Erfahrung zu Rossi UHR im Revolverkaliber

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 7.443 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Juni 2015 um 22:24) ist von Jeri Ryan Fan.

  • Guten Morgen zusammen,

    Ich überlege seit kurzem, ob ich einen UHR im Kaliber .357 Mag / 44. Mag anschaffen soll, da die Munitionskosten für diese Revolverkaliber ja schon um einiges günstiger sind als die herkömmlichen GK Büchsenpatronen.

    Ins Auge gefallen sind mir die Rossi UHR bei Frankonia für ca. 650 € - gefallen mir so auf den ersten Blick ganz gut.

    Hat hier jemand Erfahrungen zu den Dingern? Im Netz hab ich was von Zuführproblemen und langfristigen Problemen mit dem Kniegelenk bedingt durch die Magnumladungen gelesen.

    Da ich so einen UHR bislang noch nirgends auf einem Schießstand schießen konnte interessieren mich auch die jeweiligen Vorzüge der beiden Kaliber im direkten Vergleich - überwiegend soll der UHR auf 100 Meter geschossen werden - reicht auf dieser Entfernung auch die .357 Mag? Ich vermute vom Rückschlag tun sich beide Kaliber nicht viel und sind vermutlich im Vergleich mit einem Schwedenmauser eher "zahm"?

    Ich würde mich über ein paar Meinungen freuen! :)

    Gruß!
    KingRingelding


    " Wir lieben das, was knallt und stinkt und trotzdem keine Leistung bringt " - Schwalbe-Fahrer aus Leidenschaft! :)

  • moin

    besitze selber genannten UHR (. 357mgn/ 38special ). es ist ein sehr sauberer nachbau der originalen winchester , und auch sehr beliebt .

    die hakelei tritt hauptsächlich mit 38 special auf ,da die patrone kürzer ist . der rückschlag ist " moderat " . eine winchester im cal. 30-30

    " hämmert" da schon deutlich mehr . .357 mgn ausreichend für 100 meter . das kniegelenk macht auch nach jahren bei mir nicht die geringsten probleme .

    ein guter büchsenmacher kann dir den mechanismus dieser waffe auch im nachhinein zufriedenstellend überarbeiten .

    an ein" butterweiches repetieren " einer marlin wird sie aber nicht heran kommen .

    lg

  • Ich besitze einen Rossi UHR cal. .357Mag. /.38 Spec. in Stainless mit 24" er Lauflänge. Er ist ausreichend präzise und ich hatte noch keinerlei Probleme mit dem Kniegelenk.
    Lediglich das Laden geht ab der 7. Patrone relativ schwer. Die Verarbeitung ist gut, ich habe damals allerdings auch gleich die überarbeitete Version bestellt. Wie die "normale" Waffe verarbeitet ist weis ich nicht.
    Dazu kannst du das mal lesen. http://www.all4shooters.com/de/Inhalte/Bue…ma-M92-Buechse/

    MfG Kolibri

  • Hallo KingRingelding,

    nur eine kurze Richtigstellung/Info wegen dem "Kniegelenk" - Dieses ist nur bei den Modellen Winchester 1866 bzw. 1873 zu finden. Die Rossi UHR sind Replikas der Winchester 92 mit zwei vertikal verlaufenden Verschlussblöcken die in Ausnehmungen der Verschlusskammer und Gehäuse eingreifen und diese somit verriegeln.
    Daher unbedenklich auch für starke Ladungen, da im Gehäuse verriegelt wird. Noch besser ist die Verriegelung der Winchester 94 bei der der Verschlussblock die Kammer von hinten abstützt und daher stärkste Ladungen, wie z.B. 30/30 verträgt.

    Das Kniegelenk ist tendenziell schwächer da nur das Knie die
    Verriegenlung sicherstellt und eine richtige Abstützung im Gehäuse fehlt
    - es war eigentlich für die 44-40 Schwarzpulverpatrone mit niedrigem
    Gasdruck ausgelegt. Die Neufertigungen von Petersoli u.a. sollen auch
    Magnumladungen vertragen - allerdings nicht dauerhaft.

    Eingentlich muss man alle UHR, auch Marlin etwas überarbeiten, da diese im Werkszustand immer etwas rauh/hakelig laufen. Die Operationen müssen halt mit "Schmackes" in einem Zug erfolgen.

