• Ich möchte euch hier meine neue Errungenschaft vorstellen, das Weihrauch HW85K.

    Seit längerem wollte ich einen Knicker aus dem Hause Weihrauch. Doch welchen nimmt man? Da mir die HW30 und HW50 Modelle zwar gut gefallen, aber einfach zu klein sind bin ich recht schnell bei der HW85/95/98 Reihe hängen geblieben, denn diese nutzen alle das gleiche System und unterscheiden sich nur in den Schäftungen und Lauflängen. Teilweise ist der Unterschied auch nur im Detail zu erkennen, denn die HW85K unterscheidet sich im Vergleich zur HW95 Standard nur im Korntunnel. Beim HW85K besteht die Möglichkeit die Korneinsätze auszutauschen.

    Also kommen wir nun zum eigentlichen Testbericht.
    Als erstes nahm ich die HW85k aus der Verpackung und schaute mir sie (nach dem Reinigen) erst mal genauer an. Ganz perfekt war es von der Verarbeitung nicht. Der Schaft ist von oben betrachtet nicht ganz symmetrisch und im vorderen Bereich etwas "pickelig", aber das kannte ich schon von meiner HW97k aus etwa dem gleichen Herstellungszeitraum:

    Der Brünierung und die Optik der Metallteile ist jedoch sehr gut. Einzig am Laufsockel sieht es so aus als hätte Weihrauch es beim Einstanzen der Modellbezeichnung etwas zu gut gemeint. Das heißt, dass es wie eine Delle aussieht neben der Beschriftung. Diese ist aber so gering, dass ich es nicht auf einem Foto festhalten kann.

    So kommen wir zum Wesentlichen - den Schussleistungen! Beim ersten Spannen fühlte es sich so an als hätte man im Werk Sand in die Waffe gefüllt. Es ging sehr schwergängig und kratzend, das kannte ich so nicht einmal von meinem China B36. Das gab sich aber nach ein paar Schuss. Die ersten vier Schuss gingen über den Kugelfang. Die nächsten fünf trafen ihn nach dem groben Justieren der Kimme. Ich schoss mit dem Vorderschaft aufgelegt. Der Kugelfang stand auf 19m und als ich nachschaute wo die Schüsse hin gingen, traute ich meinen Augen kaum:

    Allgemein geht das Schießen mit offener Visierung hervorragend mit der HW. Die beiligenden Kornblätter sind Klasse. Am besten gefällt mir das Perlkorn mit der V oder U Kimme, denn auch die Kimme hat vier verschiedene Ausschnitte, welche sich durch Drehen des Kimmenblattes einfach wechseln lassen.

    Da mich nun interessierte wie es im Inneren aussieht hab ich sie fix zerlegt. Dies geht schnell und ohne besonderen Aufwand durch das Stecksystem.

    Beim Zerlegen dann der Schreck! Abgeknipste Feder! Wie konnte das sein, denn ich hatte bei SWS vorher extra angefragt wie alt die lagernden Modelle sind. Da sie keines auf Lager hatte wurde mir gesagt ich bekäme eine neues. Der Blick auf die Seriennummer aber sagt das mein HW85K wohl schon seit ca 2011 irgendwo rumlag. Zum Glück lag dem gekauften Set noch eine angelegte Feder bei. Beim weiteren Begutachten des Innenlebens fielen mir Korrosionsspuren am Kolben auf. Allerdings sieht es so aus, als seien diese vor der Produktion entstanden:

    Allgemein war die HW85 aber gut gefettet. Nicht zuviel und nicht zu wenig. Beim Chronytest schwankte sie meistens und +-1m/s. Die größte Abweichung lag bei 25 Schüssen bei +2 m/s
    Ich habe das Luftgewehr hauptsächlich für das Schießen mit Kimme und Korn angeschaft. Allerdings passt auch ein Zielferrohr sehr gut! Hier mit meinem Hawke Airmax 4-12x40:

    Mit einem ZF lässt es sich natürlich auf größere Distanz genauer schießen, deshalb habe ich noch einen 26m Test gemacht mit 9 Schuss:

    Alles in Allem bin ich trotz kleiner Makel zufrieden mit diesem klassischen, zeitlos schönen Knicker!