Gas- und Schreckschusswaffen eignen sich nicht zum Schutz!

Es gibt 183 Antworten in diesem Thema, welches 20.160 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Oktober 2015 um 18:48) ist von Aaron-Sempai.

  • Hi, :^)

    die gehen doch in dem Bericht von SSW aus, die keinen Ausschuss nach vorne haben, oder verstehe ich das jetzt falsch? Die Frage an sich ist etwas, wie soll ich sagen... man kann es nicht verallgemeinern. Für die eine Situation kann sie geeignet sein, für eine andere wieder nicht. Das ist ja alles so vielfältig, auch hinsichtlich des rechtlichen Aspekts... Solche Dinge zu verallgemeinern ohne die jeweilige mögliche Situation zu kennen... Schwierig.

    Edith: Mir hat es eben noch eine Seite mit einer Pistole ohne Ausschuss nach vorne angezeigt. Deshalb meine Frage.

    LG Andreas :^) 

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Habe den Link nochmal angepasst, es geht um nicht verschlossene Waffen.
    Ich finde es einfach interessant, dass man hier in der Schweiz, wo man fast alles bekommt an Waffentechnik, sowas nicht tragen darf.

  • Ja, interessant. Aber so weit ich weiss ist die Schweiz nicht das einzige Land mit dieser Gesetzgebung. Ehrlich gesagt sehe ich auch nicht unbedingt warum man SSW tragen muss. Ein qualitativ hochwertiges Pfefferspray von First Defense oder so, ist einer SSW absolut ebenbürtig. Aber wir müssen hier aufpassen, dass das nicht wieder in eine sinnlose Diskussion hinsichtlich SV mit SSW ausartet.

    LG Andreas :^) 

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Das ist schon richtig so. In der Schweiz ist es nicht möglich eine "Waffentragebewilligung" für Schreckschusswaffen zu bekommen. Dort braucht man für fast alle Waffen, auch für Schlagstöcke, eine Tragebewilligung. Dort wird übrigens unterschieden un SSW mit Mündungsgewinde und die ohne. Die mit Gewinde sind scharfen Waffen gleich gestellt. Die ohne Gewinde dürfen unter Schweizern frei verkauft werden.

    Ich halte diese Sichtweise durchaus für sinnvoll. Ich habe zwar etwas gegen Verbote in diesem Bereich, aber wenn man schon etwas verbieten muss dann doch bitte das Führen von Schreckschusswaffen. Warum sollte man so etwas in der Schweiz auch beantragen? Dort bekommt man ja, wenn das Bedürfnis vorliegt, auch problemlos ne Tragebewilligung für scharfe Waffen. Und Pfefferspray ist für Jedermann frei. Deutschland hat hinsichtlich SSW eine ganz andere Geschichte. Hier wurden die Scheintotpistolen schon verkauft als der Verkauf von Maschinengewehren nicht mal reglementiert war.


    Für dich als Deutscher in der Schweiz gilt: Was Du in Deutschland haben darfst wird Dir auch in der Schweiz genehmigt. Dafür nimmt das BVA und Deine dortige Waffenbehörde Kontakt auf. Eine Genemigung zum Besitzen wirst du Problemlos bekommen, wenn Du in Deutschland zuverlässig bist. Die zum Führen, wie Du schon festgestellt hast, nicht.

  • In jedem Land sind die Waffengesetze emotional und nicht rational gemacht. In der Schweiz kann ein Polizist z.B. jeden gefährlichen Gegenstand zur Anzeige bringen wenn man keinen vernünftigen Grund zum Führen (legal reason ähnlich, aber viel strenger als unser Par. 42a) hat, Hohlspitzpatronen für Kurzwaffen sind dort z.B. auch verboten. Aber im Umkehrschluss bekommt jeder 14 Jährige, der einen "Jungschützenkurs" macht, ein vollauto Sturmgewehr mit nach Hause (ohne Verschluss). Aber das Interessanteste am CH Waffengesetz: Dort ist z.B. Türken und Albanern der Waffenbesitz verboten!


