Reparatur von Walther CO 2 Kartuschen

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 16.527 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Februar 2021 um 16:47) ist von NC9210.

  • Hallo,

    nach dem Kauf einer Walther CP 2 musste ich mit Bedauern feststellen, das die Dichtungen der einen Kartusche völlig, die der Anderen fast hinüber waren.

    Der Verkäufer hätte ohne Probleme der Rückgabe zugestimmt, ich wollte die Pistole aber behalten – der Preis war unschlagbar.

    Defekt waren der O Ring kurz nach dem Gewinde ( 2 grüne Ringe hat mir die Firma Vogel in Östringen kostenlos zur Verfügung gestellt – Danke ! ) und das Ventil für die Dichtheit beim Kartuschenwechsel.

    Die grünen Ringe sind kein Problem – einfach die Reste der Anderen entfernen und die Ringe reindrücken.

    Vorher sollte jedoch das Ventil repariert werden.

    Dazu einfach mit einem großen Schraubenzieher das Ventil zurückdrücken und rausschrauben. Die Madenschraube mit einer Zange entnehmem und dabei die Kartusche senkrecht halten ( es ist nicht nötig, das sich die restlichen Teile in der Werkstatt verteilen ).

    Falls das doch passiert : Erst kommt das Sieb, dann die Unterlegscheibe, als 3. die Feder und zum Schluss der Sicherungsstift.

    Eine neue Dichtung ( ca 2,5 mm dick ) habe ich aus einem Stück Gummi geschnitten, ein passendes Loch ist mit der Lochzange schnell hergestellt, der Rest wird mit Sandpapier passend gemacht.


    Mit einem Versenker wurde auf der Rückseite das Loch noch etwas aufgearbeitet.

    Wieder reindrehen, grüne Dichtung einsetzen, füllen und freuen liegen dann zeitlich dicht beieinander:


    Dann noch etwas Metallpolitur und schwarze Sprühfarbe, das sollte alles in einer Stunde hinzubekommen sein:



    Mit freundlichen Grüßen

    FrankDie

  • Die erste Version der Walther CP 1 / 2 Kartuschen hat kein entfernbares Ventil wie bei meinem Vor-Schreiber zu sehen (kein Ventil mit Schlitzschraubenantrieb).
    Um die Dichtung diser Kartusche zu wechseln, muss die Kartusche im Ganzen zerlegt werden.

    Vorab werden benötigt:
    - 14mm Inbusschlüssel oder 14mm Sechskant-Schraube mit "Gewindevergrößerung"
    - Verlängerungrohr für Inbusschlüssel bzw. mind. 30cm Rohrzange für Schraubenvariante
    - Schraubstock mit Schonbacken bzw. 2 Holzbretter (Verkratzschutz)
    - qulitativ taugliche Gummiringe (O-Ringe) (Innendurchmesser * Schnurstärke)
    aussen: 14*3
    innen: 2*1,5
    -Spitzzange


    Zu meiner Wortwahl: "außen" bezeichnet den sichtbaren Teil des Ventils bei unzerlegter Kartusche.
    "innen" die sonst im Inneren der Kartusche nicht sichtbaren Teile


    - Zu Beginn entleert man die Kartusche vollständig.

    - Dann wird die Kartusche so in den Schraubstock eingespannt, dass der Gewindeteil der Kartusche nicht eingespannt wird. (die ersten 2 cm an der Messing-Seite / siehe Bilder)

    -Das Gewinde ist weder eingeklebt noch mit Dichtungsband versehen, sondern nur per Drehmoment und Formschluss im Messing abgedichtet, daher braucht es sehr viel Kraft zum Öffnen der Kartusche.

    - Ist die Kartusche geöffnet und der Ventilsatz herausgedreht, sieht man "innen" 2 verschraubte Messingelemente mit Schlüsselweite 6 & 10mm, diese können verbunden bleiben, es enthält eine Berstscheibe mit Kupferdichtung, die im Falle des Überdrucks den Kartuscheninhalt abblasen.

