Stärkste Luftdruckwaffe?

Es gibt 53 Antworten in diesem Thema, welches 19.206 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Juli 2014 um 20:24) ist von Advocatus Diabolo.

  • Nabend,
    nachdem ich mich jetzt mit dem Thema mehr beschäftige, kommen umsomehr Fragen auf.

    Weiß jemand, bis zu welcher Schußkraft Gewehre nach Bauweise z.B. meiner Diana 27 gebaut werden?
    Wikipedia spricht davon, daß solche Luftgewehre "z.T. auch" zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden.
    Kommen solche Konstruktionen leistungsmäßig an Kleinkaliber heran oder übertreffen sie sie womöglich?
    Da gibts doch außerhalb Deutschlands sicher eine viel buntere Szene.

    Mich interessiert einfach, was das Konzept "Luftgewehr" prinzipiell hergeben würde, wenn man alle technischen Möglichkeiten ausreizte.


    Gruß
    Henri

  • Die stärksten Luftgewehre sind meines Wissens nach sogenannte Windbüchsen mit ein paar hundert Joule.

    "Dieser Tag gehört nicht einem einzigen Mann, sondern uns allen. Lasst uns zusammen diese Welt wieder aufbauen, damit wir sie uns teilen können in Zeiten des Friedens."

  • Ich erinnere mich an einem Visierbericht. Windbüchse Kal. 45. Die erzielte locker gute 200 Joule. Da Baujahr 18hundertnochwas sogar legal ohne F ab 18 möglich. Möglich muss man betonen, da der Preis eines solchen Sammlerstücks 5-stellig ist.

  • Federdruck LG's schaffen Imho maximal um 30 Joule. Pressluft um einiges mehr, da sind mal locker 200J drin mit ner 9mm PCP Waffe.

    Solid, fantastic, aerodynamic, safe, honest, sometimes evil. Attractive to have, bloody when you don't have her.
    When she talks, she talks about death. My Azra saves non-life imagination. We love you Azra, because you are evil.

  • ...wobei dem Konzept des Federkolbens ja nach oben prinzipiell keine Grenzen gesetzt sind. Irgendwann wirds halt unhandlich und man braucht eine Art Lafette.
    Würde mich wundern wenn nicht irgendjemand mal irgendwo einen Preller mit mehreren Litern Hubraum gebaut oder es zumindest versucht hätte.

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Meine Frage zielte eigentlich eher auf Konstruktionen, mit denen man in exotischen Ländern vielleicht das macht, was man bei uns mit dem Kleinkaliber erledigt.
    Also Gewehre, die normal im Alltag händelbar sind.

    Hätte ja seinen Reiz, nur leicht selbst herzustellende Bleigeschosse zu benötigen statt irgendwelcher Patronen, die nicht nur sachgerecht zu lagern sind, damit sie funktionieren, sondern überhaupt erst mal in der tiefsten Walachei im entsprechenden Kaliber zu bekommen.
    Die Herstellung von Patronen setzt schon einen ziemlich guten Maschinenpark voraus.

    Könnte man ein normales, tragbares Jagdgewehr nach diesem Prinzip bauen?

  • Also wenn ich mich nicht täusche ist einer der stärksten Luftgewehre das in Serie hergestellt wird von Benjamin Rouge! Das were dann das hier hat 357 Joule!

    :D

    Sry das ist das stärkste in serie produzierte PcP Lufgewehr, Weltweit!