    Entschuldigung, das war etwas OT.

  • Bis Mittwoch war ich auch gegen ein Führen von SSW.

    Dann musste ich nach Mitternacht eine Kollegin vom Bahnhof abholen.
    Auf dem Weg dort hin eine Gruppe Jugendlicher.
    Die besoffenen Jungs wollen ihren Mädchen imponieren. Ich wurde aufs üblelste beleidigt.
    Einer ist auf mich los "gestolpert":
    Ein Mädchen hat die Jungs sogar noch angestachelt. Ohne die wäre die Situation überschaubar gewesen. So nicht.
    Ich saß in der Falle.
    Noch nie hatte ich in Deutschland so Angst um meine Gesundheit. Messer und so.

    Hätte ich eine SSW dabei gehabt, ich hätte mich gar nicht sicherer gefühlt. Ich hätte sie unter Umständen benutzt.
    Oder gedroht.

    Man weiss ja nicht ob der Gegenüber davon ausgeht ob es eine echte Waffe ist.
    Pflicht ist ein Schulterholster. Oder Gürtelholster. Sieht professioneller aus. Sonst ist man gleich enttarnt.

    "Gerettet" hat mich ein Bahnmitarbeiter in Uniform, sah aus wie ein schwarzer Sheriff.
    Der hat sie durch sein Erscheinen abelenkt, ich bin vorsichtig durch die Aggressoren durchgelaufen.
    Vor drei Jahren ging es nicht so gut aus, da wurde der Angreifer, der ein Messer hatte, vom angegriffenen mit einem Messer getötet.
    Er hatte sich nur verteidigt, hat dafür aber ein paar Jahre bekommen. Weil er augebildeter Kampfsportler war.

    Aber zur Schweiz.
    Wenn man in dem Land davon ausgehen muss daß es immer eine scharfe Waffe ist die da jemand trägt, dann wird auch
    im Bedrohungfall geschossen.

    Ich bewundere deutsche Polizeibeamten die erst nachdenken müssen bevor sie in so einem Fall ihre Waffe benutzen.
    Daß sie das Nachdenken nicht gelernt haben wenn sie mit einem Messer bedroht werden haben sie leider schon oft bewiesen.
    Mir sind etliche Fälle bekannt in denen Männer erschossen wurden die mit einem Messer gedroht haben, auf Entfernung!!!
    Aber kein einziger Fall ist mir bekannt daß auf einen Schreckschusswaffenträger geschossen wurde.

  • Zitat

     Der Erwerb durch ausländische Staatsangehörige ohne Niederlassungsbewilligung erfordert einen
    Waffenerwerbsschein. (Art. 10 Abs. 2 WG; SR 514.54, Art. 21 WV; SR 514.541)

  • Um zum Tema zurück zu kommen, ich halte es aus staatliche Sicht falsch Schreckschusswaffen zur SV frei zu geben. Die Gaswolke wird in vielen Fällen unkontrolliert Unbeteiligte treffen und Passanten und Polizisten gehen nicht von einer "normalen" Notwehrlange aus, sondern von einem Tötungsdelikt. Die Folgen sind nervöse Polizisten mit der Waffe im Anschlag und im schlimmsten Fall eine Massenpanik. Der Einsatz einer SSW wird im Regelfall dazu führen, dass man selber wenige Minuten später eine Maschinenpistole vor der Nase hat!

    Der Vorteil von SSW ist, dass sie dem Träger ein größeres Sicherheitsgefühl geben und Männer ihren Spieltrieb ausleben können.


    @ Büroklammer

    Kannst Du mir einen Fall belegen, wo Polizisten einen Messerbedroher erschossen haben, ohne dass dieser sie angegriffen hat? So ganz verstehe ich auch nicht welchen Standpunkt Du vertrittst?

  • Kann ich.
    Klar wurde der Polizist bedroht. Aber er hätte in dem Hausflur nur rückwärts gehen müssen, und die Türe schließen.

