Die AB hat's zerlegt....

Es gibt 63 Antworten in diesem Thema, welches 20.531 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Januar 2015 um 09:17) ist von Raziel.

  • Ja, hallo erstmal. Mein Name ist Michael, ich wohne im Märkischen Kreis und ich bin seit einigen Tagen Besitzer einer MK 380 oder Xbow Dragonfly - ich glaube, das ist das Gleiche. Ich habe die AB gebraucht erworben und ca. 30 Schuss abgegeben. Mit dabei waren 4 Carbon Pfeile 20". Gespannt wurde mit einer Spannhilfe. Tja, beim letzten Schuss habe ich erstmal eine ordentliche Backpfeife vom Schaft bekommen. Ich habe erst gedacht, die Sehne sei gerissen, aber die war okay. Allerdings war der komplette Bogen nach rechts verbogen, und zwar an der Verbindungsstelle zum Schaft. Dort ist der Bogen mit einer Stirnschraube in einem Rohr verschraubt, das mit mehreren Schrauben im Schaft verschraubt ist. Dieses Rohr ist nun verbogen. Wie das zustande kam, kann ich mir nicht erklären. Die AB wurde nicht leer geschossen (geht ja auch gar nicht wg. Leerschusssicherung) und die Pfeile sind schwer genug; trotzdem ist die Sehne wohl zuerst auf den linken Dämpfer aufgeschlagen und hat das ganze Geraffel verzogen.

    Die AB war in tadellosen und gepflegtem Zustand (Sehne gewachst, Lauf gefettet etc.;der VK besitzt mehrere davon, auch ziemlich kostenintensive), es waren keine Schäden erkennbar und die Waffe hat ja auch zunächst prächtig funktioniert. Wie auch immer, ich habe bei BSW angefragt, ob die dieses Ersatzteil besorgen können. Können sie nicht. Es handelt sich dabei um ein Rohr mit 14,1mm Durchmesser, 20cm Länge und insgesamt 6 Bohrungen. Zum Material kann ich nichts sagen, aber für Alu scheint es zu schwer zu sein. Hat jemand vielleicht eine Idee, wo man das originale Ersatzteil (bei Man Kung habe ich schon nachgefragt, aber bisher keine Antwort erhalten) in Deutschland bekommen oder sich ein Teil nachfräsen lassen kann und was das ungefähr kosten würde? Ich habe für die AB mit Tenpoint ZF 350.- Euro bezahlt. Es wäre ja sehr schade, wenn ich die auf den Schrott werfen sollte?!

    Vielleicht kommt ja jemand hier aus dem Bereich Metallverarbeitung (wir haben hier einige CNC-Betriebe in Lüdenscheid, aber ich weiß nicht, ob CNC das Richtige ist?) und hat eine Idee, wen man da wie ansprechen könnte und mit was für Kosten da evtl. zu rechnen wäre.

    Vielen Dank im Voraus sagt
    Micha

  • Na in den Schrott brauchst du die AB nicht wegschmeißen, hänge sie Dir ins Wohnzimmer, als abschrekendes Beispiel...

    Wie mein Vorredner schon schrieb, manchmal sind Bilder sinvoller...

    Also her damit..

    mes que un club

  • Neonblack
    Da brauchst du wohl jemanden mit ner Drehbank und ner Ständerbohrmaschine.
    Nen 15mm Rundstahl auf Durchmesser drehen, Stirnloch Bohren und Gewinde schneiden.
    Dann die Bohrungen auf der Ständerbohrmaschine.
    Das Vollstahl sollte dann auch etwas Stabilitätsreserve bringen.

    Einigkeit und Recht auf Freibier!
    !!!POFF!!! :thumbsup: :thumbup: 8o

  • Das dürfte definitiv ein Stahlrohr sein. (Mal Magneten daran gehalten?)

    Das kann jede Schlosserei erledigen, CNC-Maschinen sind hierzu nicht erforderlich, aber diese Betriebe können das sicherlich auch.
    Ich denke, eine massive Stange muss es nicht sein, aber vielleicht ein dickwandigeres Rohr. Ich schätze, das kostet dich zwischen 20€ und 50€, je nachdem wie gut du mit den Leuten dort zurecht kommst.

    Es bleibt aber die entscheidende Frage: Wodurch genau ist das passiert?
    Ingenieure bauen gerne Schwachstellen in ein Produkt ein, die den Ernstfall anzeigen, ohne dass zu großes Unheil passiert. Die von dir im Startbeitrag genannten Erklärungen scheinen mir nicht wirklich schlüssig. Du solltest also nicht nur das Teil anfertigen lassen, sondern auch deine AB einem Fachmann (vielleicht dem Verkäufer) zur "Inspektion" übergeben.

    Geschieht dieses Ereignis nämlich noch einmal mit einem deutlich verstärktem Rohr, geht vielleicht etwas anderes zu Bruch mit schwerwiegenderen Folgen.

