Hilfe zu Höhe und Neigung der ZF-Montage

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.086 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. November 2014 um 20:44) ist von MarcKA.

  • Werd mir zu Weihnachten wahrscheinlich ein ZF anschaffen für ein Diana 240, entweder ein Hawke 4x32 oder 2-7x32, ich will damit auf eine Entfernung von etwa 10m schießen, evtl. auch auf 25m.

    Was mich beschäftigt, die "Ziellinie" des ZFs muss ja die Schußbahn kreuzen und das bei einer Entfernung von knapp unter 10m, reicht dazu der Verstellbereich der gängigen ZFs? Ich hatte von geneigten Montagen bisher nur im Kontext von Schüßen auf weite Distanz gelesen, aber müsste das Problem auf kurze Distanz nicht auch auftreten?

    Ich hatte vor mir diese Montage (UTG) zu kaufen, Gewehr ist dasselbe wie meins, nur das ZF ist ein anderes (größeres):

    Diese Montage ist optisch mein Favorit, außerdem hoffe ich, dass damit der recht massive Korntunnel nicht ins Bild reicht, da die Montage allerdings recht hoch baut befürchte ich, könnte die Neigung des ZFs nicht ausreichen (höhere Montage -> mehr Neigung nötig oder Denkfehler?) Ich lese oft, dass möglichste niedrige Montagen empfhohlen werden, ich nehme an aus genau diesem Grund oder wieso sonst?

    Was meint ihr, würde obige Kombination mit einem etwas kleineren ZF auf 10m funktionieren.

  • Ob der Verstellbereich von "gängigen" ZF ausreicht, liegt nicht am Zielfernrohr, sondern am Gewehr. Manche haben die ZF-Schiene parallel zum Lauf, andere sind etwas vorgeneigt usw. Viele Montagen sind auch vorgeneigt, weswegen man vordere und hintere Montage mal tauschen sollte, wenn der Verstellbereich nicht reicht. Das garantiert aber nicht die Lösung.
    Eine verstellbare Montage ist nicht zwingend erforderlich. Sollte das Gewehr am Ende des Verstellbereichs immer noch zu tief schießen, kann man auch an der hinteren Montage unterm Zielfernrohr etwas Pappe (z.B. von Zielscheiben) unterlegen.
    Ist zwar nicht die Profilösung, aber preiswert und reicht sicherlich für den Hobbygebrauch.


    Wenn du die Schrauben der Montage dann nicht gerade wie ein bekloppter anziehst, kann auch das Zielfernrohr dabei nicht kaputt gehen. Hier im Forum liest man öfter, dass dabei das ZF verspannt werden soll, ich persönlich halte das für unwahrscheinlich. Als Mechatroniker habe ich doch etwas Gefühl für Metall, und diese Aussage scheint mir übertrieben. Wie gesagt, zieh die Schrauben einfach mit Gefühl an, immer beide Montagen abwechselnd und die Schrauben kreuzweise Stück für Stück nachziehen.
    Die Verstellmontage ist halt wesentlich bequemer, v.a mit den Einschießmethoden die ich gleich nochmal erkläre. Willst du mit Unterlegen arbeiten, musst du halt jedesmal die Montagen zerlegen.
    Allerdings schießt man ja normalerweise nur einmal ein.

    EDIT: Beim Unterlegen unbedingt darauf achten, dass die Unterlage mittig in der Montage liegt und beim Anziehen nicht verschoben wird, ansonsten kann es sein dass das ZF nach rechts oder links geneigt wird. Das ZF muss der Länge nach unbedingt zum Lauf fluchten!

    Willst du das Einschießen etwas professioneller machen, hast du folgende Möglichkeiten:

    Der höchste Punkt der Geschossbahn eines 7,5J Gewehres liegt etwa zwischen 15-17 Metern.
    Es empfiehlt sich, auf diese Entfernung einzuschießen. Hierfür den Verstellturm des ZF zuerst ganz nach DOWN zu drehen, dann mithilfe von einer verstellbaren Montage oder mehr/weniger Unterlegen solange korrigieren, bis die Schusshöhe in etwa passt. Nur 10-20 Klicks zur Feineinstellung mit dem Verstellturm anpassen.
    Vorteil: egal ob näher oder weiter an der Einschussentfernung, der Verstellturm wird immer Richtung UP verstellt. Dadurch kannst du sehr weit schießen, bevor der Verstellbereich zu Ende ist. Der komplette Verstellbereich wird hier optimal ausgenutzt.

