Tierabwehrgerät Jet Protector JPX

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 8.731 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Mai 2015 um 15:31) ist von hanspeterdieter.

  • Der Jet Protector wird ja recht kontrovers Diskutiert. Aber wenn man bedenkt, wie Gaswaffen zur SV diskutiert werden halte ich den JPX für ein sehr gutes Mittel um sich zu verteidigen. Er erweckt nicht den Eindruck einer scharfen Schusswaffe. Vor allem wird der "Abschuss" kaum als "Schuss" wahrgenommen. Im Gegensatz zu einer Gaswaffe, die eine unkontrollierbare Gaswolke verursacht, kann der JPX gezielt eingesetzt werden.

    Der JPX ist trotz seiner Breite recht führig. Ich kann aber lediglich das Führen im Insideholster im Apendixcarry empfehlen. Für Uniformierte empfehle ich ihn links am Gürtel zu montieren für den crossdraw oder vorne rechts, vor der Pistole. An der Waffe ist nichts zu entsichern und sie ist sofort mit zwei Schuss einsatzbereit. Die Reichweite beträgt etwa 7 Meter, was viel weiter ist als normale Pfeffersprays. Es sollte eine Mindestdistanz eingehalten werden von etwa 1 Meter. In den USA ist es zu einem Fall gekommen, wo ein Polizist eine Frau beim Einsatz damit langfristig geblendet hat. Das Gerät ist beim Justizvollzug in Bayern eingeführt, da die Beamten dort keine Schusswaffen in das Gefängnis mit nehmen können. Dort wird gelehrt, dass auf kurze Entfernung der erste Schuss auf die Brust des Angreifers abgegeben wird. Die deutsche Version ist vom BKA als Tierabwehrgerät eingestuft worden und unterliegt nicht dem WaffG. Daher gibt es auch keine Altersbeschränkung für das Gerät. Ein zweiter Feststellungsbescheid vom BKA stuft das Gerät nicht als Anscheinswaffe ein. Daher darf es fast überall geführt werden (Das Versammlungsgesetz, das auch für öffent. Veranstaltungen unter freiem Himmel gilt, stuft es evtl. als Schutzbewaffnung ein). Da kaum ein Polizist den JPX kennt kann ich nur raten beide BKA Bescheide mit zu Führen.

    Was sich Piexon dabei gedacht hat den JPX in Deutschland ohne den Laser auf den Markt zu bringen kann ich auch nicht sagen. Für den Guardian Angel gibt es schließlich auch ein Laservisier? Und als Tierabwehrgerät ist das Verbot von Laservisierungen nicht anzuwenden. Der neue JPX4 wird ebenfalls ohne Laser auf den deutschen Markt kommen. Derzeit macht aber das BKA unerwartet Probleme mit dem Feststellungsbescheid. Wann er in Deutschland verfügbar sein wird ist also noch unklar. Im Internet gibt es eine Anleitung um nachträglich einen Laser in das "Tierabwehrgriffstück" einzubauen. Dies ist jedoch rechtlich sehr kompiziert und es kann nur dringend von so etwas abgeraten werden.

    Das faszinierendste am JPX ist für mich die Selbstschalldämpfung durch den Treibspiegel, der im Lauf hängen bleibt. Dadurch ist der Abschuss recht leise.

    Auf dem einen Foto ist auf der Unterseite vom Magazin ein Tesastreifen zu sehen. Den habe ich dort angebracht, weil das Magazin gewackelt hat.

    Gebraucht habe ich den JPX bisher noch nie. Jedesmal wenn ich ihn gebraucht hätte, hatte ich nur normales Pfefferspray dabei. Ich habe aber absolut keinen Zweifel an der Wirksamkeit.

    Mein Fazit: Das Beste was es in Deutschland frei verkäuflich zur SV gibt.



  • Da mein JPX Bericht doch auf etwas
    Interesse stößt habe ich noch mal ein Paar Fotos dazu gemacht und
    auch mein PSX1 aus dem Schrank geholt.

    Auf den Fotos sieht man die damals
    mitgelieferte Schachtel mit der beiliegenden Anleitung auf CD.
    Zeitweise wurde der JPX auch in einem Kunststoffkoffer ausgeliefert.
    Worin er heute verkauft wird weiß ich nicht. Jedenfalls ist jetzt,
    kurz vor dem geplanten Verkauf des JPX-4 (Jet Defender) der Preis
    für den JPX deutlich gefallen.


    Das Magazin mir dem grünen Aufkleber
    ist eine Übungsversion (Inert).

    Die beiden schwarzen Teile sind links
    das Paddle des Piexon Holsters das ich abmontiert habe und rechts ein
    sehr praktischer und verstellbarer Gürtelhalter von ESP, den ich an
    das Holster montiert habe.




    Das PSX1 ist ein Pfefferspray mit ganz
    normalem OC (bei ihnen Pixeol genannt). Es wurde auf Basis eines
    Werksprototypen entwickelt, der es ermöglichen sollte ein
    Pfefferspray über eine Weaverschiene an eine Waffe zu montieren. Das
    Spray hatte die Größe einer kleinen Waffenlampe.

    Da es angeblich keine Interessenten
    dafür gab, was ich stark bezweifele, wurde das Projekt nicht weiter
    verfolgt und nicht fertig entwickelt. Raus gekommen ist nun ein
    Pfefferspray das durch eine Drehbewegung entsichert und dann zusammen
    gedrückt werden muss. Diese Idee finde ich eigentlich ganz
    interessant. Mein PSX1 ist nach wenigen Tagen in den Schrank
    gewandert, da es einfach kein Spray für mich ist. Es ist als
    Nebelspray ausgelegt und damit kann ich z.B. schon wenig anfangen. Da
    das Spray nicht umgelenkt wird, sondern gerade nach vorne austritt
    sollte die Reichweite etwas höher als bei Anderen sein.


    Zur Kundenfreundlichkeit von Piexon
    muss ich sagen, dass dieser eher durchwachsen ist. Auf der IWA waren
    diese meist freundlich, jedoch bin ich auch schon an sehr
    desinteressierte Mitarbeiter geraten. Auch auf ein sehr ausführliches
    Feedback der „Anwender“ und Kunden habe ich nicht einmal eine
    Antwort oder ein Danke bekommen.


    Beachtet bitte auch, wenn es Euch
    interessiert, meine anderen Berichte:

    -Der
    Kubotan, ein Waffe zur Selbstverteidigung und ein Hilfsmittel im
    Sicherheitsbereich

    -Schlagstock
    Vergleichstest -Bonowi EKA (mit Defender Adapter) - Monadnock PR24
    (XTS) - Monadnock Autolock - ESP Billigversion

    Einmal editiert, zuletzt von gilmore (4. Mai 2015 um 10:46)