    Ich kenne mich mit ABs nicht aus, aber ganz gut allgemein mit Konstruktionen.

    Gruß,
    Musashi

  • Na also geht doch mit den Bildern,,

    ich denke das dürfte keine 30 EUR kosten,,, 20 cm Alurohr auf Maß abdrehen und ein paar Gewindelöcher rein...mehr arbeit ist das nicht..

    Ich würde in eine kleine Schlosserei gehen, da ist es immer günstig...

    Gruss

    mes que un club

  • Das Teil sollte definitiv aus dem vollen Rundmaterial aus einer besseren Stahllegierung gedreht werden und nicht aus einem Stück Rohr.Es wäre mal schön auch ein oder 2 Bilder vom Bogen zu sehen,denn eigentlich sollte dies höchstens passieren können wenn der Bogen nicht richtig synchron war und eventuell die Schraube welche den Bogenkopf hält sich gelockert hatte.Aber auf die Entfernung ist es schwer ohne ausreichende Infos etwas genaueres dazu zu sagen.

  • Vielen Dank an alle für die Tipps. Ist nicht magnetisch, dürfte also Alu sein. Macht es denn Sinn, das Alu durch etwas stabileres zu ersetzen? Musashis Anmerkung hat ja was für sich... Es ist meiner Meinung nach nicht möglich, mit einer Spannhilfe die Armbrust so dezentriert zu spannen, dass ein Dämpfer die volle Wucht abbekommt. Eigentlich ist das gar nicht vorstellbar. Was vorstellbar wäre ist, dass ich beim Spannen das Dämpfergummi etwas hochgezogen habe, weil die Spannhaken da doch relativ nah dran vorbeikommen. Im Nachhinein wird sich das aber wohl leider nicht mehr rausfinden lassen.

    Merkwürdig finde ich dass BSW lapidar antwortet, man könne das Teil nicht besorgen da der Hersteller ja nicht in Europa sitzt und demgemäß die Lieferzeit und -kosten zu hoch wären. Ich bestelle sehr oft über die Bucht in China und bekomme dort Fotozubehör für 1.- Euro inkl. Lieferkosten, und das binnen 14 Tagen. Ist also eher ein komisches Argument, zumal man meinen dürfte, dass BSW ja ohnehin dort ihre Ware bestellt. Auf jeden Fall kein gutes Verkaufsargument für asiatische Hersteller. Welche AB werden denn nicht in China gebaut und wo kauft man sowas am besten? Ich bin zwar nicht geneigt, mir sofort etwas anderes zu kaufen, aber für die Zukunft werde ich von MK und PL die Finger lassen. Oder sollte man vielleicht noch mal bei 4,5 nachfragen?

    Rätselnde Grüße sendet
    Micha

  • Lasse Dir besser ein passendes Teil aus einer hochfesten Stahllegierung anfertigen,denn wenn es nur am Dämpfergummi lag spricht es noch mehr gegen einen Originalersatz.Egal was für ein Material das ist,ich hätte kein Vertrauen dazu nach solch einer Begebenheit! ;^)

  • Hat der Wurfarmkopf fest an die Schiene gedrückt im festgeschraubten Zustand?Sind die Gewinde alle noch ok in dem Rohr?Wie sieht das Gewinde,in dem die Halteschraube vom Wurfarmkopf eingeschraubt wird,aus?Ich kann mir eigentlich diesen Schaden nur erklären wenn diese Schraube locker war,egal ob durch zu weiches material oder wegen der Erschütterungen und nicht erfolgter Überprüfung zwischen den Passen.

  • Es sieht wirklich sehr merkwürdig aus.
    Bei solch einem Fall gibt es meist mehrere Erklärungen, die mehr oder weniger passen:

    Materialermüdung und/oder Materialfehler auf er einen Seite,
    unsachgemäße Handhabung auf der anderen Seite.

    Da ich zumindest bei meinen zwei ABs von MK eine im Preis/Leistungsverhältnis sehr ordentliche Fertigungsqualität festgestellt habe
    erscheint mir die unsachgemäße Handhabung am Wahrscheinlichsten.

    Ein solcher Schaden ist durch einfaches Spannen nicht zu erklären, es sei denn wie Raziel schon bemerkte durch nicht richtig fixierte Schrauben 
    oder sogar durch unsachgemäßen Zusammenbau (Vorbesitzer).


    Die zweite Möglichkeit besteht darin, das sie beim Vorbesitzer einer ungleichmäßigen massiven Kraft (möglicherweise an einem Wurfarm) ausgesetzt war,
    die zu einem Haarriss geführt hat, der sich dann nach einigen Beschleunigungen ausgewirkt hat (wobei ich niemanden etwas unterstellen will, es kann auch unabsichtlich sein).