    Wenn du auf 10m Einschießen willst, vorher den Verstellturm ungefähr zur Mitte drehen. Hierfür einfach einmal zum Anschlag UP drehen, dann zum Anschlag DOWN, Klicks zählen. Die Hälfte der Klicks ist dann logischerweise die Mitte.
    Dann auch wieder erst grob mit Verstellmontage / Unterlegen, nur 10-20 Klicks mit dem ZF justieren.
    Vorteil: Fleckschuss bei 10m und bei etwa 24-25m, ohne das ZF verstellen zu müssen, da das Geschoss die Visierlinie zweimal schneidet.
    Nachteil: Verstellbereich wird nicht optimal ausgenutzt.

    Zum Thema Höhe des ZF:
    Immer möglichst nah am Lauf, ohne diesen zu berühren. Der Spalt sollte etwa 1-2mm sein, mit aufgeschobenen Schutzkappen natürlich.
    Je näher das ZF am Lauf liegt, desto weniger Klicks werden benötigt zwischen unterschiedliche Entfernungen, bzw. desto weiter wird die maximale Entfernung, bevor der Verstellbereich zu Ende ist.
    Hat dein ZF einen sehr kleinen Durchmesser UND liegt sehr nah am Lauf, kann es sein, dass du die offene Visierung des Gewehrs wegbauen musst, da du sonst im Zielfernrohr einen riesigen schwarzen Fleck siehst ;)

    Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

    Gruß Skelvet

    2 Mal editiert, zuletzt von Skelvet (12. November 2014 um 20:44) aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler

  • Ich denke, dass wird so passen. Bei mir ist es so, dass sich bei entsprechender Klickeinstellung die optische Achse und die Flugbahn bei 10 Meter und bei 25 Meter kreuzen. Bei etwa 17,5 Meter hat die Flugbahn etwa ihren Scheitelpunkt.

  • Zum Thema Höhe des ZF:
    Immer möglichst nah am Lauf, ohne diesen zu berühren. Der Spalt sollte etwa 1-2mm sein, mit aufgeschobenen Schutzkappen natürlich.
    Je näher das ZF am Lauf liegt, desto weniger Klicks werden benötigt zwischen unterschiedliche Entfernungen, bzw. desto weiter wird die maximale Entfernung, bevor der Verstellbereich zu Ende ist.
    Hat dein ZF einen sehr kleinen Durchmesser UND liegt sehr nah am Lauf, kann es sein, dass du die offene Visierung des Gewehrs wegbauen musst, da du sonst im Zielfernrohr einen riesigen schwarzen Fleck siehst ;)

    Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

    Danke für die ausführliche Antwort, letzteres wollte ich vermeiden - ich werds dann wohl mal mit der UTG Montage versuchen,

    http://www.4komma5.de/UTG-Einteilige…r-11-mm-Schiene

    falls es tatsächlich zu Problemen kommen sollte, würde ich dann zu dieser Montage greifen:

    http://www.eagle-impact.de/shop/main_bigw…9d4a8e4df2e1d6c

  • Ich habe an drei 240ern ZF montiert. Einmal das hier: http://www.sportwaffen-schneider.de/product_info.p…oducts_id/12492 passte zwar drauf, aber persönlich finde ich es zu groß und schwer fürs Gewehr, obwohl es irgendwie spaß machte die diabolos im Flug zu beobachten, blinken so ab 30m. Das zweite Glass war so eins: http://www.sportwaffen-schneider.de/product_info.p…oducts_id/21837 auch ok. Das dritte so ein kleines leichtes kompakt glas: http://www.ips-trading.de/Shop/main_bigw…1fcfbd035819136 kann man auch gebrauchen, und finde ich passt von der groesse und gewicht her perfekt zum Gewehr, habe es auf mein eigenes 240. Ich hatte bei keinen probleme mit der Montagen, und brauchte keine Montage mit Neigung. Und wie hardcora shreibt: auf 10m einschiessen dan passt es auch auf ca. 25m.  Wenn die höhe der abgebildeten Montage dir passt, solltest du nicht eine Montage wählen die tiefer ist, was nutzt dir die niedrigste Montage wenn es nicht zu dir passt? Mir passen mittel hohe Montage am besten.