    Das Problem habe ich mit einem Polizeibeamten schon mal durchgekaut.
    Ich war der Meinung daß die Ausbildung falsch ist. Man bekommt beigebracht auf den Körper zu schießen.
    Der Beamte meinte das wäre nicht so. Aber seine Kollegen beweisen immer wieder das Gegenteil.
    Video, Berlin, nackter Mann mit Messer. Klar hätte er den Beamten damit erwischen können. Aber muss man dann mehrfach auf die Brust schießen?
    Das hatte nur einen Vorteil: Dahinter stehende Passanten konnten keinen Durchschuss abkriegen.

    Die Frau hatte die Polizei gerufen weil ihr Mann getrunken hatte und sie mit einem Messer bedroht hatte. Warum muss ein Polizist dann in die sonst leere Wohnung gehen?
    Den Mann mit der Waffe bedrohen?
    Verstehe ich nicht.
    Dann wartet man die Nacht bis der Mann eingeschlafen ist. Aber warten steht wohl nicht im Dienstplan. So was dummes...

    Einmal editiert, zuletzt von Büroklammer (15. Mai 2015 um 21:25)

  • In beiden genannten Fällen sind die Beamten angegriffen worden. Wenn die nicht Angst um ihr Leben gehabt hätten, hätten die nie geschossen. Würdest Du einem Geisteskranken Messerstecher den Rücken zuwenden um eine Türe aufzumachen oder aus einen Brunnen zu steigen? Was mit 100%iger Sicherheit nicht funktioniert hätte?

    Diese Leute haben nicht gedroht, sie sind Verbrecher und haben versucht andere zu ermorden! Mit denen hab ich kein Mitleid. Wer versucht andere zu ermorden hat sein Recht auf Leben verwirkt. Und solange unsere Innenminister keine Taser einführen wird auf jedem Messerstecher geschossen. Weil: Polizisten wollen lebend nach Hause gehen!

    Ich glaube Du kannst wirklich froh sein, dass Du nicht solche Entscheidungen treffen musst über die später ganz Deutschland redet.

  • Da reden wir ganz gewaltig anneinander vorbei. Der Mann wollte seine Frau nicht ermorden sonst hätte er es getan. Und den Polizisten wollte er aus der Wohnung haben.
    Das ist sein gutes Recht.

    Taser? Nee, bitte nicht.
    In dem von mir geschilderten Fall hätte es ein Leben gerettet wenn der Polizeibeamte einen Schlagstock dabei gehabt hätte ( statt eine Pistole? ).
    Aber auch so was wird nur benutzt wenn man es dabei hat... :thumbdown:
    Aber ich sage jetzt besser nichts weiter dazu. Solche Themen schaukeln sich auf, gehen über 4 Seiten und müssen dann geschlossen werden und niemand hat was davon.
    Ich werde kein Messer in die Luft halten.

    Ich denke auch an den Polizeibeamten. Der hat den Beruf nicht ergriffen um jemanden zu erschießen. Und er muss mit der Situation leben.
    Ich würde mich freuen wenn nur ein Polizist sagen würde: Ja, wir sind falsch ausgebildet worden. Statt in solchen Fällen Deeskalation zu üben hat man uns beigebracht immer
    präsent aufzutreten.

    Einmal editiert, zuletzt von Büroklammer (15. Mai 2015 um 21:49)

  • Die Polizisten sollen erst mal gar nichts machen? Ist Dir klar, dass die sich meist selber was antuen und die Beamten handeln müssen! Auch der Im Brunnen hatte sich schon selber schwer mit dem Messer verletzt. Die Polizisten müssen sich in Gefahr begeben um das Leben dieser Leute zu retten. Meist klappt das, ab und zu halt nicht. Aber wenn Du dafür Schuldige suchst sind die Polizisten ganz sicher die Falschen.


    Aber ich glaube für Dich kann die Polizei es überhaupt nicht richtig machen? Entweder sind sie zu lasch oder zu Gewalttätig. Ich glaube die Beurteilung der Einsätze überlässt Du besser den Profis. Die haben das Jahrelang gelernt, haben meist jahrelange Erfahrung und sind Menschen die Angst empfinden.