    - An die defekte Dichtung gelangt man, wenn man den nach "außen" ragenden Teil des ventils mit der Spitzzange festhält und die "inneren" Messingelemente gegen den Uhrzeigersinn abschraubt. (Vorsicht, Ventilfeder kann herausfallen)

    - Dort findet man einen mehr oder minder intakten O-Ring 2*1,5, der jetzt gegen das Neuteil getauscht wird.

    - die Kartusche sollte nun auf Korrosionspuren im Inneren untersucht werden, die über die Weiterverwendbarkeit entscheiden. Evtl. lässt sich eine Tüvstelle erweichen, ein Prüfsiegel anzubringen.

    - Ein erster Dichtigkeitstest der "inneren" Dichtung kann jedoch auch bei nicht abgedichtetem Kartuschengewinde erfolgen, in dem die Kartusche in umgekehrter Reihenfolge zusammengebaut und mit CO2 teilbefüllt wird. Wenn keine Luftblasen aus dem mit Wasser gefüllten Ventilsitz aufsteigen, ist dieses dicht. (Dass dabei etwas CO2 durch das Kartuschengewinde entweicht, ist vertretbar, man sollte sich jedoch vor Erfrierungen schützen)

    - Der finale Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Bezüglich des Abdichtens bin ich noch zu keinem abschließenden Urteil gekommen. Teflonband oder Schraubensicherungsmittel (loctite) mögen dienlich sein.

    mit besten Schützengrüßen

    Kulzer Daniel
    http://www.adler-willmering.de

  • Zum Abdichten des Kartuschengewindes:

    Teflonband war nicht erfolgreich,
    Gewindedichtmittel (z.b. Loctite 511) könnte sicher auch funktionieren
    ein einfacher O-Ring mit Schnurstärke 1mm hat bei mir unmittelbar zum Erfolg geführt. so kann die Kartusche auch wieder ohne äußerste Mühen zerlegt werden. Natürlich sollte das Gewinde jedoch fest genug angezogen werden.

    mfsg daniel

  • Wenn man bei einer Kartusche der "neueren" Version (die sind auch schon 30 Jahre alt) die äussere Dichtung entfernt und das Innenleben
    herausgeschraubt hat, kann man die Dichtung an der Schraube durch einen O-Ring 6x1,8mm (InnenmaßXSchnustärke) ersetzen.
    Auch die Dichtung im Ventil selbst kann man, wenn sie nicht mehr dicht ist, herauspuhlen (ist etwas Arbeit) und durch einen O-Ring 2,5x1,2mm ersetzen.
    Die äußere Dichtung ist ein O-Ring 14x3mm.
    Habe das heute gemacht, die Kartusche hält das Co², und dabei ein Foto der Teile geschossen.
    (Die Zahlen in rot sind die Maße der passenden O-Ringe)

    Viel Spaß damit

    rewa6358

  • Nach einigen Tagen hat sich gezeigt, dass der O-Ring 2,5 x 1,2 mm im Ventil der Kartusche zu schwächlich ist.
    Habe heute an 2 Kartuschen die O-Ringe aus dem Ventil entfernt und statt dessen welche mit 2,5 x 1,5 mm eingebaut.
    Die gingen etwas strammer in den Sitz, jetzt werde ich die Sache eine Weile beobachten.
    Falls auch diese O-Ringe nicht haltbar sind werde ich wieder posten.
    Dann werde ich statt O-Ringen aus NBR 70 welche aus Viton testen, die sind härter!

    Grüße
    rewa6358

  • Ich bin gerade dabei, eine geerbte CP2 funktionsfähig zu machen. Wo sitztdenn der O-Ring am Ventilstößel?

    Edit: GEFUNDEN!

    Why have a sixpack if you can have a barrel.....