  • @ Straight Shooter:

    Kannst Du für mich bitte mal die Länge der 11mm Klemmung bei der einteiligen UTG Off-Set Montage nachmessen, welche Du oben in Deinem Bild zeigst?

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • @ Straight Shooter:

    Kannst Du für mich bitte mal die Länge der 11mm Klemmung bei der einteiligen UTG Off-Set Montage nachmessen, welche Du oben in Deinem Bild zeigst?


    Ich hab noch nichts gekauft, das Bild oben ist nicht mein eigenes Gewehr, sondern eben ein gleiches (aus nem US Forum), mit der Montage die mir vorschwebt. Werde aber denk ich zu der UTG Montage greifen, musst dich dann bis Weihnachten gedulden, sry.

  • Kann zwar zu deinem eigentlichen Prblem wenig sagen, aber das Hawke 2-7x32 ist absolut top.
    Habe die beleuchtete Variante, würde aus Gewichtsgründen erher zur unbeleuchteten greifen.

    Hatte meins jetzt eine Zeit auf einer HW30s (soweit ich weis von der größe ähnlich einer Diana 240) und passte es perfekt.
    Allerdings wird es meines Erachtens nach auf über 10-15 Meter schon haarig, wenn du auf wirklich kleine Ziele oder Scheiben schießen möchtest.

    Gibt von Hawke auch ein 4-12x40 das würde ich auch erwägen, je nach dem auf welche Entfernungen du häufig schießt.

    Kurzbericht Hawke Sport HD 2-7x32 IR

    Wer immer nur tut was er schon kann, bleibt immer nur das was er schon ist.

    Einmal editiert, zuletzt von -raY- (13. November 2014 um 11:23)

  • Der höchste Punkt der Geschossbahn eines 7,5J Gewehres liegt etwa zwischen 15-17 Metern.
    Es empfiehlt sich, auf diese Entfernung einzuschießen. Hierfür den Verstellturm des ZF zuerst ganz nach DOWN zu drehen, dann mithilfe von einer verstellbaren Montage oder mehr/weniger Unterlegen solange korrigieren, bis die Schusshöhe in etwa passt. Nur 10-20 Klicks zur Feineinstellung mit dem Verstellturm anpassen.
    Vorteil: egal ob näher oder weiter an der Einschussentfernung, der Verstellturm wird immer Richtung UP verstellt. Dadurch kannst du sehr weit schießen, bevor der Verstellbereich zu Ende ist. Der komplette Verstellbereich wird hier optimal ausgenutzt.


    Nachteil: Du kannst Dir ein paar lustige Phänomene einfangen. Wenn die innere Röhre, die das Absehen führt, ganz auf Down ist, ist sie am oberen Anschlag (Lauf maximal unten relativ zum Absehen) .

    Da außen auch eine Röhre ist, sinkt Dein Seitenverstellbereich. Da die Feder, die die innere Röhre an die Verstellschrauben drückt, von links unten wirkt, ist diese reichlichst entspannt.

    Vielleicht war es Einbildung, aber ich meine dadurch schon ein Springen des Treffpunkts erlebt zu haben. Die losere Feder kombiniert mit einem ausgeprägt außermittigen Angriffspunkt der Höhenschraube am inneren Rohr kann dazu führen, das sich das Absehen nicht immer an derselben Stelle wieder setzt, wenn ein Preller da Bewegung reinbringt.

    Sicher, es sind Extreme bzw. tritt nur bei deren Kombination (Höhenturm max. raus, Seitenturm nah an einem Anschlag) auf.

    Andreas

  • Nachteil: Du kannst Dir ein paar lustige Phänomene einfangen. Wenn die innere Röhre, die das Absehen führt, ganz auf Down ist, ist sie am oberen Anschlag (Lauf maximal unten relativ zum Absehen) .

    Da außen auch eine Röhre ist, sinkt Dein Seitenverstellbereich. Da die Feder, die die innere Röhre an die Verstellschrauben drückt, von links unten wirkt, ist diese reichlichst entspannt.

    Ich würde auch Empfehlen den Turm nicht ganz an den unteren Anschlag (oder überhaupt an einen Anschlag) zu drehen. 1-2 Turmumdrehungen weniger tun es auch und man vermeidet mögliche Probleme.