    Ich habe 2 Winchester 94 eine in 30-30 und eine in .44 Mag. Bei beiden habe ich den Abzug leicht überarbeitet (entgratet, poliert) und beide laufen ok. Bei 30-30 sollte man Wiederlader sein. Ich habe mir eine 30-30 Ladung auf dem Niveau einer hochgeladenen .357 Mag entwickelt, welche mich etwa 25 Cent kostet. Bei der .44Mag ist es wegen den Geschossen etwas teurer, etwa 35-40 Cent.
    Die runtergeladene 30-30 hat einen sehr moderaten Rückstoß und ist auf 50m präzise. (100 habe ich noch nicht probiert)

    Die Entscheidung für eine Winchester kam daher, dass die Marlin gebraucht sehr hochpreisig sind und ich für meine beiden gerade mal 470€ zusammen bezahlt habe. Beide in einem neuwertigen, bzw. ungeschossenen (30-30) Zustand.

    Ich hoffe ich konnte Dir etwas bei Deiner Entscheidung weiterhelfen.

    Grüße

    Harald

    :F: und:ptb: nur noch sehr wenige - wegen Jagd und GK

  • Ich habe einen Rossi Puma in .357 Mag.
    Ist eine sehr präzise Waffe.Der Schlossgang ist sicher nicht der einer alten Winchester, sondern dafür doch etwas hakliger, aber er läuft zuverlässig. Ich bin der 3. oder 4te Besitzer dieser Waffe und sie hat schon einiges runter. Daher scheint sie auf lange Sicht zuhalten. Womit ich Probleme hatte möchte ich an der Stelle aber auch kurz nennen: Die Rückhaltefunktion hatte mir eine Ganze Zeit Kopfschmerzen bereitet. Sprich die Funktion, die die Patronen im magazin zurückhält und verhindert, dass sie einfach unter den Ladelöffel rutschen. Das ist mir passiert, im besonderen wenn mehr als 5 Schuss rein geladen wurden. Dann rutschte eine Patrone unter den Ladelöffel. Auswirkung war, dass nix mehr vor und zurück geht. Man musste in dem Fall vorne das Magazin öffnen und die Patronen nach vorne raus holen.
    Lösung war dann die Position des Ladelöffels. Er hat unten einen Fortsatz dran, welcher verhindert, dass eine Patrone wenn er nach oben zeigt unter ihn rutscht. Man musste das Ganze dann nur einstellen mal. Das längste war diesen Fehler so zu finden.

  • Vielen Dank für die ganzen hilfreichen Antworten! :)

    Scheinbar sind die .375 Mag viel häufiger als die .44 Mag. Gibts dafür einen Grund, außer vl. den Munitionspreis? (die 357er sind ja doch noch etwas günstiger).

    Viele Grüße
    King


    " Wir lieben das, was knallt und stinkt und trotzdem keine Leistung bringt " - Schwalbe-Fahrer aus Leidenschaft! :)

  • Kann wohl sein, dass es die Kombi ist, dass mehr Leute einen .357 mag Revolver haben und sich deswegen den UHR auch in .357 kauften.

    Schießen tut es sich halt fast wie KK finde ich :D

  • Nettes Spaßgerät zum billigen Schießen. Aber Achtung: ein UHR in 44 Mag ist auf den üblichen Ständen mit 1500 J Begrenzung nicht zugelassrn, obwohl ein 44 Mag Revolver dort zugelassen ist. Die 44 Mag aus einem UHR erreicht knappe 2000 Joule!
    In diesem Fall lieber 357 Mag auswählen.

  • Ne UHR fehlt mir eigentlich auch noch, deshalb ein sehr interessantes Thema für mich. :^)
    Nur wäre es eher ein reines Spaßgerät - dafür möchte ich mir eigentlich kein weiteres Kaliber in den Schrank legen.
    Deshalb auch bei mir die Überlegung entweder .22 lfb oder .357 Mag.
    Wobei ich eher zur .357 tendiere.

  • Ich habe .22, 357 und 44 Mag geschossen. Die KK-Variante ist zwar sehr billig zu schießen, aber mangels wenigstens ein bisschen Rückschlag und dem eher leisen Pitsch im Schuss fand ich das nicht so prickelnd. Da macht der 357'er doch deutlich mehr Spaß, wie es sich für ein Spaßgerät auch gehört. Wenn ich das noch recht in Erinnerung habe, wurde der KK-Uhr auch "unstylisch" über das Röhrenmagazin von vorne geladen. Zugegebenermaßen ist das seitliche Laden der 357/44 Patronen ein Fingernägelkiller.
    Ich hatte auch mal eine Marlin in 444 Marlin, aber mit knapp 4000 Joule nicht überall zu schießen, zumindest nicht auf dem Stand, wo ich das gerne hätte. Daher war das Ding nachher wieder weg.