  • Hallo,

    Schreckschusswaffen mit zu führen ist m.M. etwas für Personen die nicht den Mumm in den Knochen haben einen Schlag durchzuführen oder
    wegzulaufen (ja, auch zum weglaufen kann Mumm gehören so Paradox es klingen mag). Finde dieser ganze Mitführwahnsinn ist schlichtweg vorgegaukelte Sicherheit die auch noch meist dann wenn es erforderlich ist, versagt.
    Insofern ist die schweizer Einschätzung gar nicht so abwegig.
    Sorry das sich das wohl doch zum Sinn oder Unsinn einer Schreckschusswaffe mit sich tragen Thread entwickelt und viele
    die sich mit so einer teuer erworbenen, und mittels KWS quasi lizenzierten Knifte im Holster sicherer fühlen, wird das oben geschriebene nicht gefallen, was jedoch nicht m. persönliche Meinung dazu schmälert.

    netter Gruß

  • Dazu möchte ich jetzt mal was sagen.
    Ich bin in der Schweiz aufgewachsen und bin Bürgern mit CH-Pass gleichgestellt, daher habe ich viele scharfe Waffen. Auch eine Tragbewilligung, und JA, ein Schlagstock eignet sich hervorragend zur Messerabwehr, habe ich selber mehrfach schon gemacht, das funktioniert AUSGEZEICHNET.
    Auch Pfefferspray ist ganz ok, wenn man bedenkt, dass die Wirkung meist erst nach rund 20-30 Sekunden eintritt. (Habe mich schon selber zweimal sprayen lassen, konnte noch eine halbe Minute munter weiterkloppen ;) )

    Einmal editiert, zuletzt von Swiss_Gunner (15. Mai 2015 um 23:32)

  • Bis Mittwoch war ich auch gegen ein Führen von SSW.

    bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht grundsätzlich gegen das Führen von SSW. Ich bin nur überzeugt, dass Pfefferspray die unkompliziertere Lösung ist.

    Die derzeitig herrschende Meinung ist, dass bei Messerangriffen ab sieben Metern der Entschluss gefasst werden muss zu schießen. Und das ist auch richtig. Allerdings, würde bei jedem Messerangriff gleich geschossen werden, dann hätten sicher einige Beamte so viel Kerben im Griffstück... Zum Glück gibt es ja noch den Kollegen, das Chemical und auch Schlagstock oder Tonfa. Würde man wirklich jedes Mal seine rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen... Das ist so etwas von situationsabhängig.

    LG Andreas :^) 

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Seid mir bitte nicht böse wenn ich das sage, aber mit dem Schlagstock kann man vielleicht ein Messer abwehren, aus der Hand schlagen.
    Das war von mir jetzt nicht so gemeint daß es der richtige Weg ist.

    Ich muss immer von mir auf andere schließen. Wenn mich einer mit dem Schlagstock angreifen würde, wenn ich nicht weglaufen könnte, ich würde
    auf den einprügeln. Ein Schlagstock wäre keine gute Waffe einen allgemeinen Angriff abzuwehren. Es provoziert Gegenwehr.
    Dieses " Gegenwehr provozieren" ist ja auch hier im Forum das Hauptargument gegen SSW.
    Ich sage das jetzt ohne jede Wertung.

    Zitat

    Ich bin nur überzeugt, dass Pfefferspray die unkompliziertere Lösung ist.

    In meinem Fall war " das Füße in die Hand nehmen" die unkomplizierteste Lösung. :D
    Mit einem Pfefferspray hätte ich mich sicherer gefühlt, aber nie getraut es gegen eine Gruppe einzusetzen.

  • Nene, ist schon richtig. In der Praxis ist es halt so, dass man mit dem Teleskopschlagstock lieber auf Arme oder Beine geht, als wirklich zu schießen.

    Warum hättest Du dich nicht getraut gegen eine Gruppe einzusetzen? Ob jetzt gegen einen einzelnen oder eine Gruppe ist doch völlig schnuppe. Wenn die Voraussetzungen vorliegen... nur mal rein subjektiv gesehen. :^) 

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.