Warst du bei der Bundeswehr/NVA bzw. bei einer anderen Armee?

Es gibt 1.799 Antworten in diesem Thema, welches 272.448 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. November 2022 um 22:52) ist von Paramags.

  • Ich war in MIttenwald bei den Gebirgsjägern und muss sagen, die Zeit dort möchte ich nicht missen. Nen Sinn für Ordnung entwickelt man da ganz nebenbei und auch sonst hat man da gut gelernt, sich auch mal durchzubeißen. Mir ist durchaus bewusste, dass das nicht bei allen Truppenteilen so ist. :whistling:

  • Ich habe verweigert, weil ich den Sinn der Wehrpflicht nicht verstanden habe. Für den Kampf gegen Terror - zu der Zeit noch auf dem Höhepunkt - erschien mir die Wehrpflicht völlig ungeeignet. Außerdem wusste ich, dass ein wesentlicher Grund für das Weiterbestehen der Wehrplicht in Wirklichkeit der Zivildienst war - denn diese Leute brauchte man wirklich.

    Die Grundausbildung hätte ich ja tatsächlich gerne gemacht, aber ich hatte genug von dem nachfolgenden "Arbeiten" gehört, um mich dagegen zu entscheiden.

    Ich habe dann meinen Zivildienst beim Jugendamt gemacht und für mein Studium später schonmal erfahren, wofür man alles Sozialstunden bekommt :D

  • Ich war mehrere Jahre Soldat auf Zeit (Weiterverpflichtungen bis hin zum "Aufstieg" in den militärfachlichen Dienst für Offiziere/oder wie es heisst).

    In dem Zusammenhang sei gesagt, dass wir eine menge Spaß hatten, insbesondere in meiner letzten Einheit in Frankfurt/Main.
    Damals machten wir Späße darüber was wir tun würden wenn der Russe käm; so in etwa, dass wir Akten vernichten und mit nem Kasten Bier auf dem Dach unserer Liegenschaft dem Ende entgegenwarten würden.

    Was mich heute und jetzt interessieren würde, wären Statements jener, die die Generation nach mir füllten und dem jetzigen Auftrag der Bundeswehr ihren Dienst leisten.

  • Interessante Frage !

    Tja...ich WAR bei der Bundeswehr - sozusagen - denn ich bin darin aufgewachsen. Panzer, Flugzeuge und Raketen standen quasi in unserem Vorgarten, ALLE Nachbarn und Kumpels waren Militär bzw Militärskinder - die Schulen, die ich besuchte standen oft im Kasernengebiet. So habe ich meine ersten Kontakte mit der ""zivilen Welt"" zum ersten Male so im Alter von 12 -13 Jahren gehabt und lernte DA erst, dass "Zivilisten" eben KEINE Menschen zweiter Klasse sind, wie es einem beim Militär gerne einsuggeriert wird / wurde.
    Später war ich dann der Ansicht, ich hätte genug Zeit in Kasernen verbracht und bin statt Wehrdienst lieber zur See gefahren - dann wurde man freigestellt, weil auch die Handelsmarine im Kriegsfalle als essentiell wichtig galt.
    Die Seefahrt war eine harte aber weitaus lohnendere Alternative zum "Männchenmachen" und salutieren beim Bund.

    LG

    Krischan

  • An dem Tag als ich (erst mit 21...?) gemustert wurde gingen da gefühlte 2/3 mit T5 nach Hause.


    Lieber Bad.Boy.
    Da liegen bei uns allerdings locker 20 Jahre zwischen. Mein T4er (vorübergehend Wehrdienstuntauglich, ich müsse mit einer erneuten Musterung rechnen) war Herbst 1990. Da kamen aber ja dann die Kameraden aus der ehmaligen DDR dazu. Vermutlich wussten die dann nicht wohin mit den ganzen Leuten.

    L.G. Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

    Einmal editiert, zuletzt von BMP I (6. Dezember 2014 um 19:06)

  • Mich wundert nun auch, dass so viele das gleiche angehakt haben wie ich.