    Was mir noch einfällt:
    Will man ein ZF montieren, so sollte es kein Winchester bzw. Nachbau-UHR sein. Der schmeißt die Hülsen nach oben raus und knallt sie dann unter dem ZF-Tubus. Marlin wirft die Hülsen seitlich raus. Den Rossi in 357, den ich hatte, war ein hakeliges Teil. Bei diesen Nachbauten Schlossgang prüfen bzw. Überarbeitung einplanen. Ein schöner Henry hatte dagegen einen tollen Schlossgang, den ich mal befingern dürfte. Aber ein sauber laufender Schlossgang scheint mir ein nicht selbstverständlicher und neuralgischer Punkt bei UHR zu sein.

  • Ein nacharbeiten der Waffe durch einen kundigen Büma ist bei dein meisten neuen UHR heutzutage Pflicht, so richtig geschmeidig wollen die out of the box allesamt nicht laufen. Ausserdem schmecken ihnen nicht alle Munitionssorten, manche Geschossformen neigen eher zum hakeln, auch die Geamtlänge der Patrone spielt eine Rolle.

  • Hallo,

    .44 Kick beim UHR recht heftig, ich würde das nicht dauerhaft schießen wollen. In .357Magnum/.38 schießt sich ein UHR ganz angenehm, allerdings kam es schnell zum Hitzeflimmern.
    Jetzt frag mich aber nicht was für UHRs das waren. Am meisten Spaß hat mir dann doch der.22 gemacht.

    Gruß Markus

  • Zitat

    Zugegebenermaßen ist das seitliche Laden der 357/44 Patronen ein Fingernägelkiller.

    Kann ich bestätigen - ich besitze einen Rossi in .357./.38
    Funktioniert, Schlossgang nicht perfekt, aber reicht zum Spaßhaben. Der Verschluss ist an der hintern Unterseite noch so gratig, das man sich fast dran schneiden könnte.
    Ich gebe meinen nicht wieder her - am meisten Spaß macht der auf die 100 Meter Bockscheibe. Die glotzen alle immer ungläubig, wenn man mit der offenen Visierung irgendwo im Bereich von 3 bis 10 trifft.... ^^
    Ich kann nur empfehlen, die Verschraubungen die man außen sieht nach dem Schießen regelmäßig nachzuziehen, die lockern sich doch schon mal.

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Das ist doch alles schonmal sehr hiflreich - vielen Dank dafür! :^)

    Ich tendiere wenn ich ehrlich bin ja immer noch zum .44 Mag Rossi ( .357 Mag hat grad auch 16 Wochen Lieferzeit).

    Die von Klaus angesprochene Tatsache, dass die .44 Mag auf den meisten 25 Meter Ständen nicht zugelassen ist, ist natürlich ein Argument. Wie sieht es mit der .44 Special aus einem UHR aus? Komm ich damit unter die 1500 Joule?

    Gruß!
    King


    " Wir lieben das, was knallt und stinkt und trotzdem keine Leistung bringt " - Schwalbe-Fahrer aus Leidenschaft! :)

  • Zitat

    Die von Klaus angesprochene Tatsache, dass die .44 Mag auf den meisten
    25 Meter Ständen nicht zugelassen ist, ist natürlich ein Argument. Wie
    sieht es mit der .44 Special aus einem UHR aus? Komm ich damit unter die
    1500 Joule?

    Du klammerst dich scheinbar sehr an die Joulegrenze. Bedenke auch, dass viele Stände eine solche Zulassung haben: "Für Kurzwaffen bis zu 1500 Joule".
    Und schon bist du mit deinem UHR draußen, selbst in .357 Mag , da es sich dann nur um einen Stand handelt der für Kurzwaffen nur eine Zulassung hat.

  • @Jeri: Vielen Dank für den Hinweis - wäre natürlich praktisch wenn man sich beide Optionen offen halten kann.

    Gruß!
    Daniel


    " Wir lieben das, was knallt und stinkt und trotzdem keine Leistung bringt " - Schwalbe-Fahrer aus Leidenschaft! :)