Feinwerkbau 300 Laufdichtung

Es gibt 88 Antworten in diesem Thema, welches 12.053 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Juli 2020 um 19:05) ist von grenadierwagen.

  • Moin an die Gemeinde,
    ich habe von einem Erfolgserlebnis zu berichten bez. Dichtungswechsel.

    Wie wohl bekannt, wird das Rücklaufsystem vorne durch zwei Bolzen geführt/gehalten.
    Diese müssen also gezogen werden.
    Der erste Bolzen war schon sehr fest,
    beim zweiten ging NICHTS mehr. Ich habe div. Spitzzangen verbogen, die Bolzen eingeölt, alles, keine Chance.
    Ich habe für richtig Geld eine Knippex Spitzzange gekauft, ging auch nicht.

    Der einzige Büchsenmacher im Wendland hat eine blosse Ziehung des Bolzens trotz Bettelns abgelehnt,
    ich hätte ihm gerne alle Unkosten bezahlt. ...

    Mit einem ´Aldi-Dremel´ habe ich es geschafft, eine Kerbe in das verka_kte Teil zu fräsen
    und so mibm Schraubendreher das Ding rauszustemmen.
    Allerdings habe ich da auch etwas investiert, denn die im Lieferumfang enthaltenen ´Werkzeuge´ sind wohl eher etwas für Holz oder Kunststoff.

  • Der einzige Büchsenmacher im Wendland hat eine blosse Ziehung des Bolzens trotz Bettelns abgelehnt,
    ich hätte ihm gerne alle Unkosten bezahlt. ...

    Wenn du zu viel Geld hast, frag mich das nächste mal,
    ich hätte es gerne genommen ... :whistling:

    Aber jetzt mal im Ernst, was hat dier das vordere Gleitstück getan,
    daß du ihm so böse bist ... :?:

    Gruß Wolf

  • Grüß euch,

    ich hab letztens auch zum ersten mal eine FWB300 zerlegt. Wie ich das Gewehr bekommen hab funktionierte nichtmal der Rücklauf, so festgewachsen war das alles an den Bolzen.
    Also erstmal totale Verzweiflung.
    Nach gründlicher Überlegung: Spezialwerkzeug muss her.
    Billige kleine Gripzange zurechtgemacht, ganz vorne zwei Kerben eingefeilt. Damit konnte man die Bolzen dann RICHTIG fest packen.
    Erstmal drehen, immer schön hin und her, bis es leicht geht. Wenn er sich erstmal dreht, hat er schon verloren. ;)
    Immer schön weiter hin- und herdrehen mit Druck nach vorne...

    Gruß
    Mathias

  • Das mit den beiden Bolzen scheint eine Krankheit der FWB 300,
    die haben mich bei meiner Restaurierung auch etliche Nerven
    und Schweiß gekostet.

    Gibt es die noch neu ?

    Gruß
    Peter

  • Ich habe die Dichtungen bei 3x FWB 300 erneuert und von den 6x Bolzen ließen sich nur einer ohne "sanfte Gewalt" entfernen.
    Das ist leider fast immer etwas fummelg. Man darf nicht verzagen. Z.T. mit der Zange von der Mitte gegriffen, da das Stück, das rausguckte recht klein war. Z.T. versucht, mit leichten Hammerschlag zu lösen. Caramba, WD40 oder Brunox hilft ganz gut.

    Nicht verzagen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ich hatte einen bolzen leicht angeschliffen, um Ihn glatter zu machen, da Er komischerweise erst im 2ten Drittel nicht mehr durchpaßte. Man sollte aber zuerst andere Alternativen wie Brunox, Caramba probieren. Eine andere Zange, ...

    Ganz wichtig. Beim Ziehen mit der Zange auf keinen Fall eine Querkraft ausüben. Nur längs zur Rausziehachse. Der Widerstand ist bei leichtester Querbelastung sehr viel höher.

    Gewonnen hat man, wenn hinten eine Lücke ist oder man vorne entsprechend mehr Greiffläche hat.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (20. Juni 2020 um 11:25)

  • Mein Trick war hier immer, die 2 Sicherungsringe der vorderen Bolzen raus, Gleitschiene hinten raus machen und hinten leicht anheben, so dass sie sich vorne an den 2 Bolzen verkantet.

    Das Ganze sehr sanft machen und die Gleitschiene nach vorne schieben.
    Durch die Verkantung schiebt sie dann beide Bolzen mit raus :thumbup: .

  • Wenns gar nicht anders geht die Schiene ganz nach hinten ziehen, nach entfernen des Abschlussstückes etwas anheben bis es sich klemmt und mit nem beherzten Schlag nach vorne Schlagen. Dabei klemmen die Bolzen in der Führung und schieben sich nach vorne. Kann man in diesen Video sehen, nur das Anheben erkennt man nur wenn man es weiss. Video

    Bei allen Methoden daran denken - die Gleitbolzen sind 2 von 3 Elementen auf denen das Rückaufsystem gleitet. Werden diese beschädigt kann das Gewehr nichtmehr Rückschlagfrei funktionieren.


    P.S. Hoeflerrr war schneller

    :direx: BIG BROTHER IS WATCHING US :direx:

    Einmal editiert, zuletzt von alize (20. Juni 2020 um 12:38)

  • Mein Trick war hier immer, die 2 Sicherungsringe der vorderen Bolzen raus, Gleitschiene hinten raus machen und hinten leicht anheben, so dass sie sich vorne an den 2 Bolzen verkantet.

    Das Ganze sehr sanft machen und die Gleitschiene nach vorne schieben.
    Durch die Verkantung schiebt sie dann beide Bolzen mit raus :thumbup: .

    Stimmt. Ich erinnere mich dunkel. So habe jch es auch bei Einer hinbekommen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Es ist geschafft :thumbsup:
    Ich kann einem handwerklich unbedarften Menschen das Selbermachen an so einem 40 Jahre alten Schmuckstück aber wirklich nicht empfehlen.
    Es gibt ja einige Videos, mir hat geholfen:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Da sieht das alles immer schön easy aus, aber,
    selbst die letzte 17er Schraube zum Entnehmen der ´Innereien´ war trotz tagelangem Einweichen in WD40 und anderen Mitteln nur mit GUTEM Werkzeug und vielen vorsichtigen Hammerschlägen zu lösen.
    Allgemein ein Problem sind für mich die verbauten Schlitzschrauben bei der FWB300.
    Einmal nicht fest genug gedrückt, einen auch nur ein klein wenig zu kleinen Schraubendreher und man hat die riesen Ar_chkarte, weil in den Jahrzehnten eben alles FEST sitzt, also nicht nur ein bisschen.

    Meine eine Frage wäre noch, da die Leistung nach Chrony ´ausreichend´war, also etwas über 7,5 Joule :
    die Federn sind nicht gestaucht oder verbogen.
    Das müssten also noch die ersten Federn sein, da die Dichtungen eben alt sind (beige). Ich lade mal ein Bild hoch,
    trotzdem die Federn neu machen ??

  • trotzdem die Federn neu machen

    Wenn sie nicht gebrochen sind würde ich es lassen. Hatte es schon an anderer Stelle erwähnt,
    der vermeintliche kleine Leistungsgewinn hält nicht sehr lange. Meine Bj.72 läuft auch noch mit
    den Originalen. 8)