    Du könntest mal versuchen zu prüfen, ob an dem Riss einseitig geringe Staub- oder Dreckablagerungen zu finden sind, ist aber unwahrscheinlich.


    Schau Dir auch mal die Inbusschrauben insgesamt an, ob sie bereits gelöst worden sind (Schäden).
    An den entscheidenden Stellen sind sie werksmäßig so fest geknallt,
    dass sie mit einem einfachen Inbusschlüssel nicht zu lösen sind.

    Man braucht einen Steckeinsatz mit guter Qualität und eine Knarre dazu.


    Grundsätzlich gilt dass eine gebrauchte Armbrust im Eigeninteresse bis ins Detail geprüft werden sollte,
    wenn möglich von jemand, der sich mit der Materie auskennt.


    Die Unfallgefahr ist zu groß. Was nutzt eine fachgerechte Handhabung wenn das Gerät selbst nicht in Ordnung ist.

    Jedenfalls ist solch ein Schaden problemlos zu reparieren.


    Gruß

    Michael

  • Nabend,
    Sven geht immer auf Nr. Sicher :D ...

    Eine neue Alustange wäre wohl leichter und günstiger anzufertigen aber Sven hat recht. Das Gewicht ist zwar höher aber das bekommst nicht mehr kaputt.
    Wie bei den Darton AB ist das Original hier aus Alu und bestimmt der Schwachpunkt. Bei dir war entweder die Schrabe locker oder sogar ausgerissen (prüfe mal das Gewinde). Sonst könnte der Bogen die Stange nicht so verbiegen. Das muss aber bestimmt schon die letzten Schüsse so gewesen sein oder sich angebahnt haben... wenn der Bogen nicht fest sitzt kann er natürlich beim Abschuss vorrutschen und anfangen zu ... wie kann man das nennen... "schlappern" und bei der Kraft eben auch mit entsprechenden Hebel.
    Wäre die Stange aus Stahl gewesen, wäre es evtl. weniger schlimm gewesen, da der Bogen gezwungen worden wäre gerade zu bleiben oder die Kraft hätte Aufgrund des fehlenden Anpressdruckes an den Schaft sowie dem Vorrutschen auf der Stange dann den Bogen beschädigt (wo die Stange durch geht) weil die Stahlstange so stabil ist. Die Kraft geht ja immer irgendwo hin.

    Das zeigt mir... öfter die Schraube bei mir prüfen.


    Gruß Guntram :thumbup:

    Alles und Jeder existiert in seiner eigenen "Welt". Die Summe dieser Welten ergibt die Realität.

    - Inhaber der Goldenen Αrschkarte -

    ♣ ♠ ♥ ♦

  • Ach und prüfe mal am Bogen ob dort wo die Stange mal drin saß irgendwelche gravierenden spuren geblieben sind. Wenn die neue Stange in einer vermurksten Fassung sitzt dauert es nicht lange bis sich wieder was lockert oder der Bogen nicht mehr symetrisch arbeitet.

    Alles und Jeder existiert in seiner eigenen "Welt". Die Summe dieser Welten ergibt die Realität.

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  • Also ich habe mir das nochmal sehr genau mit einer Lupe angesehen und es sind keine Schäden am Schaft oder am Bogen erkennbar. Die Schraube am jetzt verbogenen Verbindungsstück war nach dem Vorfall immer noch so fest, dass ich sie nur mit Mühe habe lösen können. Die Gewinde sind auch allesamt unbeschädigt. Alle Schrauben sehen aus wie neu, da hat sich offensichtlich niemand dran versucht. Einen unsachgemäßen Zusammenbau kann man eigentlich auch fast ausschließen, da nur der Bogenkopf mit dem Schaft verbunden wird (der Bogenkopf wird fertig montiert geliefert) und diese Verbindung ja fest war (eine lose Schraube war meine erste Vermutung, aber dafür gab es keinen Anhaltspunkt).

    Eine unsachgemäße Bedienung will ich natürlich nicht ausschließen - im Gegenteil: das wäre mir das Liebste. ;) Aber ich wüßte nicht, was man da falsch machen könnte. Die Spannhilfe kann man nicht falsch anlegen, und wenn die Griffe auf einer Höhe sind, ist ein ungleichmäßiges Spannen eigentlich nicht möglich, denke ich.

    Insgesamt macht die AB ja einen sehr wertigen Eindruck. Dass es aber solche Schwierigkeiten mit Ersatzteilen gibt, bringt mich zu der Frage zurück, was für eine Marke da besser abschneidet (bezahlbar natürlich) und wo man die beziehen kann? Gern auch per PN, falls das hier nicht gern erörtert wird.

    Ich danke euch auf jeden Fall nochmals für eure Hilfe. Ich werde die Tage eine Schlosserei aufsuchen und mir das Rohr aus Stahl nachbauen lassen.


    Viele Grüße
    Micha