    Gruß Udo

  • Rein intuitiv scheint es mir vorteilhafter, die Verstellmöglichkeit des ZFs nicht ganz auszureizen und stattdessen eben die Montage in der Neigung zu verstellen. Oder mach ich mir da insgesamt zu viele Gedanken?

  • Genau das ist der Hintergrund einer vorgeneigten Montage: Mechanisch für mehr Verstellbereich sorgen.

    Das ist mir schon klar, die Frage ist eben ob es für meine Zwecke nötig ist, da das Thema bisher kaum aufkam (und wenn dann eher im Zusammenhang mit weiten Distanzen), scheint es ja nicht so das Problem zu sein und ich mache mir schätze ich zu viele Gedanken?

    Physik ist nicht unbedingt meine Stärke, aber zum besseren Verständnis: Mir scheint es plausibel, dass auf mittlere Entfernung (~20m?) Schuß- und Visierlinie sich am ehesten treffen, während auf weiter Entfernung der Geschoßabfall zu stark wird und sich Schuß- und Visierlinie nicht mehr treffen, während sich auf kurze Entfernung (<10m?) Schuß- und Visierlinie noch nicht treffen - je höher die Montage desto größer dieser Effekt - ist diese Überlegung so richtig? Es wurde ja schon geschrieben, dass Schuß- und Visierlinie (nennt man das so?) sich zweimal schneiden.

  • Ob du eine geneigte Montage brauchst entscheiden im wesentlichen 2 Dinge:

    1. du bekommst auf die gewünschte Entfernung keinen Fleckschuss hin

    oder

    2. deine Verstellung am Höhenturm ist ausgereitzt.

    Wenn der Verstellweg am Ende ist können mehrere Dinge passieren, zb. das Streulicht, das am Erektor vorbeikommt, die Optik trübt oder das du zb. beim Federdruckgewehr unerklärliche Sprünge hast, weil deine Erektorfeder entweder zu stark gespannt (auf Block, plattgedrückt) oder fast gar nicht gespannt ist. Gibt noch andere lustige Sachen. Grundsätzlich (Ausnahmen bestätigen die Regel) ist eine vorgeneigte Montage beim Luftgewehr nix verkehrtes. Es gibt auch noch Gewehre (HW77/97 , FWB150/300/300S, Diana 48/52) bei denen die Läufe aufgrund der Befestigung, und nicht weil das Absicht wäre, stark nach unten geneigt sein können. Da ist sowas sowieso von Vorteil.

  • ist diese Überlegung so richtig?

    Jo (das vorangegangene betreffend)

    Es wurde ja schon geschrieben, dass Schuß- und Visierlinie (nennt man das so?) sich zweimal schneiden.

    Das muß nicht sein!
    Mal angenommen (ganz grob und simpel),Du schießt Dein Zf auf 10m ein - dann treffen sich bei ca. 25m Visier-und Schußlinie ein zweites Mal.
    Hast Du den höchsten Punkt der Diakurve aber bei ca. 17m und schießt das Zf darauf ein,dann treffen sich Visier- und Schußlinie eben nur 1x
    Davor und danach hast Du Tiefschüsse (bei Fleck halten)

  • Danke, ich denke meine Fragen sind jetzt geklärt. Im Einzelfall kommts wohl aufs Gewehr, die Montage und das ZF an, sodass man keine allgemeingültige Aussage treffen kann - werde dann wohl doch eher zu einer verstellbaren Montage greifen.

  • Je kleiner das ZF umso weniger wirst du ne geneigte Montage brauchen. Auf der Diana 75 hat das 3-9x40 Noname super gepasst,dann kam wegen FT das Ritter drauf,schon Tiefschuss. Das Falcon hats dann gerissen,zu tief und zu weit links. Liegt auch am Einstellbereich vom ZF,das Walther 8-32x56 hat z.B. mehr Klicks wie das Falcon.

  • Selbst auf meinen Großkaliberbüchsen habe ich vorgeneigte Montagebasen, wenn es welche gibt. Auf 100m brauche ich das bei einer .308 Winchester nicht, ab 300 aufwärts könnte es interessant werden. Aber, ich bin mit dem Glas deutlich näher an der optischen Mitte.

    webster1972
    Bei den in Deutschland verkauften Falcon T50 zb. lag immer ein Zettel dabei das das Glas nur(!) mit einer vorgeneigten Montage zu benutzen ist. Das hat seinen Grund.