  • Das stärkste Federdruck Luftgewehr hat soweit ich mich erinnere knapp 70 Joule.
    In größeren Kalibern 9-12mm gibt es sehr exotische Pressluftgewehre die bis an die 700 Joule haben (habe leider den Bericht darüber nicht mehr), damit werden in anderen Ländern Wildschweine usw. geschossen.
    Advocatus Diabolo
    um auf deine Frage zurück zu kommen, in anderen Ländern werden oft Pressluftgewehre im Kaliber 5,5 und 6,35 zur Jagt auf Tauben, Krähen und Kaninchen eingesetzt, zB. Hatsan BT65SB mit bis zu 70 Joule, in der Klasse 50-100Joule gibt es aber eine Menge an Pressluftgewehren.
    Ein Kleinkaliber hat bis zu 200 Joule (je nach Munition)
    Gruß Ingo

  • Ein Kleinkaliber hat bis zu 200 Joule (je nach Munition)


    Eben, weil zumindest in Deutschland (neuere) starke LG wie auch KK Gewehre gleichermaßen erlaubnispflichtig und Schießstandpflichtig sind, machen das starke LG weitgehend uninteressant.
    Die angegebenen 200 Joule sind schon fast mit normaler KK aus einer Langwaffe zu schaffen. HV-Munition schafft bis zu 400 Joule. Auch in Sachen Präzision ist ein KK Gewehr einem LG auf langer Distanz überlegen und auch auf deutlich über 100 m zu gebrauchen.

    Die Schädlingsbekämpfung mit Schusswaffen wird in Deutschland kaum bis gar nicht gemacht. Das hat mehrere Gründe. Zwar könnte eine Schädlingsbekämpferfirma wohl das Bedürfnis für eine Schusswaffe anerkannt bekommen, aber er bräuchte dennoch eine WSK, sowie Waffenschrank. Allein diesen Aufwand scheut man. Zudem müsste sich der Bekämpfer förmlich auf die Lauer legen, was sehr viel Zeit kostet. Letztlich kann man nicht so einfach auf irgendwelchen Grundstücken schießen. Die daraus resultierende Gefahr ist viel zu groß. Letztlich bräuchte derjenige eine schriftliche Schießerlaubnis um außerhalb von Schießständen mit erlaubnispflichtigen Waffen schießen zu dürfen. Da legt man lieber eine Falle oder Giftköder aus.

    Für den Jäger sind starke LG ebenso uninteressant. Zwar hat er mit seinem Jagdschein kein Erwerbsproblem, denn er darf jede beliebige Langwaffe beliebigen Kalibers ohne weitere Begründung kaufen. Aber ein KK ist dem LG weit überlegen, weil das sichere Töten des Tieres auf gewisser Distanz sichergestellt sein muss. Dann ist die Frage welche Tiere er denn mit einem LG bejagen könnte. Da gibt es nicht viele wo das sinnvoll sein könnte. Den Nichtjägern sei gesagt, dass ein Jäger auch keine Tauben und Krähen aus den Bäumen schießt. Erstens ist das mit einer Kugel aus einer Büchse viel zu gefährlich, weil das Geschoss weit trägt, insbesondere wenn es in die Luft geschossen wird. Zweitens ist es unwaidmännisch Flugwild aus dem Baum zu schießen. Flugwild und anderes Kleinwild wird mit Schrot geschossen. Das einzelne Schrotkorn trägt nicht so weit und bei rund 3- 400 Schroten pro Schuss ist der Treffer sicherer.
    Dann ist auch noch gesagt, dass die Jagd mit Luftdruckwaffen in einigen Bundesländern verboten ist, wie sie das auf größeres Wild grundsätzlich verboten ist. Bei bestimmten Wildarten ist sogar das Mindestkaliber wie auch Mindestenergie vorgeschrieben.
    Umgekehrt ist es dem Jäger nicht verboten, mit einer 375 Holland & Holland und seinen 7000 Joule und pro Schuss von 20 € oder noch fetter und teurer, einen Marder oder Fuchs zu schießen - so er denn den Balg nicht mehr für eine Tierpräparation benutzen will. Denn da bleibt dann außer einem rotem Fleck nicht viel von übrig.

  • Also wenn ich mich nicht täusche ist einer der stärksten Luftgewehre das in Serie hergestellt wird von Benjamin Rouge! Das were dann das hier hat 357 Joule!