    Ich hätte gerne Wehrdienst geleistet, wenn ich den Anforderungen genügt hätte. Quasi als kurzes "Abenteuer". Allerdings bin ich wohl nicht der "richtige" Schlag Mensch, bzw. "Kerl" dafür - der Meinung waren die auch und musterten mich T5.

    Die Musterung dauerte bei mir keine 15 Minuten ;^)

  • Das waren die schlimmsten 3 Wochen meines Lebens und ich kann keinen verstehen der das toll findet..... :pinch:

    Das kann schon ein einschneidendes Erlebnis sein, wenn das Prinzchen schlagartig von der Mutterbrust entwöhnt wird ... und statt im Hotel Mama Zucker in den Ar*** geblasen gibt es nen Einlauf, der sich gewaschen hat ... :D :whistling: :rolleyes:

    Marsch Marsch heisst ich will Ihre lächerliche Schiessbudenfigur nur noch schemenhaft am Horizont erkennen ... und in der Luft liegt ein Hauch von verbranntem Gummi ... :thumbup: :D ;^)

  • Ja, daß waren bei uns noch andere Seiten.
    Fast jede Nacht wurde ich von meinen Vorgesetzten aus dem Schlaf gerissen
    und mit schweren Eisenketten geschlagen.
    Danach mußte ich die Kettenpolster der Marder wechseln.
    Als ich endlich fertig war, ( es war kurz vor Morgengrauen ) durfte ich zur
    Erholung noch ein paar mal über die Hindernissbahn laufen.
    Anschließend mit Gummifotze im Gesicht zu meiner Kaserne robben,
    um ohne Frühstück zum Dienstantritt zu erscheinen.
    Hab ich deswegen gejammert, NEIN - es war eine Freude ... :aufreg:

    ░▒█▀▄▀▄▀▄█▓▒░ Facebook - Nein Danke ! ░▒▓█▀▄▀▄▀▄█▓▒░

  • J...
    um ohne Frühstück zum Dienstantritt zu erscheinen.
    Hab ich deswegen gejammert, NEIN - es war eine Freude ... :aufreg:

    Wen hast du geschmiert um den Schweinefrass nicht fressen zu müssen?
    Warst wohl Muttis Liebchen ... :D ;^) :whistling:

    Unvergesslich das Öffnen des ersten EPA Hauptgerichtes "Spaghetti mit Rührei und Schinken in Tomatensosse" alles in einem Napf, das Ei war nach 21 Jahren Lagerzeit grün/schwarz ... und dann das beste auf dem Beipackzettel "Dieses Gericht ist ohne spürbaren Geschmacksverlust sowohl kalt als auch warm zu verzehren"

    Der Dreck war damals auf den Tag genauso alt wie ich und das Gesicht des Küchenbullen unbeschreiblich als der Mist in hohem Bogen zurück in die Küche flog ... :D :whistling: :rolleyes:

  • Wen hast du geschmiert um den Schweinefrass nicht fressen zu müssen?
    Warst wohl Muttis Liebchen ... :D ;^) :whistling:

    Nö, aber der Liebling vom Spieß.
    Ich habe ihm jede Woche die Zehnägel freiwillig geschnitten.
    Die waren so gelb und dick, da mußte ich ihm helfen.
    Bei jedem " ZWICK " mit der Beiszange flog das Nagelstück mit einem Knall an die Wand.
    Das hat er mir nie vergessen ... :D

    ░▒█▀▄▀▄▀▄█▓▒░ Facebook - Nein Danke ! ░▒▓█▀▄▀▄▀▄█▓▒░

  • Ich war T3, also bedingt tauglich, eingezogen wurde ich aber nie, zum Glück, auf dessen Folgen (z.B. Verlust des Arbeitsplatzes) konnte ich damit verzichten.

