Zink oder Zinkdruckguß schwarz beizen

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 8.081 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Februar 2016 um 19:57) ist von Gubi.

  • Um Zink, auch Zinkdruckguß (wieder) schwarz zu beizen (nicht zu brünieren, denn das funktioniert bei Zink nicht, jedenfalls nicht gut mit fertigen Brünierlösungen für Stahl und/oder Eisen), zunächst aus folgenden Zutaten eine Beize zubereiten:

    1. 0,5 Liter Wasser (bei sehr kalkhaltigem Leitungswasser demineralisiertes oder destilliertes Wasser verwenden),

    2. 80 bis 100 Gramm Kupfervitriol

    3. 40 Gramm chlorsaures Kalium (Kaliumsalz der Chlorsäure (HClO3), wird auch als Kaliumchlorat bezeichnet)

    Weil Kaliumchlorat in kaltem Wasser schlecht aber in heißem Wasser gut löslich ist, muss die Beize heiß zubereitet werden.

    Diese Beize abkühlen lassen. Sollten Flocken oder Schlieren zu erkennen sein, die Beize filtern.

    Die zu behandelnden Zink- oder Zinkdruckguss-Gegenstände zunächst gründlich entfetten, danach die Oberfläche vorbereiten:

    Dazu die Gegenstände kurz in verdünnte Salzsäure tauchen oder die Oberfläche mit der verdünnten Salzsäure bestreichen.

    Danach sofort die Gegenstände in Wasser abspülen und gründlich trocknen.

    Diese Vorbereitung ist zwingend erforderlich um eine gleichmäßige Färbung zu erreichen.

    Erst jetzt die Gegenstände gleichmäßig mit der Beize bestreichen. Dazu möglichst einen weichen Pinsel verwenden.

    Die behandelte Oberfläche erscheint zunächst rotfleckig oder rötlich.

    Wenn sie gleichmäßig schwarz geworden ist, werden die Gegenstände in Wasser gespült, gründlich getrocknet und eingeölt.

    Dazu möglichst ein harz- und säurefreies Öl (Nähmaschinen-Öl) verwenden, weil viele Waffenöle – zumindest nach langer Einwirkzeit – zu unerwünschten Farbänderungen führen können (Grün- oderWeißstich). Das passiert übrigens leider oft auch bei Waffen, die beim Hersteller gebeizt worden sind.

    WICHTIG:

    Bei oben beschriebener Vorgehensweise (Herstellung der Beize und Behandlung der Oberflächen) unbedingt Gummi-Handschuhe und Schutzbrille tragen.

    Es empfiehlt sich, zunächst mit der selbst zubereiteten Beize einen Versuch an einem Gegenstand aus Zink-/Zinkdruckguss zu unternehmen.

    Viel Erfolg

    Einmal editiert, zuletzt von JochenOWL (15. November 2014 um 12:20)

  • ok, nette idee, aber erklär mir bitte wie ein nicht chemiker oder nicht feuerwerker problemlos an kaliumchlorat kommt... denn dieses salz mit der entsprechenden menge aluminiumpulver gemischt ergibt BKS!!! und alupulver kriegst überall frei zu kaufen, nur eben kaliumchlorat nicht mehr, eben aus besagtem grund. genauso wie kaliumnitrat (saltpeter)

    früher bekam man das in jedem gut sortierten chemikalienhandel oder sogar in der apotheke, heute eben nicht mehr.
    aber es gibt auch die rezeptur mit

    dest. wasser
    kaliumpermanganat
    kupfersulfat.

    und da musst in der apotheke nur die restverbleibserklärung unterschreiben weil kaliumpermanganat umweltschädlich ist.

    oder du probierst es einfach mit "Propatin ZNS" einfach mal googeln, dann findest dus.

