Hülsenlose Munition bzw Funktion HK G11

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.660 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Oktober 2016 um 11:03) ist von Jeri Ryan Fan.

  • Hallo

    In dieser Fragestellung geht es mir um den Militärexoten HK G11.
    Dieses Sturmgewehr das in der lage ist rasche Dreiersalven abzufeuern, wirft für mich einige Fragen auf die mir die Wikipedia nicht schlüssig erklären konnte.
    Womit werden die hülsenlosen Patronen angetrieben? Wie funktioniert der Verschluss? Und was ist das Funktionsprinzip der hülsenlosen Munition?

    Im verdorbensten Staate sind die meisten Gesetze.

    Publius Cornelius Tacitus (um 55 - um 120 n. Chr.)

  • Unter Hülsenlose Munition müsste doch dann auch Vorderlader Muni Fallen oder?

    Die Geschosse haben ja Au keine Hülse.?

  • Die "Munition" für Vorderlader ist nicht frei. Das sind kalibergroße Pulverpresslinge ohne Geschoss. Sie sind munitionserewerbsscheinpflichtig. Wer einen (mehrschüssigen) Vorderlader auf seiner gelben WBK hat, darf diese auch ohne Pulverschein erwerben und damit Vorderlader schießen.
    Loses Treibladungsmittel in Pulverdosen fällt unter dem Sprengstoffgesetz. Für Erwerb und Umgang ist eine Erlaubnis nach dem SprengG (i.d.R. nach § 27 SprengG), auch Pulverschein genannt, nötig.

    Das Projekt G11 von H&K ist zwar bis zur serienreife entwickelt worden, ist jedoch aus politischen Gründen nicht produziert und in die Truppe eingeführt worden. Jedoch gibt es ein jagdliches Gewehr von Voere mit ähnlicher hülsenloser Munition. Es ist somit privat erwerbbar. Ob das aktuell immer noch produziert wird, weiß ich allerdings nicht.

    Pulverpresslinge sehen so aus:

  • Jupp, sind nicht frei. Auf meinem Avatar siehste ja einige ,- im Profil ist das Bild nochmal größer.
    Zum Erwerb brauchste einen MES ,- wenn es sich um die G11 Patrone handelt. Die Voere / Daisy .... musste wenn kein MES vorliegt eben die entsprechende Waffe eingetragen haben. Beim Jagdschein weiß ichs nicht genau wie es sich damit genau verhält, aber würde da eher sagen , dass es damit dort auch nicht so einfach ist.

    Zur Funktion der G11 Patrone,... da gibts einen tollen Bericht übers G11 in der DWJ 2/87. habe mal das Heftcover gepostet. Ich denke das sollte erlaubt sein. Inhalt kann ich dir nicht posten. Das Heft bekommste aber wenn du bei eBay und so schaust doch günstig.

    Weiter liegt mir das Buch vom Wolfgang Seel vor. Es heißt "Die G11 Story". ist leider oft nicht ganz günstig zu bekommen. Ist das beste Werk zum G11.
    So funktionierts:
    Der Pulverblock selber ist das Ganze außen rum. Er ist mit einem hitzefesten Lack überzogen.
    So läuft es ab, wenn die Patrone im Lauf ist:

    • Der Schlagbolzen haut auf das Zündhütchen
    • Das Zündhütchen schießt seinen Feuerstrahl auf den Booster,- eine Anzündverzögerung ist das, was das Geschoss oben durch die Plastikkappe treibt. Es bleibt nun stehen. Die Plastikkappe schließt das Ganze Gasdruckdicht ab
    • Der Booster brennt nun voll durch und das Pulver wird umgesetzt
    • bei einem Druck von etwa 500-800 Bar wird das Geschoss wieder in Bewegung gesetzt und der Gasdruck erhoht sich beim Durchlauf des Geschosses durch den Lauf.

    Ich habe dann noch einige Bilder angefügt, welche ich in der Wehrtechnischen Studiensammlung in Koblenz machte.

  • Das Projekt G11 von H&K ist zwar bis zur serienreife entwickelt worden, ist jedoch aus politischen Gründen nicht produziert und in die Truppe eingeführt worden. Jedoch gibt es ein jagdliches Gewehr von Voere mit ähnlicher hülsenloser Munition. Es ist somit privat erwerbbar. Ob das aktuell immer noch produziert wird, weiß ich allerdings nicht.

    Es ist zwar bis zur Serien(produktions)reife entwickelt worden - aber das heißt nicht das es eine gute Waffe gewesen wäre. Vermutlich wäre es im Einsatz noch schlechter gewesen als das G36, denn es hatte ein NOCH kleineres Kaliber.

    Ich hab beim Bund mal jemanden getroffen der damit in Daaden auf der Schießbahn war... sein Fazit war: Nettes Spielzeug, schießt sich wie ein Luftgewehr, aber auf mittlere Entfernungen trifft man damit kein Scheunentor. Ein Grashalm im Weg, und das Geschoß fliegt irgendwohin, das gleiche bei starkem Wind, Regen... (Wer in Daaden war kennt die Verhältnisse auf dem TrÜbPlatz..)

    Rheinländischer Europäer.

    "Wenn ich bei Magdeburg in die norddeutsche Tiefebene komme, beginnt für mich Asien." - Konrad Adenauer