    Einmal editiert, zuletzt von volrol (19. Juni 2016 um 19:04)

  • Was ist, wenn es nicht an der Kartusche liegt? Bei meiner Cp1 entweicht Gas, die Kartusche ist allerdings in Ordnung. Ist dann das Ventil kaputt, oder gibts in der Pistole noch ne Dichtung, die man austauschen kann?

  • grüß dich,
    bläst co2 über den lauf ab, dann steht das ventil offen.

    ich hatte mal etwas schmutz in der kartusche, der hat sich dann im ventil abgesetzt und hat das verursacht.
    es hat sich dann mit der zeit von selbst wieder gelöst.

    ansonsten ist wohl auch ein ausbau und reinigung nicht so schwierig.

    mfsg daniel

  • Hallo Daniel,

    was meinst du denn mit "qualitativ tauglichen Gummiringen" ?
    Habe bei einer meiner Kartuschen den "äußeren" Ring gegen einen O-Ring getauscht den ich zufällig gerade in meinem Sortiment gefunden habe. Das war auch erstmal für 'ne Weile dicht, aber nach ein paar Wochen ist es das nicht mehr.

    Kannst du mir sagen, welches Material geeignet ist?

    Schöne Grüße,
    Markus

  • Wenn CO² im Spiel ist sollte man kein Gummi verwenden
    weil es CO² aufnimmt und quillt. Das geht zwar auch wieder
    zurück, aber bei Dichtungen die nicht auf Flächenpressung
    arbeiten führt das zu Problemen. (gilt auch für NBR).
    Z.B. Viton ist ein preiswertes und geeignetes Material.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • hab sie trocken eingesetzt.
    das männliche kartuschengewinde (an der waffe) und der dichtbereich dahinter bekommt beim reinigen eine abreibung mit dem öligen lappen. thats all

    mfsg daniel

  • Ich habe 2 Kartuschen des selben Typs wie rewa6358 gerade hier, um zu sehen ob man die wieder in Funktion bringen kann.
    Ich habe die Welle aus der Hülse raus drehen können und so eine Dichtung am Stück raus bekommen.

    Die Abmaße sind:
    Außendurchmesser = 5 mm
    Innendurchmesser = 3 mm
    Höhe der Dichtung = ca. 3 mm (ist der jetzige Zustand, nach gepröckel und alterung)

    Von da her sollte ein O-Ring 2,5 x 1,5 mm am besten passen.
    Mal sehen ob ich noch etwas besseres finde.
    An sonst kann man auch dies Teil vielleicht kaufen und einschrauben:
    https://www.schiesssport-billharz.de/shop/de/250559…kartusche-cp2-3

    Neues Ventil

    Nachteil der Investition bleibt, daß die Kartusche alt ist und somit nur auf eigenes Risiko für den
    privaten Gebrauch zulässig ist. Vorteil dieser Reparatur ist, daß man die Kartusche von Innen sehen würde,
    und den grad der Korrosion einmal sehen kann.
    Ich sucher derweil noch nach einem passenderen Dichtring.

    MFG: Priwi

  • Moin zusammen,
    auch ich habe eine sehr schöne CP2 in der Match-Ausführung.

    Letztlich: Gas entweicht aus der Kartusche, wenn diese an der Pistole angeschraubt ist, ganz leises Zischen. Beim abschrauben der Co2 Kartusche tut es einen lauten Knall und das Teil fliegt mir aus der Hand.
    Ich führe das auf den vielzitierten Kartuschen-Dichtring zurück. ODER??

    Ich möchte das Teil wieder herrichten und entsprechend den "Ventil-Job" durchführen.

    Bin etwas verunsichert wegen der Materialverträglichkeit mit CO2. Gibt es eine "Erkenntnisse"? Gibt es Bedenken gegen EPDM?

    Wenn schon dabei: Macht es Sinn, weitere Dichtungen an der Lupi zu prophylaktisch erneuern? Falls ja, welche? siehe auch hier: https://www.carl-walther.de/uploads/media/…0_2488426_a.pdf

    Vorab vielen Dank!

    Cheers

    Walt