    Grüßle Torro

  • Meinen HW 37 habe ich ebenfalls wieder schwarz bekommen - mit dem bereits bekannten Trick mit Glasprimer. Das Hauptproblem dabei ist das Auftragen - weil das Zeug flott trocknet, gehen selbst weiche Pinsel nur bedingt, man hat sofort die ganze Fläche voller Striche. Ich habe daher einen Wattebausch in den Primer getaucht und mit leichtem Druck über den Griffrücken gezogen - fast fleckenfrei! Vorher-Nachher-Bilder suche ich gern mal raus, wenn Nachfrage besteht. :D

    Wenn ich so ein halbes Chemie-Labor hier anschleppen würde, wäre mir das Risiko zu hoch, daß meine Nachbarn mich für einen Bombenbauer oder Drogenkoch halten würden (abhängig davon, welche Serien sie im TV schauen...). :laugh:

    Ich bitte darum, mir in Zukunft keine Fragen mehr zu stellen (auch nicht per PN!!!), warum ich Neu-Usern hier immer wieder die gleichen Fragen beantworte - das ist allein MEINE Entscheidung! X(
    User, die von mir eine Rechtfertigung für meine Hilfestellungen verlangen, werden AB SOFORT komplett ignoriert!!!!!


  • Meinen HW 37 habe ich ebenfalls wieder schwarz bekommen - mit dem bereits bekannten Trick mit Glasprimer. Das Hauptproblem dabei ist das Auftragen - weil das Zeug flott trocknet, gehen selbst weiche Pinsel nur bedingt, man hat sofort die ganze Fläche voller Striche. Ich habe daher einen Wattebausch in den Primer getaucht und mit leichtem Druck über den Griffrücken gezogen - fast fleckenfrei! Vorher-Nachher-Bilder suche ich gern mal raus, wenn Nachfrage besteht. :D


    eine billige airbrushpistole von revell http://www.revell.de/produkte/airbr…n/id/29702.html und das ergebnis ist besser als man glaubt :D

  • Ich würde an eurer stelle sowas nicht bestellen. das BKA freut sich schon eure sachen zu durchwühlen...

  • Also in den letzten 40 Jahren hat das BKA meine Sachen nicht durchwühlt; entweder hatte ich nur Glück oder es liegt daran, dass das BKA kein Haus auf den Kopf stellt, weil der Eigentümer 50 Gramm Kaliumchlorat legal im Hause hat.

    Der Besitz von Kaliumchlorat ist nicht illegal und in den verschwindend kleinen Mengen, die man zur Herstellung einer Zinkbeize braucht, ganz sicher nicht.

    Ich hatte übrigens meinen Beitrag nur deshalb geschrieben, weil ich diese Zinkbeize schon lange mit gutem Erfolg verwende und all denen einen Gefallen tun wollte, die nach einer Möglichkeit suchen, z.B. Zinkdruckgusswaffen wieder schwarz zu färben.

  • Hallo Torro,

    ich danke dir herzlich für deinen Hinweis.

    Ich hatte viele Jahre einen Büchsenmachermeister als väterlichen Freund, bin sehr oft in seiner Werkstatt gewesen, habe ihm bei seiner Arbeit zugeschaut, ihm oft geholfen und durfte bei ihm vieles lernen.

    Das "beanstandete Rezept" stammt von ihm. Mir war (bisher) nicht bekannt, dass Kaliumchlorat inzwischen auf dem Index steht.

    Wenngleich ich hier erst ein sehr "junges" Mitglied bin, so habe ich schon sehr oft als Gast hier gelesen und dabei auch gesehen, dass viele unserer Mitglieder sich mit der Thematik Schwarzfärben von SSW beschäftigen bzw. beschäftigt haben.

    Ich wollte - wie schon geschrieben - all denen einen Gefallen tun, die nach einer Möglichkeit suchen, Zinkdruckgusswaffen wieder schwarz zu färben.

    Gruß
    Jochen

  • Für die Zoraki Pistolen könnte das interessant sein weil die glaube ich nur mit einer dünnen Lackschicht überzogen sind. Das währe optisch bestimmt eine gute Verbesserung.

    2 Mal editiert, zuletzt von memme345 (19. November 2014 um 03:12)

  • wie oben schon geschrieben gibts ne legale und einfache möglichkeit.

    Propatin ZNS

    hab das zeug schon hier stehen, nur aus zeitmangel noch nicht ausprobiert.

    Grüßle Torro


    Hallo Torro, ich krame mal diese Uraltthread aus,
    denn mich würde interessieren ob Du inzwischen ein (hoffentlich) erfolgreiches Ergebnis hast, ggf mit Foto?