  • Das kann schon ein einschneidendes Erlebnis sein, wenn das Prinzchen schlagartig von der Mutterbrust entwöhnt wird ... und statt im Hotel Mama Zucker in den Ar*** geblasen gibt es nen Einlauf, der sich gewaschen hat ... :D :whistling: :rolleyes:

    Marsch Marsch heisst ich will Ihre lächerliche Schiessbudenfigur nur noch schemenhaft am Horizont erkennen ... und in der Luft liegt ein Hauch von verbranntem Gummi ... :thumbup: :D ;^)


    Tolle Ansage ;)

    Allerdings stand ichbei meiner Einberufung bereits im Berufsleben, hatte meine Lehre hinter mir.
    Zudem hatte bereits 2 Jahre eine eigene Wohnung und war 9 Monate verheiratet.
    Mein Sohn kam 3 Monate nach meiner Einberufung.

    Glaub mir - es gab wichtigeres als den Kindergarten der mit Realität nicht ansatzweise was zu tun hatte.

  • Allerdings stand ichbei meiner Einberufung bereits im Berufsleben, hatte meine Lehre hinter mir.
    Zudem hatte bereits 2 Jahre eine eigene Wohnung und war 9 Monate verheiratet.
    Mein Sohn kam 3 Monate nach meiner Einberufung.


    Jo, nicht nur du ... auch ich stand damals im zarten Alter von 21 Jahren mit beiden Beinen im Leben hatte mit meiner Holden ne eigene 3-Zimmerwohnung und wurde noch schnell vor dem Studium eingezogen ...
    aber man kann halt alles so und so sehen ... auch wenn es in deine Weltanschauung nicht reinpasst ...

    Übrigens Wohnung hat bei mir auf Antrag der Bund zusätzlich zum Wehrsold weiterbezahlt inclusive Heizzulage im Winter ... aber man musste halt alles beantragen, von selber hinterhergeschmissen haben die mir nichts ... und deine Frau und Kind wären erst recht nicht verhungert, unter dem Strich hatten die "Familienväter" in meiner Einheit eher mehr Kohle in der Tasche als in Ihrem Beruf vor der Einberufung ... :whistling: 8| :cursing:

  • Moin , ich bin 1981 freiwillig zur Bundeswehr gegangen als Zeitsoldat für 2 jahre.
    Verweigern kam nicht in Frage, man muß sein Land schliesslich im Verteidigungsfall verteidigen können.

    Der Wehrdienst der Eingezogenen betrug damals noch 18 Monate für 325 DM Sold im Monat. Mein Sold als Z2 dagegen 1400 DM monatlich. und es war nur 6 Monate länger ....

    Also diese Frage war dann auch schnell geklärt. Ich muß dazu sagen, das eine Möglichkeit , sich nur 2 Jahre zu verpflichten , nur wenigen berufen angeboten wurde,
    In meiner truppe , Der PSV, waren das Journalisten, und medienleute wie Drucker und alles was da brauchte.

    PSV ist Psychologische Verteidigung, der Nachfolger der Psychologischen Kriegsführung der Wehrmacht. Ich war im Winter in Clausthal Zellerfeld oben im Harz in der Grundausbildung. und meine Ausbildung wurdederart hart durchgweführt, weil wie Da vorgesetzte hatten, die und tagelang im Schnee ohne Wärmequelle campieren liessen unter gefechtsbedingungen oder auch mal eine vereisten see im April mit nem Wanderstock enteisen und wir bis zum hals mit vollem Gepäck durch das Eiswasser mußten und danach 3 km in die Kaserne marschieren.

    Ich denke das waren Wehrmachtsschleifermethoden

    Kann ich mir heute beim bund in der normalen truppe nicht mehr vorstellen.

    Die kameradschaft war entsprechend aus der Not hervorragend , und diesen teil der BW werde ich nie vergessen, wie ein derart bunter haufen menschen vernünftig miteinander umgehen kann.Menschen, die sich normal nie begegnen würden


    Diese Art der nötigen Landesverteidigung starb mit der wende und die ganze Bundeswehr damit auch und sie wurde von geltungssüchtigen Politikern zu einer andren Armee umgebaut, die ich heute nicht mehr unterstützen kann.

    weil die BW eben nicht mehr im Land bleibt und das land auch nicht verteidigt.

    Gruß eike

    INVICTUS