    :D

    Du täuschst dich aber sowas von. Zum einen ist das Benjamin ROGUE ein Pressluftgewehr. Und dann nicht mit 357 Joule, sondern im Kaliber .357 (= 9 mm) - es hat nur je nach Einstellung zwischen 300 und 400 Joule (aber sicher keine exakt 357 Joule) - gehabt, seit Nov 2013 wird es aber nicht mehr gebaut.

    Das stärkste (mir bekannte) Federdruckmodell war das Webley Patriot mit etwa 42 Joule.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Ich sehe mit Verwunderung wohin momentan die Fragen einiger neuer Leute hier gehen.

    Zum Thema KK kann ich sagen daß mein Opa nur die kleinen Rundkugeln verschossen hat, Leistung etwas unter 40 Joule, also wenig genug
    daß man einen Überschallknall gerade vermeiden konnte.
    Erstaunlich präzise. Geringe Gefahr für Unbeiligte oder Dachziegel bei der "Schädlingsbekämpfung" im Ort.
    Weiss gar nicht ob es diese Munition noch gibt, habe sie nirgendwo gefunden.

    Ich selber würde nie ein Luftgewehr dafür verwenden, bestenfalls eins mit kompirimierter Luft.
    Tiere würde ich nicht abknallen, und wenn dann wenigstens eine Waffe nehmen die auch garantiert genau trifft.

    edit
    Nebenbei bemerkt, in einer Fernsehsendung über Bienen wurde gesagt daß man in China alle Pflanzen per Hand
    bestäuben muss.
    Unter Mao wurden alle Sperlinge ausgerottet.
    Die folgende Insektenplage konnte man nur durch Chemie einigermaßen in den Griff bekommen, mit der Folge daß es heute
    in China keine Bienen mehr gibt.

    In dem Sinne gibt es keine "Schädlinge" die man bekämpfen muss, den Menschen vielleicht mal ausgenommen.
    Huch, eine Bedankung, aber vor dem Edit.

    Einmal editiert, zuletzt von Büroklammer (24. Juli 2014 um 14:13)

  • ..... seit Nov 2013 wird es aber nicht mehr gebaut.

    Weißt Du, wieso, wenn es doch mit der Technik quasi konkurrenzlos war?

    Zitat

    Das stärkste (mir bekannte) Federdruckmodell war das Webley Patriot mit etwa 42 Joule.

    Wo liegt dann bei den Federdruckgewehren das Problem?
    Gibts da irgendeine physikalische Barriere, die ab einer bestimmten Baugröße wirkt?
    Vielleicht die Schallgeschwindigkeit?

    Denn wenn ich mir als Beispiel mein kleines Diana 27 so ansehe, sollte es möglich sein, mit nur geringfügig vergrößertem Außenvolumen eine vierfach größere Feder in so einem Gewehr zu verbauen, was in Bezug auf die Federkonstante mindestens eine Verzehnfachung der Kraft zur Folge hätte.

    Aber so einfach scheint das ja nicht zu sein.

  • Denn wenn ich mir als Beispiel mein kleines Diana 27 so ansehe, sollte es möglich sein, mit nur geringfügig vergrößertem Außenvolumen eine vierfach größere Feder in so einem Gewehr zu verbauen, was in Bezug auf die Federkonstante mindestens eine Verzehnfachung der Kraft zur Folge hätte.


    Das liest sich so, dass du für deine Diana vergleichbare Austeile und Techniken suchst um diese unzulässig stärker zu machen.
    Daher der deutliche Hinweis, dass das verboten ist und gleich mehrfache Strafratsbestände erfüllt. Das ist dann auch ein "richtiger" Weg, sich auf lange Sicht die Möglichkeit späterer Erlaubnisse zu verbauen.

  • Also der stärkste Serienknicker dürfte die HW80 sein.

    Einige Dianas sind da auch nicht ohne und auch Exoten wie die B19 in 5,5mm knacken die 50 Joule Marke.

    Es war schon immer so.