Der Schaft ist wieder genauso belastbar oder sogar belastbarer (durch die quer zur Faserrichtung laufenden Dübel) als vorher.

    Wenn Du unbedingt schrauben willst, musst Du natürlich entscheiden von wo sie gedreht werden und folglich sichtbar sind. Als Gegenlager würde ich nicht direkt das Holz, sondern eher Rampa Muffen nehmen, wenn die Materialstärke es zulässt. Am Gegenstück, beim Schraubenkopf der Zylinderkopfschraube, nicht konisch bohren, sondern eine flache Senkung für eine Unterlegescheibe, damit es nicht zu Spreizkräften kommt. Theoretisch kannst Du Dir dann das Pressen sparen und einfach zusammenziehen, praktisch wird zu den Rändern hin der Druck abnehmen und der sichtbare Riss etwas weniger Druck bekommen, sprich etwas weiter klaffen. Das Loch für den / die Schraubenköpfe kannst Du z.B. mit einer passenden Kunststoffkappe verschließen.
    Voraussetzung ist hier eigentlich nur ein sehr langer, schlanker Bohrer, um ein Pilotloch zu haben, das ein Verlaufen der eigentlichen Bohrungen verhindert. Freihand bohrt sich so was erheblich schlechter, also auch da Standbohrmaschine.

    Lass mal hören und sehen was Du machst!

    Gruß!